Termin 10/12 am 27.04.12 Run 36/2

Ein Termin, der diesmal nur mit dem Spieler von Blackstone stattgefunden hat. 

Zurück aus Vladivostok verbringt Snowcat erstmal eine geraume Zeit intensiv mit den Ancients und somit in Tarislar, nur unterbrochen von einem Besuch im Haunted Mug in der Nacht vom 7. zum 8. November 2071, in der sie um Mitternacht auf Riven anstößt, (siehe Ende Termin 09/12, ein Zwischenspiel). 

Die Ereignisse finden Ende November 2071 statt und sind aus der Sicht von Snowcat beschrieben. 


Sparky und Arcade hatten ins Hauted Mug geladen, die Liste der Eingeladenen war kurz gewesen, nur Snowcat, Doc und Blackstone hatten darauf gestanden.

Snowcat setzte sich zu Sparky, Arcade und Liam an den Tisch, Blackstone war ebenfalls schon anwesend, nur Doc fehlte noch. Kaum, dass sie sich gesetzt hatte, kam Mac ruhigen Schrittes heran und stellte Snowcat ein riesiges Stück dampfenden Apfelkuchen mit Vanillesoße hin. Snowcat atmete den Duft ein und schnurrte ein wenig. „Danke Mac, dabei bin ich Dir doch schon mit Haut und Haaren verfallen.“ 

Wie immer reagierte Mac darauf nicht, aber eventuell hatten sich seine Mundwinkel zu einem leichten Lächeln erhoben. 

Sparky und Arcade ,schlichen‘ sich pfeifend an Snowcat heran, um ihr etwas von dem Kuchen zu stehlen, aber natürlich konnte Snowcat das nicht zulassen und zog den Teller weg, bevor sie rankamen. Arcade nörgelte: „Uns hat Mac gesagt, der Apfelkuchen ist alle und, dass er heute auch keinen mehr bäckt.“ 

„Genau!“, bestätigte Sparky, „Wie fies. Ist ja fast so, als wenn er uns weniger leiden kann, als sie, verstehe ich gar nicht.“

Blackstone meinte trocken: „Ich schon.“ 

Doc, elegant wie immer in sein Steampunk-Outfit gekleidet, kam herein: „Guten Abend.“

Snowcat stand auf, um ihn zur Begrüßung auf die Wange zu küssen, als sie sich umdrehte, stand Sparky dicht hinter ihr und sagte, Doc schlecht imitierend: „Guten Abend.“

Liam ignorierte das völlig und sprach Snowcat seinerseits an: „Da fällt mir auf, Du trägst heute gar nicht grün.“

Snowcat blickte demonstrativ an sich herab und erwiderte: „Stimm, bin ganz in schwarz.“, sie fuhr sich mit den Händen über die Kurven ihres Catsuits, Sparky ließ über AR eine Zunge heraus rollen, die Arcade mit einer Schere abschnitt. Beide kasperten sofort rum, worauf Blackstone minimal den Kopf schüttelte und laut und deutlich fragte: „Warum sind wir gleich hier?“

Arcade berichtete, dass sie ein Flüstern in der Matrix aufgefangen hatten, wonach ein Kind in Australien, ein Technomancer, auf der Flucht vor seinen Häschern sei und Hilfe benötige. Sie wussten weder wer jagte, noch wer gejagt wurde, sie kannten nur das grobe Ziel: Sydney, Australien.

Australien war der einzige Kontinent auf dem Snowcat noch kein Kind für Tjurjunga gerettet hatte, das allein war Grund genug mit dabei zu sein. SpArcade war es diesmal allerdings auch aus eigenen Antrieb ein Bedürfnis dieses Kind zu retten. Schließlich hatte die Resonanz ihnen etwas geflüstert, sie drängten zur Eile.


So kam es, dass sich Snowcat schon drei Stunden später mit Liam, Sparky, Arcade, Blackstone und Doc an Bord der Ares TransSky in Richtung Südwesten befand. Sie würden fast einen ganzen Tag unterwegs sein. 


Australien war ein außergewöhnlicher Kontinent und Sydney war eine wirklich außergewöhnliche Stadt. Seit 2012 tobte über der Stadt ein gewaltiger Manasturm, den sich nicht mal die arkanen Wissenschaftler ansatzweise erklären konnte, von den Physikern und Meteorologen ganz zu schweigen. Allen war nur eines klar, eigentlich dürfte es diesen Sturm, der über der Stadt klebte, gar nicht geben. Als Folge des Sturms hatten die Regierung die Stadt verlassen und nur ein paar große Konzerne waren geblieben und hatten sich als Retter angeboten. Knight Errant hatte in Sydney den Polizeivertrag. 

Natürlich waren die Konzerne eigentlich gar nicht in der Lage vor diesen Sturm zu retten. Denn wenn sich seine Auswirkungen bemerkbar machten, dann war sämtliches AR ausgeschaltet und selbst Satelliten halfen nicht mehr, sondern nur noch altmodische Glasfaserkabel. Gelegentlich schossen Betäubungsblitze oder Bälle aus dem wabernden Wolken hervor und das Wetter schlug Kapriolen, vom Hagelschlag bis zum Schneesturm. Die Abstände eines Ausbruches zählte man in Wochen und jeder Ausbruch hielt mehrere Stunden an. Dennoch lebten über 11 Millionen Metamenschen in der Stadt. Man hatte sich gut mit der Situation arrangiert und einige sahen darin sogar einen Vorteil. 

Diese Bedingungen machten Sydney zu einer ganz hervorragenden Stadt im Bezug auf die Schatten und es ließ sich gut darin untertauchen, da sowohl magische als auch Matrix-Spuren schnell man in Sande verliefen. 

Ansonsten galt in Sydney das, was im restlichen Australien galt: Wenn du schon nicht von hier bist, dann gib nicht damit an und pass dich den Gegebenheiten der Einheimischen an. Schrotflinten und Jagdgewehre zu besitzen war hier okay, schließlich muss man sich ja im Outback schützen können, bei einer Pistole oder einem Revolver wurde man schon beäugt und wenn jemand irgendwo das Feuer aus automatischen Waffen vernahm, dann wurde ein SWAT-Team gerufen. 


Sie landeten am Morgen des 11/26/71 auf einem kleinen Flughafen in Wollongong City, nahe der Stadt Sydney. Liam kannte hier eine Menge Leute und Sparky und Arcade schienen sich in Australien wirklich wohl zu fühlen. Die Ausläufer des Manasturms über Sydney konnte Snowcat bereits ab einer Entfernung von 50 Kilometern spüren. Wie schwarze Tinte, die sich im Wasser bewegt, waberten die mystischen Wolken umher. 

Sie frühstückten in einem Diners und fuhren dann mit dem Auto in die Stadt. 

Hier parkten sie, und Arcade, von Sparky begleitet, machte sich auf die Suche nach dem Kind. Nach drei Stunden nannte Arcade ihnen die Adresse eines riesigen Ware-Squares mit 10.000 Parkplätzen davor. Sie wusste inzwischen, dass es sich um ein Mädchen handelte, dass von Ausländern verfolgt wurde. So begangen sie mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen. 

Irgendwann meinte Arcade: „Ich hab hier ne Anmeldung, aber die ist tatsächlich ne Stunde alt. Und die ist dadrinnen in der Haupthalle gewesen.“

Sie suchten dort weiter und hielten vor allem nach anderen Ausländern Ausschau. Snowcats Haut war heute tiefgebräunt und ihre Haare waren in einem warmen Kupferbraun gehalten, sie fiel natürlich auf, wirkte aber in ihrer Einheimischen Kleidung, die sie zuvor noch besorgt hatten, nicht wie ein Eiskristall am Strand. 

Dann meinte Liam plötzlich: „Ein Technomancer bewegt sich gerade in Richtung Hauptausgang.“ 

Sie drehten sich alle um und dort ging eine Gruppe von vier Asiaten, die ein müde wirkendes Mädchen auf dem Arm trugen.

Snowcat rief, wobei sie sich spontan für Japanisch entschied, mit befehlsgewaltiger Stimme: „Lass sofort das Mädchen runter!“

Dann setzten sich die sechs Runner in Bewegung.

Arcade fuhr ihre Rollerblades aus und rief nicht sonderlich überzeugend aber vehement und mit perfekt australischer Intonation: „Platz da, Kurierdienst.“

Sparky warf eine kleine Drohne in die Luft, die von oben Bilder lieferte.

Während sich im Teamnetzwerk taktische Informationen breit machten und Liam sagte: „Ich stör die anderen, Sparky, Arcade, achtet auf die Kameras.“, schritt Doc gemessenen Schrittes in Richtung Ausgang, aber irgendwie teile seine Präsenz die Menge vor sich, so dass sein Weg relativ frei war. Blackstone fing an zu rennen, wählte aber keinen direkten Kurs.

Die Asiaten in Anzügen und Sonnenbrillen, wobei hier in Down Under wirklich jeder eine Sonnenbrille trug, drehten sich um und der eine von ihnen setzte das Mädchen auf dem Boden ab, das benommen anfing, weg zu krabbeln. Es wirkte sehr klein. 

Natürlich erkannten auch die Asiaten ihre Kontrahenten sofort. Sie griffen in ihre Jackett- Taschen und zogen Waffen. 

Arcade fuhr vor das Mädchen und schlug mit einem Schlagstock nach dem Typen, der nach der Kleinen greifen wollte. 

Blackstone stand nun hinter zwei Asiaten und versperrte ihnen den Weg. 

Doc hielt seine Hand so, als wäre dort eine feuerbereite Waffe, allerdings konnte man diese nicht sehen. Da war maximal ein Flirren, wenn man genau hinblickte. Dennoch war da eine Waffe, denn als ein Asiate auf japanisch rief: „Das Mädchen gehört uns!“, schoss Doc ihn begleitet von zwei ultraleisen ,Plops‘ nieder. 

Snowcat rief das zierlich Mädchen mit der Körpergröße einer Fünfjährigen zu sich. 

Blackstone schlug einem seiner beiden Gegner die Waffe aus der Hand und ging mit ihm in den Nahkampf. 

Die Menge an Mall-Besuchern setzte sich panisch in Bewegung, tiefer ins Innere, weg vom Hauptausgang und hin zu anderen Ausgängen.

Arcade prügelte noch mal auf den Mann vor sich ein, woraufhin der zuckend zusammenbrach.

Liam meldete: „Rückzug. Verstärkung kommt, Auto vor dem Eingang.“ 

Snowcat schob das Mädchen hinter sich und drängte es weiter tiefer in die Mall hinein. Arcade schloss zu Snowcat auf. 

Blackstone gewann gegen sein Ziel die Oberhand.

Doc streckte einen weiteren Asiaten nieder.

Eigentlich war die Lage unter Kontrolle, aber dann betraten zwei frische Asiaten die Halle. Sie waren in rote Lederjacken gekleidet. Einer von ihnen hatte einen kleinen schwarzen Bart, ansonsten sahen sich ihre scharfgeschnittenen Gesichter irgendwie ähnlich, auch wenn sie eindeutig nicht mit einander verwandt waren. Ihr Schritt zeugte von dem Glauben an ihre Überlegenheit und sie fuhren gleichzeitig ihre Kampfstäbe aus und wandten sich Blackstone zu, der ihnen am nächsten stand.  „Gebt uns das Mädchen und ihr könnt ziehen!“, sagte der mit dem Bart von Blackstone auf Japanisch.

„Uii, Level-End-Bosse“, kam es unisono von Sparky und Arcade.  

Blackstone antwortete auf Deutsch: „Was? - Könnt ihr auch ne vernünftige Sprache?“, dann wechselte er ins Englische und sagte: „Ihr geht und wir tun Euch nichts!“

Beide grinsten und griffen Blackstone an.

Snowcat zog sich mit dem Mädchen und Arcade weiter zurück.

Doc meinte: „Zwei gehen einen. Ach nein!“ und schoss zwei mal geräuschlos aus seiner unsichtbaren Waffe auf den Asiaten ohne Bart, der wich jedoch einem Schuss aus und auch der zweite streckte ihn nicht nieder. 

Blackstone versuchte es noch mal mit Verhandlung, aber es war klar, dass die beiden nicht reden wollten. Aber Blackstone war gut mit seinem Victorinox Messer und traf den wirklich kampferfahrenen asiatischen Bartträger mehrmals am Oberkörper und zerschnitt ihm die schicke rote Lederjacke. 

Snowcat, die mit dem Mädchen inzwischen schon ein paar Meter Entfernung zwischen sich und dem Kampf gebracht hatte, rannte weiter rückwärts. Sie sah, wie sich der von Doc Getroffene das Blut aus dem Gesicht wischte und seinem Kumpanen etwas zurief, der darauf nickte. 

Dann traute sie ihren Augen beinahe nicht mehr...

... denn die beiden roten Lederjacken zerfetzten plötzlich und die beiden Asiaten verwandelten sich in rot-goldene östliche Drachen von der Größe eines Metamenschen. Drakes. So sah es also aus, wenn sie sich verwandelten. 

„“Och nö,“ kam es von Blackstone, wie Snowcat über das Teamnetztwerk hören konnte. „Das ist doch jetzt unfair!“

„Genau!“, tönten Sparky und Arcade; „Die sheeten ja.“

Ohne hinzusehen schob Snowcat das Mädchen in die Arme von Arcade und wies an: „Sparky, Arcade, bringt sie hier weg. Lüftungsschacht oder so.“, dann setzte sie sich zurück in Richtung Ausgang in Bewegung. 

Blackstone griff den Drake vor sich nicht an. Er bleib stehen und wartete ab. Doc war da nicht so. Er konzentrierte sich, zielte und schoss dem von ihm aus rechten Drake, den, den er zuvor schon in dessen menschlicher Gestalt getroffen hatte, ein Auge aus, woraufhin dieser sterbend zusammenbrach. 

Liam richtete seine offene Handfläche nach oben und meinte nur den Bruchteil einer Sekunde danach: „Wie können jetzt gehen.“

Natürlich sah das der überlebende Drake nicht so. Wütend, für diese Feststellung musste man nicht mal gut im Lesen von Gesichtszügen sein, fauchte er in Richtung von Doc und schoss einen Energieblitz aus seinem Maul auf ihn ab.

Doc wich gerade noch aus.

Dann verlagerte der Drake seine Prioritäten und erhob sich in die Luft, doch darauf hatte Blackstone nur gewartet, er stach mit seiner Klinge zu und schnitt dem roten Drake in den Bauch, so kam dieser nicht vorbei. 

Der Drake fauchte erneut wütend und holte aus...

... plötzlich ein merkwürdiger Knall, dann zerplatze dem Drake der Kopf und eine Masse aus Blut und Hirn ergoss sich über Blackstone: „Och nöö! Na danke Liam“, kommentierte der Zwerg. Aber seiner Körpersprache war zu entnehmen, dass der Dank eigentlich von Herzen kam und er erleichtert war. 

Liam wies an: „SpArcade, kümmert euch um die Aufzeichnungen der privaten Kameras.“

„Copy.“, erklang ein Wort aus zwei Kehlen. 

Während Snowcat mit Liam und Sparky mit Arcade und mit dem Mädchen über unterschiedliche Routen und nicht rennend, die riesige Anlage verließen, gingen Doc und Blackstone durch den Vorderausgang und stiegen dort in den leeren Wagen der Asiaten vor der Tür und fuhren in ihm los.


Als sie alle wieder beisammen waren, schlussfolgerte Doc: „Rote östliche Drachen. Japaner. Ich würde mal auf Ryomyo tippen.“ 

Keine allzu guten Neuigkeiten, aber der große östliche Drache würde zumindest keine Bilder von denen finden, die zwei seiner Drakes vernichtet hatten. Natürlich war Snowcat klar, dass es keine andere Möglichkeit gegeben hatte, dennoch wäre es ihr aus mehreren Gründen lieber gewesen, sie hätten die Drakes nicht töten müssen. 


Das außergewöhnliche Mädchen, die sich den Namen Newt gegeben hatte, ihres Zeichens Technomancer und zwölf Jahre alter Gnom, hatte nicht nur einen E-Racoon, einen von der Resonanz geküssten Waschbären, dabei, sondern sie erzählte ihre Geschichte kurz und überraschend emotionslos: „Ich hab mit meinen zwergischen Eltern friedlich in einer Konzernenklave gelebt, bis mich welche wegen meiner speziellen Fähigkeiten wegholen wollten. Meine Eltern haben das rechtzeitig bemerkt und mich versteckt. Dann wurden sie ermordet und danach begann die Jagd auf mich. Die Häscher wurden mehr und kamen aus unterschiedlichen Richtungen. Ich habe mich von Melbourne aus nach Sydney durchgeschlagen. Dachte, hier könnte ich meine Spuren verwischen, hat zunächst auch geklappt, aber dann eben doch nicht. - Danke, dass ihr gekommen seit.“

Liam meinte nur: „Wenn Du willst, kannst Du mit nach Seattle.“ 

Newt nickte, während ihr Waschbär Cute sich an Blackstones Taschen zu schaffen machte.   


Sie wechselten in Liams Wagen, der daraufhin in das Fahrzeug der Asiaten einen Gegenstand warf, welcher kurz darauf zu zischen begann und den Wagen zu einer undefinierbaren Masse zerschmolz. Snowcat sollte fahren, da Liam noch telefonieren wollte. Sparky und Arcade zogen Schmollmünder, denn sie durften Liams, auf AR mystisch und individuell gestylten Wagen, nie fahren. 


Zurück im Flugzeug lautete ihr nächstes Ziel nicht Seattle. Sie flogen zum zweiten Mal in diesem Jahr tiefer ins australische Hinterland. Snowcat saß auf dem Copilotensitz, den es immerhin wirklich gab und sandte ihre Fühler nach magischen Unstimmigkeiten aus. Schließlich wollten sie nicht in einem der zahlreichen Manastürme landen, die das gesamte Outback regelmäßig heimsuchte.


Sie landeten in Sichtnähe des Ayers Rock, wo nach einer Weile ein alter Pick Up angefahren kam, aus dem Marty stieg. Onkel Marty, der braungebrannte Elf, den sie Alle bereits bei ihren letzten Aufenthalt hier kennengelernt hatten. Marty begrüßte Snowcat mit einem Lächeln und einem angedeuteten Handkuss. 

Mit den Autos fuhren sie wieder näher an den riesigen Felsen, wo sie Newt baten, ihr und Cute ein Schlafmittel geben zu dürfen. Newt blickte zu Blackstone und als dieser nickte, willigte sie ein. 

Marty rieb sich die Hände und meinte: „Mal sehen, ob ich mit meiner kindlichen Magie erneut in der Lage bin, einen Anruf zu tätigen.“ Mit buntem Sand streute er mystische Symbole um die Metamenschen und die beiden Autos, was wieder mehr als eine Stunde dauerte. 

Egal, wie heftig der Winde pustete, der bunte Sand wehte nicht davon.  

Sie warteten mehr als zwei Stunden, dann bebte die Erde und der große Drache Tjurjunga schälte sich aus dem roten Sand der australischen Wüste: „Was wollt ihr denn schon wieder?“, fragte er gelangweilt und seine Stimme dröhnte unangenehm in Snowcats Kopf. 

„Wir sind mit der Aufgabe fertig.“, erklärte Snowcat. 

Tjurjunga meinte nur: „Aber die Zeit ist noch nicht abgelaufen!“

„Das stimmt, aber wir wollten auf keinen Fall in Gefahr laufen, zu spät zu kommen.“, antwortet Snowcat. 

„Na das ist euch gelungen“, meinte der Beschützer des Outbacks trocken. „Dann erzähl mal.“

Snowcat erzählte. Nach wenigen Worten wurde ihr klar, dass der Drache an diesen Geschichten sehr wohl interessiert war, also erzählte sie ausführlich und genau. Tjurjunga hörte mit halbgeschlossenen Augen zu und legte dabei eine große Ähnlichkeit mit einer zufriedenen Katze an den Tag oder besser an die Nacht, denn im Laufe der Erzählung, füllten funkelnde Sterne das Firmament. 

Als Snowcat fertig war, schwieg der Drache einen Moment lang und fragte dann: „Und, was habt ihr daraus gelernt?“

Snowcat nahm sich die Zeit zu überlegen, aber dann sagte sie: „Es war schön, das Richtige zu tun. Und es hat nicht nur die Kinder gerettet, sondern der eigenen Seele wirklich gut getan. Es lohnt sich sicher, so etwas immer mal wieder zu tun“

Tjurjunga schien zufrieden. Er wies Snowcat noch an, mehr zu üben und wollte sehen, wie gut es inzwischen mit dem Fliegen klappte. Als Snowcat den Beweis erbringen sollte, dass sie die Wandlung und das Fliegen inzwischen unter Kontrolle habe, war Marty skeptisch und riet ihr, nur über den Kreis zu treten, wenn sie dem Drachen traue. 

Doch in diesem Punkt traute Snowcat Tjurjunga. Sie trat über die Schwelle und grinste über Sparkys Murren, als Liam darauf bestand, dass er sich ebenso umdrehen musste, wie all die anderen. 

Snowcat zog sich aus und wandelte sich. Als Drake in den Sternenhimmel aufzusteigen war einfach herrlich. Ein unbeschreiblich tolles Gefühl, dass sie viel öfter haben sollte. Nachdem Snowcat gelandet war, sich zurück verwandelt hatte und wieder in den Kreis getreten war, sagte Tjurjunga: „Gut, aber du musst noch viel mehr üben!“

Snowcat nickte und erklärte ihm, warum es so wenig Gelegenheiten dazu gab. Die Idee zur Draco Foundation zu gehen, hielt der Drache für eine gute Entscheidung. Dann bat Tjurjunga Snowcat und diesmal bat er wirklich, sie möge ihm noch ein zweites Mal die Geschichte erzählen. Snowcat erzählte. 

Die Sonne war bereits aufgegangen, als der Drache sich wieder in den Erdboden wühlte.


Auf dem Rückflug nach Seattle war Snowcat noch stiller als gewöhnlich. Sie war nachdenklich, befand sich aber dennoch im Einklang mit sich selbst. Natürlich brachte es Schwierigkeiten mit sich, ein Drake zu sein, aber es war vor allem ein riesiger Gewinn für sie.


Die gerade mal 80 Zentimeter kleine Newt ging zu Blackstone und fragte: „Sag mal, kann ich nicht, können Cute und ich nicht, auch bei Dir wohnen? Ich nehme auch nicht viel Platz weg. Und bei Dir würde ich wenigstens auch noch ne Chance haben, an alles ran zu kommen.“

„Geile...“

„...Idee.“, meinten Sparky und Arcade. Sie brabbelten drauf los, und zählten Gründe auf, warum dem so war und keines ihrer Argumente hatte damit zu tun, dass sie Newt lieber los werden wollten.

Blackstone überlegte lange, aber zumindest hatte er noch nicht den Kopf geschüttelt, nicht mal minimal.


Ob Newt bei Blackstone wohnen wird, ob Snowcat wirklich mit der Draco Foundation spricht und was die Zukunft für das Team UC noch so alles bereit hält, wird demnächst hier zu lesen sein.

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*