Termin 12/11 am 24.06.11 Run 29/5

Der Spieler von Blackstone kam etwas später, weshalb sein Charakter die gesamte Zeit über im Hotel blieb.

Die Ereignisse fügen sich nahtlos an die des vergangenen Spieltermins an und sind aus der Sicht von Snowcat oder Blood beschrieben. Da die Charakter getrennt vorgegangen sind, kommt es nur zu einer beschränkten Sicht des Geschehens und das Gesamtbild könnte unvollständig wirken. Aber vielleicht ändert das ja auch jemand mit einer Mail… (Dawn Of the Artifacts Kampagne Teil 1)


Silence. der Igbo-Ork und Dieb wurde gefesselt und geknebelt. Später würden sie ihn irgendwo "aussteigen" lassen, bevorzugt lebend, aber noch wussten sie nicht, ob sie ihn noch brauchten, oder ob er nicht vielleicht sogar sicherer bei ihnen war.

Average, Blaze, Blood, Javelin, Mystère, Riven und Snowcat hatten sich beinahe einstimmig dafür entschieden den Job selber durchzuziehen und die Bronzestatue von Igbo-Lord Uzochi Oluleye zurück zu stehlen, deshalb fuhr Hopper den Ferrari direkt Richtung Norden. 

Die Stimmung im Wagen war noch ziemlich angespannt, dennoch verlor kaum einer ein Wort über die Ereignisse auf dem Marktplatz. Snowcat lächelte in sich hinein und fragte sich, ob Hopper den Retro-Song "Thunderstrack" absichtlich spielte, oder ob es ein Spass des Schicksals war, das gerade dieses Lied gespielt wurde. 


Sie waren erst einige Meter gefahren, als Javelin aus dem Geschützturm meldete: »Da steigen merkwurdige Rauchsäule aauf, hiinter uhns. Ich nicht weiß, was das für Grund haaben.« 

Blaze quetschte sich zu dem Troll in den Turm und hielt Ausschau: »Sieht kontrolliert und beabsichtig aus!«, stellte der Feuermagier fest. 

Sie kamen zu der Überzeugung, dass es durchaus Signalfeuer sein konnten, deshalb bat Blaze Mystère dem Fahrzeug magisch ein unauffälligeres Aussehen zu verpassen. Ja, Mystère konnte so etwas. 


Getarnt fuhren sie weiter. Hopper hielt in der Nähe der so genannten Festung an, und zu Snowcats Überraschung zog Mystère eine winzige Flugdrohne aus der Tasche und steuerte sie mit seinem Commlink. So bekamen sie ein grobes Bild des ummauerten Geländes, mit dem kleinen Wachturm und mehreren Nebengebäuden, bei denen es sich unter anderem um eine Latrine und einen Stall handelte. Ein Lord in Lagos lebte ganz anders, als es ein Crimelord in Seattle tat. Verglich man den Uzochi jedoch mit einem Gang-Führer so kam man dem hiesigen Ergebnis schon näher, jedenfalls wenn man dabei an eine kleine Gang dachte. 


Nach dem sie nun ein Oberflächen-Bild hatten, aus dem Average einen AR-Plan erschuf, verzauberte Mystère Snowcat und sie erkunde das innere mit magischer Fernsicht. Sie entdeckte neben mehreren Wachen, schlafende Großeltern, schwatzende Frauen und einen Sekretär. Im Erdgeschoss stieß sie dabei auf einen Raum, der durch einen Hüter geschützt war. Allen war sofort klar, dort musste die Statue einfach versteckt sein. 

Elektronische Sicherheit schien es dagegen nicht zu geben und sämtliche Schlösser war veraltete, mechanische Schlösser. Zum Glück hatte Snowcat ihre Lockpick-Gun dabei. 

»Ich denke, am leisesten ist es, wenn ich da wirklich allein, vielleicht noch mit magischem Back-Up, rein gehe.«, stelle Snowcat fest.


Schnell erwuchs daraus folgender Plan: Blaze würde Snowcat in einen Schimpansen verwandeln, der war geschickt genug, um sämtliches Werkzeug bedienen zu können. Ihre Katzen-Fähigkeiten würde sie dennoch behalten. Vorsichtshalber würde sie etwas Kleidung mitnehmen, falls der Zauber fallen gelassen werden musste. Riven würde Snowcat astral begleiten. Blaze würde gesondert Stellung beziehen, um ggf. das entdeckte Munitionslager durch einen Feuergeist zu entflammen. Blood würde an einer anderen Stelle warten um Snowcat notfalls physische Unterstützung zu gewährleisten, oder um sie rauszuholen. Mystère und Average würden im Wagen bleiben. Von hier aus würde Average alles mit magischer Fernsicht beobachten- es gab ja keine Kameras im Gebäude - und so sagen können, ob der Weg für Snowcat frei war. Sollte Ablenkung nötig sein, würde Hopper losfahren und Javelin würde aus dem Turm alles unter Feuer nehmen. Zum Schluss würde Hopper alle wieder einsammeln, und sie würden abdüsen. 

Der Plan war simpel, leise und gut, so fand Snowcat.



Die Affengestalt fühlte sich merkwürdig aber irgendwie gut an. Snowcat war zu Albernheiten aufgelegt und probierte ihre neuen körperlichen Fähigkeiten aus. Sie verabredeten eine Geste, die Snow-Monkey ausführen würde, wenn sie wollte, dass der Verwandlungszauber fallen gelassen würde. Den Kopfhörer eines Commlinks machten sie mit Tape am Ohr fest. Hierüber würde sie die Ansagen von Average hören können. Riven belegte Snowcat noch mit zwei weiteren Zaubern, die sie panzerten und ihre Willenskraft stärkten. Und als der mächtigste Schimpanse der Welt machte sich Snowcat auf den Weg. 

Sie schlenkerte die Tasche mit dem Werkzeug und dem Kleid hin und her. Der Stift mit Tarnfarbe, die Blood gerade auftrug, roch appetitlich, irgendwie. Auch Blaze verschmierte solche Farbe in seinem Gesicht, er hatte inzwischen einen schmutzigen Poncho übergeworfen. 

Snowcat schlich los, auch Blood und Blaze setzten sich in Bewegung. Neben Snowcat schwebte die astrale Gestalt von Riven, die von einem Geist begleitet wurde, natürlich sah Snowcat das nur, wenn sie astral wahrnahm. Fröhlich und leise kletterte Snowcat auf ein benachbartes Dach. 


»Achtung, überall patrouillieren Area-Boys.«, meldete Blood.

Die würden Snowcat nicht sehen, das wusste sie. Leichtfüssig sprang sie auf das Zielgebäude und ließ die Tasche danach einmal kreisen. Sie schlich zum Sonnensegel unter dem sich die Treppe befand. Average sagte, dass der Weg frei sei und Snow-Monkey hielt direkt auf den Raum mit dem Hüter zu, auch hier unten war niemand zu sehen. 


- - - 


Geduldig warte ich an meiner Position, die Informationen die über Commlink reinkommen sind spärlich und unpräzise. Ich kann den Aussagen nicht entnehmen, ob Blaze nun Hilfe braucht oder nicht, er scheint es mit Area-Boys zu tun zu haben, die ihn nicht ziehen lassen wollen. Aber der kleine Kerl würde wohl auch erst um Hilfe bitten, wenn es zu spät ist. Nicht, weil es unter seine Würde ist, sich helfen zu lassen, sondern weil er und sein Ego es gewohnt sind, es mit der gesamten 6th Welt aufnehmen zu können. Ich entscheide mich nachzusehen, sage meine Positionswechsel an und sprinte los. Nach wenigen Atemzügen erreiche ich die Position von Blaze. Drei Area-Boys nehmen ihn in die Mangel. Einen hat er selbst im Griff. Ohne zu stoppen greife ich an, zwei von den Boys, gleichzeitig. 

Ich liebe das. 

Sie haben keine Chance. Damit der erste nicht noch mal aufsteht, trete ich zu, seine Kehle knirscht. "Es ist nicht meine Schuld, dass die immer so wenig aushalten." sage ich, aber ein Kommentar bleibt aus. Steel ist nicht da. Schade.

Ich haue auch den zweiten Kerl um, den Dritten hat Blaze selber erledigt.  Blaze sitzt noch am Boden. Ich helfe ihm auf. 

Nun laufe ich zurück in meine ursprünglich Position und sage das an. Nach wenigen Atemzügen bin ich wieder zurück.

Ich liebe das. 

Kurze Ruhe, ich halte meine Reflexe fest, gegen ihren Willen, bis Schüsse fallen.

Dann das Codeword von Average: »Bourbon, Bourbon, Bourbon.«

Ich lasse sie los. Es fühlt sich so gut an. Jedes Mal. 


- - -


Snowcat oder besser Snow-Monkey stand vor der Tür, vorsichtig rüttelte sie am Griff und siehe da, das Teil war nicht verschlossen. Ein Schreibtisch, ein flauschiger Teppich und dahinter an der Wand ein Tresor, war zu sehen. Niemand war in dem Raum und Average sagte auch nicht an, dass jemand kam. Da war viel Übermut in der "Katze", und Snowcat sprang in den Raum. Sie blickte an sich herab und war zu ihrer Freude noch immer ein Affe. Sie sprang auf den Schreibtisch und dann zum Tresor. Das Teil war so ein Altes aus dem Trideo. Eines, wo man an einem Knopf bis zu einer bestimmten Zahl dreht, und das mehrmals nach rechts und nach links. Sehr altmodisch. Leider stand die Kombination nicht auf einem Zettel in der Schreibtischschublade. Draußen war noch alles still. Über Funk hörte Snowcat, dass sich Blood zu Blaze aufmachte. Der "Schimpanse" trat an den Tresor, presste sein Ohr daran und tatsächlich, man konnte etwas hören. Snowcat konzentrierte sich, die anderen Geräusche wanderten in den Hintergrund, sie drehte langsam und dann klickte es plötzlich. 

Snowcat drehte in die andere Richtung. Auf der Strasse schien sich inzwischen etwas zu tun, aber sie achtete nicht darauf. Da, noch einmal klickte es. Snowcat war erfreut. Sie war aufgeregt, es schien tatsächlich möglich. Plötzlich rief eine Stimme: »Elfe! Hinter Dir ist ein Geist!«

Snowcat ließ den Tresor Tresor sein und versteckte sich unter dem Schreibtisch. Hinter sich sah sie keinen Geist, sie nahm astral wahr und da war er, schwer zu erkennen, aber da war tatsächlich ein feindlicher Geist. Der Affe kreischte auf, niemand war bei ihr. Sie konnte nicht bescheid sagen. 

Dann preschte die astrale Gestalt von Riven plötzlich durch den Hüter und streckte den Geist mit einem Zauber nieder. Snowcat atmete auf, kam unter dem Tisch vor und war plötzlich wieder sie selber, nackt in all ihrer Pracht. 

Mehrere Anweisungen kamen über Commlink, offensichtlich war es an der Zeit, sich zu beeilen, und, um von hier zu verschwinden. Aber sie hatte es ja fast geschafft. "Komm schon, wir packen das noch!", sagte sie zu sich selbst, dann trat Snowcat an den Tresor, strich sich das lange eis-weiße Haar aus dem Gesicht, es streichelte sanft über ihre Hüfte. Sie presste ihr Ohr an den Tresor und drehte weiter. 


- - - 


Wir müssen hier weg. Immer mehr Area-Boys sind unterwegs. Javelin hat eine Granate im Wagen gemeldet. Auf Blaze wird geschossen, aber es ist an der Zeit, Snowcat zu schützen. Das ist meine Mission. Ich stehe vor der Tür ins Haus. Mit einer Salve aus dem Sturmgewehr mach ich sie auf. Ein Sprung hindurch, ein Burst auf den Gegner- ausgeschaltet- der Gang am anderen Ende ist leer. Ich renne hindurch und erreiche den Raum, in dem Snowcat ist. Ich blicke in den Raum und da...

...steht sie, nackt! Ein unglaublich aufregender Anblick. Ich verharre, kann nicht klar denken. Niemals hätte ich gedacht, dass sie sooo ablenkend ist. Alles andere scheint egal. Ich reiße mich zusammen, mein Wille war schon immer stark. Ich weiß, dass ich nun wieder Herr meiner Sinne bin. Averages Ansage, dass drei Wächter die Treppe runter kommen, dringt zu mir durch. Ich ziele mit dem Smartlink in die Richtung, aber mit den Augen beobachte ich sie, solange es geht. »Ich hab's gleich!«, sagt sie.

Die Gegner kommen, ich wende mich der Treppe zu und schieße ihnen in die Beine, bis sie sich zurück ziehen. Derweil hat Snowcat die Statue, noch mehr Area-Boys kommen draußen aus sämtlichen Gassen. Es ist wirklich Zeit zu gehen. Oh ja! 

»Ich trag Snowcat, das ist schneller!«, sage ich an. 

Wahrscheinlich kann man hören, dass ich dabei grinse. Ich schnappe mir Snowcat und lege sie mir über die Schulter. Sie fühlt sich fantastisch an. "Steel, bald weißt Du, wie recht Du hattest. Das Simrick war die ganze Zeit an!" Ich grinse breit. 

Mein Leben ist geil. 

Ich liebe das. 

Hopper parkt vor der Tür. Ich springe rein und lasse Snowcat auf meinem Schoß sitzen. Während sie sich das Kleid überzieht, wird klar, das andere nicht so viel Glück hatten wie ich. 

Javelin hats gerissen! Schade! 

Blaze ist fast drauf gegangen, aber der Kleine ist zäh. 

Riven hat zum Glück nichts abgekriegt!

Wir rasen durch die Nacht. Weichen sogar Raketen aus. Hopper scheint ein wirklich guter Fahrer zu sein. 


Steel ist unterwegs zum Hotel, so wie wir. 

Na also. 


- - - 


Snowcat hatte sanft über die fürchterliche Narbe, die das Gesicht von dem bewusstlosen Blaze verunstaltete, gestreichelt. Dann war Jane gekommen und hatte sich neben ihn gesetzt. Auch sie hatte seine Narbe berührt, goldenes Licht war von ihren Händen ausgegangen, die Narbe war verschwunden und Blaze hatte die Augen aufgeschlagen. Erfrischt, als wäre nichts passiert.  

Doch etwas war passiert. Blaze war levitiert, man hatte ihn bemerkt, auf ihn geschossen und er war abgestürzt. Dann war er an einem Baldachin hängen geblieben. Er hatte ausgesehen, als wäre wirklich jeder Knochen in seinem Körper gebrochen gewesen. Ein Wunder, dass er das überhaupt überlebt hatte.

Jane wirkte erschöpft. Snowcat hatte von solch einer starken Heilmagie noch nie gehört. Aber die 6th Welt war vielfältig. »Ich glaube, es ist Zeit, dass ihr Frosty zu mir sagt.«, meinte Jane plötzlich. Solche Ereignisse schweißten zusammen. 

Average hatte sofort einen Backroundcheck gestartet. Frostys Ruf war passend. Eine geheimnisvolle Magierin mit unbekannter Tradition, seit 10 Jahren im Geschäft, nur die Wenigsten hatten je mit ihr zusammen gearbeitet. 


Javelin hatte es nicht geschafft. Eine Granate war in den Ferrari geworfen worden und Javelin hatte sich darauf geworfen, um Mystère Zeit zu verschaffen. Nur so hatte er den Körper von Riven mitnehmen können. Nur so, waren die beiden den Tod entkommen. 

Für Silence hatte es nicht gereicht, aber wen interessierte das schon? Sie hatten seinen Kopf und die Statue, das sollte reichen, um eine Einladung vom Yoruba-König zu erhalten. 

Hopper würde heute ebenfalls hier im Hotel übernachten. Gemeinsam mit Mystères Magie würden sie den Ferrari wieder sauber bekommen. Vertrauen war gerade keine Frage. Ja, solche Ereignisse schweißten zusammen. 


An sich war der Plan gut gewesen, das fand Snowcat immer noch, aber einige Details würden in Zukunft noch besser abgesprochen werden müssen. 


Als Snowcat die Augen schloss, schlief sie fast augenblicklich ein, aber dann hörte sie die Schreie der Menschen auf den Marktplatz. Solche Schreie klangen überall gleich. Sie zeugten nicht von Rasse, Hautfarbe, Religion oder Einstellung. Als Folge würden es nun alle Ausländer schwieriger haben. Sie waren Ausländer, sie würden nun noch vorsichtiger sein müssen. In jenem Moment hatte es wohl kaum einen Unterschied gegeben zwischen Riven und einem Humanis-Typen. Es gab keine Rechtfertigung für solche Gewalt. Aber sie war kein Richter. Snowcat seufzte. Steel legt einen Arm um sie. Das tat gut. 


Heute war Snowcats 6. Geburtstag. 


Sie lebte, das war alles war zählte.  



UC-Unknown Consequences-das TOP-Runnerteam aus Seattle.


Ob und wann die Runner und Frosty auf die Auktion kommen, ob sie den Sextanten irgendwann finden und ob sie der Piri Reis Karte habhaft werden, wird demnächst hier zu lesen sein. 

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*