Termin 16/11 am 05.08.11 Run 31/2

Der Spieler von Twinbow war vereist und auch der Spieler von Kwalm hatte Besseres zu tun. Der Spieler von Paladin und Mersey kam später. UC befindet sich in L.A., um Garciela Riveros zu beschützen. Durch die ersten beiden Anschläge ist die Alarmstufe hoch. Die Ereignisse sind aus der Sicht von Snowcat und Blood beschrieben und fügen sich nahtlos an die des vorigen Spieltermins und die "Mails danach" an. (Part Of The Ghost Cartels Campaign)



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Doc hatte Snowcat ein Hold-Out Pistole und ein Beinholster überreicht. Die Elfe fand es schade, dass sie bereits angezogen war, wäre es anders gewesen, hätte sie sich von ihm zeigen lassen, wo man die Waffe am Besten platzierte.

Das Team traf unterdes Vorbereitungen. Average und Velvet Touch legten sich irgendwelche Accounts an, Snowcat kannte sich damit nicht aus, aber das was sie da machten, war sicher gut. 

Blood und Steel klärten die anderen über die Soldaten von Aztlan oder aber auch über die Konzerntruppen von Aztechnology auf. Snowcat wusste auch nicht, worin der Unterschied lag oder ob es ihn überhaupt gab. Aber sie kannte den Text. Steel sagte ihn gern auf. Und Snowcat hörte aufmerksam zu. Man sollte seine Feinde kennen:


»Nur die Besten werden in die Krieger-Orden rekrutiert. Aztechnology ist ihre Religion und die Orden sind ihre Bestimmung...


Ocelomeh, The Jaguars, Combat Vets, hochgefährliche Fire-Teams für jedes Gelände und Gelegenheit, sie werden zu reinen Jaguar-Einheiten zusammengefasst und trainiert.


Cuacuahtin, The Eagles, handverlesene Anführer, sie kommen nach dem Branding wieder zurück zu den regulären Einheiten, sowohl ACS als auch Army, dort führen sie die Truppen und verstärken sie mit Magie.


Otontin, The Brave Ones, Einzelgänger, Schatten, sobald sie rekrutiert wurden, wird ihre Existenz gelöscht, sie werden hinter den feindlichen Linien eingesetzt, sie können jede Identität annehmen.


Cuachicqueh, The Shorn Ones, sie arbeiten immer zu zweit und ihre Fähigkeiten ergänzen sich perfekt, sie sind die Black Ops Spezialisten der Guerreros, brutal, kompromisslos und zielorientiert, traditionell tragen sie einen kahlen mit Mohawk oder einem einzelnen, geflochtenen Zopf, siehst Du beide Otontin, dreh Dich um und lauf, siehst Du nur einen, bete.«


Fast konnte Snowcat mitsprechen.


Gegen Mittag besuchte Sacristan Garciela in der Suite. Die beiden Frauen zogen sich in Sichtweite zurück, stellten einen White-Noise-Generator auf und unterhielten sich leise auf Spanish. Zum Glück verstand Snowcat sie trotzdem. 

Bei der Geheimkonferenz handelte es sich um eine Konferenz der Ghost-Kartelle. Die vier Drogenkartelle, die die Säuberung durch Aztlan und/oder Aztechnology überstanden hatten, wurden so genannt.

Nach dem Ausbruch von Vitas in den 20igern konnte die mexikanische Regierung die Lage nicht mehr in den Griff bekommen. Ein Konzern mit dem Namen Oro half, sorgte für Neuwahlen und stellte zufälliger Weise das elektronische Wahlsystem zur Verfügung. Eh man sich's versah nannte die neue Regierung das Land in Aztlan um und Oro wurde zu Aztechnology. Mit geballter indoktrinierter Militär- und Konzernmacht zwang man die Drogenkartelle unter ein Dach, das David-Kartell. Wer sich nicht fügte, würde ausgelöscht. Es gab nur vier unabhängig Überlebende, sie kehrten wie Geister zurück. 

Domingo Ramoz, genannt Ding, ist die Nummer 1 im David-Kartell und hochrangiges Mitglied im Vorstand von Aztechnology.

Somit besaß Aztechnology tatsächlich ein riesiges Drogenkartell.

Die Ghost-Kartelle trafen sich hier, um das Tempo-Problem anzugehen. Alle wollten Tempo, nur das Olaya-Kartell hatten es, aber die drei anderen Ghost-Kartelle hatten genauso unter verstärkter Aufmerksamkeit durch Polizei, Regierung und Aztlan zu leiden. Während der Geheimkonferenz sollte das weitere Vorgehen verhandelt und der Tempo-Prozess vorgestellt werden.


Sie informierte die anderen, über dass, was sie so eben belauscht hatte. 


Snowcat lächelte, sie hatte gehofft, dass es bei dem Job um Tempo ging, nachdem sich Sacristan bei ihr gemeldet hatte. Es galt immer noch ein Geheimnis aufzuklären und die eventuell daraus hervorgehenden Gefahr zu beurteilen. Es war bisher ja weder geklärt, woher und warum die Geister kamen, noch um welche es sich handelte. Einen von ihnen zu vernichten, war eine schwierige Aufgabe gewesen. Man sollte seine Feinde kennen!


Heute Abend würde die Konferenz, - die ein Stockwerk über ihnen, in den drei Towern in der obersten 50. Etage stattfinden würde, - mit einem kleinem Empfang starten. Sowohl bei der Konferenz, beim Empfang und bei der Vorführung waren jedem Teilnehmer nur zwei Bodyguards erlaubt. Die Wahl des Teams fiel auf Snowcat und Llamé. 

Alle anderen Sicherheitsleute durften mit in den 50.Stock und sich dort - bis auf den eigentlichen Veranstaltungsort - frei bewegen. 

Am Nachmittag machte das komplette Team mit Garciela eine Ortsbegehung. Als die Frau ihr Tempo-Labor aufbaute, äußerte sich Hopper ungeahnt mürrisch darüber. Seine komplette Körpersprache zeugte vom Missfallen. 


Mögliche Fluchtrouten wurden erstellt, Seile und Winden samt Handschuhen besorgt, um sich notfalls vom Dach abzuseilen zu können. Die Mittelwege, die die drei Türme miteinander verbanden, schienen sicher, obwohl der Gebäudewechsel immer spannend werden würde. Die drei Balkone waren ein größeres Risiko, sie erstellten ein Art Rundgang, der sie alle mit einbezog.


Zum Abend warf Snowcat sich in ein simples schwarzes Kleid, das weich floss und am linken Bein tief geschlitzt war, natürlich setzte sie die Sonnenbrille wie geplant auf. Auch alle anderen hatten sich in Schale geworfen. Mrs Riveros brachte bei weitem das größte Sicherheits-Team mit in den 50. Stock, obwohl Velvet Touch und Average auf der Suite geblieben waren.  


Die Stimmung unter den vielen südamerikanischen Männern und den drei Frauen sollte fröhlich wirken, aber die Anspannung brodelte unter der Oberfläche. 

Während Snowcat sich brav und schweigsam in der Nähe vom Riveros aufhielt, notierte sie geistig die Teilnehmer:

 - Oyala Kartell: 1. der attraktive Salarzar; 2. sein Onkel Uribe; 3. Riveros


 - Andes Kartell: 1. Manuel Tamjo, wettergegerbt; 2. Anzante Hernandez; 3. Hektor Cortez


 - Moralez Kartell: 1. Angel Fuentez, ein ungemütlich aussehender Zwerg; 2. Ramon Orties, ein ork; 3. Francis Guriuz


- Cachoeira Kartell: 1. Zeca Diabo, Glatzkopf mit übler Narbe am Hinterkopf; 2. Christina Cortez; 3. Enrice Gonzala


Hauptthemen des Abends waren der Grenzkrieg zwischen Aztlan und Amazonien und der Anschlag von Aztech gegen Riveros. 


Neben Sacristan, als Veranstalter, Garciella Riveros, Christina Cortez und Snowcat, war noch eine fünfte Frau, ein weiterer Bodyguard, anwesend. So viel Machismo und nur fünf Frauen. Die Hitze war förmlich zu fühlen.

Natürlich machte niemand Snowcat an und niemand sprach sie an, aber immer wieder ruhten Blicke auf ihr, glitten an ihr entlang und zogen sie aus. Snowcat ließ die Blicke gelassen abperlen. Dunkle Haut, dunkles Haar, kaum Wirkungsverlust, aber weniger Wiedererkennen - perfekt. 


Die Stimmung blieb angespannt, aber nichts brach aus. Small Talk war angesagt. Allerdings kam raus, dass sie alle hier einen gemeinsamen Feind hatten: Aztechnology.


Bei der Rückkehr in die Suite wartete eine Neuigkeit auf Snowcat. Hopper hatte sich während des Empfangs dezent aber vehement und vor den anderen Bodyguards, verabschiedet. Er wollte bei dem Job nicht mehr mitmachen und am Flughafen auf das Team warten. Offenbar hatte er ein Problem mit dem Tempo-Labor, er hatte das mit einer Geschichte über seine mexikanische Mutter begründet. Snowcat war über die Unprofessionalität überrascht, dennoch verstand sie den Punkt. Und sie waren genug Leute vor Ort, um den Job problemlos ohne Hopper durchzuziehen. 


6/2/71


Die Konferenz began um 10.00 Uhr. 

Mersey versah Snowcat mit einem Reflexe-steigernden Zauber.

Velvet Touch und Average begaben sich in die Tiefgarage, um von den neutralen Vans aus die Matrixüberwachung zu übernehmen. 

Snowcat trug wieder ihren Hosenanzug mit Neckholder-Bluse plus Sonnenbrille. Auf dem Weg zum Konferenzraum sprach Salazar Snowcat lächelnd an: »Das Kleid hat mir noch besser gefallen.« Sein Blick verreit Bände. Snowcat dankte ihm für das Kompliment, indem sie ihm einen Blick auf ihre Augen gewährte, sie sah über die Sonnenbrille hinweg und antwortete keck: »Mir auch!« 

Das Team zog sich zum Start in einen Raum zurück, patrouillierte aber ständig umher.

Vor Snowcat und Llamé lagen nun viele Stunden des "Rumstehen". Immer hinter  Riveros, waren sie dabei, wie die Stimmung langsam heißer wurde. Die anderen Kartelle wollten beteiligt werden. Olaya wollte nichts abgeben, aber sie konnten es sich auch nicht leisten, allein da zu stehen. 

Auch nach der Tempo-Vorführung blieb die Sache festgefahren. Konzernpolitik pur. 

Den Olaya war klar, dass sie die anderen brauchten, alleine konnten sie nicht gegen Aztech und Aztlan bestehen. Aber was und wie sollten sie abgeben?


Um 18.00 Uhr wurde zum Abendessen gerufen. In der Erfrischungspause kurz davor, trat Mersey an jeden des Teams heran und erfrischte ihn mit ein paar Stunden magischen Schlafs und einer magischen Dusche. Das half ungemein. Snowcat und Llamé hatten acht Stunden ständig stehend zugebracht, doch nun waren sie bei Weitem weniger erschöpft, als die anderen 2-Mann-Teams zum direkten Schutz, so konnten sie das nun folgende Essen leichter ertragen.

Jedes der vier Kartelle hatte seinen eigenen Tisch. An den Wänden standen die Bodyguards aufgereiht hinter dem Tisch, an dem ihre jeweiligen Schützlinge saßen. Das Essen wurde serviert und kühlte die hitzigen Diskussionen etwas ab. 

Snowcat konnte spüren, wie zwei Personen hinter ihr immer mal wieder, aber in unregelmäßigen Abständen, entlang liefen. Sie wusste, dass es sich dabei um Paladin und Blood handelte, die ihre Runden drehten.

Die Elfe achtete darauf, während der gesamten Zeit ihre Körperspannung und ihre perfekte Haltung zu bewahren. 

Der Nachtisch war gerade serviert worden, als Snowcat nah gelegenes Geknatter aus einer automatischen Waffe hörte, beinah gleichzeitig meldete Blood: »Angreifer, leichte, Milzpack bei den Fahrstühlen!«


***


Ich drehe nach der Erfrischungspause erneut meine unregelmäßigen Runden mit Paladin. Der Kerl geht in Ordnung. Die erbeutete HK229X hängt vor meiner Brust. Auf jedem der 3 Balkone sind wir besonders aufmerksam und blicken uns um. Das Panorama interessiert uns nicht. Wir unterhalten uns dabei. Wir sind Männer und keine Quasselfutzies, da reicht jeder Satz ein ganzes Stück. Steel wirft mir den einen oder anderen Kommentar zu. Dann irgendwann, lass ich auf Steels Rat hin die Bemerkung fallen, dass ich beim letzten Run Snowcat nackt gesehen hab. Ich guck Paladin dabei an. Grinsend biege ich um die Ecke auf dem Weg zur Lobby, als sich die Fahrstuhltüren ohne das gewohnte "Ping" öffnen. 

Ich reiße die Waffe hoch.

Paladin beendet seine Antwort, bevor er sie begonnen hat.

Im dem einen Fahrstuhl stehen 3 Männer in leichter Ares Militär-Panzerung. Den anderen Fahrstuhl können wir von unserer Position aus nicht sehen, aber meine Vermutung ist klar, oder? »Angreifer, leichte Milzpack, bei den Fahrstühlen!«

Ich gebe Supression-Fire auf die drei ab und sage durch: »Angreifer, leichte, Milzpack bei den Fahrstühlen!«. 

Die Hochgeschwindigkeits-Muni stanzt Löcher in den Fahrstuhl. Clip raus.

Paladin schießt zweien in die Knie.

Average und Velvet Touch schicken noch keine Live-Bilder, sie haben es mit einem feindlichen Hacker zu tun.

Ich höre, wie Steel durch die Tür in seinem Raum bricht. 

Doc nennt die Fluchtroute, Treppe runter in die Suite. Copy.

APDS Muni rein, Schüsse auf Nummer drei.

Man wirft uns eine Granate in den Gang. 

Ich spring voraus, irgendwo sind ja noch mehr. 

Jemand in anderer Panzerung schlägt mit einem Macuahuitl nach mir, "Fragg" und dann laut »Azzies!«. 

Ich weiche aus, im Flug erkenne ich sein Abzeichen, Cuacuahtin, der Fragger ist ein Adler, kommandiert wahrscheinlich Mercs.

Average und Velvet melden, sie haben wieder die Kontrolle über das System, mehr Infos kommen rein.


***


Von Velvet Touch kam:»Kann die nicht sehen, hab kein Zugriff auf die Fahrstühle oder Kameras. Fremder Hacker im System.«. 

Fast gleichzeitig erschienen die ersten roten Punkte auf der AR-Karte, offenbar aus Bloods Blickwinkel. 

Als die anderen Bodyguards damit begangen sich in Bewegung zu setzten, trat Snowcat bereits an Mrs Riveros heran und kommandierte: »Ruhig bleiben und mitkommen, bitte.«

Llamé ging an die Tür neben sich, die offenbar abgeschlossen war. Natürlich, dachte Snowcat, der andere Hacker. Doch das hielt jemanden wie Llamé nicht auf, er ruckte zweimal kurz an der Tür und riss sie aus dem Schloss. 

Kurz nachdem Doc die Fluchtroute bekannt gegeben hatte, stand Snowcat auch schon mit Llamé auf dem Gang, sie hatten ihre Schutzperson zwischen sich genommen.

Twinbow und Steel sicherten rechts und links. Twinbow hatte seine Armbrust in der Hand, schien aber gerade etwas gegen einen magischen Angriff zu unternehmen. Doc trat mit Mersey durch die Tür des Nebenraums zu ihnen in den Gang, und machte schnell zwei Schritte an ihnen vorbei zur nächsten Ecke, dann schoss er zweimal.

Weitere Schüsse knallten hinter ihnen. Von der Brücke zwischen den Türmen hatten die Angreifer Verstärkung bekommen. Ihr Ziel war der Speisesaal. Ein heftiges Feuergefecht mit den Bodyguards dort begann. 

So schnell zu sein, wie sie nach Merseys Zauber war, erschien Snowcat ungewohnt. Da sie, genau wie Llamé, auf Garciela aufpassen musste, konnte sie die schnelle Reaktionszeit nicht völlig ausnutzen, dennoch hatte sie das wunderbare Gefühl alles genau mitzubekommen und handeln zu können, wenn es notwendig war. Das hier war besser als Jazz! Die von den ihren Hackern aktualisierten Informationen zeigten, dass nicht viel Zeit war. Sie mussten hier weg.  

»Treppe frei, Tür ist auf.«, meldete Velvet Touch. Steel verschwand sofort dorthin.

»Los!«, kommandierte Doc.

Llamé zog an Riveros, Snowcat schob.


***


Paladin springt mir hinterher und steht nun wieder neben mir. Klasse! Wir beide verstehen uns. 

Im Gang rechts um die Ecke steht bereits der Rest und wartet, dass der Weg frei wird. 

An der Ecke gegenüber knien zwei Mercs und setzten die Gegend unter Deckungsfeuer. 

Paladin und ich gehen nicht in Deckung. Wir greifen an. 

Der Cuacuahtin nimmt sein Macuahuitl fest in die Hand und nickt mir zu. 

Ich sag zu Paladin: »Du nimmst die beiden und ich nehm' IHN.«

Paladin weiß was zu tun ist, er erschießt die beiden, das Deckungsfeuer hört danach auf.

Ich will nach meinem Victorinox Memory Blade greifen und es ausfahren, um mir den Frag-Adler vorzunehmen, aber von der Brücke aus stürmen weitere Angreifer heran. Wir müssen hier weg. »Treppe frei, Tür ist auf.«, kommt es von Velvet Touch. 

Steel springt an mir vorbei und öffnet die Tür zur Treppe.

Doc schießt zweimal auf den Adler vor mir und sagt dann: »Hopper! Kannst Du uns in einer Minute vom Dach abholen?«

»Copy. « Kommt die Antwort prompt. Hopper? Aber der ist doch abgehauen?

Der Adler ist noch nicht Tod. Keine Zeit für Mätzchen. »Hasta la vista, Fragg-Cuacuahtin!« Zwei Bursts APDS machen die Sache klar. 

Keine direkten Gegner mehr da. 

Steel ist fast schon in der 49. Etage. Paladin und ich sichern den Rückzug. Wir warten, bis alle an uns vorbei sind. Im Esszimmer neben uns geht das Feuergefecht weiter. Ich bin für die anderen Bodyguards, aber ich gehe nicht zurück, um ihnen zu helfen. Das ist heute nicht mein Job.

Doc wirft mir am Treppenabsatz den Macuahuitl zu. 


***


Natürlich war Snowcat überrascht, als Doc Hoppers Namen nannte. Noch überraschter war sie, als gut eine Minute später auf dem Dach ein Gulfstream Luxe V auf sie wartete. 

Natürlich hatte Snowcat ihr komplettes Zeug ständig fertig gepackt gehabt, so musste sie nur nach ihrem Gepäck greifen und es Blood in die Hand drücken. Sie musste nichts zurücklassen. 

Nicht alle im Team und schon gar nicht Mrs. Riveros, waren in dem Maße auf einen hektischen Aufbruch vorbereitet gewesen. In 40 Sekunden rafften alle zusammen, was ihnen wichtig war. Zum Glück waren 40 Sekunden für Shadowrunner unter Strom mehr Zeit, als es sich anhören mochte. 


Hopper hatte nicht nur einen VTOL-Luxusjet mit allem Komfort besorgt, sondern er wusste auch, wo der Ares Dragon der Angreifer wartete und, viel wichtiger, wie man ihn im sanften Flug umging. 

»Mächtig schön Dich zu sehen Mista-Hoppa!«, verkündete Mersey fröhlich, nachdem sie angeschnallt war. »Cooler Trick von Dir und Mista Docidoc, das mit dem "Job schmeißen"! Und banging-cooler Flieger.  - Braucht jemand meine Zauber-Hände, weil er Heilung nötig hat?«

Nein, zum Glück waren alle unverletzt. 


Average, der sich mit Velvet Touch in den beiden weißen Vans aus dem Staub gemacht hatte, schickte ihnen einen Treffpunkt zu, dort nahmen sie die beiden ein wenig später an Bord. Snowcat informierte die Ancients per Textnachricht, wo sie ihre Karren wieder finden konnten, kurz nachdem sich die Gulfstream wieder in der Luft befand. 

»Wohin jetzt?«, wollte Snowcat dann wissen. »Soll ich versuchen ein Safehouse zu besorgen?«

»Nein, « antwortete Garciela Riveros mit nachdenklicher Mine, » ich möchte sie bitten, mich nach Hause nach Caracas zu bringen. Ich muss dringend nach Caracas!«

»Schafft das Flugzeug das?«, fragte Snowcat Hopper. 

Dieser nickte: »Ja, kein Problem. Ich kenn sogar eine Route dahin, die Aztlan umgeht.«

Snowcat fragte über den Teamkanal nach, niemand widersprach der Idee, dann sagte sie lächelnd zu Garciela: »Nun, sie haben uns für 5-7 Tage für ihre Sicherheit engagiert und wir haben keine Einschränkungen darüber ausgehandelt, wo diese Sicherheit stattfindet. Heute ist erst Tag 3, also bringen wir sie nach Caracas.«

Hopper warf ein: »Aber das Benzingeld müssten Sie schon als Spesen übernehmen.«

Riveros lächelte müde. »Selbstverständlich!«


Während der ersten Stunde des Fluges gaben sich einige ihren Gedanken hin, während andere über das letzte Ereignis plauderten und mit vielen oder auch wenigen Worten beschrieben, was sie erlebt hatten. Alle genossen den  vorhandenen Luxus. 

Snowcat lächelte in sich hinein. Auf ihre Art waren sowohl Mersey und Paladin, als auch Hopper eine echte Bereicherung für UC.

Man waren sie gut gewesen! Snowcat war stolz. Beinah bevor die anderen Bodyguards überhaupt reagiert hatten, hatten sie ihr Ziel bereits in Sicherheit gebracht.  

Bei den Ghost-Kartellen würde nun sicher viel Chaos ausbrechen. Es war völlig unklar wer und ob überhaupt jemand anderes von den Kartell-Größen überlebt hatte. Snowcat hoffte irgendwie, dass zumindest Salarzar lebend rausgekommen war.

Aztechnology war ein großer Schlag gelungen. 


Snowcat hatte gerade mehrere Nachrichten nach Seattle vorbereitet, als sich Mrs. Riveros mit ernstem Gesichtsausdruck an das Team wandte: »Zunächst einmal möchte ich mich für die Rettung meines Lebens bei Ihnen bedanken. Sie waren einfach unglaublich! Ich kann das gar nicht genug betonen. « Sie machte eine Pause und lächelte kurz, aber herzlich, bevor sie fortfuhr, »Ich möchte ihnen aber noch ein weiteres Angebot unterbreiten. Ich muss zu Hause bei mir in der Firma dringend aufräumen und vor allem muss ich den oder sogar die Verräter finden. Ich würde Sie gern zu meinem Schutz während der nächsten Tage, aber auch für ihre Hilfe engagieren. Ich weiß nicht mehr, wem ich trauen kann. Natürlich wären Kost und Logie die gesamte Zeit über frei. Außerdem würde ich natürlich weiter jeden Tag die 10.000 ¥ für das Team zahlen. Wie Sie wissen, besitze ich eine Biotech-Firma und ich könnte mir vorstellen, dass sich darüber eine verlockende Bonuszahlung für sie finden lässt. Meine Firma ist eine der Besten Firmen für Bio- und Genetech. Sie können dort Dinge von bester Qualität bekommen und sich unter den besten klinischen Bedingungen einbauen lassen.«


Mrs Riveros ließ ihr Angebot kurz sacken. Snowcat blickte sich um, bei einigen von UC musste da nichts sacken, das Angebot schlug ein, wie eine Bombe. Blood begann sogar kurz mit einem Bein zu tappen. Er, aber auch Paladin, Average und Velvet Touch gingen bestimmt im Kopf schon die Möglichkeiten durch. Für andere gab es hier nicht so viel zu holen. Doc könnte sich immerhin "heilen" lassen. Snowcat dachte an sich selbst, nun, eine Silky Skin Behandlung war immer eine feine Sache, würde bestimmt auch Mersey gefallen. Llamé wollte sich einfach nur die Welt genauer ansehen und Caracas war schließlich auch ein Teil der Welt. 

Sie waren ein Team, was dem einem Vorteile brachte, würde dem gesamten Team nützen. 

Da niemand von UC ihr einen Einwand schickte, sagte Snowcat leicht lächelnd: »Einige von uns können Sie damit gut locken, andere weniger.  - Ich nehme aber an, dass wir uns über die genauen Modalitäten einig werden! Also,  

wird UC den Job annehmen. «

Mrs Riveros atmetet erleichtert auf.

Der Flug bis nach Caracas würde noch ein paar Stunden dauern, Zeit genug die Details des Jobs festzulegen und Zeit genug, sich einen Saft aus der Bar zu gönnen und etwas zu essen. Die Sitze hier waren wirklich mehr als nur bequem.


Snowcat war zufrieden. Vielleicht würde sie tatsächlich noch hinter das Geheimnis um Tempo und die Geister gelangen. Zumindest aber standen die Chancen gut, mehr über die Gefahr dabei zu lernen.  


Snowcat war beinah eingedöst, als Velvet Touch plötzlich sagte: »Oh, da fällt mir ein, wir haben Hopper gar nicht noch mal gefragt. Du willst doch sicher nicht weiter mitmachen Hopper, oder? Wegen Deines Problems mit - ich will jetzt nicht den Namen nennen- dem Zeug halt und der Geschichte, die du uns erzählt hast.«

Niemand lachte Velvet Touch aus, natürlich grinsten einige. Average sagte beinah zärtlich: »Schatzi, das war ein Trick! Um unsere wahre Stärke zu verbergen und so. «

»Ach so! Und wann hab ich verpasst, dass wir eingeweiht wurden? «

Mersey grätschte freundlich ein und erklärte: »Na das war ja das ultra-mega-geniale bei dem Dingens, dass wir nicht eingeweiht waren, damit es echter wirkt.«

»Ach so, «Velvet Touch schien wirklich sichtlich erleichtert und stellte frei von Ironie fest, »dann hab ich das gar nicht verpasst, sondern es nur mal wieder nicht gleich kapiert, als es raus kam. Naja, hatte ja auch nicht darüber nachgedacht. «

Blood warf Mersey eine kleine Schachtel zu:» Guck mal, was ich hier gefunden habe. «, dann wuschelte er Velvet Touch über den Kopf. 

Mersey machte sich sogleich über den bunten Inhalt der Schachtel her.

»Mädel, davon bekommt man schlechte Haut.«, ermahnte Hopper sie.

»Och, egal, die macht Mrs Riveros mir bestimmt mehr als blitzeblank, wenn ich sie danach frag.«

»Da brauchste sie nich für, das kann ich auch. «, witzelte Steel, der plötzlich ein scharfes Messer in der Hand hielt. 

»Hey schneid dich damit nicht!«, meinte Blood nur. 

Twinbow ergänzte: »Mersey, Du musst Dir keine Sorgen machen, meiner Einschätzung nach, kommt auch Steel nicht so einfach an Paladin vorbei. Und die Zeit reicht dann, damit Du abhauen kannst.«

Steel ignorierte die Bemerkung und wandte sich stattdessen an Llamé: »Antilope gibt es in der Bordküche auch nicht, aber die Burger sind klasse.«

»Stimmt!«, bestätigte Paladin.

»Schade, aber ein Burger tut es auch.», antwortete Llamé.


Doc, der seinen Hut tief ins Gesicht gezogen hatte, lag entspannt in seinem Sessel, Snowcat konnte das breite Grinsen in seinem Gesicht dennoch sehen.


Snowcat lächelte erneut, dieses Lächeln war auch innen warm . Nicht viele Metamenschen hatte eine Familie, mit der sie gut zurecht kamen, aber nur ganz wenige, ganz besondere Metamenschen, hatten zwei! 




                                 UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

UC - Unknown Consequences -das TOP-Runnerteam aus Seattle- You See!



Welche genauen Modalitäten mit Mrs Riveros  auf dem 8-stündigen Flug nach Caracas ausgehandelt werden, was UC dort erlebt, was aus den Ghost-Kartellen wird und ob es gelingt, das Geheimnis um Tempo zu lüften, wird demnächst hier zu lesen sein.

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*