Termin 02/08 am 02.10.08 Intermezzo

An alle Chummers: Ich hoffe, ich bin Euch gerecht geworden! *lächel*

An alle, die mal zu uns gehörten: Wir sind wieder auf einen All-Time-Favourite gestoßen. Der lebt immer noch! *augenaufreiß* Die Zukunft wird zeigen, was diesem Team so passiert.

Ausführlich ist das alles im Snowcat Story zu lesen.

An Starbuck: Extra für Dich so lang. *grinsanzüglich*

Die Überlebenden des Runnerteams, Blackstone, Fiddler, Candy und Snowcat treffen sich mit ihren neuen Kollegen, dem Dodger und Bittersweet vor dem Dark Light, einem Nachtclub am Rande von Touristville in Redmond/Seattle. Starbuck wird heute nicht zu ihnen stoßen, denn er ist in dringenden persönlichen Angelegenheiten in der Matrix unterwegs, was unter Umständen auch länger dauern kann.

Heute ist Mittwoch, der 20.Mai 2070 und ist kurz vor 22.00 Uhr. Mittwochs ist im Dark Light immer Darkhour: Eintritt und Getränke zum halben Preis. So ist der Friedhof (Parkplatz) vor der alten gotischen Kirche bereits gut mit dunklen Wagen gefüllt. Über AR ziehen Nebelschwaden über den Boden, die ihre Finger klauenhaft nach den Besuchern ausstrecken. Düsterer Angstrock tönt aus der geöffneten doppelflügligen Eingangstür. Ein blutroter Vorhang verbirgt den Blick auf das was sich im Inneren der ehemaligen Kirche abspielt. Zwei riesige Schränke, ein Mensch und ein Ork, warten in schwarzer Messdiener-Kleidung davor, um jene draußen zu halten, die nicht den wahren Glauben besitzen; Anders ausgedrückt: All die, die nicht die passenden Klamotten tragen.

Sie hatten sich am Grabstein von Vincent Price verabredet und diesen bereits im Vorfeld als Parkplatz für sich reserviert. Der von Kurt Cobain war den V.I.P.s vorbehalten. Ein Schwarm Fledermäuse löste sich aus einer Öffnung des Glockenturmes und flog dicht über die Köpfe der Metamenschen auf dem Friedhof hinweg. Die Flatterwesen waren so programmiert, dass sich je eine von ihnen Millimeter-dicht an jedem Besitzer eines aktiven Commlinks vorbeischob.

Von irgendwoher erklang ein düsteres Lachen.

Bittersweet, die heute eine zerrissene schwarze Jeans, ein bauchfreies, schwarzes Shirt mit einem Totenkopf und 12er-Loch-Stiefel trug, wartete bereits seit 10 Minuten ungeduldig auf die anderen. Sie lehnte an ihrem schwarzen Thundercloud und zündete sich gerade eine frische Kippe an, als Punkt 22.00 Uhr ein dunkelgrauer Bulldog gemächlich einparkte, und Candy schwungvoll ausstieg. Der orangene Minirock, den sie zu einem schwarzen Top, einer orangenen Fliege und schwarzen Schnürstiefeln trug, war so kurz, dass man ihn schon eher als Gürtel bezeichnen konnte, dennoch hätte man aus dem Stoff wohl ein Kinderkleid schneidern können. Candy begrüßte Bittersweet mit Küsschen. 

Dodger erschien einen Augenblick später auf einer schnittigen Rennmaschine, er war, wie zuletzt, vollkommen in Schwarz gekleidet. Fiddler kam 5 Minuten später mit einem Taxi, aus dem er sich quetschen musste. Er trug zu seinem schwarzen Dreiteiler eine zu Candys Rock farblich passende Krawatte.

Snowcat preschte auf ihrer Blitzen heran und parkte zirkusreif ein um dann eines Pin-Up-Kalenders würdig abzusteigen. Über ihrer perfekt sitzenden Lederhose trug sie Cravens Mantel. ihre Augen waren etwas dunkler Geschminkt als sonst und unter ihrem linken Auge glitzerte eine gläserne Träne. Noch verbarg der Mantel den Blick auf ihre neue, außergewöhnliche Korsage aus schwarzer Spitze, mit tiefem Dekolletee und Stehkragen.

Nervös blickte Bittersweet ständig auf die Uhr.

Endlich erschien auch Blackstone. Er lies sich in einem alten, polierten Leichenwagen vorfahren. Gekleidet war er in das Highlight des Tages: einen weißen Anzug über einem schwarzen T-Shirt. Durch seinen weißen Bart zog sich eine zarte, kaum erkennbare rote Spur und auf seinem Revers saßen drei kleine rote Steinchen die hübsch leuchteten.

Bittersweets Emotitoy nörgelte irgendetwas vor sich hin. Bittersweet sah auf ihr Commlink und erklärte dann, dass sie noch was zu erledigen hätte und sie alle drinnen wieder träfe...

... Blackstone hatte ihnen mit seinem unglaublichem "Charme" einen Tisch oben auf der Balustrade schräg über der Dj Kanzel verschafft. Das Dark Light war brechend voll. Sie bestellten Absinth mit Energy-Drink für alle. 

Candy flirtete wie so oft mit Fiddler.

Nach 15 Minuten hatte sich Bittersweet noch immer nicht zu ihnen gesellt. Snowcat bat Dodger, sich doch mal nach ihr um zu sehen. Die Antwort kam sofort: Bittersweet hielt sich irgendwo im hinteren Bereich der Kirche auf.

Snowcat scannte den Laden ab. Zwei Gruppen vielen ihr auf: Die eine bestand aus vier in Leder und Nieten gekleidete Menschen, die im Laden umherstreiften, wie Raubtiere auf der Jagd. Snowcat ordnete sie den Iron Crusadern zu, einer kleinen unbedeutenden Gang aus Redmond, unbedeutend nach ihren Maßstäben jedenfalls. Die andere Gruppe saß in einer Nische hinter der DJ Kanzel und die Leute darin ließen sich kaum erkennen, aber sie bestellten bereits die 3. Flasche Magnum-Champagner. Snowcat glaubte 3 gut gekleidete menschliche Männer zu erkennen, die den vier rausgepuzten Damen ständig nachschenkten, aber selbst nicht tranken. Ein Blick auf Blackstone verriet Snowcat, dass ihm beide Gruppen ebenfalls ins Auge gefallen waren. 

Der Imp landete auf dem Tisch und ließ seine "Meisterin" entschuldigen.

Kurz darauf machte der DJ lautstark eine Ankündigung: "Dark Light, wir haben alle darauf gewartet, jetzt sind sie endlich wieder hier: Corperate Trash!" Jubel erfüllte die hohe Decke der Kirche. Ein Ork, zwei Menschen, ein Mann und eine Frau, betraten den "Altar" und griffen nach den Instrumenten und dann betrat eine weitere Frau die Bühne, die eine offene Zwangsjacke trug und die Leadsängerin war: Bittersweet!

Alle aus dem Team waren überrascht. Alle außer Dodger.

Candy stieß einen lauten Pfiff aus, den sie mit ihren Voice-Enhancern verstärkt hatte und zerrte Fiddler nach unten zur Tanzfläche. Hier machten die beiden Trolle Party für 2 Dutzend Gäste. Die Band war gut und heizte die Stimmung an. Beim letzten Lied, einer Coverversion von Bittersweet-Symphonie begann um die Tanzfläche herum eine wilde Knutscherei. 

Nach dem Konzert kam Bittersweet an den Tisch der Runner, eine angeregte Unterhaltung nahm ihren Lauf. Snowcat ging lieber tanzen. 

Irgendwann bemerkte Snowcat, wie die Iron Crusaders eine erneute Runde durch den Laden drehten und an der Nische der Nichttrinker vorbeikamen, man nickte sich gegenseitig zu, hielt aber gebührenden Abstand. Kurz darauf brachen die Nichttrinker samt ihrer Schnecken auf. Die Mädels waren deutlich angetrunken und schwankten und die Männer..., die bewegten sich irgendwie merkwürdig, es wirkte so als hätte man manchmal ein oder zwei Schritte verpasst. Inzwischen hatte sich irgendwann ein gut gekleideter Ork zu der Gruppe gesellt, und sie machten sich gemeinsam auf, das Dark Light zu verlassen.

Einer von ihnen, ein extrem attraktiver Mann, Mitte 1,80 groß, dunkle wild aufgestellte Haare, etwas blass, mit eindrucksvollen Augen und in einen hippen, teuren Anzug gekleidet, den er mit einer ungeheuren Lässigkeit trug, steuerte direkt auf Snowcat zu und flüsterte an ihr Ohr: "Freitag Abend im Eyecatcher. Ich freue mich schon darauf dich zu sehen!" Dann war er ohne dass Snowcat sehen konnte, wie er das gemacht hatte, wieder zu seiner Gruppe aufgeschlossen.

Snowcat war beunruhigt, nicht, weil er sich so merkwürdig bewegen konnte, sondern weil sie tatsächlich geneigt war, auf diese plumpe Anmache einzugehen. Sie schüttelte sich und sah der Gruppe nach, sie waren fast raus. Ihr Blick fiel auf den Ork ud sie konnte es nicht fassen, das war Retnuh, ein Wendigo, dem sie eigentlich vor gut drei Wochen den Kopf abgeschlagen hatte!

Sie stürmte hinterher. Blackstone hatte Retnuh ebenfalls gesehen und jagte die Treppe hinunter. An der Tür angekommen, konnten die Runner gerade noch sehen, wie die gesamte Gruppe in einer Stretchlimousine davonfuhr.

Zurück im Dark Light setzten Blackstone und Snowcat ihre Freunde ins Bild, bis auf Fiddler wusste nämlich keiner von ihnen, was es mit Retnuh auf sich hatte. 

"Lies mal Retnuh rückwärts.", forderte Blackstone Bittersweet auf.

Das außergewöhnlichste an der Sache war, dass die Runner bei ihrem damaligen Job herausbekommen hatten, dass Retnuh als Wendigo mit Vampiren zusammen Partys veranstaltete und dass, wo doch beide Arten HMHVV-Infizierte unterschiedliche Tischmanieren aufwiesen. Vielleicht war der Typ, der Snowcat angesprochen hatte, sogar ein Vampir, was ja mal zumindest seine Wirkung auf sie erklären würde.

Es war ja nicht so, dass die Runner nun wieder in ihren vergangenen Job reingezogen worden waren, aber trotzdem konnte es nicht schaden, sich mal nach dem Nichttrinker umzuhören, zumal er Snowcat wirklich fasziniert hatte. Snowcat kamen sogleich die Iron Crusaders in den Sinn. Sie machte sich mit Blackstone auf, die vier anzusprechen.

Fiddler und Bittersweet überprüften die Auren der vier Crusaders. Fiddler konnte durch den emotionalen Nebel nichts sehen, doch Bittersweet erkannte, dass 3 von denen, obwohl sie keine Cyberware besaßen, zu wenig Essenz hatten und der Vierte? Der hatte zu viel, was nur einen Schluss zu ließ, er war ein Vampir!

Natürlich wollten die Vier nichts über die Nichttrinker preisgeben und natürlich war der mit der hohen Essenz der Rädelsführer und der wollte liebend gern mit Snowcat tanzen. Testosteron flog umher und Blackstone und die Vier prügelten sich ein wenig, wobei Blackstone es erst mit den drei Norms und dann mit ihrem Meister zu tun bekommen kam. Während des Disputs schlossen Bittersweet und Fiddler Wetten auf den Ausgang ab. 

Ob nun die Einschüchterungen von Blackstone, der Amor-Zauber von Bittersweet oder die Barriere, die Fiddler gezaubert hatte dafür verantwortlich gewesen war: schließlich zogen die Iron Crusaders den Schwanz ein und traten den Rückzug an, ohne Informationen dagelassen zu haben.

Eigentlich gab es ja nicht wirklich was zu tun, aber dennoch beschlossen die Runner, die Sache nicht vollkommen auf sich beruhen zu lassen. Klar war, dass Snowcat nicht am Freitag Abend ins Eyecatcher gehen würde... Sie fuhren alle sechs sofort hin, es war ja nicht weit von hier. Snowcat würde an der Bar eine Nachricht überbringen.

Candy und Bittersweet gingen zuerst hinein. Für gut aussehende Frauen war der Eintritt frei. Das Eyecatcher war für seine "exotischen" Tanzdarbietungen bekannt. Vor Jahren hatte hier einst das Eyekiller gestanden, das aber dann eines Tages unter mysteriösen Umständen bis auf die Grundmauern abgebrannt war. An selber Stelle hatte man das Eyecatcher unter dem Motto: "Größer, schöner, moderner, BESSER!", aufgebaut. 

Die Tanzshows, die auf bis zu vier Bühnen gleichzeitig stattfanden, waren atemberaubend. Bittersweet und Candy staunten nicht schlecht.

Blackstone war der nächste, er setzte sich an die Bar und hatte so seine Mühe damit, die Tür im Auge zu behalten. Immer wieder leuchtete ein gigantischer Spotlight auf und erfasste irgendeine Frau, die sich sofort im Fokus der Aufmerksamkeit befand.

Niemand übersah Snowcat. Wie an Fäden gezogen folgten ihr die Blicke der anwesenden Männer, als sie mit ihrem perfektioniertem Katzengang zur Bar stolzierte. Sie hatte die Bar fast erreicht, als ein in einen roten Anzug gekleideter Zwerg mit Glatze und gepflegtem Bart, in ihrem Blickwinkel erschien, einen Mann mit den Worten: "Ich hab sie zuerst gesehen!" einen heftigen Schlag in die Kniekehle verpasste und dann zu Snowcat aufschloss. "Traumfrau!", rief er.

Blackstone fing seinen Rassenbruder ab und verhinderte gerade noch, dass dieser Snowcats Auftritt ruinierte, indem er ihm bewies, dass er ihm Snowcats Nummer geben konnte.

Snowcat erreichte die Bar und der attraktive Mann dahinter stellt ihr ungefragt einen Erdbeerdaiquiri hin: "Auf Kosten des Hauses!", sagte er strahlend, als er eine duftende echte Erdbeere oben auf den Drink legte. 

Snowcat lächelte geheimnisvoll, über Commlink erklang eine ihr unbekannte Stimme: "Wenn sie jetzt in die Erdbeere beißt, ist unser Deal geplatzt."

Innerlich grinste Snowcat, doch ihr Lächeln blieb unverändert, als sie sagte: "Ich bin nicht hier, um etwas zu trinken, ich bin hier, um jemandem eine Nachricht zu hinterlassen!"

"Okey," der Barkeeper nickte, "und für wen?"

"Für einem Mann, der am Freitag hier sein wird."

"Nun, äh, sie können sich sicher vorstellen, dass am Freitag hier ziemlich viele Männer herkommen!"

Snowcat zuckte lässig mit den Schultern und nahm eine ihrer atemraubenden Posen ein: "Mag sein, aber er wird sie schon bekommen, wenn er will. Sagen sie ihm: Mich kann man nicht irgendwo hinbestellen, mich muss man erobern!" Dann biss sie die Spitze der Erdbeere ab, was einige Männer hektisch Atem holen lies, hauchte schnurrend: "Lecker! - Ich geh jetzt ins Tokyo Shuuz.", und ließ den Rest der Erdbeere ins Glas fallen. Dann drehte sie sich um und stolzierte mit wiegenden Hüften hinaus.

"Traumfrau, warte!", rief ihr die unbekannte Stimme nach und folgte ihr Flick-Flack schlagend. Doch er wurde von den Rausschmeißern aufgehalten, woran Dodger auf bitte von Blackstone schuld war.

Die sechs Runner fuhren gegen 1.45 Uhr zum Starbucks gegenüber des Tokyo Shuuz und der Zwerg im roten Anzug folgte ihnen kurz darauf. Er setzte sich einfach zu ihnen, stellte sich als Cannonball vor und himmelte Snowcat an. Was sie äußerst passend fand. Dabei stellte sich heraus, dass er Cyberarme hatte.

Man kam ins Gespräch und der wahrscheinlich gesundheitsbewusste Zwerg, er trank seinen Kaffee mit fettfreier Sojamilch und aß den Obstsalat, konnte ihnen tatsächlich etwas über ihren unbekannten Nichttrinker sagen. Die Beschreibung passte auf den Besitzer des Eyecatcher, ein Mann namens Decon Frost, der laut Cannonball eine erkleckliche Anzahl unsympathischer Freunde hatte, und der Schlimmste von ihnen war angeblich ein schwarzer Elf.

Das Team beschloss, am Freitag einfach noch mal ins Dark Light zu gehen. Wenn sie dann noch mal auf Frost trafen, dann konnten sie ja immer noch weiter sehen. Dodger sollte bis da mal die Ohren offen halten, ob sich jemand nach Snowcat umhörte und was dieser eventuelle herausbekam.

Und was Retnuh anbetraf konnte bis Freitag ja jeder noch mal darüber nachdenken, unter welchen Umständen er sich mit ihm befassen wollte.

Wieder zu Hause verfasste Snowcat eine Mail an Starbuck und setzte ihn über die Ereignisse ins Bild, wenn er eine Meinung dazu hatte, würde er schon einen Weg finden, um sich zu äußern.

Fortsetzung folgt voraussichtlich am 18.10.08

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*