Episode 09/15 (vom 08.05.) Run 57/14

Welcome back, Omae!

Schön, dass Du wieder vorbei schaust.

Derzeit On The Run sind: Blackstone, Bloody Guts, Chang, Gunner, Metge*, Rubber Duck, Shark Finn, Snowcat, Thunderstrike, Tiernan, Triple S und TriXhot*. (*Spieler war nicht anwesend.)

Datum in unserer SR-Timeline: 12.11.2073 -13.11.2073

Was bisher geschah: Die Runner tragen Telesma zusammen, um einen Yama König beschwören zu können, der zwischen ihnen und ihrem nächsten Auftrag, einem Coin Of Luck, steht. Ein weiteres Telesma, die Schuppen eines Novadrakon, haben sie auf Yakut bekommen. Bei der Rückfahrt zur Basis gerät ein Teil der Runner in einen Hinterhalt durch einen Tiger-Gestaltwandler und dessen Männer. Die Runner entkommen und suchen sich einen neuen Landeplatz. Hier kümmert man sich um die Verletzungen und stellt fest, dass ein Teil des Equipments beschädigt oder verloren ist. Besonders Triple S ist auf Vergeltung aus. Der Tiger ist kein unbeschriebenes Blatt, sondern ein Toxischer Schamane mit dem Namen Wutaqui. Das Team beschließt sich das Kopfgeld zu holen und ein Teil macht sich am nächsten Tag an die Spurenverfolgung. Am Abend findet man nach stundenlangem Marsch ein Lager. Der Tiger ist nicht da, doch bei einem abgehörten Gespräch erfährt UC, dass die Gruppe auf der Suche nach alten Biowaffen ist, um diese unter der Führung von Wutaqui gegen die Metamenschheit einzusetzen. Ein Grund mehr den Tiger zu fangen.

Wir schalten uns genau in dem Moment in das Geschehen zurück, an dem wir die Runner das letzte Mal verlassen haben.

Dabei erleben wir wie immer alles aus den eisblauen Augen von Snowcat mit und nehmen wieder direkt an einem Part ihrer Gedanken teil.

Eine Beschreibung der Runner findest Du hier [LINK].

Hat ein Wort im Text eine andere Farbe, verbirgt sich darunter wahrscheinlich ein Link und es wird im Glossar erklärt. Du kennst ein anderes Wort aus dem Shadowslang nicht? Dann schau doch einfach auf gut Glück im Glossar vorbei. [LINK]

Noch eine Kleinigkeit: die Songs zum Text sollen lediglich zur Stimmung beitragen und sind keine versteckten Hinweise- jedenfalls meistens nicht. ;-) (Ich versuche immer Videos ohne störende Werbung raus zu suchen. Ich kann allerdings nicht garantieren, dass sie auch ohne Werbung bleiben. Manchmal werden die Videos von Songs sogar schneller komplett entfernt, als ich die Episode hoch laden kann, darum nenne ich vorsichtshalber Künstler und Titel neben dem Link. Wegen Lizenzrechten muss ich bei You Tube immer öfter auf Coverversionen oder schlechte Live-Varianten zurückgreifen, oder ich finde ein anderen Anbieter. Die komplette Episoden-Playlist findest Du hier [LINK].)

Bereit Omae? Na dann los!

[Song 1: Carter Burwell/ Twilight Score - I would be the meal ] Nach Sonnenuntergang war es deutlich kälter geworden. Der Hüter war fertig, der Deckel war drauf, da gab es für uns keinen Grund mehr draußen zu bleiben.

In der TransSky hatten wir, also Rubber Duck, Metge, Tiernan, Bloody Guts, Shark Finn und ich, es etwas gemütlicher und unser Essen war deutlich besser, als das der Jagdtruppe, denn Tiernan hatte frisch gekocht. Einen Eintopf aus Kartoffeln, Rüben und Schwarzwurzeln, der richtig gut geschmeckt hatte und der von innen wärmte.

Unsere Jäger Thunderstrike, Blackstone, Gunner, Triple S, Chang und TriXhot hatten die Zelte aufgebaut, sich dahin zurück gezogen und Energie-Riegel und selbsterhitzenden Tee zu sich genommen. Sie machten weder Feuer noch Licht. Obwohl das Lager der Ökoterroristen ein kleines Stück entfernt lag, wollten sie so unauffällig wie möglich bleiben. Man wusste ja nicht, aus welcher Richtung die Späher zurück kommen würden. 

Die Armadillo schwebte über dem Lager und hielt mit ihren Sensoren nach der Ankunft des Tigers Ausschau und natürlich warfen wir alle immer wieder Blicke auf die Feeds. Zwei von uns hatten sogar ständig Feed-Wache, einer aus dem Team im Flieger und einer von der Gruppe beim Lager. 

Die Sterne erschienen am Himmel und ich blickte durch ein Fenster zu ihnen hinauf.

Wir unterhielten uns leise via Teamnetzwerk, welches auf Grund des Satelliten-Uplink problemlos so weit reichte. 

Mir fiel etwas ein, «Gunner ist doch zu Halloween als Darrien Cross gegangen. Hat jemand von euch eigentlich eines der fünf Bücher von DeVries gelesen?», fragte ich.

Gunner erwiderte, «Ja, ich.»

Ich lächelte fein, «Sehr gut. Ich kann die Bücher besonders den Männern nur ans Herz legen. Gerade die Stellen, an denen Cross nicht auf Vampir-Jagd ist und sich der werten Damenwelt zuwendet, sind für Männer durchaus interessant.» Ich machte eine bedeutungsschwere Pause und fuhr dann fort, «Wenn ihr versteht was ich meine.» Nach einer weiteren Pause fügte ich im Plauderton hinzu, «Abgesehen davon scheinen mir die Aussagen über Vampir-Jagd ebenso kompetent und ich muss mich vielleicht irgendwann man mit seinen Geschichten über diesen Geheimorden befassen. Doch wie gesagt, alle Männer sollten mal Darien Cross gelesen haben, da können sie etwas lernen und wenn nicht, dann umso besser. Dann sei euch aber gesagt, dass Frauen genau auf solche Dinge stehen. Du hast das Buch nicht zufällig dabei, Gunner?»

«Nein.», antwortete er knapp.

«Schade, dann hättest du zum Zeitvertrieb etwas vorlesen können.», meinte ich.

«Du kannst uns ja daraus vorlesen.», schlug Gunner nun vor. «Bloody Guts kann dir das Buch doch bestimmt besorgen, wenn du es nicht selber zufällig dabei hast.»

Thunderstrike mischte sich ein, «Ja, aber dann ein anderes Mal.»

«Schade.», kam von Rubber Duck, «aber stimmt schon, das ist vielleicht zu ablenkend.»

Mit Ironie-tropfender Stimme wiederholte Thunderstrike, «Vielleicht.»

[Song 2: Brian Tyler /Eagle Eye Score - Picking Up the Trail] Fast zwei Stunden später am Abend näherte sich ein weiterer LKW dem Drei-Jurten-Lager. Die Späher kehrten zurück. 

Vier Mann stiegen aus und luden ein Rotwild ab.

Rubber Duck steuerte die mit Cameleon-Coating beschichtete Dragon Fly Drohne näher, damit wir zuhören und herausfinden konnten, wer von den Vieren Wutaqui war, denn eine Beschreibung hatten wir nicht.

Allerdings würden wir das nicht sogleich erfahren, denn meine vorhin wahllos benannte Nummer eins, von der wir inzwischen wussten, dass er den Namen Yuri trug, fragte gerade, „Fedja, wo ist Wutaqui?“

Mist.

Fedja antwortete, „Er und die anderen sind da geblieben. Ja genau, wir haben die Basis gefunden und das scheint der Jackpot zu sein…“

Doppelmist.

„ … Das Zeug ist da. Aber irgendwas ist komisch da. Die anderen beobachten noch. Ich führ euch morgen hin. Dann weiß Wutaqui sicher mehr und wir können abtransportieren. Jetzt lasst uns was essen.“

Yuri meinte, „Was, nur ein Reh? Kein Bär?“

Die anderen lachten.

Sie weideten das Rotwild aus und waren somit beschäftigt.

Das gab uns die Zeit unseren Plan den neuen Gegebenheiten anzupassen.

Wir wollten es auf keinen Fall mit all den Männern aufnehmen.

Dass Wutaqui bereits bei den Biowaffen war, weckte in mir den Wunsch die Waffen gleich mit zu vernichten und ich war nicht die einzige. Doch ein Schritt nach dem anderen.

Ein paar Pläne wurden erwogen. 

Zunächst erörterten wir, das Jagd-Team sofort aufbrechen und den Spuren des LKW’s folgen zu lassen. 

Chang meldete sich zu Wort, «Das könnte zu weit sein. Wenn sie nur drei Stunden gefahren sind und das bei 30 km/h, läuft das auf einen 1-Tages-Fussmarsch raus. Das schaffen wir nicht. Erholung brauchen wir auch noch.»

Damit hatte Chang völlig Recht.

Wir einigten uns darauf, dass unser Jagdteam sich Fedja und einen der LKW’s schnappen sollte. Von Fedja konnten wir den Ort erfahren, an dem Wutaqui sich befand. Sollte er nicht kooperativ sein, mussten wir ihn weder foltern noch verhören, Triple S konnte einfach in seinem Kopf nachsehen. 

Die anderen beiden LKW wollten wir lahmlegen und dass alles möglichst unbemerkt von den Männern im Lager. Dass diese sich gerade satt aßen, einige verletzt waren und sie zudem Wodka tranken, würde dem Jagdteam dabei helfen. 

Ein bisschen Schlaf würden unsere Jäger ja brauchen, um 3 Uhr sollte der Wecker klingeln. 

Der Plan für die Entführung hatte nach einigen Minuten gestanden. Eine Frage blieb noch offen. Wer würde den LKW knacken, damit man ihn fahren konnte? 

Niemand meldete sich sofort. Thunderstrike fragte, «Blackstone, du hast Skillwire, hast du einen Chip dafür?»

Blackstone überlegte kurz, «Ich glaub nicht. Aber ich guck mal.»

Triple S bot an, «Ich kann das mit dem Kurzschließen machen. Ich kann die Zündung mit einem Zauber analysieren und dann muss mich wer, Rubber Duck oder so, durchsprechen.»

Thunderstrike meinte schnell, «Ach so.», und nach einer kurzen Pause fügte er hinzu, «Blackstone, hast du jetzt so einen Chip?»

Gunner lachte und Triple S sagte, «Gute Überleitung.»

Doch Blackstone hatte keinen Chip dafür und darum würde es mit der Methode von Triple S gehen müssen.

Den Vorschlag, dass ich mit dem Flieger nachkommen konnte, machte ich erst gar nicht.

Wir zählten ja darauf, dass die Entführung zumindest einige Stunden unbemerkt blieb. Sollten die Männer im Lager der Ökoterroristen etwas bemerken, würde Rubber Duck mit der Armadillo den Funk stören, damit sie den Tiger nicht warnen konnten. 

Thunderstrike legte noch schnell die Hand auf die Akkus der Drohnen und lud diese magisch auf. dann legten wir uns zur Ruhe, natürlich nicht, ohne Wachen eingeteilt zu haben.

❄❄

Auch mich riss der Wecker um 3.00 Uhr aus dem Schlaf. So richtig gut hatte ich nicht geschlafen. Trotz Isomatte und Thermo-Schlafsack. Ich brauchte erstmal einen schwarzen Kaffee und einen Himbeer-Müsli-Riegel.

Das Jagdteam hatte keine Zeit sich zu erholen und die hatten es kälter und unbequemer gehabt als wir im Flieger. 

Ich konnte mich noch all zu gut daran erinnern wie es war, wenn der Körper am Morgen überall schmerzte, weil man nach einer Nacht irgendwo auf dem Boden in den Strassen unter der Stadt aufwachte. Meine Kehle hatte gebrannt, mein Mund war trocken gewesen, die Knochen hatten geknackt und zahlreiche Muskeln hatten bei jeder Bewegung weh getan. Manchmal war es so schlimm gewesen, dass ich mir sicher war, es wäre besser, nie wieder zu schlafen. Aber der Körper brauchte den Schlaf nun mal, egal ob er erholsam war oder nicht.

Damals hätte ich viel für eine Nacht an einem Ort wie hier in der Transsky gegeben und nun beschwerte ich mich gedanklich vor mich hin. Wie verweichlicht.

‹Das ist natürlich das völlig falsche Wort dafür, Elfenmädchen. Nur weil du inzwischen weißt, wie es ist, wenn man schläft, wie es eigentlich sein sollte, bist du nicht verweichlicht. Außerdem nörgelt du ja nicht. Du stellst es fest, ganz für dich allein.›

Der Biomonitor von TriXhot ließ jedenfalls die Deutung zu, dass sie besonders schlecht geschlafen hatte und eigentlich etwas Erholung vom Schlaf brauchte, aber dafür war eben keine Zeit.

Triple S und Chang sanden keine Bio-Feeds von sich ins Netzwerk, zu denen konnte ich nichts sagen, aber die anderen Jäger schienen gut mit der Nacht in den Zelten klar gekommen zu sein.

Rubber Duck durchstreifte mit der kleinen Dragonfly das Lager der Wutaqui-Anhänger und flog die einzelnen Schlafstätten ab, um Fedja zu identifizieren. Die Gesichtserkennungs-Software lief und die Daten, mit denen Bloody Guts die Drohne gefüttert hatte, reichten aus. Nach wenigen Minuten hatte Rubber Duck ihn gefunden und dies obwohl er sich bis oben hin zugedeckt hatte. Rubber Duck markierte Fedja auf den TacNets. 

Inzwischen hatten sich die anderen eine Tasse Soykaf und einen Snack gegönnt und dann das Nachtlager abgebaut. Wir hier im Flieger hatten wieder unsere Coldsuits an. Tiernan verteilte frisch gebackenes Brot. Keine Ahnung wie er das wieder hinbekommen hatte.

Ihn für meinen Teil hatte den gepanzerten Anzug erst nach einem Healthy Glow Zauber bestiegen. Da ich das jedes Mal machte und hinterher einen Tropfen Kiss Of Winter-Parfum auflegte, empfing mich mein Anzug mit einem angenehmen Duft. 

[Song 3: Carter Burwell/Twilight Score - Tracking] Blackstone, Triple S, TriXhot und Chang stellten unser Infiltrations-Team. 

Thunderstrike und Gunner blieben zurück, relativ nahe der Stelle, an der eben noch unsere Zelte gestanden hatten. Natürlich positionierten sie sich so, dass sie das Lager im Auge hatten und gegebenenfalls Deckungsfeuer geben konnte. 

Triple S beschwor einen Geist, der das Team zusätzlich verschleiern sollte. 

Plötzlich entfuhr dem Magier ein Stöhnen. 

Hmm?

Ich zog das AR-Fenster mit dem Drohnenfeed in mein Hauptsichtfeld und vergrößerte den Magier. Er griff nun in seine Tasche und reichte Chang etwas, was mir verdächtig nach einem Stimpatch aussah. Gut, dass er eines dabei hatte und es nun vorausschauend Chang gab. Schlecht, dass die Beschwörung wohl nicht sonderlich gut gelaufen war und Triple S nun unter Kopfschmerzen zu leiden schien. Er gestikulierte erneut und startete also einen weiteren Beschwörungsversuch. Der schien besser zu klappen, denn er sagte an, «Verschleierung ab jetzt.»

Die Runner verschwammen auf den AR-Feeds und waren nun schwer bis gar nicht mehr zu sehen. Da ihr Commlink aber noch ihre Position an unser Netzwerk weitergab, und das TacNet diese Information zusammen mit allein anderen Übertragungen verarbeitete, wussten wir, wo sie waren und konnten sogar Bewegungen erkennen.

Ich schnippte den Feed zurück in seine Reihe und behielt nun wieder alle Feeds gleichzeitig im Auge.

Blackstone schlich voran, Chang und Trixhot liefen hinter ihm und zum Schluss kam der wahrscheinlich stark angeschlagene Triple S. 

Wenn ich nicht selber mit unterwegs bin und somit keine eigene Sicht auf die Aktionen habe, kommen mir die Sicht-Übertragungen der anderen immer wackelig vor. Das ist aber nur in den ersten 10-20 Sekunden so, danach habe ich mich daran gewöhnt. Außerdem stabilisieren die Kameras der TacNet Brillen so einiges. 

Zudem wählt der aktuelle Hacker des Teams immer den Feed aus, der im ersten Fenster läuft, welches ich mir so einstelle, dass es bei mir in der Mitte der AR-Fläche steht und etwas größer ist. Man muss sich das ein bisschen so vorstellen als wenn man auf dem Trideo bei einer Sportübertragung alle verfügbaren Kamera-Feeds zu laufen hat und in der Mitte das Bild der eigentlichen Übertragung läuft. Der Hacker übernimmt dann quasi die Rolle des Regisseurs für den Hauptfeed und nicht nur das, er sorgt auch dafür, dass zusätzliche Informationen in diesem Feed gesammelt und verarbeitet werden, die er für nützlich hält. 

Wenn Average auf diesem Regiestuhl sitzt, fällt der ‚Schnitt‘ immer etwas dramatischer aus, während Bloody Guts mehr auf die Details wert legt.

Im Moment lief Blackstones Blickwinkel in der Mitte meines Sichtfeldes. Eine Wahl, die ich auch getroffen hätte, denn er schlich ja voraus.

Im Lager waren keine Wachen zu sehen.

Da! War da nicht eben ein ungewöhnlicher Schatten im Schnee auf dem Boden gewesen?

«Stopp!», kam es gleichzeitig von Chang und TriXhot.

Alle blieben stehen.

Blackstone verharrte für einen Moment genau so, wie er war. Sein linkes Bein erhoben, setzte er seinen Fuss nicht ab, sondern zog ihn langsam zu seinem anderen Bein zurück. 

Das war auch gut so. 

Bloody Guts markierte, was TriXhot und Chang gesehen hatten. Da war ein Netz mit Drucksensoren unter dem Schnee über den Boden gespannt.

Puh, das war gerade noch mal gut gegangen.

Rubber Duck warf das Radar in der Drohne an und flog das Gelände bis zur Ziel-Jurte mit dem Umweg über die LKW ab. Überall waren solche Drucksensor-Netze gespannt. Bloody Guts trug die Positionen ein und das Team setzte hintereinander seinen Weg über die freien Flächen fort.

Ein merkwürdiges, fremdartiges, verschwommenes Schauspiel.

Das Team kam zu den geparkten Wagen.

Die Zündkarten für die Wagen stecken zwar nicht und es war auch kein Codegeber zu sehen, aber zumindest waren sie nicht abgeschlossen. Unsere vier Infiltratoren wählten einen LKW aus und dann gab Rubber Duck ihnen Anweisungen. 

‚Öffnet die Motorhaube, reist die Kabel ab. Macht da Dreck rein und dreht da an der Schraube.‘ Nach 10 Minuten Arbeit waren zwei LKW so beschädigt, dass die Männer hier eine Weile brauchen würden, um die Wagen wieder flott zu bekommen.

Die Dragonfly flog in die Jurte. 

Alle dort schliefen mehr oder weniger ruhig.

Erst jetzt schlug Blackstone vorsichtig die Zeltplane beiseite und er und Chang traten ein.

Lautlos schlichen die beide zu Fedjas Schlafplatz.

Wegen der Verschleierung zeigte die Drohne ein verwaschenes Bild. 

Blackstone zog seine Waffe und flüsterte dann, «Kein Schalldämpfer.»

«Ich schalte ihn aus.», sagte Chang sofort.

Über den Drohnenfeed war nicht viel zu erkennen. Chang beugte sich irgendwie über Fedja und grabbelte ihn an. Dann verkündete Chang, «Okay, der schläft.» 

Toller Trick.

Blackstone eilte hinzu und zusammen trugen sie Fedja ein Stück. Dann ging Chang noch mal zurück, verknüllte Fedja Bettzeug - allerdings blieb mir der Sinn dafür verborgen - und schnappte sich dann den Rucksack des Mannes.

Als Blackstone und Chang die Jurte verließen, sagte Thunderstrike wie geplant an, «Stille Zone, jetzt.»

Der Marine zauberte, damit das Starten des LKW nicht zu hören sein würde.

Was jetzt an Kommunikation über die Commlinks der vier Infiltratoren kam, klang merkwürdig gedämpft. Sie waren zu verstehen, aber Umgebungsgeräusche fehlten und das Timbre in den Stimmen war verschwunden.

Sie fesselten und knebelten Fedja und warfen ihn hinten auf den LKW, wo er unter der Plane aus meiner Sicht verschwand. Die Plane würde ihn nicht vor der Kälte schützen, aber es war nicht super kalt und Fedja hatte in seinen gefütterten Sachen geschlafen. DAS würde er also überleben. 

Triple S setzte sich in den Wagen und gestikulierte. 

Plötzlich sackte der Magier fast völlig in sich zusammen. 

Chang schaltete schnell. Er öffnete den Coldsuit und drückte Triple S ein Stimpatch auf die Haut. 

Triple S schüttelte sich und gestikulierte erneut.

Kurz darauf sagte er, «Na denn leg mal los, Rubber Duck, was muss ich tun?»

Wieder machte Rubber Duck die Ansagen. 

Ich atmete tief durch.

Auch wenn ich auf Grund des Zaubers keinen Motor hören konnte, so lief er doch so gut an, wie das ein LKW mit 20 Jahren auf dem Buckel konnte.

Chang und TriXhot räumten noch schnell und dennoch vorsichtig ein Sensornetz beiseite, damit der Weg frei war.

Da Blackstone fahren sollte, waren ein paar Anpassungen am Sitz nötig gewesen, um die fehlenden gut 30 Zentimeter auszugleichen, aber nach einer kurzen Prüfung stand fest, dass Blackstone auch fahren konnte. 

Thunderstrike setzte sich vorne neben ihn, damit der Wagen Spruchabwehr hatte. Ich schmunzelte. Würde man dem LKW nun entgegen fahren, würde man auf den ersten Blick wohl glauben, die Fahrerkabine sei leer, da gerade mal zwei Nasenspitzen über die Armaturen hinaus blickten.

Der Rest kletterte hinten auf die Fläche, wo sich wie bei einem Plan-Wagen zu erwarten gewesen war, zwei langgezogene Plastikbänke befanden. Fedja schlummerte auf dem Boden in der Mitte.

Blackstone setze den Wagen in Bewegung und nachdem Chang und TriXhot das Netz mit Sensoren wieder an seinem Platz zurück gebracht hatten und wieder eingestiegen waren, fuhren  sie ein gutes Stück entfernt in den Wald.

Inzwischen hackte sich Bloody Guts in das Commlink von Fedja und zog daraus einige Koordinaten.

Im Commlink waren sämtliche Orte markiert, an denen Wutaqui und die Späher in den letzten Wochen nach den Biowaffen gesucht hatten. 

Beim Halt im Wald konnte Triple S die letzten Koordinaten mit Hilfe des Mindprobe-Zaubers bestätigen. 

Tatsächlich schien die Fahrzeit drei Stunden zu betragen. Chang hatte vorhin gut geschätzt.

Dort wartete Wutaqui jetzt demnach mit zwei weiteren Männern.

«Sie doch bitte mal nach, ob du ein Bild von Wutaqui findest?», bat ich unseren Mage for hire.

«Mach ich.»

Fedja hielt Wutaqui für einen Hünen. Wahrscheinlich würde der Mensch tatsächlich so um die 1,90m groß sein. Wutaqui hatte rotbraunes Haar und einen ebensolchen Bart. Fedja war offenbar der Meinung, dass der Bart schwarze Tigerstreifen aufwies, aber Triple S stufte das als Phantasie ein, da das Bild sehr verschwommen gewesen war. 

Als der LKW sich wieder in Bewegung setzte, meldete Triple S sich ab. Er wollte die 3 Stunden Fahrt nutzen, um sich zu erholen. 

Was hieß hier wollte? Das war zwingend notwendig, denn das Stimpatch würde bald aufhören zu wirken und dann würde er ohnmächtig werden.

Auch TriXhot machte die Augen ein bisschen zu. 

[Song 4: Jerry Goldsmith/ The Ghost and the Darkness - Prepare For Battle] Die Strecke war gar nicht mal so einfach zu fahren. Das war wohl auf ganz Kamchatka so, wie ich in den letzten Tagen hatte feststellen können. 

Für einen Zwerg in einem handelsüblichen LKW galt das umso mehr und das hatte nichts mit Rassismus zu tun, sondern nur mit der Tatsache, wie notwendig Metaanpassungen für Zwerge und Trolle nun einmal waren. 

Blackstone war ein guter Fahrer. Dennoch setzte er den LKW nach knapp zwei Stunden Fahrt in einer Schneewehe fest.

Bis auf Triple S, der sich weiter erholen sollte, mussten alle raus und mithelfen. Thunderstrike trieb seine Jungs und auch das Mädchen an.

Sie brauchten gut eine Dreiviertel Stunde, um den Wagen zu befreien. 

Ich gönnte mir in der Zwischenzeit die nächste Vorlesung. Auch wenn Gunner jetzt so ohne Verschleierung ein netter Anblick war. Ich war in den letzten Tagen nicht zum Studieren gekommen und es hatte sich so einiges angesammelt, was ich nachholen musste, um alle Fristen einhalten zu können.

❄❄

Nach ziemlich genau 3 3/4 Stunden auf Tour, erreichte unser Trupp die Nähe zu den Koordinaten wo sich die alte Militäranlage befinden sollte.

Selbstverständlich fuhr man nicht bis direkt vor die Tür. Sie hielten in der Nähe, wo Bäume eine Menge Deckung gaben und Schutz boten, kontrollierten noch einmal Fedjars Fesseln, der immer noch ziemlich groggi wirkte und dann ging es ans Erkunden. 

Triple S fühlte sich wieder fit. 

Doch zunächst war Rubber Duck an der Reihe. Er überflog das Zielgebiet mit einer Kampfrotor-Drohne.

Die Bilder der Owl zeigten eine umzäunte Anlage von knapp 150 Meter Kantenlänge mit einem Parkplatz, einem Hubschrauberlandeplatz, einem zweistöckigen Gebäude mit Fenstern, einem Tank und einem Bunker. 

Das war es auch schon.

Triple S verlies seinen Körper, um zu einer Astral-Patrouille aufzubrechen. 

Fast zur selben Zeit kam Bewegung ins 3 Stunden entfernte Lager der radikalen Konzernhasser. Man bemerkte dort zwar, dass Fedja nicht da war, aber noch machte man sich keine Gedanken. Man wurde wach, rauchte, quatschte, frühstückte.

Triple S meldete sich, «Ich kann mir das jetzt nicht ungefährdet ansehen. Wutaqui hat zwei Wachgeister abgestellt. Einer patrouilliert den Zaun, eine weiterer sitzt auf dem Bunker.»

Somit fiel die nächste Runde Informationsbeschaffung erneut unserem Rigger zu. 

Thunderstrike, Blackstone und Chang schlichen an den Waldrand vor. Ohne Verschleierung hatte ich weiter klare Sicht auf sie. Die drei setzten eine DragonFly aus und die machte sich auf die Suche nach einem Eingang.

Durch ein kaputtes Fenster kam die Drohne in das Haus. Nach 15 Minuten war klar, dort gab es nichts zu sehen.

Inzwischen hatten die Männer im Lager bemerkt, dass ein LKW fehlte. Die Sache sprach sich rum. Man suchte nach Spuren des Laster, doch es gab nichts zu finden, denn niemand schien Fährtenleser zu sein. Nun diskutierten sie.

Ich wählte eine andere AR-Bildschirm-Oberfläche aus und ließ mir die Feeds der DragonFly und der Armadillo über dem Lager gleichberechtigt in mein Sichtfeld einblenden.

Die kleine DragonFly beim Bunker fand über einen Lüftungsschacht Zugang in Innere. Langsam flog sie immer tiefer hinab.

Jetzt hatten die Männer im Lager bemerkt, dass die anderen beiden LKW nicht funktionierten. 

Ich bat Rubber Duck darum, auf diese Szene auch einen Sensor zu haben, zog den Feed der DragonFly im Lager weiter nach vorn, schaltete die Tonspur zu und hörte bei den Gesprächen mit. 

Die Männer wirkten verwirrt und mutmaßten, Fedja könnte sie betrogen haben. Doch ihnen fiel kein Grund ein.

Die Drohne erreichte die tiefen der Anlage. Viele Räume gab es hier nicht. Da war ein Wartungsraum, der Lastenaufzug, ein Überwachungsraum, ein kleiner Aufenthaltsraum und vier Lagerräume.

Die Schleusen-Tür mit dem Biohazard- Symbol war offen und dort luden 3 Männer gerade die ersten Packen mit für Raketen vorbereiteten Biowaffen auf einen kleinen Transportwagen.

Frack.

Im Lager beschloss man nun, mal jemanden anzurufen.

«Rubber Duck, fang an zu stören.», sagte ich an.

«Copy.»

Wieder schnippte ich den Feed zurück in die Reihe. Was dort geschah, würde jetzt für eine ganze zeitlang zweitrangig sein. Denn wenn sie es schaffen sollten die Wagen zu reparieren, hatten sie fast drei Stunden Fahrt vor sich.

«Ich erweitere unser Ziel.», wandte ich mich ans Team, «Wir sollten in jedem Fall verhindern, dass die Biowaffen jemals diese Anlage verlassen, notfalls zerstören wir alles mitsamt Wutaqui. Was meint ihr?»

Ich erntete Zustimmung und zu meiner Freude waren auch alle damit einverstanden, dass wir uns nun alle in der Nähe der Anlage treffen würden, um alle Möglichkeiten vor Ort zu haben und um gemeinsam planen zu können.

Rubber Duck startete die TransSky.

❄❄

Der LKW mit dem gefesselten, geknebelten und sedierten Fedja parkte ganz in der Nähe der TransSky am Rande des Wäldchens. Die Heckklappe der Maschine war runter geklappt und wir standen davor, um uns zu beraten. 

Wir überlegten tatsächlich den gesamten Bunker mit Wutaqui darin zu sprengen - aber erstens hatten wir weder die Raketen aus dem Lager mitgenommen, noch wollten wir in einer der anderen Militär-Basen, die die Späher besichtigt hatten nach brauchbarem Sprengstoff suchen und zweitens wussten wir nicht zu errechnen, wie viel Wutaqui regenerieren oder wie lange er sich von zwei Metamenschen ernähren könnte. Sprich, uns war das Risiko zu groß, dass der Tiger doch noch irgendwann entkommen konnte.

Und dann hatten wir die Idee, Fedja einfach mal klingeln zu lassen. So, wie er es mit Wutaqui verabredet hatte.

❄❄

«Bodenkampfdrohne ein Kilometer die Zufahrt voraus in Position. Stelle sie jetzt auf Autopilot. Sie wird jedes Fahrzeug befeuern, dass in Richtung Anlage fährt.», meldete Rubber Duck.

Gut. Unser zukünftiger Rücken war gedeckt.

Thunderstrike hatte die Sniperposition am Waldrand eingenommen, er lag im Schnee und hatte alles im Blick.

Fedja saß auf dem Fahrersitz des LKw und erwachte aus dem durch das Laés injizierten Schlaf. Er schüttelte sich verwundert und sah sich um. Sein Schädel würde brummen und zudem würde er jetzt einen extrem trockenen Mund haben. Seine eigene Commlinkkamera zeigte uns, wie er sich am Kopf kratze. Dann zog der posthypnotische Befehl, den Triple S ihm eingepflanzt hatte. Er gab Gas, fuhr zum Tor der Basis, stieg aus, klingelte 3x an dem kleinen Kasten mit der Gegensprechanlage und nahm dann sein Commlink, um damit eine Kurznachricht nach unten zu senden. Ohne vernüftiges Uplink war der Bunker zu abgeschirmt, als dass die Verbindung für ein richtiges Gespräch reichte.

Mein Herzschlag beschleunigte sich. 

[Song 5: Shinedown - Sound Of Madness ] Die Transsky raste nur so über die Wipfel der Bäume darin. 

Die beiden Rotorkampfdrohnen begleiteten uns in Formation.

Der Wind peitschte durch die offene Heckklappe. 

Finn, Tiernan und ich standen angeseilt im Heck.

Rubber Duck, Metge und Bloody Guts saßen angeschnallt im vorderen Teil der Maschine auf ihren Sitzen.

Triple S, Chang, Gunner, Blackstone und TriXhot hielten sich bewaffnet und in voller Montur zum Absprung bereit. 

Das letze Bild der DragonFly im Bunker zeigte, wie Wutaqui verwundert auf den kleinen, veralteten Bildschirm der Gegensprechanlage blickte und sich dann mit seinen beiden Männer und leider auch mit dem mit Biowaffen beladenen Handwagen, zum einzigen Aufzug begab. Dann machte die Drohne sich auf den programmierten Weg zurück an die Oberfläche.

Ich konzentrierte mich darauf unser Flugzeug vor feindlichen Zaubern zu schützen.

‹Arielle bitte erscheine und stehe mir bei, Gnarl, bitte erscheine und stehe mir bei. Saressh bitte erscheine und stehe mir bei.›, rief ich die Sylphe, den Brownie und den Salamander im meinem Dienst zu mir. Die drei mächtigen Spirits in meiner Nähe zu wissen und ihre Anwesenheit zu spüren, erfüllte mich mit einem Gefühl aus Dankbarkeit und Erhabenheit.

‹Auf mein Zeichen greift bitte den Geist auf dem Bunker an und vernichtet ihn.›, bat ich nun.

‹Wie ihr wünscht Mylady.› bestätigten die drei unterscheidbaren Stimmen in meinem Kopf. 

Die TransSky hoverte nun nahe des Bunkers über der Anlage. 

«Landezone fertig. Landezone fertig. Landezone fertig.», sagte Thunderstrike an.

Für das normale Auge war der Verlangsamungszauber allerdings nicht zu sehen.

Tiernan trat einen Schritt vor und warf einen Farbbeutel nach untern. Das lilafarbene Pulver verbreitete sich noch im Flug. Die einzelnen Partikel wurden in der Zone dicht über dem Boden wie alles verlangsamt und so war der Zauber nun farblich markiert. Das sollte den anderen helfen den Sprung zu wagen. «Zone markiert.», gab Tiernan brav bekannt.

«Strike Team, Go.», wies ich nun an.

Blackstone, Gunner, Triple S, Chang und TriXhot sprangen nacheinander ab. 

Niemand zögerte bemerkbar. Der Zauber bremste sie ab und sie sanken im Zeitlupentempo tiefer.

‹Jetzt tut bitte, wie ich zuvor genannt.›, sagte ich zu meinem Geisten, die augenblicklich verschwanden, nur um kurz darauf bei dem giftig-grünlich besudeltem Tiger-Geist wieder aufzutauchen.

«Zone aus. Zone aus. Zone aus.», sagte Thunderstrike in der militärischen Manie an.

Mit einem eigentlich nicht zu hörenden plog, plog, plog, plog, plog landeten die fünf Runner auf dem Boden und fächerten sich auf.

Die beiden Rotorodrohnen standen ihnen im Nu rechts und links zur Seite.

In einer fließenden Bewegung drehte Gunner sich Richtung Tor um und schoss auf den verwirrten Fedja, der das Tor bis eben gerade öffnen wollte. 

Fedja zuckte wie wild, als er von der Stick n Schock Munition aus dem Assault Rifle getroffen wurde. Er fiel wie ein nasser Sack zu Boden.

Die TransSky ruckte kurz und schon nahmen wir wieder Geschwindigkeit auf und entfernten uns zusehends vom Ort des Geschehens. Selbstverständlich so, dass ich alles so lange wie möglich im Blick haben konnte, um mein Team weiter mit Spruchabwehr schützen zu können. Das war schon allein für den Fall nötig, dass Wutaqui uns mit Detection-Spells ausspähen wollte.

Ich wäre gern die ganze Zeit über in der Näher geblieben, doch der Plan sah nur mal vor, dass wir uns zurückzogen, damit der Flieger in Sicherheit war.

Ich nahm astral wahr und konnte nun sehen, wir Saressh, Arielle und Gnarl nacheinander auf den Tiger-Geist einschlugen. 

Die Feuerpeitschen knallten und die Feuerschwerter wirbelten nur so umher, als Saressh den Feind mit einer Attack-Serie seiner vier Arme eindeckte. Die wallenden Gewänder von Arielle verbargen ihren elegant ausgeführten Schlag mit dem Stab, so dass der Tiger ihn nicht kommen sah. Gnarl zog Hammer und Schild hervor und der von unten ausgeführte Hieb mit der Kante seines gülden schimmernden Schildes gab dem gegnerischen Geist den Rest und dieser löste sich auf. Die drei Spirits gratulierten sich gegenseitig und wandten sich dann grinsend dem Geschehen am Zaun zu, wo die beiden Geister von Triple S noch mit dem Tiger-Geist dort zu kämpfen hatten.

Weitere feindliche Magie oder Geister konnte ich nicht entdecken, also ließ ich die Astralsicht wieder fallen.

PING!

Na gut, der Lastenaufzug pingte nicht wirklich. 

Er war angekommen und seine Tür öffnete sich.

«Go!»

Wutaqui erfasste die Situation schneller als erhofft. Er stand etwas weiter vorn und machte keinen Schritt aus dem Fahrstuhl hinaus.

Blackstone, Trixhot und Gunner feuerten wie aus einem Guss.

Trixhot setzte zwei gezielte Schüsse der besonderen Art. Die Tracker verpassten Wutaqui zwei Securty-TAGs, die verhindern sollten, dass er entkam, weil er sich unsichtbar machte. Die Signale konnten wir via Matrix lokalisieren.

Gunner und Blackstone deckten die beiden Männer hinter Wutaki gezielt überkreuz mit Stick n Shock Munition ein und schalteten sie aus. 

Zwischen seinen Männern und Wutaqui stand der Wagen mit den Biowaffen.

Wutaqui analysierte die Lage noch, vermutete ich mal.

Die Informationen trudelten nur so via TacNet ein.

Würde Wutaqui jetzt zurücktreten und die Tür schließen, wären wir wieder da, wo wir angefangen hatten. Eine Flucht seinerseits oder ein Einsatz der Biowaffen wäre auch weniger erstrebenswert.

Rubber Duck schoss eine Schaumkugel mit der Drohne ab und hüllte damit den Handwagen mit den Biowaffen ein.

Sehr gut.

Chang preschte vor, um Wutaqui im Nahkampf anzugreifen.

Das zündete.

Wutaqui trat, nein er sprang aus dem Aufzug und wandelte sich noch im Sprung in seine wahre Gestalt.

Die beiden umkreisten sich einen Moment und dann begangen sie zu kämpfen. Sie kämpfte nach der ästhetischen Choreografie zweier Kampfkünstler.

Wutaqui traf Chang mit den Pranken, Chang schlug zurück, doch dies schien keinerlei Schaden bei dem Tier angerichtet zu haben

Dann erkannte ich, was Chang tat. Er positionierte ihn.

Chang zog Wutaqui geschickt vom Fahrstuhl weg und drehte ihn so, dass er Gunner und Blackstone voll im Rücken hatte. 

Trixhot wagte von der Seite zwei kurze Salven mit Stick ’n Shock Munition.

Das behinderte den Wandler so, dass er nicht vorspringen und Chang packen konnte.

Gunner und Blackstone feuerten nacheinander je eine Snare-Granate ab.

Die Netze entfalteten sich im Flug, trafen, hüllten Wutaqui ein und zogen sich zusammen.

Für zwei Netze war auch der Tiger nicht stark genug, schon gar nicht in seinem angeschlagenen Zustand.

TriXhot schoss abermals.

Wutaqui fiel zu Boden.

Rubber Duck schickte sogleich eine Schaumkugel hinterher. 

Damit versiegelte er das verschnürte Paket. 

Nur wenige Sekunden später hatten wir einen Ball, der sich nicht mehr rührte.

Die TransSky mit mir und den anderen war noch nicht sonderlich weit gekommen und schon konnten wir zurück kehren und landen.

❄❄

Wir teilten uns abermals auf.

Rubber Duck, Tiernan, Shark Finn, Metge, Triple S und ich brachen in der Transsky mit Wutaqui im Gepäck so schnell wie möglich auf, um unsere Beute in die vorbereitete Hüter-Grube zu werfen.

Thunderstrike, Gunner, Bloody Guts, TriXhot, Blackstone und Chang blieben beim Bunker, um die Biowaffen zu zerstören. Das Abriss-Team hatte vor die Plasmaladung, die das Waffenlager für den Notfall haben würde, zu reaktivieren. Nur Plasma brannte heiß genug, um die Viren zu verbrennen. Zusätzlich würden sie nach Sprengstoff suchen, die Anlage verkabeln und in sich zusammen fallen lassen, wenn möglich.

Seinen Demolitions-Chip hatte Blackstone jedenfalls dabei und Tiernan hatte bestimmt den einen oder anderen Tipp auf Lager, den eh via Teamnetzwerk weiter geben konnte.

Als das Team die Bilder vom Inneren des Bunkers schickte - was dank unseres Hackers trotz der tiefen Lage möglich war - und ich die kyrillischen Buchstaben im Raum mit den Biowaffen las, gefror mir das Blut in den Adern. 

Da lagerten Gamma-Antrax und Ebola-Plus. 

Auch Metge wurde ganz blass. Er bereitete schon mal alles für spätere Blut- und andere Analysen vor, damit wir auch sicher sein konnten, dass sich keiner von uns infiziert hatte. Auch wenn das zum Glück unwahrscheinlich war.


Das Abriss-Team fand was es brauchte und benötigte für die komplette Aktion über drei Stunden.

In der Zwischenzeit tauchten Wutaquis Männer auf dem Zufahrtsweg auf. Doch die Bodendrohne mit dem LMG hielt sie auf und als das noch nicht reichte, schickte Rubber Duck eine Rotor Drohne hinzu. Das genügte, um die Männer in die Flucht zu schlagen.

Selbstverständlich kamen wir mit der TransSky geflogen, um unsere Kollegen einzusammeln.

Tiernan schätze, dass er zwei bis drei Tage brauchen würde, um die Magie-dämpfenden Fesseln zu bauen.

Ich sehnte mich zwar nach einer richtigen Dusche, aber die paar Tage würde ich schon noch ohne aushalten können.

Ich lächelte, als ich die verschlüsselte Mail an Ehran schrieb, in der ich erzählte, wie erfolgreich wir gewesen waren.

Der Tiger schlief ruhig in der Grube. Ich wünschte ihm angenehme Träume.

                                              UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

               UC - Unknown Consequences -das TOP-Runnerteam aus Seattle- You See! 

Ob die Runner Wutaqui unbeschadet übergeben können, ob man das Kopfgeld bekommt und wie es danach weiter geht, wird demnächst hier zu lesen sein. Schau also bald mal wieder vorbei, Omae.

Deine Kommentare zu dieser Episode passen am Besten unter „A Tale So Far Part XI“ [LINK].

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*