Dear Diary: A New Home; (02/75)

HELLO, THERE!

DEAR DIARY1: Auszug aus Snowcats persönlichem Journal. 

DATE: February 2075

QUOTE: Freundschaft ist wie Heimat! - Kurt Tucholsky

SONGS2: 1. The Corrs - Brid Og Ni Mhaille; 2.The Corrs feat the Chieftains - I know my love;

02/04/75, 5.30 AM

Hello me!

Ich bin mehr als nur ein bisschen aufgeregt. 

Heute kommt endlich der Moment, an dem ich das neue Haus im Real Life sehen werde.

Ich habe - oder besser gesagt, Moxi, Shark Finn und ich haben - in den letzten Monaten so viel Zeit damit verbracht, das Haus via Matrix auszusuchen und dann virtuell einzurichten, dass es mir für etwas, das ich im Realen nicht kenne, unglaublich vertraut vorkommt.

Shark Finn und Moxi haben sich vor vier Wochen bereits mit ihren eigenen Augen davon überzeugen können, ob das virtuelle Versprechen des Hauses ihren realen Eindrücken stand hält und sie haben mir versichert, dass es das tut.

Selbstverständlich traue ich dem Urteil von Finn und Moxi.

‹Aber, Drachenkätzchen?›

‹Nichts aber, Katze. Da war ein Punkt. Hast Du den nicht gesehen oder gar gehört?›

‹Doch. Aber ich hoffte, ich habe mich verhört. Denn da gibt es viele aber, Drachenkätzchen. Moxi kennt sich nicht ausreichend mit Kunst oder Magie aus. Shark Finn ist mehr auf Sicherheit bedacht, als auf Schönheit. Keiner von ihren hat die Aura des Hauses sehen können. Möchtest du noch mehr Beispiele hören?›

‹Vielleicht hast du damit Recht, Katze.› 

‹Vielleicht, Drachenkätzchen? Ich habe sicher Recht. Oder ist einer von den Beiden plötzlich magisch aktiv und das ist mir unerklärlicher Weise entgangen?› 

‹Nein, Katze, selbstverständlich nicht. Dennoch traue ich dem Urteil.› 

‹Nun, es ist ja dein neues zu Hause, Drachenkätzchen. Trau wem du willst, jedenfalls in diesem Punkt.›

Das mache ich auch.

Ich traue dem Urteil von Finn und Moxi. 

Wäre dem nicht so, hätte ich nicht so viele Dinge für das Haus bereits von Prag aus bestellt und an das von Moxi organisierte Lager schicken lassen.  

Das Haus mit eigenen Augen zu sehen, wird aber der Moment, an dem sich zeigt, ob es zwischen ihm und mir stimmt.

Ob vielleicht sogar ein Funke überspringt?

Ich bin gespannt.

❄️❄️❄️

02/05/75, 3.30 AM

Hello me!

grillen zirpen. In der Ferne rauscht das Meer. 

Ich sitze bei Kerzenschein auf dem frisch lackierten Holzfussboden im kleinen Turmzimmer, das an mein Schlafzimmer grenzt und schreibe mit königsblauer Tinte in dieses Journal. 

Dear D1

Im Moment liegen dort unten im Schlafzimmer nur eine Matratze und ein Schlafsack. Doch ich kann gar nicht glauben, was wir heute alles schon geschafft haben.

Das Haus macht seine eigenen Geräusche. Es knarzt und knackt. Es lebt und ich mag die Laute jetzt schon.

Bis vor wenigen Minuten hörte ich die Zwillinge auf der anderen Seite der Etage noch mit Bubbles tuscheln. Sie, Liam, Tiernan und natürlich Moxi und Finn schlafen heute Nacht alle unter diesem Dach, was nun mein neues zu Hause ist. 

Einerseits können wir so morgen früh gleich wieder mit den Renovierungsarbeiten loslegen, andererseits hatten wir noch so lange in der wunderschönen Küche beisammen gesessen, dass sich die Heimfahrt für die O’Nialls nicht mehr gelohnt hatte.

‹Irgendwelche Kommentare dazu, Katze?›

Du musst nämlich wissen, dass Katze gerade auf der gepolsterten Fensterbank sitzt und mir über die Schulter sieht.

‹Nein. Drachenkätzchen. Eigentlich habe ich nur deine Zeichnung dieses Turmzimmers betrachtet. Doch wo du gerade fragst, du musst bei den Zwillingen aufpassen, dass sie es sich hier nicht all zu gemütlich machen und sich einnisten, Drachenkätzchen.›

Dieser Gedanke lässt mich breit grinsen. ‹Nein, das muss ich nicht Katze. Darauf achtet Liam.›

Doch nun zu dem Moment am Morgen …

‹Ist noch was Katze? Ich kann nicht schreiben, wenn du deine Tatze auf der Seite hast.›

‹Tatsächlich nicht? Eine interessantes Phänomen, wenn meine Tatze dir die Fähigkeit zu schreiben nimmt, Drachenkätzchen.›

‹Na gut, dann schreibe ich um deine Tatze drumrum, Katze. Aber beschwere dich nachher nicht, wenn Tinte darauf kommt.›

Dear D2

‹Selbstverständlich beschwere ich mich dann und zwar berechtigter Weise. Denn wenn du mit deiner Feder Tinte auf meine Tatze bringst, dann absichtlich. Du bist nämlich sehr wohl in der Lage dazu, ohne zu tropfen zu schreiben›

‹Die Momente, an denen ich ungeschickt bin, sind zwar sehr selten Katze, aber sie kommen vor. Was machst du da eigentlich?›

‹Ich betrachte die Bindung dieses fast leeren Papierbuches, welches dein weiser Mentor die gab, Drachenkätzchen. Es ist wirklich sehr praktisch, das man einzelne Seiten rausnehmen oder einsetzen kann.›

‹Ja, das finde ich auch, Katze. Eine schöne Verbindung von Moderne und Altertum.›

Doch nun zu dem Moment.

Der Zugang zu meinem oder besser gesagt unserem neuen Domizil liegt etwas im Verborgenen. Mit ein Grund, warum unsere Wahl auf dieses Haus in Downtown gefallen ist. 

Wir fuhren also den verschachtelten Weg entlang, der wegen einiger Neubauten mehrmals um die Ecke führt -  und dann sah ich das zweistöckige Haus im viktorianischen Stil zum ersten Mal.

Der Augenblick war magisch.

Winkel, Giebel, Türme, Spitzdächer, graue Dachschindeln, weiße Rahmen und blau gefärbte Fenster, [BILD] in einer perfekt harmonischen Farbkombination. Die Bilder hatten nichts beschönigt.

Ich nahm selbstverständlich sofort astral wahr. Doch auch hier war alles in wundervoller Harmonie. 

Die Aura des Hauses strahlt Heimat aus. Was das Haus zweifelsohne für diverse Generationen gewesen ist. Die verschiedensten Gefühle und Gedanken wird es hier gegeben haben. 

Ein Hauch von zartem rosarot umgibt das Haus. Die Farbe gleicht in etwa der, die Kirschblüten im Frühling haben. 

All das was in dem Haus geschah, sammelte und vermischte sich und heraus sticht ein positiver Touch. 

Es kann kaum besser sein!  

Katze hatte während der Zufahrt auf dem Armaturenbrett gesessen und ich konnte erkennen, dass ihr gefiel, was sie da sah.

‹Oder Katze?›

‹Doch, doch Drachenkätzchen. Ziemlich nett für ein von Menschen gebautes Haus. Eine angenehme Aura. Keinerlei böse Geister weit und breit und ein geringes Mass an Umweltverschmutzung.› 

‹Das klingt jetzt sehr nüchtern, Katze. Vorhin hast du geschnurrt.› 

‹Entweder das, oder das war das Brummen des Motors, Drachenkätzchen.›

Hmm … 

In mir bereitete sich bei diesem Anblick jedenfalls ein wohliges Gefühl aus. 

‹Was nicht nur an dem Anblick des wunderschönen Hauses lag, Drachenkätzchen, sondern auch daran, dass vor dem Haus ein Van und ein Transporter standen und das komplette Seattler O’Niall Rudel anwesend gewesen ist. Du bist emotional immer bewegt, wenn du dieses Rudel siehst.›

‹Ja, der Anblick von Liam, Tiernan, SpArcade und Bubbles spielte sicher auch eine Rolle, Katze.›

Wie sollte es auch nicht?

Ich rufe mir das idyllische Bild gerne noch mal ins Gedächtnis zurück.

‚Liam steht grinsend an den Van gelehnt. Sparky, Arcade und Bubbles rennen ums Haus herum und spielen fangen. Tiernan befindet sich auf der Veranda und nimmt die Qualität der Säulen in Augenschein.’

Allein Liams Grinsen ist ein wohliges Gefühl wert. Liam verfügt über das beste Grinsen, das ein Mann haben kann. Es ist irgendwie eine Mischung aus "unschuldiger, frecher  Junge" und "durchgeknallter Psychopath“ und wahrscheinlich trifft diese Mischung sogar auf seinen Charakter zu.

Jedenfalls trugen alle fünf Arbeitsoveralls. Was offensichtlich machte, dass sie gekommen waren, um zu helfen. 

Für mich war der Anblick der O’Nialls in Overalls gleichbedeutend mit der Tatsache, dass ich bei der Renovierung alles umsetzen konnte, wovon ich geträumt hatte.

Genau damit hatten wir gleich im Anschluss begonnen.

Für mich hatte Liam übrigens keinen Arbeitsoverall gehabt. Er sagte, meine Aufgabe sei es, schön auszusehen. 

Etwas, was ich ausgesprochen gut kann.

Ich liebe es, wenn jemand so etwas zu mir sagt.

Liam hatte Baudrohnen gemietet. Mit denen, einer Spur Tiernan-Magie, einer gehörigen Portion O’Niall-Genialität, der Körpergröße eines Fomori und ausreichend Sinn für Schönheit haben wir- wie Eingangs gesagt-  bereits heute eine Menge geschafft.

Dear D3

Aus der Garage des Hauses sollen die Zimmer von Moxi und Shark Finn werden. Selbstverständlich mit je eignem Bad. Dort gibt es am Meisten zu tun, da Wände gebaut und Leitungen verlegt werden müssen. Noch ist der Boden aufgerissen, aber die neuen Wände sind schon mal gezogen.

Der Rest der unteren Etage wird von uns allen gemeinschaftlich genutzt.

Die Küche mit ihrem großzügigen Frühstücksbereich ist einfach perfekt. Hier und da war ein neuer Anstrich oder ein neues Gerät, ein paar Meta-angepasste Möbel und ein wenig Dekoration nötig. Da wir mit diesem Raum begonnen haben und Henry gleich das Geschirr eingeräumt hat, ist dieser Bereich des Hauses fertig und wurde so im Wimpernschlag zum Lebensmittelpunkt des Hauses. 

Küchen haben gerne so etwas an sich.

Mein lieber Hausgeist Henry ist erst ein wenig skeptisch gewesen. Er hatte sich selbstverständlich unglaublich auf das neue, große Haus gefreut, aber die vielen Metamenschen die da plötzlich beim Umbau halfen, hatten ihn besorgt und er hatte mich mit stillen, wedelnden Handbewegungen dazu aufgefordert, das Team rauszuwerfen. Henry hatte dabei so niedlich ausgesehen, dass ich ihn am Liebsten geknuddelt hätte. Meine Versicherung, dass er sich dieser Gruppe zeigen durfte und ein kurzes Gespräch mit Shark Finn hatte geholfen und Henry hatte sich schließlich vor den anderen materialisiert. 

Die Zwillinge fanden Henry extrem faszinierend. Liam war wenig überrascht - wahrscheinlich hatte Shark Finn ihm bereits von Henry erzählt - und Tiernan ist im wahrsten Sinn des Wortes begeistert von Henry. Einzig allein Bubbles hatte etwas gebraucht, um sich mit Henry anzufreunden. Das Mädchen hat ja so ihre Probleme mit Geistern. 

Wo ich gerade von Bubbles spreche. Sie arbeitet echt gut und kennt sich unglaublich gut mit Sprengstoff aus. Fast so gut wie Liam. Manchmal sitzt die Kleine ein wenig gedankenverloren irgendwo rum und harrt in der Bewegung inne. Dann geht nur wenige Sekunden später ein O’Niall bei ihr vorbei und umarmt sie.

Manchmal glaube ich, der harte Kern der O’Nialls besitzt so etwas wie ein Familienbewusstsein.

‹Das glaube ich nicht Drachenkätzchen. Ich denke, sie haben ständig einen Familienkanal via Matrix offen.› 

‹Vielleicht auch das, Katze. Wie auch immer, wenn sie so etwas haben, dann bekomme ich diesen Feed noch nicht.›

‹Bei allen Katzengöttern, die Geister mögen dich davor bewahren, jemals zu diesem Kreis zu gehören, Drachenkätzchen. Eine spezielle Rudel-Kommunikation ist das Letzte, was dir fehlt.›

‹Fandest du nicht auch, Katze, dass es ziemlich elegant war, die neuen Türen einfach ins Obergeschoss zu sprengen?›

‹Ja, Drachenkätzchen, zumal diese Methode überraschend staubfrei ist. Mit ist übrigens aufgefallen, dass du das Thema gewechselt hast.›

Henry und Tiernan verstehen sich jedenfalls ziemlich gut. Sie haben sogar zusammen gekocht. Es gab Loco Moco, weil Finn meinte, Tiernan soll sich das Rezept von Henry unbedingt zeigen lassen, was Henry dann sofort getan hat.

Shark Finn gefällt es hier. Moxi findet es großartig. Henry ist zufrieden. Softpaw ist den ganzen Tag  im Haus umhergestreift und hat ihr Lieblingskissen demonstrativ auf eine Fensterbank levitiert -  und ich liebe es. 

Dear D6

Ich meine, ich bekomme mein eigenes Musikzimmer - mein weißes Cello wird einfach wunderbar darin aussehen.

Ich habe außerdem ein Atelier, mein begehbarer Kleiderschrank ist noch größer, als der in der alten Wohnung, es gibt ein Aboretum, in dem die Bäume und Pflanzen über mehr als die zwei Etagen wachsen und die luxuriöse Badewanne steht in eine Ausbuchtung direkt an den Fenstern. 

Das muss ich einfach lieben.

‹Du wiederholst dich, Drachenkätzchen.›

‹Fehlt nur noch deine Meinung Katze?›

‹Es ist weder ein eigenes Königreich, noch eine Insel, aber für die Augenblick ist es perfekt, Drachenkätzchen.›

Und nur falls ich es doch vergessen sollte, Katze sah gerade sehr zufrieden aus, als sie das sagte.

❄️❄️❄️

02/06/75, 2.30 AM

Hello me!

Es ist schon wieder ganz schön spät geworden. 

Auch heute übernachtet das komplette Team noch einmal hier.

Alles nimmt langsam Gestalt an. Die neue Decke im Musikzimmer ist eingezogen und dort herrscht nun eine richtig schöne Akustik. Die ersten neuen Pflanzen für das Aboretum sind gekommen, genau wie ein Großteil der neuen Möbel. 

Liam hat den Plan für das neue Bewässerungssystem fertig. Außerdem werden wir eine fliegende Gartendrohne im Japanischen Kaiserreich bestellen, damit sie regelmäßig die Bäume so beschneidet, dass sie nicht über ihr gläsernes Dach hinaus wachsen. Die Programmierung der Drohne übernimmt dann ebenfalls Liam.

Dear D 8

Vorhin hab ich noch mit Tiernan im Aboretum gesessen und ein paar künstlerische Details besprochen, die wir angehen werden, wenn die Renovierungsarbeiten abgeschlossen sind. Unter anderem haben wir für das Dach einige Gargoyles, eine neue Verkleidung für den Kamin im Wohnzimmer und ein Decken-Fresko für das Esszimmer geplant. 

Heute haben die O’Nialls beim Malern des Wohnzimmers ein interessantes Spiel gespielt, welches auf Liams Mist gewachsen ist. Ein Frage- und Antwortspiel, bei dem man die Frage in einer anderen Sprache als Englisch stellen und dann wiederum in einer anderen Sprache antworten muss. 

Das ist viel schwieriger als es sich anhört und erfordert einen fitten Kopf. 

Natürlich haben Sparky und Arcade dabei wieder nahtlos gegenseitig ihre Sätze beendet, dies jedoch auch in unterschiedlichen Sprachen. 

Das eigentümliche Gespräch wurde hauptsächlich in einem Mischmasch aus Gälisch, Hawaiianisch und Sprachen der Aborigines geführt. Alles ziemlich komplizierte Sprachen, die ich zumindest in den Grundlagen beherrsche. 

Nur Moxi konnte zunächst nicht mitspielen. Bis sie dann für ein paar Minuten in der Matrix verschwand.

Danach ging ihr das ganz leicht von der geschickten Zunge,

❄️❄️❄️

02/13/75, 1.45 AM

Hello me!

Ich sitze in meinem neuen, überdimensionierten, wundervoll kuschligen Bett.

Regentropfen fallen auf das Dach und spielen über die verschieden Parts und Giebel ihre eigene Musik. Das klingt aufregend und beruhigend zugleich. Es wird sicher noch eine ganze Weile dauern, bis das Konzert mir vertraut vorkommt. 

Dear D 7

Trotzdem ist dieses Viktorianische Haus bereits mein zu Hause. Ich fühle mich sehr wohl und bereue die Entscheidung nicht, mit Finn und Moxi zusammen gezogen zu sein. 

Das Haus gehört nach allen Urkunden mir. Genauer gesagt, gehört es Catherine Snow und es wird über den Trust Fond, den Frederik Ivo von Ehrenstein für mich eingerichtet hat finanziert. Ohne den Zwerg hätte ich mir einen solchen Luxus nicht leisten können.

‹Den Satz muss ich korrigieren, Drachenkätzchen. Es muss heißen, ohne den Zwerg hätte ich mir solchen Luxus nicht so leicht leisten können.›

‹Das stimmt, Katze.›

Den Erlös des Verkaufs meiner alten Wohnung ging jedenfalls völlig für Möbel und Baumaterial drauf - und auch dafür so viel auszugeben, war eine gute Entscheidung.

Liam hat die Installation sämtlicher Sicherheitstechnik übernommen. Ich hab keine Ahnung, was er genau verarbeitet hat. Es gibt Tresore, eine Waffenkammer und diverse Geheimverstecke. Einige davon hatte das Haus schon vorher in sich getragen und in zweien davon war sogar ein kleines Geheimnis verborgen gewesen. Denn Liam hatte alle Verstecke entdeckt.

Liam hat mir übrigens versichert, dass SpArcade und er die Logs der gemieteten Drohnen so verändern, dass niemand nachvollziehen kann, was und wo genau gebaut wurde oder was wo lag. Daran, das zu löschen hätte ich wahrscheinlich nicht mal gedacht.

❄️

Da Softpaw beinah den Inhalt des Tintenfasses über meinem Bett verteilt hätte, da sie genau auf dem Tagebuch sitzen wollte, bin ich nun in mein Studienzimmer umgezogen. 

‹Drachenkätzchen, das war doch nicht der Grund.›

‹Du hast natürlich recht, Katze, ich bin an den Schreibtisch gegangen, einfach weil ich es kann. Sag mal, üben Tagebücher eigentlich im Allgemeinen oder nur dieses Journal eine besondere Anziehung auf Katzen aus?›

‹Das kannst du mit Softpaw besprechen, Drachenkätzchen.›

Henry hat mir Tee gebracht. Tee in einer entzückenden, kleinen, weißen Kanne nebst passender Tasse.

Ist das nicht unglaublich?

Das Mädchen, das einst nicht mal einen Namen hatte, sitzt jetzt an ihrem eigenen Schreibtisch in einem nach ihren Wünschen renovierten Haus, dass 1890 erbaut wurde. - In Bellevue. 

Wenn mir danach ist, dann kann ich noch ein Zimmer weiter ziehen und mich dort an den Flügel im Musikzimmer setzen. 

Dear d9

Craven krümmt sich bei dem Gedanken wahrscheinlich vor Lachen.

Ja, - der Flügel ist nur ein elektronischer Flügel. Ein handgebauter kostet mindestens 200.000 nuYen, das war mir dann doch zu teuer. Zumal ich noch eine Menge Übung brauche, um auf einem echten Flügel so zu spielen, dass es seiner würdig ist.

Ich überlege tatsächlich diese frischen Tagebuchseiten beim nächsten Morgenritual erneut nicht zu verbrennen, sondern dieses Journal in einem Geheimversteck aufzubewahren.

Es ist ein schöner Gedanke, in ein paar Jahren darin zu blättern und die Seiten nicht nur aus meinem Gedächtnis abzurufen.

Ich fühle mich hier nach wenigen Tagen wirklich schon heimisch! 

Mit Freunden an dem Haus zu arbeiten, mit einigen hier zu leben, hat erheblich dazu beigetragen. Selbst die dezente Aura des Hauses hat sich bereits verändert. Es gibt einige zart grüne Schwaden, die sich durch das Rosa und Weiß ziehen. Durchaus passend für das Kirschblüten Thema. Das Grün steht für die fröhliche Stimmung, die hier bei den Umbauarbeiten geherrscht hat. Kein Wunder, bei all der Musik, die wir an den Abenden gemacht und all dem Whisky, den wir dabei getrunken haben.

Whisky, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich den Geruch davon nur wegen der Erinnerung in der Nase habe oder ob der auch fest ins Haus eingezogen ist. Das wird …

Oh, Harlequin ❤️ruft an.

Kommentare zu A New Home kannst Du unter The Tale Goes On, Part One hinterlassen [LINK].

Fussnoten: 

1: Bei den Dear Diary Texten handelt es sich um rein private Gedanken von Snowcat. Dennoch können durchaus auch andere Runner oder Charaktere aus dem Shadowrun-Universum auftauchen. Eine Beschreibung aller unserer Runner findest du hier [LINK].

2: Die verlinkten Songs sollen lediglich zur Stimmung beitragen und enthalten keine versteckten Hinweise. Sie können nach Bedarf abgespielt werden. Ein gleichzeitiges Abspielen der Songs ist nicht zu empfehlen ;-).

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*