Snowcat and the Howling Shadows S1/E2

TRIDEO SERIES

SNOWCAT AND THE HOWLING SHADOWS4

SEASON1: 1 (Erst-Bereitstellung: Oktober und November 2075), (gedreht September 2075)

EPISODE: 2/The Hunting Ground (Bereit gestellt ab 11/7, Do, 6 PM/PST)

MARK: Sam Looks Twice & Judith Firethorn, Toxische Schamanen

CAST2: Bloody Guts, Leatherface, Fang, Mash, Mr.Tea, Rubber Duck, Shark Finn, Snowcat, Thunderstrike;

CREW2: Average, Moxi Blush, Bubbles, Franklin „Foggy“ Nelson, Tiernan;

SPECIAL  APPEARANCE2: Blue Sky, Charles Iron Horse;

PRODUCTION: Spinrad Media

PLOT SUMMARY: Snowcat und die Howling Shadows begeben sich in der Sioux Nation auf die Jagd nach gleich zwei Toxischen Schamanen und bekommen es dabei noch mit einer Gruppe verräterischer Terroristen zu tun, den Crying Masks.

END CREDITS CLIPS: 1. Teatime mit Mr.Tea: über das richtige Maß an Milch im Earl Grey und das Tragen von weißen Hemden; 2. Bubbles bombastische Basteltipps: wie der langweilige Vulkan für das Schulprojekt richtig abgeht; 3. Rubber Duck reist durch die Sioux Nation. 4. Leatherface’s Literatur Lügen: Krieg und Frieden; 5. Average’s alberne Aussetzer (TakeOuts).

WARNING: Diese Trideo-Serie ist für Zuschauer unter 17 Jahren nicht geeignet. Sexualität, Gewalt, Magie, Tod, Kraftausdrücke und Drogenkonsum können vorkommen. Mitglieder der Howling Shadows sind in Waffen- und Magiegebrauch ausgebildet und sind sich über die tödliche Gefahr bewusst, mit der sie es während des Drehs zu tun haben. Zuschauer werden gebeten, diese Dinge nicht nachzumachen, es sei denn, es wird in einem Nachspann-Clip ausdrücklich erlaubt. Ferner ist absolut davon abzuraten, sich auf eigene Faust mit den gezeigten oder ähnlichen Magischen Gefahren, Geistern und/oder Crittern anzulegen!

[Song 5: Brian Tryler/Now You See Me 2 Soundtrack - Main Titel3] Blue Sky hatte uns, wie versprochen, problemlos und butterweich, in der gewünschten Gegend abgesetzt. Luftaufnahmen der NAN, unser Anflug, unsere Landung, das würde schöne Bilder für den Start in die 2.Folge geben.

Es war der Morgens des 21.September 2075 und der Campingstuhl auf dem ich saß, stand irgendwo im Nirgendwo im Norden der Sioux Nation. Hier gab es prächtiges Grasland, so weit das Auge reichte und dahinter gab es noch mehr Grasland. Irgendwo versteckt dazwischen, existierte die eine oder andere Farm, ein paar Strassen und eventuell mal eine Tankstelle - und das war es auch schon mit der Zivilisation.

Jedenfalls wäre es normaler Weise hier so gewesen. 

Heute waren wir ja da.

Wir hatten unsere Wagen, noch ohne das Teamlogo darauf einzuschalten, im Halbkreis ab- und diverse Campingstühle vor den Wagen aufgestellt. 

Bevor es richtig los ging, genossen wir Kaffee oder Tee, den wir selbstverständlich aus Kaffeebechern mit SatHS-Logo tranken. Ich hatte für jeden aus dem Team für die Serie, einen individuellen Becher entworfen. Meiner war weiß, mit Schneeflocken und unser ‚Silhouetten vor dem Mond-Logo' war auf meiner Tasse silbern, statt schwarz.  

Ich stellte die Tasse mit Bedacht und Vorsicht auf dem kleinen Tisch ab. Ich wollte mir meine weiße Bluse mit Stehkragen nicht beschmutzen, indem ich Kaffee darauf verteilte. 

Fang blickte in die Runde und meinte kurz darauf, «Ey Average, ich hab dir extra einen Regiestuhl hingestellt, komm mal raus, an Luft und Sonne!» 

Die Antwort von AveRage folgte sofort, «Nein danke, ich bleib lieber in meinem Sitz.»

Fang war nicht zufrieden, «So ein Rigger-Sarg ist doch wohl eher eine Liege! Ich dachte nur, wir können uns so besser unterhalten.»

Bloody Guts lachte, „Wieso, ist dein Commlink kaputt?“ 

Rubber Duck war gerade dabei die Lockheed Optic X, eine Überwachungsdrohne in Form eines Miniflugzeugs, startklar zu machen. Er sah zu Fang, „Gespräche mit Average will doch keiner im Trideo sehen. Da reicht hören. Mach doch zur Überbrückung ein paar Liegestütz, das kommt bei den Mädels sicher gut an. Oder Snowcat?“ 

Ich neigte den Kopf huldvoll, aber grinsend zu Seite, „Ja und am besten macht Fang die Liegestütz mit freiem Oberkörper.“ 

Ich warf einen ausgedehnten Blick auf Charles Iron Horse, ‚Und am allerbesten macht Charles gleich dabei mit‘, doch diesen Gedanken sprach ich nicht aus.

❄️

«Okay, ich hab hier was.», meldete Rubber Duck einige Zeit später. 

Ich zog den Feed der Drohne in den Vordergrund meines AR-Sichtfeldes und sah ein verwüstetes Feld, dass mehr als nur verdorrt oder zertrampelt war. 

Es hatte etwas Ungesundes. Dort war mehr als nur die Ernte vernichtet worden. Die Zerstörung reichte tiefer, bis in den Boden hinein und die Farmer-Drohnen waren regelrecht zerschmettert worden.

Ich erhob mich, «Bingo, das riecht bis hierher nach toxisch. Das ist aber nicht vor einiger Zeit passiert. Es sieht deutlich frisch aus. Zumindest frischer, als dass es sich schon rumgesprochen haben könnte. Das sollten wir uns aus der Nähe ansehen.» Ich wollte in den Airstream treten, um meine Korsage in Lederoptik und andere Rüstungsteile anzulegen und hielt in der Bewegung inne, als mich ein Signal von Average an die illusionäre Kugel erinnerte.

Also machte ich zwei Schritte rückwärts, ging erneut auf den Airstream zu, drehte mich leicht Richtung Kamera und sagte, „Während ich mich passend anziehe, kannst Du ja schon mal den nächsten Clip ansehen. 

Ich lächelte, konzentrierte mich, zauberte und holte dann eine glitzernde Kugel aus meiner Hosentasche, die ich in die Luft warf und am Scheitelpunkt des Wurfs zerplatzen ließ. 

❄️❄️❄️

Aus der zerplatzenden Kugel entwickelte sich ein Clip im Stil des animierten Steampunk-Tagebuchs. 

Diesmal ging es in den gefilmten Trideozaubern um den Oberbegriff Sioux. Ich hatte mehrere Abschnitte entstehen lassen, in denen ich zunächst die Bedeutung des Wortes Sioux als Gruppe von nordamerikanischen Stämmen der Native American und als Sprachfamilie erklärte, dann die Herkunft des Wortes an sich erläuterte und ein paar grundlegend Begriffe der Sprache, wie zum Beispiel 'Bitte und Danke', beibrachte. 

Im Anschluss gab es einen kurzen Abriss über die Geschichte des Landes und die Lebensweise der Stämme, bevor und nachdem die Einwanderer aus Europa gekommen waren.

Am Ende rundete ich das Bild ab, indem ich auf die Weite und Pracht der Landschaft der Sioux-Nation einging, um schließlich all die Seiten in mein Jäger-Journal im Steampunk-Style einbinden zu lassen.

Auf diesen Schachzug bin ich besonders stolz. Die letzten Bilder der Tagebuchs zeigen die schöne Weite der Landschaft und gleich darauf wird der Zuschauer zu sehen bekommen, auf welch widerliche Art, etwas davon durch Toxische Schamanen zerstört worden war. 

Da wir die eigentlichen Clips erst nach Abschluss der Jagd aufzeichneten, waren solche psychologischen Tricks möglich.

‹Du kräuselst das hübsche Näschen, Katze. Bist du mit dem Clip nicht zufrieden. Ich mag ihn und finde sogar, dass ich eine ausgesprochen schöne Erzählstimme habe.›

‹An deiner Stimme gibt es nichts auszusetzen, Drachenkätzchen. Ich finde nur, du hast grundlos Schönheit, Kunst und Wissen preisgegeben. Für das simple Publikum einer Real-Life-Trideo-Serie! Das ist, als wenn man Perlen vor die Mäuse wirft.›

‹Wenn das so ist, werfen diese Mäuse die Perlen vielleicht zurück und packen ein paar Edelsteine drauf, Katze.›

🎬 SatHS S1/E2, Szene 4 🎬

Die Kameradrohne fliegt von schräg oben auf das Heck des Ares Roadmaster zu. Teile einer zerstörten Landschaft sind unscharf im Hintergrund zu sehen. 

Die beiden hinteren Wagentüren öffnen sich gleichzeitig. Shark Finn steigt zuerst aus. Es folgen Thunderstrike und Charles Iron Horse, die die Umgebung sichern.

Zoom auf die hinteren Türen.

Fang und Mr.Tea steigen nacheinander aus. Die Kamera fokussiert auf ihren ernsten Blick.

Zuletzt steigt Snowcat aus und sieht sich um.

Die Kamera fährt zurück und zieht auf und begleitet das Team.

Snowcat bewegt sich im Kreis der anderen auf das zerstörte Feld zu.

Der Kontrast zwischen dem Weiß von Snowcats Panzerung und ihrem Haar, gegenüber dem schmutzig grau-grünen Feld, wird durch den Einsatz eines Filters verstärkt.

‹Wir werden sehen, Drachenkätzchen, wir werden sehen. Es rechnet sich nur, wenn auch Diamanten zurückgeworfen werden.›

❄️❄️❄️

Leatherface, Bloody Guts und Rubber Duck waren im Roadmaster geblieben. Rigger und Hacker konnten von dort aus genauso gut arbeiten, wenn nicht sogar besser. 

Leatherface war mit gekommen, falls es überraschend zu Kampfhandlungen kommen sollte. Wegen seiner Sonnenunverträglichkeit, blieb er bis dahin vollgepanzert im Wagen sitzen. Je weniger er dem Sonnenlicht ausgesetzt war, desto besser. Auch wenn die Panzerung schützte. Mash hatte Leatherface für den Notfall einen Knochenspreißer mitgegeben. Wenn unser Loup-Garou die Magie in der Preparation aktivierte, würde ihn der Zauber darin zusätzlich für ein paar Minuten vor dem Sonnenlicht schützen. Eine Panzerung konnte ja Löcher bekommen. 

Auch ich hatte etwas von unserem Teamarzt mit auf den Weg bekommen, einen Messingstab, den ich nutzen sollte, falls Leatherface jemanden von uns kratze oder biss. Vollmond war nicht mehr fern, was Leatherface per Definition reizbar machte. Darum hatte ich den Messingstab gerne genommen. Ich kannte Leatherface noch nicht gut genug, um auf solche Vorsichtsmaßnahmen verzichten zu können.

[Song 6: Trevor Morris/ The Vikings III - Sacrifice For The Crops3] Für einen kurzen Augenblick wünschte ich, der Zauber im Stab würde gegen die Übelkeit helfen, die sich in mir breit machte, als ich mich dem Feld näherte.

Der Boden war verdorrt, die Pflanzen waren regelrecht zerplatzt und es stank sauer und verfault.

Pure Zerstörungsgier war hier am Werk gewesen. Ich musste eigentlich nicht astral wahrnehmen, um zu wissen, dass dort toxische Magie verwendet worden war. Ich tat es dennoch, schon allein, um mehr darüber zu erfahren.

Ich verlagerte meine Wahrnehmung also auf die Astralebene. 

Ein Schleier in Grau, Braun und Grün legte sich über die Umgebung. Die Aggression eines toxischen Zaubers schlug sich vereinzelt in einem hektischen Wabern nieder.

«Hier hat ein toxischer Kampfzauber mit erheblicher Kraftstufe gewirkt.», gab ich auch an das Team bekannt, «Ich kann keine Signatur des Zaubernden ausmachen. Was immer hier geschehen ist, es ist wahrscheinlich mehr als 8 Stunden her.» Ich schluckte, um den imaginären bitteren Geschmack in meinem Mund loszuwerden. «Lasst uns zusammentragen, was wir an Spuren finden und ermitteln, was wir daraus schließen können.» 

Mein Team schwärmte aus. Einige sicherten, andere sahen sich um.

Ich zog einen Probenbehälter aus einer Tasche an meinem Ausrüstungsgürtel und nahm mit behandschuhten Händen eine Bodenprobe, ohne mir dabei meinen Gehrock schmutzig zu machen. Die Erde war schleimig, sauer und tot. 

Ich winkte eine Kameradrohne zu mir, damit sie das aufnahm. «Siehst Du, was sie hier mit dem Boden gemacht haben?», fragte ich an die Zuschauer gewandt im ernsten Ton, «Die Erde ist bis in tiefe Schichten ruiniert und verdorben. Sei froh, dass Du das nicht riechen kannst. Es liegt in der Natur von Toxischer Magie, alles bis in die Tiefe zu vernichten.» Ich ließ theatralisch Dreck zwischen meinen Händen rieseln, «Hier wird jahrelang nichts mehr wachsen können. Es sei denn, man hilft mit reinigender Magie nach.» 

Fang, Iron Horse und Mr.Tea standen nördlich von meiner Postion beisammen. Fang beschrieb, «Hier sind die Spuren von zwei vierrädrigen Fahrzeuge.“ Er zeigte links zur Seite, «Die Spuren beginnen dort drüben ganz plötzlich.»

Mr.Tea fügte hinzu, «Die Spuren sind teilweise an der Oberfläche verwischt, so als hätte Wind sie weg geweht.»

Iron Horse hockte sich auf den Boden und betrachtete Etwas genauer. Dann folgte er geduckt und mit geschmeidigen Bewegungen einer Spur, die er offenbar aufgenommen hatte.

«Hat man absichtlich versucht die Spuren zu verschleiern?», fragte Thunderstrike.

Fang schüttelte den Kopf, «Nö. Ich glaub eher, hier wurde was durch einen Helikopter abgesetzt und später wieder aufgenommen.» 

Während Charles weiter seiner Spur folgte, wandte sich Mr.Tea einer der zerstörten Farm-Drohnen zu. 

Rubber Duck hatte die Fahrzeugspuren gescannt und eine rote AR-Darstellung von ihnen im Netzwerk hinterlegt. «Ich würde sagen, das waren Steel-Lynx Drohnen.»

«Sind Drohnen dieses Typs in der Regel bewaffnet?», wollte Mr.Tea wissen.

«Es sind Kampfdrohnen, also ja die haben standardmäßig eine große Waffenhalterung.»

Mr.Tea hielt eine Patronenhülse zwischen Daumen und Zeigefinger und präsentierte sie einer unserer fliegenden Kameras, «Das erklärt deren Herkunft -und die Einschusslöcher in den Arbeitsdrohnen.»

«Also hat hier jemand sicherstellen wollen, dass wirklich alles kaputt ist.», fasste ich zusammen. 

«Hätte der oder die Zauber nicht dazu ausgereicht?», fragte Rubber Duck.

«Nicht, wenn man verhindern wollte, dass die Drohnen irgendwelche Signale irgendwo hinschicken und man nur einen Zauberer dabei hatte, der den zerstörerischen Spruch beherrschte.», erklärte ich, «Um ein Feld solcher Größe komplett zu vernichten, waren mehrere Zauber nötig und so, wie die Überreste der Drohnen liegen, konnte man unmöglich alle Drohnen mit ein und demselben Zauber treffen.» 

Und wenn doch, dann hätten wir ein ganz anderes Problem, aber das sagte ich nicht.

Charles Iron Horse trat an meine Seite, «Wir haben insgesamt 11 Paar Fussspuren gezählt. Sie kamen weder, noch gingen sie mit den Drohnen. Die 11 kamen mit einem Van oder einem kleinen Truck aus Süden, gingen gezielt und offenbar koordiniert mit den Drohnen vor. Im Anschluss führen die 11 Fussspuren in Richtung Osten.»

«Bin schon unterwegs Richtung Osten.», meldete Rubber Duck und lenkte die Lockheed X, um ein paar Sensoren vorauszuwerfen.

«Ich kann nur bestätigen, was Iron Horse sagt.», meinte Fang. «Außerdem trugen sie alle festes Schuhwerk, waren leicht bis mittelschwer ausgerüstet und es waren weder Trolle noch Zwerge in der Gruppe.» Fang sah zu unserem Native American, «Was meinst du, stimmt das so?»

Charles Iron Horse nickte, «Copy!»

«Bloody Guts, liegt in Richtung Osten etwas?», fragte ich.

«Yep, da gibt es eine kleine Shiawase Agri-Station.», antwortete der Hacker prompt. «Sie ist für das Bestellen der Felder verantwortlich.»

Rubber Duck meldete, «Die Station kommt mir grad in die Sensoren und die sieht nicht so aus, wie so ein Farmhaus aussehen sollte. Guckt selbst!»

Wo Rubber Duck Recht hatte, hatte er Recht. Es brauchte keinen zweiten Blick auf den Feed der Kamera, um zu wissen, dass an den Häusern der Station ein Angriff stattgefunden hatte. 

«Bewegungen registriere ich keine.», erklärte der Rigger noch.

«Wir sehen uns das am Besten mit unseren eigenen Sinnen an.», legte ich fest, «Rubber Duck, sammle uns bitte ein und fahr uns dahin, den Weg kennst du ja bereits.»

❄️

[Song 7: Hamilton Leithauser + Rostam - In a Black Out3] Wir gingen das letzte Stück zu Fuss.

Gleich nachdem wir die Tür des Wagens geöffnet hatten, war da wieder der Gestank nach Säure und Fäulnis. 

Die meisten kleinen Shiawase Agri-Stationen bestehen aus einer Wohnbaracke, in der sich auch die technischen Steueranlagen befinden, einem Generatorhäuschen und einem Lager-Schrägstrich-Scheune. So auch diese. 

Doch von der Fassade einer friedlichen Station war hier nichts mehr übrig. Hier hatte eine Art Overkill stattgefunden.  

Eine Toxische Welle hatte die Außenmauer des Wohnhauses auf der Frontseite komplett verätzt. Munition aus diversen Kalibern, hatte ihr die Optik eines Schweizer Käses verpasst. Eines schimmeligen Schweizer Käses. 

Auch den beiden Nebengebäuden war es nicht wirklich besser ergangen, obwohl ihnen die Overkill-Optik fehlte. 

Unter dem Schutz von Shark Finn und Iron Horse, stellte ich mich an die Tür des Wohnhauses, und sandte meinen magisches Gespür nach Bewegung aus. 

Nichts!

Nicht einmal eine Ratte bewegte sich darin.

«Ich spüre keine Anwesenheit.», gab ich bekannt. Dennoch trat ich einen Schritt beiseite und ohne dass ich etwas angesagt hatte, nahm Gentleman Mr.Tea meinen Platz ein.

Nach meinem Nicken, öffnete Shark Finn die Tür.

Der Gestank von Tod strömte ins Freie. Doch wie erwartet, bewegte sich nichts. 

Bubbles meldete sich aus unserem Basislager, «Passt auf Sprengfallen auf.»

«Copy», bestätigte ich.

Von Rubber Duck kam, «Wie kommst du jetzt darauf, Bubbles?»

Das Mädchen antwortete, «Pure Eingebung. Ich trau denen nicht. Abgesehen davon, ist der Rat an sich, natürlich immer angebracht.»

«Hättest du sie nicht warnen müssen, bevor sie die Tür öffnen?», wollte Rubber Duck nun wissen.

«Nö! Nur absolute Dilettanten bringen Sprengfallen direkt an der Eingangstür an.», lautete die prompte Antwort unseres Knallfrosches, «Viel zu niedriger Bodycount. Am Anfang passen alle auf, halten Abstand und sind vorsichtig. Der Türrahmen fängt was ab. Und Dilettanten sind die nicht, das hab ich im Gespür.»

Mr.Tea blickte dennoch auf den Boden, bevor er über die Schwelle in die Wohnküche schritt.

Wir traten alle ein und sahen uns um. Die Kameradrohnen schwebten an uns vorbei und verteilten sich, um uns aus sämtlichen Perspektiven aufzunehmen.

«Schlafzimmer, clear.», meldete Shark Finn bald darauf.

Dicht gefolgt von Thunderstrikes, «Badezimmer, clear.»

Charles Iron Horse meldete, «Technikraum, clear. Hier sind drei Leichname. »

Ein Teller mit Snack-Resten und zwei Gläser standen in der Spüle der Wohnküche. Ein halb-volles Glas mit Wasser fand sich auf dem Esstisch. Die Standby-Leuchte des Trideoschirms war erloschen. Ein AR-Icon auf der Kühl-Gefrier-Kombi blinkte und teilte mit, dass sie nur noch über den Akku betrieben wurde.

Offenbar gab es hier keinen Strom. Entweder war er abgestellt worden oder das Generatorhaus hatte zu viel abbekommen. 

Im Bad gab es drei Zahnbürsten, Rasierer, Seife und Duschzeug. Die geringe Anzahl von allem und jegliches Fehlen von Make-Up und weiblichen Hygieneartikeln, wiesen darauf hin, dass hier nur Männer lebten.

Im Schlafraum standen vier Betten. Eines war offenbar völlig ungenutzt, die anderen drei waren gemacht. Nicht wirklich ordentlich, aber gemacht. Under dem leichten Gestank des Todes, roch es merkwürdig sauber und frisch.

Dann der Technik-, Überwachungs- und somit Arbeitsraum. 

Hier waren die Leichen. 

Drei menschliche Männer in Shiawase Overalls. Einer von ihnen hatte es nicht einmal aus seinem Stuhl geschafft. Die anderen waren gerade noch aufgesprungen und nach wenigen Schritten erwischt worden.

Hier stank es nach Tod. Auch hier hatte ein Overkill stattgefunden. Ich zählte mehr als 10 Einschüsse in jeder Leiche. 

Die gesamte Technik war per Schusswaffe, als auch via Säurezauber, vernichtet worden. 

Hier, irgendwo im namenlosen Nirgendwo der Weiten des Graslandes, ging nicht mehr viel. Kein Blinken, kein Standby. 

Genaueres über den Zustand der Computer und Monitore würden wir erst erfahren, wenn wir den Strom wieder einschalteten. Denn auch die Wireless Zugänge waren tot.

Bloody Guts berichtete von ein paar Drohnen, in solarbetriebenen Ladestationen im Lagerhaus und einer Putzdrohne, in der Kammer des Technikraums. Letztere konnten wir zumindest auch optisch bestätigen.

Ich fragte mich, warum hier ein solcher Overkill stattgefunden hatte? Hass und Widerstand gegen den Konzern und dessen Landwirtschaft, war das eine. Aber die drei Mitarbeiter, von denen zwei Native Americans gewesen waren und eine kleine, namenlose Agrar-Station, waren etwas anderes. 

Ich konnte nachvollziehen, warum ein toxischer Schamane und seine Anhänger die Felder und die umgebende Natur zerstört hatten. Aber warum waren sie in so hoher Mannzahl gegen einen Betrieb vorgegangen? War das noch der blanke Hass? Oder hatte es einen Grund für die Gewalt an genau dieser Station gegeben? 

Die Aufnahmen, die die Kameradrohnen hier machten, würden sich jedenfalls gut als Anschauungsmaterial über die Boshaftigkeit von Toxischen Schamanen eignen. 

Der Anblick der Szene reichte dazu, dass alle ganz von selbst betroffene und ernste Gesichter machten und nicht an die richtige Haltung vor den Kameras erinnert werden mussten. 

Toxische Schamanen plus Overkill, das klang nach einem plausiblen Pärchen - und dennoch, ich wurde das Gefühl nicht los, das etwas nicht in dieses Bild passte.

«Irgendwas ist hier merkwürdig.», teilte ich meinen Kollegen mit. «Hier stimmt etwas nicht und damit meine ich nicht den Grad an Gewalt und Vernichtung.»

«Ich kann nachempfinden, was du meinst.», erklärte Mr.Tea. «Ich schlage vor, dass wir uns der unangenehmen Aufgabe widmen und uns die Leichen näher ansehen.»

«Eine sehr gute Idee.», kam da sofort von Mash aus dem Basislager, «Ihr habt zwar kein Forensik-Kit dabei, aber wenn ihr mir zumindest Blutproben und Nahaufnahmen von den Opfern mitbringen würdet, könnte ich bei der Analyse helfen, um zu bestimmen, was geschehen ist.»

«Blutproben kann ich gleich mit einem Medkit entnehmen.», bestätigte ich. «Vorher will ich aber noch etwas anderes versuchen.»

Foggy schaltete sich ein, «Ich habe verstanden, dass Gerätschaften zur Tatortanalyse fehlen und ein Forensik-Kit und eine spezielle Forensikdrohne sogleich auf die Liste für unseren Investor gesetzt.»

«Sehr gut!», lobte ich und machte mich im Anschluss an die Arbeit.

Ich bewegte mich anmutig und respektvoll durch das Zimmer. Dabei öffnete ich leicht den Mund, um gleichzeitig tief durch Mund und Nase einatmen zu können. 

Zuallererst waren da Säure und Fäulnis, doch gleich darauf kratzen Bleich- und Putzmittel an meinem Hals. Der Geruch von Blut war deutlich geringer als ich erwartete hatte. Ich sortierte die Gerüche gedanklich beiseite und konzentrierte mich auf die feineren, unterschwelligen Noten. Es gab eine Spur aus Waffenöl und Tabakrauch, kombiniert mit einer ungesunden, chemischen Note, die es sich zu merken lohnte. 

Nachdem ich alle Gerüche sortiert hatte, war eines völlig klar: Wenn man die Zahl der Schusswunden berücksichtigte, lag hier eindeutig zu wenig Blut in der Luft. 

Zurück im Schlafzimmer, schloss ich meine Augen und konzentrierte mich völlig auf das, was mit die Gerüche erzählen konnten. 

Im Anschluss öffnete ich meine Augen wieder und nahm astral wahr

Nun trat ich an eines der gemachten Betten und schlug eine Decke zurück. Das Laken war frisch und nicht zerknittert.

«Der Technikraum dient auch als Haushaltsraum. Kann bitte jemand nachsehen, ob in der Waschmaschine oder im Wäschekorb Bettwäsche ist.», bat ich. 

Von Charles Iron Horse kam, «Verstanden. Ich sehe nach.», kurz darauf folgte ein, «Negativ, keine Bettwäsche oder Nachtwäsche.»

Ich hatte inzwischen die Schränke kontrolliert und meine Vermutung bestätigt.

Dann war es an der Zeit, den anderen meine Theorie zu erläutern. Doch eine Sache musste ich zuvor noch kontrollieren.

Ich kehrte in den Technikraum zurück, trat an den Drehstuhl mit dem toten Techniker und sah mit seine Schussverletzungen an. Kein schöner Anblick. Ich sammelte mich kurz und erklärte dann, «Dieser Mann wurde nicht hier erschossen. Man hat ihn anschließend so platziert.» Ich ließ die Worte einen Moment im Raum schweben und fuhr dann fort, «Ich glaube, die Männer sind alle gar nicht hier mit Brachialgewalt getötet, sondern leise und gezielt in ihren Betten erschossen worden. Hinterher hat man die Männer in die Overalls gesteckt, hier im Technikraum drapiert und dann erst mit Kugeln durchsiebt. Man hat nebenan sauber gemacht, die Betten frisch bezogen und das blutige Bettzeug irgendwie verschwinden lassen.»

Mash meldete, «Das deckt sich mit meinen Erkenntnissen via Fernanalyse. Vielen Dank Mr.Tea für die Bilder. Die Opfer weisen tödliche Schüsse im Bereich der Herzgegend auf, die sich auf den Overalls nicht wiederfinden. Der Overkill wurde, wie Snowcat vermutet, dann höchstwahrscheinlich post mortem zugefügt.»

Fang machte große Augen, «Oh man, wenn ihr das so erklärt, ergeben alle Spuren einen Sinn. Aber warum zur Hölle sollte man so was tun?»

«Die Antwort auf diese Frage ist leicht.», erwiderte ich, «Sie haben damit den wahren Grund ihres Hierseins verborgen. Diesen Grund herauszufinden, ist die schwierigere und interessantere Frage.»

Fang bleckte die Zähne, «Ich habe befürchtet, dass du so was sagen würdest Snowcat. Na dann, lasst uns herausfinden, was die hier wirklich wollten!»

Mr.Tea hatte die Toten durchsucht und im Kragen eines Overalls eine getrocknete Heuschrecke entdeckt, die er mir nun reichte. 

Ich verlagerte meine Wahrnehmung auf die Astralebene. Es gab keine eigentliche Aura, somit war in dem Objekt keine Magie mehr vorhanden. Allerdings war da ein leichter Restschein, der die tote Heuschrecke etwas heller wirken ließ. Demnach handelte es sich hierbei höchstwahrscheinlich um eine verbrauchte Preparation, die wohl in den Kragen geraten war, als sie dem toten Mann, den Overall angezogen hatten. Leider ließ sich partout nicht mehr sagen, welche Art von Zauber sich darin befunden hatte. 

«Hast du den Tabak-Chemie-Geruch bemerkt?», fragte ich Mr.Tea. 

Er nickte.

«Genau der haftet auch an der Heuschrecke.», erklärte ich.

❄️

Wir hatten den Strom unter äußerster Vorsicht wieder eingeschaltet.

Aus dem Technikkram waren dennoch keine Informationen heraus zu holen gewesen. Die Angreifer waren bei ihrer Zerstörung gründlich vorgegangen. Demnach war klar, dass man mit dem System irgendetwas gemacht hatte.

Nun hatten wir alles gesehen, was es im Farmhaus zu sehen gab. Wir hinterließen es fast genau so, wie wir es vorgefunden hatten. Nur die Heuschrecke nahmen wir mit. 

Ich hielt bei jedem der Toten kurz inne und sprach leise einige Worte auf Sioux. Eine kleine Geste des Respekts, die meiner Meinung nach jeder Tote verdient hatte. 

Um eine ordentliche Bestattung und die Verständigung von Angehörigen, würde sich Shiawase kümmern müssen. 

❄️

Mit dem Farmhaus waren wir also durch. 

Das Generatorhäuschen hatten wir kurz inspiziert, es hatte nichts weiter hergegeben. 

Blieb also noch ein Ort, den wir uns noch nicht angesehen hatten und dem widmeten wir uns als nächstes: Dem Lagerhaus oder der Scheune, wie man es bei einer Agrar-Station wohl besser nannte. 

[Song 8: Trevor Morris/The Vikings III - Lagertha’s Stealth Assault on the Bridge3] Von allen Häusern, war das Lagerhaus am wenigsten zerstört worden.

Wir sahen uns um. 

Vorsichtig. 

Sonnenlicht bracht durch die Einschusslöcher und tauchte alles in ein eigentümlich schönes Licht.

Ein Großteil der Arbeitsdrohnen stand in ihren Stationen. Wir zählten durch. Genauer gesagt, tat Bloody Guts das.

Da wir den Strom wieder eingeschaltet hatten, musste er den letzten Log In kontrollieren und brauchte dann nur noch das Live Bild einer Drohe, mit diesen AR-Angaben abzugleichen. 

Zuallererst fehlten natürlich die Drohnen, die zerschmettert auf dem Feld lagen. Zudem ließen sich drei weitere Sprühdrohnen nicht finden, die zum Düngen oder Verteilen von Pestiziden eingesetzt werden.

Soweit wir das überprüfen konnten, waren die Behälter mit Dünger und Gift hingegen vollzählig. Zumindest meldeten sich alle TAGs entsprechend der Vorgaben im System. Wenn sie davon etwas entnommen hatten, dann hatten sie die falschen Informationen auch im System hinterlegt.

Die Aussaat war schon vor Monaten geschehen, die Ernte wäre erst in wenigen Tagen angelaufen, so wäre eine visuelle Stichprobe, um die Angaben gegen zu checken, eigentlich schnell erledigt gewesen. 

Eigentlich. Denn weiter hinten, relativ mittig im Lagerhaus, fiel uns eine Ansammlung von Säcken und Behältern auf. Ungewöhnlich viele TAG’s meldeten sich von dort. Es gab keinen erkennbaren Grund für die Unordnung. 

Also ging Mr.Tea los, um sich das näher anzusehen.

«Da ist jetzt bestimmt die Sprengfalle.», meinte Bubbles plötzlich. Das Mädchen hatte uns während der ganzen Zeit immer wieder ein Warnzeichen ins Teamnetzwerk gestellt, damit wir auf Bomben achteten. 

Mr.Tea tippte sich an den Bowler, «Vielen Dank für die Erinnerung, werte Bubbles.» 

Mr.Tea bewegte sich nun betont vorsichtig. Eine höfliche Geste, denn besonders unvorsichtig war er zuvor auch nicht gewesen. Er betrachtete die Anhäufung aus diversen Blickwinkeln und zwinkerte kurz der Kamera-Drohne zu, die ihn nun begleitete. «Tatsächlich kann ich nicht genau sehen, ob sich unter der wahllos aussehenden Ansammlung etwas befindet, ohne etwas zu bewegen. Was ich nach der erneuten Warnung, ungern tun würde.»

«Dafür habe ich das passende dabei.», erklärte ich und zog bereits auf dem Weg meine Endoskop-Kamera aus meinem Utility-Belt.

Vorsichtig schob ich das Teil zwischen zwei Säcken mit Saatgut hindurch und an einem Abfallsack vorbei, in dem sich eventuell die fehlende, blutige Bettwäsche aus dem Schlafzimmer befinden konnte. Das überprüfte ich jedoch nicht.

Bubbles jubelte, als der Feed meiner Minikamera das Bild einer rückwärts laufenden Zahl auf einem kleinen Display zeigte. «Wusste ich’s doch. Ihr könnt mir später applaudieren.»

Applaus erklang im Teamfunk. Bloody Guts hatte das mit dem Applaudieren wohl doch lieber gleich erledigen wollen.

Ich schob die Kamera nach Bubbles Anweisung weiter vorsichtig durch den Aufbau.

«Du kannst ruhig mutiger sein.», erklärte unser Knallfrosch, «Entgegen den allgemein üblichen Erwartungen, bauen Sprengstoffexperten weder Jenga-Herausforderungen für eine ruhige Hand, noch Abschlussprüfungen in Elektrotechnik. Bomben sollen zu einem bestimmten Zeitpunkt explodieren und …. Uiiii.» Das Mädchen stieß einen Pfiff aus und ich hielt in der Bewegung inne. 

«Was ist ‚ui‘?», fragte ich entspannt. Wenn ein Sprengstoffexperte ‚Ui‘ sagt und man sich selbst in unmittelbare Nähe einer Bombe befindet, könnte man eigentlich panisch werden. Doch ich kannte das Mädchen, wusste dass sie mich mochte und mich als Mitglied ihrer Familie sah. Wäre ich in Gefahr gewesen, wäre ihr Ton ernst geworden und ich hätte präzise und kurze Anweisungen bekommen. 

«Das ist ein feines Paket C20. Ihr solltet nicht in der Nähe sein, wenn es hochgeht. Zusammen mit dem Düngersack und der Schachtel Spezialschrauben, gibt es eine besonders feine Explosion, mit etwas Schrapnelle und vielleicht sogar mit grünem Rauch.»

«Sollten wir uns jetzt nicht schnell entfernen?», fragte Mr.Tea, ebenfalls im gelassenen Ton.

Bubbles lachte, was dann irgendwie schon ein bisschen gruselig war, «Au ja, rennt mal.», sie kicherte noch einen Moment.

Shark Finn griff ein, «Bubbles, das ist dein Einsatzgebiet und nicht der Moment für Scherze..»

«Hey, ich denke doch nur an die Dramatik für die Serie.», rechtfertigte sie sich, fügte aber schnell hinzu, «Ich habe gesehen, dass auf dem Counter noch über 29 Minuten sind und es ist ein simpler, handelsüblicher Zeitzünder, ohne Bewegungs-, Licht- oder sonstige Melder.»

Via AR tauchte ein entsprechender Counter im Teamnetzwerk auf. 29: 37, 36, 35 ...

Ich zog die Kamera zurück. «Gut, dann sehen wir uns hier zu Ende um und gehen dann gelassen. Oder meint jemand, wir brauchen hier noch etwas und die Bombe muss entschärft werden?»

«Naja,» kam da von Average, «Ihr, vor einer explodierenden Scheune, das würde sich im Trideo gut machen.»

«Siehst’e, sag ich ja.», freute sich Bubbles.

❄️

Average war sofort in seinem Element, «Diesen ganzen Gequatsche-Part schneiden wir raus. Ihr durchsucht die Scheune. Findet die Bombe, ich ersetzte den Counter. Und im Trideo habt ihr nur ein paar Sekunden, rennt raus und dann - Explosion! Es wird doch ein schöne Explosion geben, oder Bubbles?»

«In jedem Fall! Sogar mit einigen Special -Effects, weil in dem Lager ja noch weitere Dinge lagern, die hochgehen können.»

«Können wir da noch nachhelfen?» wollte Fang wissen, «Also hier ein paar Säcke umräumen, damit es kleinere Nach-Explosionen gibt?»

«Klar.», antwortete Bubbles prompt.

Foggy meinte dazu, «Eine ganz ausgezeichnete Idee.»

Ich hatte mich nur vorsichtshalber ein paar Schritte von der Bombe entfernt und hörte nun ein wenig überrascht und schmunzelnd dabei zu, wie das Team eine Szene plante, die die Explosion einer Bombe einschloss.

Mit einem hatten sie ja Recht. Eine solch sichere Gelegenheit, eine durch Feinde versuchte Sprengstoffexplosion einzubauen, würde es vielleicht nicht so schnell wieder geben. 

❄️❄️❄️

‹Ein Gedanke, der bald widerlegt werden würde, Drachenkätzchen.›

‹Nicht ganz Katze. Ich dachte dabei an sichere Explosionen, bei denen wir unsere Position kalkulieren können. Eine von uns kalkulierte Explosion, gab es nicht schon bald wieder.›

‹Ach ja, wenn es dir auf diesen Aspekt ankam, dann hast du recht, Drachenkätzchen.›

❄️❄️❄️

[Song 9: Michael Giacchino/ Alias - Blow’d Up3] Wir mussten alles genauestens timen und das Rennen in optisch ansprechender Formation üben. Auf den authentischen Dreh kam es an - und dafür hatten wir nur einen Versuch, der nicht ohne Risiko sein würde.

Alles für die Quote, dachte ich grinsend und sagte laut, «Na dann los, wir haben noch 27 Minuten um eine Hammerszene zu erarbeiten.»

❄️❄️❄️

🎬SatHS S1/E2, Szene 35 - 41;🎬

🎬35 

Mr.Tea tritt hinten im Lagerhaus auf die Ansammlung von Säcken und Kisten zu.

Die Teamfunk-Einblendung in der rechten oberen Ecke zeigt Bubbles Icon und Bubbles sagt: «Da ist jetzt bestimmt die Sprengfalle.» 

Mr.Tea tippt sich an den Bowler, «Vielen Dank für die Erinnerung, werte Bubbles.» Mr.Tea bewegt sich nun betont vorsichtig und sagt, «Tatsächlich kann ich nicht genau sehen, ob sich unter der wahllos aussehenden Ansammlung etwas befindet ohne etwas zu bewegen. Was ich nach der erneuten Warnung ungern tun würde.»

«Dafür habe ich das Passende dabei.», erklärt Snowcat. Die Kamera zoomt auf eine große Tasche an ihrem Gürtel. Snowcat zieht eine Endoskop-Kamera aus der Tasche und wickelt sie auseinander. Die Kamera zieht das Bild auf. Snowcat hockt sich an den Stapel und führt den Schlauch ein.

🎬36

Die Kamera windet sich durch die Säcke. Eine große, grüne Zahl kommt unscharf ins Bild.

Die Teamfunk-Einblendung in der rechten oberen Ecke zeigt Bubbles Icon und Bubbles sagt ernst und angespannt, «Shit, SPRENGFALLE, alle Mann raus da und zwar schnell.»

Der Zahl des Counters wird erkennbar 17 … 16 ….

Die Endoskop-Kamera wird rausgerissen. Ein Piepen im Sekundentakt ist ab jetzt zu hören.

🎬37

Verschiedene kurze Einstellungen zeigen, wie Mr.Tea, Fang, Thunderstrike, Shark Finn, Charles Iron Horse und Snowcat die Situation erfassen und losrennen, um das Lagerhaus zu verlassen.

Alle achten darauf, dass Snowcat raus kommt und lassen ihr gegebenenfalls den „Vortritt“.

Shark Finn läuft dicht hinter Snowcat.

Die Teamfunk-Einblendung in der rechten oberen Ecke zeigt Rubber Ducks Icon, Rubber Duck sagt: «Ich komm euch abholen. Bin schon unterwegs.»

Die Teamfunk-Einblendung in der rechten oberen Ecke zeigt Bubbles Icon, Bubbles ruft. «Los, los, los! Ihr müsst Meter zwischen euch und die Scheune bringen!»

Ein Counter wird über dem bewegten Bildern des rennenden Cast, mittig und groß, eingeblendet.

11…

10…

9…

🎬38

Ein Einblick in das stark wackelnde Innere des Roadmasters.

Leatherface in kompletter Lederpanzerung samt gesichtsverhüllender Maske, schnallt sich ab, steht auf, geht nach hinten und macht sich bereit, die Türen zu öffnen.

🎬39

Das Piepen im Sekundentakt ist weiterhin zu hören.

Die Scheune ist im Weitwinkel zu sehen. Das Tor ist offen.

Die Crew rennt raus. Allen voran Snowcat. 

Der Roadmaster fährt von links in die vordere linke Ecke ins Bild, dreht rasant, wirbelt Staub auf.

Er kommt mit dem Heck Richtung Scheune zum Stehen. Die Hecktüren fliegen auf.

In kurzer Folge gibt es Nahaufnahmen von den Rennenden. 

Thunderstrike macht den Anfang. Es folgen Charles Iron Horse, Mr.Tea, der mit einer Hand seinen Bowler auf dem Kopf festhält, Fang, Shark Finn und Snowcat.

Der Counter wird über dem bewegten Bildern des rennenden Cast eingeblendet, wieder mittig und groß.

3…

2…

1…

Explosion!

Die Rauchwolke holt die Rennenden ein. 

Fang wird durch den Druck der Explosion ein Stück nach vorne gedrückt, kann sich aber problemlos abfangen und das in seinen Bewegungsfluss einbauen.

🎬40

Das Heck des Roadmasters wird von schräg oben gezeigt. Im Hintergrund ist die Explosion zu sehen. Die Crew rennt aus dem Staub heraus auf den Wagen zu.

Leatherface hält die Türen auf, reicht Snowcat eine Hand und zieht sie in den Wagen.

Die Teamfunk-Einblendung in der rechten oberen Ecke zeigt Thunderstrikes Icon, er sagt, «Snowcat safe.»

Shark Finn springt in den Wagen.

Thunderstrike: «Shark Finn, safe.»

Es folgen Thunderstrike ….

«Thunderstrike, safe,»

… und Charles Iron Horse.

«Charles Iron Horse, safe.»

Mr.Tea ist der nächste. Er klopft sich noch im Einsteigen den Staub von den Schultern und rückt seinen Bowler zurecht.

«Mr.Tea, safe.»

Der Wagen setzt sich langsam in Bewegung.

Als letzter hechtet Fang in den Wagen. 

Thunderstrike sagt: «Fang, safe. Go! Go! Go!»

Leatherface reißt die Türen zu.

🎬41

Die Kameradrohne dreht leicht und bleibt über dem Heck des Roadmasters und folgt dessen Fahrt mit ihrem Flug.

Folgeexplosionen sind zu sehen. Teile der Scheune fliegen durch die Luft.

Ein Fass schlägt an einer Stelle auf dem Boden auf, an der kurz zuvor noch der Ares Roadmaster gestanden hat.

Der Roadmaster entfernt sich weiter vom Geschehen.

Die Agri-Station wird immer kleiner.

Das war ein ziemlich gutes Ende für die zweite Episode - The Hunting Ground - der ersten Staffel, wie ich gerade noch einmal feststellen musste.

Es folgte: „Das nächste Mal bei Snowcat and the Howling Shadows …“ und es klang erneut ziemlich nett, wie ich das sagte.

🎬SatHS, S1/E2; Vorschau E3🎬

Das Bild ist schwarz. Snowcat sagt: „Das nächste Mal bei Snowcat and the Howling Shadows. “:

Es folgt:

Ein Ausschnitt aus dem Basislager (8,42 Sekunden): Nahaufnahme Fang, er fragt: „Die Fuzzies haben also eine Menge Spaß, indem sie die Umwelt vergiften und Equipment klauen und dann fahren sie damit zu einer Verteilstation? Und was genau haben die da jetzt mit all dem Zeug vor?“

Nahaufnahme Snowcat, sie erwidert: „Ich weiß es nicht. Doch was immer es ist, wir werden sie aufhalten!“ 

Es folgen Miniausschnitte a 1 Sekunde: 

Der Shiawase-Wagen überschlägt sich. 

Mr.Tea zieht einen Crying Mask aus dem Truck. 

Fang bekommt gleich ein Messer in den Rücken gerammt. 

Crying Masks umkreisen Fang. 

Der Beast-Geist,in der Gestalt eines grünlichen Puma, manifestiert sich.

Im Abspann der zweiten Folge ging Bubbles ein Schulprojekt an, welches in den UCAS ein richtiger Klassiker ist. Ich hatte zuvor nicht einmal gewusst, dass so etwas zu einer klassischen High School Ausbildung gehörte. Aber ich glaubte den anderen einfach.

Es ging um einen gebastelten Vulkan, der dann irgendwie ausbrach.

Klassisch baute man einen Vulkan aus Pappmasche, ließ ihn in der Mitte hohl, stellte eine Falsche hinein und simulierte durch Natron und Essig einen Ausbruch.

Bubbles ging ein deutliches Stück weiter.

Das einzige, was sie auch machte, war eine Außenhülle aus Pappmasche zu bauen. Drum herum kamen Kies, Erde, kleine Steine und sogar winzige Bäume aus dem Modellbau. 

Auch sie nutze eine Flasche, allerdings war diese aus Plastik und wurde mit anderen Dingen aus dem Haushalt gefüllt, als nur Essig und Natron. Obwohl dieses Substanzen, neben Himbeerbrause,  Bioreiniger und Gelatine, auch dabei waren.

All ihr Vulkan am Ende des Vorspanns ausbrach, rauchte, sprudelte und qualmte er nicht nur, nein er löste Steine aus dem Berg und riss Bäume um. Das zunächst dampfende Lava floss den Berg hinab, sammelte sich zu Flüssen und kleinen Seen und erstarrte bald darauf zu Gelee, welches man sogar essen konnte. 

Nun, zumindest aß Bubbles ein Stück davon. Bubbles Vulkan mochte heißer ausgebrochen sein, als das klassische Modell, aber laut ihr, war er nicht giftig.

‹Kaum zu glauben, dass einen Vulkan zu bauen, zum Grundlagenwissen gehört, oder Katze?›

‹Nun, das ist typisch für Rudelgehabe. Wenn sich etwas durchsetzt und ins Rudelleben einbezogen wird, hält es sich dort lange, Drachenkätzchen.›

Ich drückte auf die Pause-Taste, um mich ein wenig zu strecken und um mich frisch zu machen. Die Zuschauer würden jetzt wieder eine Woche warten müssen, bis die nächste Folge gezeigt werden würde.

Ich hingegen konnte mir Champagner nachschenken und weiter gucken.

Ich war immer noch ein wenig aufgeregt. 

Es gefiel mir, was ich da sah. Allerdings ist auch nicht einfach, etwas neutral zu beurteilen, an dessen Erschaffung mal selbst mitgewirkt hat.

Genau genommen, ist es sogar unmöglich.

‹Kommt jetzt die Folge, in der sich Mr.Tea mit Säure bespucken lässt, Drachenkätzchen?›

‹Nein Katze, dass kommt erst in der vierten Folge.›

‹Schade Drachenkätzchen, neben der Stelle, wo der Hangar explodiert und dem Kampf mit den Toxischen Geistern am See, ist das meine Lieblingsszene.›

Ende der 2. Episode.

Schalte auch nächste Woche wieder ein, wenn Du wissen möchtest, wie es weiter geht.

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Fussnoten: 

0. Bei den Episoden handelt es sich um in Geschichten umgewandeltes Pen & Paper RPG. Durch die Umstellung von SR4A auf SR5 und zusätzlichen Regelerweiterungen, kann es in den Geschichten zu Unbeständigkeit oder Widersprüchen zu früheren Episoden kommen. So beherrscht zum Beispiel ein Charakter eine Fähigkeit nicht mehr, die er vorher konnte oder das Wirken einer Kraft hat andere Auswirkungen als zuvor. Für den Charakter ist es aber so, als wäre es immer schon so wie nach den neuen Regeln gewesen. Wir spielen die aktuelle Kampagne im ‚cineastischen’ Stil, das heißt, eine tolle Szene zu haben, steht über der hundertprozentigen Regeltreue. 

1. Der Zeitstempel wird an unsere Zeitlinie angepasst und ist maximal an die offizielle Timeline angelehnt.

2. Die Staffel wurde am 04.11., 25.11., 03.12.; 10.12., 28.12.16 und 20.01.2017 erspielt. Der Spieler von Fang war am 1. & 2. & 4. & 5. &. 6. Abend anwesend, der Spieler von Mr.Tea war am 1. & 2. & 4. & 5. & 6. Abend anwesend. Der Spieler von Leatherface war am 1. & 3. & 5. & 6. Abend anwesend. Wegen den Widrigkeiten und Schönheiten des RL, können nur selten alle Spieler am Spielabend teilnehmen. Deshalb können Charaktere ohne weitere Erklärung auftauchen oder verschwinden. Darüber, welche Charaktere mit auf einen Run gehen, entscheiden die Spieler nach eigenem Gefallen. Das muss nicht immer die logistische Entscheidung sein. Manchmal ist ein Charakter mit auf einem Run, obwohl sein Spieler abwesend ist. In diesen Fällen wird der Charakter zwar mitgeführt, sein Handeln gerät, wenn möglich, aber in den Hintergrund. Der Spotlight soll auf Charakteren stehen, deren Spieler anwesend sind. Gegebenenfalls hinterlassen Spieler beim GM Regieanweisungen. 

Eine Beschreibung aller Charaktere findest du hier [LINK].

Eine Übersicht von Cast und Crew von SatHS findest Du hier [LINK].

3. Die verlinkten Songs sollen lediglich zu Stimmung beitragen und enthalten keine versteckten Hinweise. Jedenfalls meistens nicht :). Übrigens kaufen wir jeden in den Episoden verwendeten Song, sollte er sich nicht schon vorher in unserem Besitz befunden haben. Nicht nur, damit wir die Songs jeder Zeit auf all unseren Geräten abspielen können, sondern auch, weil wir damit den jeweiligen Künstler unterstützen möchten. Eine Liste mit dem kompletten SatHS Soundtrack findest du hier. [LINK].

4.Die Truppe mit der Captain America (Marvel) im zweiten Weltkrieg gegen Hydra ins Feld zieht, heißt „Captain America and the Howling Commandos". Daran angelehnt, entstammt die Titelidee eigentlich. Abgesehen davon, ist „Howling Shadows“ der Titel des aktuellen Shadowrun® -Critter Quellenbuchs von Catalyst. Wir fanden die Doppeldeutigkeit gerade bei der Zusammensetzung des Teams passend. 

An dieser Stelle bedanken sich die Spieler unserer Runde bei den Entwicklern und Mitarbeitern der Shadowrun®-Produkte. Ohne ihre Arbeit wäre unser Spiel nicht möglich!

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*