Episode 02/16: Strange Voices; (Run 62)

WELCOME BACK, CHUMMER!

ON THE RUN1: BCG, Bloody Guts, Columbo, Jaws, Mr.Jack, Moxi und Snowcat, später Doc und Shark Finn.

TIMESTAMP2: 03/24/75, 15:17:23 - 03/XX/75, UNUSUAL ERROR 43 +++ TRANSMISSION INTERRUPTED  

SPOILERALERT: Strange Voices enthält Spoiler auf Splintered State3.

RUN NO: 63

TODAYS HEAD UP: Auch hinter kleinen Aufträgen kann etwas Großes stecken und geheime Dateien auf einem Commlink können sich als gefährlicher erweisen, als man erahnen konnte. -Host

POSTET BY SNOWCAT:

Katzen und die Neugier, das ist nicht umsonst sprichwörtlich. 

Ich möchte immer mehr und eigentlich alles wissen. 

Ja, ja, ich weiß, man kann nicht alles wissen. 

Doch wenn es irgendwo die Möglichkeit gibt etwas zu erfahren, was ich bisher noch nicht weiß und wenn es dann noch etwas ist, was geheimnisumworben ist, dann fällt es mir schwer, dem nicht weiter nachzugehen. Manchmal reicht es eben zu sagen, dass ich nicht in den Westflügel gehen soll, damit ich unbedingt in den Westflügel gehen möchte.

Meine Neugier wurde während dieses Runs gleich mehrmals geweckt. Das begann schon damit, dass Doc mir diese simple Jobbeschreibung zusandte:

Kurzfristig Team gesucht; Job innerhalb der Stadt; Überwachungs- und Verhandlungskills erforderlich; Auftrag beginnt nach Meeting; Treffen, 21.00 Uhr Club Penumbra.

Ja, richtig, kein Job, der irgendwie besonders klingt. Neugierig machte mich die Notiz, die Doc angefügt hatte:

Ich bin sicher, der Job interessiert uns. Heute Abend schon was vor?

Da ich keine Ahnung hatte, wie Doc bei der Beschreibung darauf gekommen war, dass das etwas für uns war, antwortete ich mit, ‚Jetzt schon!‘

Um noch mal auf das Sprichwort zurück zu kommen: Neugier tötet die Katze, heißt es da. Ich hallte nicht viel davon, aber wenn dem so wäre, ist es gut, dass Katzen neun Leben haben.

‹Drachenkätzchen, das Problem kannst du ganz einfach umgehen, indem du es nicht Neugier sondern Interesse oder Wissensdurst nennst.›

Was dann ein brillanter Vorschlag ist.

Also: mein Interesse war erwacht!

❄❄❄︎

«Alter das Foto schick ich Glam Sam und dann hören wir den Aufschrei und wissen wo Rubber Duck und Glam Sam gerade sind!», rief Bloody Guts, als er Columbo auf unsere kleine Gruppe zukommen sah. 

Ja, so richtig modisch für einen Club-Besuch war der Anwärter auf einen begehrten Platz bei UC nicht gekleidet. Er trug ein blau-graues Seattle Seahawks T-Shirt, darüber ein offenes, blaues Jeanshemd und darüber ein braunes Jacket, das - wenn mich nicht alles täuschte- immerhin aus der aktuellen Saison war, dazu eine dunkelbraune Cordhose und Cowboystiefel. Um seinen Hals hing eine nicht zu verachtende, aber noch nicht imposante Goldkette.  

Ich zuckte innerlich mit den Schultern. Auf ihn würden die Leute ebensowenig achten, wie auf Mr.Jack und Jaws in ihren maßgeschneiderten Anzügen. Jedenfalls nicht, wenn Moxi und ich unsere Mäntel ausgezogen hatten.

Mein graues Minikleid, war so durchsichtig und leicht [BILD], dass sich die Konturen meiner Spitzenunterwäsche klar abzeichneten. Dazu hatte ich Stiletto-Overknee-Boots in dunkelgrau angezogen [BILD]. Make Up [BILD] und Fingernägel [BILD] in Schwarz und Fuchsie harmonierten perfekt dazu und betonten meine perlweiße Haut und mein eisweißes Haar, das heute wieder mal hochgesteckt war. 

Dass Moxi eine hochklasse Visagistin ist, konnte man dem Make Up entnehmen.

Moxi selbst trug ein hochgeschlossenes Latex-Minikleid in Schwarz und Blau. Das Design stammte aus irgendeinem alten Science Fiction Universum, dass sich Star Trek nannte. Dazu hatte sie Netzstrümpfe und schwarze, kniehohe Stiefel angezogen und ich bezweifle, dass die Entwickler von Star Trek damit gerechnet hatten, dass man in ihren Uniformen so sexy aussehen konnte. Wie gesagt, auf die Männer in unserer Gruppe würde keiner achten. 

Bloody Guts und BCG parkten in der Nähe des Club Penumbra und warteten im Überwachungswagen, während Moxi, Jaws, Columbo, Mr.Jack und ich die Mondlandschaft des altehrwürdigen Nachtclub betraten. 

[Song 1: Daft Punk/Tron Legacy - Arena4] Wieder fluteten diverse Erinnerung auf mich ein. 

Ich schob sie ebenso beiseite, wie die Werbung und einige Botschaften und Einladungen via AR, die sich hier im Gegensatz zu anderen Clubs immer in Grenzen hielten. Ein schneller Blick über die Icons in der virtuellen Realität zeigte, dass heute Abend niemand hier war, den ich kannte. Es sei denn natürlich, er ließ sein Commlink im Silent Mode laufen. Etwas, was in diesem Club weniger verboten war, als im Rest von Downtown. Überhaupt war das Penumbra so retro, dass das AR überschaubar blieb. Wahrscheinlich kamen deshalb immer noch so gerne die Shadowrunner der ersten Generation aus den 50igern hierher und solche, die auf diesen Retro-Style standen. Darauf und auf die Rockmusik, die auch schon ein paar Jahre auf dem Buckel hatte und die ich tatsächlich mochte. 

Jaws lief voraus. Er hatte seinen Breezer abgenommen und sein Cypergebiss war nun offensichtlich. Die imposanten chromfarbenen Hauer des Orks wirkten scharf und spitz. Ihm würde sich wohl niemand in den Weg stellen, es sei denn, derjenige war wirklich auf Ärger aus.

Selbst der Barkeeper, ein Mensch, war mir unbekannt, wie ich feststellte, als ich auf ihn zuschritt. Ich kannte weder seine AR-Persona, noch die reale Person.

Mit einer simplen Handbewegung zog ich das Icon des Barkeepers ein Stück vor. Sein Name war Nick, er war 24, Sternzeichen Steinbock, er stand auf Goblin Rock, Retro Punk und die Trideo-Serie Razor Head. Jedenfalls laut seinem Profil, in das man ja alles schreiben konnte. 

‚Details?‘ wollte das Icon wissen. Ich schob es beiseite. Wenn es noch mehr über Nick zu wissen geben sollte, würde ich das selbst herausfinden.

Nick lächelte freundlich. Ein Blick in mein Profil hatte ihm wenig verraten, also sagte er, „Guten Abend. Was darf es sein?“ Nick riss sich zusammen, um nicht mit mir zu flirten. Ich beschloss schmunzelnd, es ihm ein bisschen schwerer zu machen. Ich stützte mich auf die Bar, beugte mich vor und hauchte, „Ich habe im Moment nur ein Passwort für dich Nick: Consolidation.“

Er genoss meine Nähe für ein zwei Sekunden und meinte dann, „Raum drei. Ich sag an der Tür bescheid.“

Ich zog mich zurück und meinte strahlend, „Fein, danke dir.“, dann wandte ich mich zum Gehen.

Nick räusperte sich, „Gerne. Sag einfach, wenn ich sonst was für dich tun kann. Immerhin hast du meinen Abend gerettet.“

Na also, geht doch. Ich warf ihn einem Blick über die Schulter zu, „Ja, das mach ich vielleicht.“

[Song 2: Mark Snow - X-Files Theme Song4] Jaws klopfte kurz, öffnete die Tür zu Raum drei, warf einen Blick hinein und erst als er alles für in Ordnung befand, trat er zur Seite und ließ uns eintreten.

An dem Konferenztisch saß ein menschlicher Mann, ich schätzte ihn auf Ende 40, mit braunen, eher kurz geschnittenem Haar, in dem sich schon ein bissen Grau abzeichnete. Er hatte ein paar Kilo mehr drauf, als ideal gewesen wären, aber sein dunkelgrauer Anzug und das weiße Hemd saßen so gut, dass dies nicht weiter störte. Sein Gesicht wies ein paar Falten auf und im Großen und Ganzen wirkte er professionell und nicht unsympathisch. Seine linke Hand war offensichtlich eine Cyberhand und die Vermutung lag nahe, dass sich das Cyber auf seinen Arm erstreckte. Etwas, das ich später noch checken würde.

„Einen schönen guten Abend!“, grüßte ich charmant lächelnd. 

Jaws schob mir den Stuhl zurecht und stellte sich dann hinter mich. Wir hatten das nicht abgesprochen, aber es freute mich und so würde niemand ahnen, dass Moxi heute eigentlich mein Bodyguard war.

Johnson hatte bei unserem Eintreten jeden von uns mit einem erfahrenen Blick gemustert, an mir war er hängen geblieben. Seine Gesichtszüge verrieten wenig, aber ich war fest davon überzeugt, dass ihm gefiel, was er sah.

„Schön, dass das geklappt hat.“, meinte Johnson mit der Andeutung eines Lächelns. Mehr wäre auch nicht professionell gewesen. 

„Bis hier erstmal ja.“, konterte ich mit einem Augenzwinkern in der Stimme.

Nachdem alle anderen Platz genommen hatten, lehnte Johnson sich in seinem Stuhl zurück. Er blieb dabei aufrecht und gerade, „Ich war bei ihre Zusage misstrauisch. Ich dachte, da will sich jemand mit fremden Federn schmücken…“

Er hatte also nicht geglaubt, dass heute wirklich UC kommen würde. Das sprach für unseren Ruf. „… Ich bin mir auch nicht ganz sicher, ob der Job ihren Fähigkeiten gerecht wird.“

Ich lächelte, „Nun, wenn es einfach ist, dann freuen wir uns, auf die einfache Art Geld zu verdienen.“

Johnson nickte, „Gut. - Ein Gegenstand ist wieder aufgetaucht, den mein Auftraggeber sucht.“

Ein Gegenstand? Wie aufschlussreich. Selbstverständlich sparrte ich mir eine solche sarkastische Bemerkung. „Steht der Gegenstand zum Verkauf oder muss er unentgeltlich besorgt werden?“, fragte ich.

Mr.Johnson sah mich an, „Ein Runnerteam bietet es offenbar zum Verkauf an. Doch sie sollen es nicht besorgen. Das Primärziel ihres Auftrag ist, sich ein Bild von den Mitglieder des Teams zu machen und festzustellen, ob sich der Gegenstand tatsächlich in ihrem Besitz befindet. Erstellen sie ein Threat Assessment, das sie mir übergeben.“

Johnson verhielt sich so professionell, das klang ja schon nach einem militärischen Briefing anstatt nach einer simplen Auftragsbesprechung. Ich nickte eindeutig, um anzuzeigen, dass ich verstanden hatte.

Johnson fuhr fort, „Sekundäre Ziele sind, herausfinden ob es weitere Kaufinteressenten gibt und die Partei, die den Gegenstand hat, nicht aus dem Auge zu lassen.“

„Für wie lange?“, fragte ich nach.

„Ich gehe davon aus, dass es ein Zeitfenster von maximal 48 Stunden für die Operation gibt. Ich bin bereit dem Team 10.000 nu¥ für den Auftrag zu zahlen. Wichtig ist, dass sie unentdeckt bleiben und das der Gegenstand nicht in andere Hände fällt.“, erklärte Johnson. 

„Das heißt, wir sollen eingreifen, wenn der Gegenstand den Besitzer zu wechseln droht?“

Mr.Johnson nickte, „Ja, genau. Sollte es zu Kampfhandlungen kommen, zahle ich eine Prämie von 5000 nu¥.“

Ich erwog kurz einen Betrag von 14.000 zu verlangen. Immerhin waren wir zu siebt. Ich entschied mich aber dagegen. Ich würde 40 Prozent mehr aushandeln können, doch irgendwann würde Johnson das vielleicht sauer aufstoßen. 40 Prozent waren ganz schön dreist. Also setzte ich mir 12 statt 10.000 zum Ziel. 

Etwas, was ich auch erreichte und das obwohl Mr.Johnson gleich nach meinem ersten Verhandlungsargument meinte, „Genau darum bin ich ja auch bereit ihnen so viel zu zahlen.“ Ich ließ mich nicht abschmettern und kitzelte eben mehr aus ihm heraus - und aus dem Bonus von fünf K für Kampfhandlungen, machte er schließlich sechs.

Nachdem das Finanzielle geklärt war - falls das nicht klar geworden ist, ja wir nahmen den Auftrag an - fragte ich, „Was für Anhaltspunkte haben sie bezüglich der Runner und um welchen Gegenstand geht es?“

Johnson zögerte nicht, „Bei den Runnern handelt es sich um ein Team mit dem Namen Rock Band. Der Anführer ist Rocker, ein Ork und Strassensamurai. Es gibt drei weitere Bandmitglieder. Nach unserer Einschätzung haben sie vor 12 Stunden ein Safehouse in Redmond bezogen. Bei dem Gegenstand handelt es sich um ein Commlink …“

Das überraschte mich deutlich. Ich erlaubte mir sogar das auszudrücken, indem ich eine meiner zarten Augenbrauen hob.

‹Nun Drachenkätzchen, ein Artefakt konnte es ja auch nicht sein, sonst hätte doch dein Ohr gezuckt.›, kommentierte Katze.

Ich grinste breit, ‹Zucken tut das Ohr nur, wenn das Artefakt auch in der Nähe ist, Katze.› 

‹Ach so, das hatte ich nicht bedacht Drachenkätzchen.›

Unterdes erklärte Johnson weiter, „ … mit einer hoch verschlüsselten Datei, die möglicherweise zudem versteckt ist.“

Ich wartete einen Moment. Wie? Das wars? Ein Commlink mit einer hoch verschlüsselten Datei? Da mein Verhandlungspartner nichts weiter sagte, fragte ich nach, „Gibt es irgend etwas, woran wir die Datei erkennen? Sonst wird es ziemlich schwer, herauszufinden, ob es das gesuchte Commlink ist.“

„Nicht viel. Möglicherweise finden sie die Stichworte ‚Operation Daybreak‘ und ‚Seth Dietrich.“, antwortete Johnson.

Columbo machte sich ein paar Notizen und meldete sich dann zu Wort, „Wie alt ist die Datei?“ 

Mr. Johnson überlegte kurz, „Ungefähr 3-4 Monate.“ 

Columbo fragte weiter, „Ist es umverschämt zu fragen, wer der Vorbesitzer der Datei ist?“ 

Johnson schüttelte den Kopf, „Nein:“

„Verraten sie es mir?“, wollte Columbo wissen.

Johnson wiederholte das Kopfschütteln und erwiderte in völlig neutralem Ton, „Nein.“

Ich öffnete ein AR Fenster und schob es in Richtung unseres Auftraggebers, „Nun Mr. Johnson, in Anbetracht des Zeitfensters haben wir keine Zeit zu verlieren. Wenn sie uns eine Möglichkeit geben, sie zu erreichen, melden wir uns, wenn es etwas zu berichten gibt.“

Eine Nachricht poppte via AR auf. 

Ah, Columbo hatte sich gar keine Notizen gemacht, sondern eine Nachricht an uns verfasst: ‚Johnson heißt eigentlich Walker. Er ist „Special Project Manager“ bei Ares. Eigentlich zu wertvoll für Kleinkram: Walker ist seit 5 Jahren in Seattle. Er war vorher in Detroit.‘

Wow, das nannte ich mal detaillierte Informationen. Die verschlüsselte Datei auf dem Commlink hatte soeben an Bedeutung gewonnen. 

Walker schob mir die geforderte Comm-ID zu. „In Anbetracht der Sicherheit der Operation möchte ich sie bitten, keinen Backroundcheck über die beiden Codewörter durchzuführen. Jedenfalls nicht in den nächsten 48 Stunden und nicht in der Tiefe, die ihnen wahrscheinlich möglich ist.“, bat er noch.

Ich nickte, „Verstanden.“, dann erhob ich mich und gab Moxi damit das Zeichen eine kleine Ablenkung durchzuführen, um die Aufmerksamkeit von Johnson auf sich zu ziehen, damit ich unbemerkt astral wahrnehmen konnte.

Seine Aura wies zahlreiche Spuren von Cyberware auf. Verdammt teure, gute Cyberware. Der Kerl trug ein mittelgroßes Vermögen in sich rum. Ansonsten wirkte er fit, gesund und war völlig frei von Aufregung. 

Ein bisschen aufgeregt hätte er aber ruhig sein können. Immerhin hatte er sich gerade mit mir getroffen.

[Song 3::The Hawk in Paris - Freaks4] Was nun anstand, war klassische Matrix- und Beinarbeit. Doch zunächst zog ich mich im Wagen um und tauschte das graue Kleid gegen graue Jeans und Pullover. Ich blieb bei Grau, damit mein Make Up noch dazu passte.

Im Anschluss setzen wir uns schon mal Richtung Redmond in Bewegung. Wer konnte schon sagen, wie schnell die Rock Band war?

BCG fuhr im Team-Van mit Bloody Guts. Der Rest von uns stieg in ein Team-SUV. Ich setzte mich ans Steuer. 

Bloody Guts hatte sich schon während des Meetings auf Suche nach Informationen begeben und verteilte sie nun via Teamnetzwerk.

Die Rock Band bestand aus Rocker, Sten, Crash und Clive. 

Rocker war, wie Johnson gesagt hatte, ein männlicher Ork, Anführer der Gruppe und selbst ein Sam; 

Sten, ein weiblicher Zwerg, war der Decker des Teams. 

Crash, ein Mensch, männlich, besetzte die Position des Rigger

Clive war ebenfalls ein Mensch und männlich und er war das Face der kleinen Runde. 

Die Rock Band war ungefähr vor einem halbem Jahr in den Schatten aufgetaucht. Sie hatten sich diesen Namen gegeben, weil sie gerne zusammen Karaoke sangen und Luft-Gitarre spielten. 

«Bloody Guts, kannst du rausfinden wo die zum Singen immer rumhängen?», fragte BCG.

«Bestimmt!», meinte Bloody Guts und verschwand wieder in der Matrix.

Wir parkten unterdes auf dem Parkplatz nahe des Skelleton in Redmond/Touristville.

Bloody Guts fand tatsächlich den Lieblingsschuppen der Rock Band. Eine Karaoke-Bar hier in Touristville. Zudem ergatterte er ein kleines Filmchen indem die Vier gemeinsam Karaoke sangen -und das gar nicht mal so schlecht. 

Nun hatten wir Bilder und einen Ausgangspunkt, was den Ort betraf.

Mit Hilfe des Ortes konnten wir so etwas wie ein geografisches Profil erstellen. 

Psychologisch tauchte man gerne in einer Gegend unter, in der man sich auskannte, versuchte dabei aber dennoch einen gewissen Abstand von seinem Zuhause oder Lieblingsort einzuhalten. Darum war die Rock Band in Redmond geblieben, würde sich aber eher in einem anderen Teil des Bezirks aufhalten, als dem, in dem ihr Lieblingsclub lag. 

Soweit die vereinfachte Erklärung. 

Worauf würde die Rock Band im Safehouse nicht verzichten wollen? Genau, auf die Produkte, die sie kannten, was Essen und Getränke anging. Sie waren definitiv Stuffer Shack-Typen - Runner in den UCAS waren das irgendwie alle, ich schloss UC da nicht aus - und darum würden sie für die Zeit in einem Safehouse in einem Stuffer Shack einkaufen. Es gab nur zwei Stuffer Shacks auf die das geografische Profil zutraf. Eines passte besser, als das andere. Zu dem fuhren wir.

Während Bloody Guts sich in die Sicherheitskameras des Stuffer Shack hackte, sah sich der Rest von uns über die Sensoren einer Überwachungs-Drohne um, die BCG raus gelassen hatte. Wir entdeckten ein paar Ganger, fünf um genau zu sein, die zwei Querstrassen weiter an einer Ecke rumhingen. Eine kleine Gang, aber das war ihr Gebiet. Sie hielten ihre Augen offen und waren somit eine gute Quelle für Informationen.

Gleich der erste Stuffer Shack war ein Treffer. Die Rock Band war am Morgen hier gewesen um einzukaufen. Wasser und Fertiggerichte. Da sie das Ganze in ihren alten, grünen Van eingeladen hatten, hatten wir nun auch Bilder von ihrem Fahrzeug. 

Damit und mit den Bildern von den Rock Band Mitgliedern stieg ich in Begleitung von Mr.Jack und Jaws aus, um den Gangern ein kleines Geschäft vorzuschlagen.

Im Gegensatz zu sonst hielt Mr.Jack, der sich ebenfalls umgezogen hatte, um strassenmäßiger zu wirken, mir nicht wie sonst höflich die Tür auf. Was ihm meiner Einschätzung nach, gar nicht mal so leicht fiel.

Ich schmunzelte kurz und raunte ihm zu, „Du musst auf deine zuvorkommende Art nicht verzichten nur weil wir in einer miesen Gegend unterwegs sind. Hier weiß eh niemand, was das bedeutet. Maximal hält man dich für meinen Bodyguard und so was gibt es hier auch.“

Die Strassenattitüde hatte ich immer noch drauf und ich wusste, was ich sagen musste, also war das kleine Geschäft eine Sache von ein paar Minuten. Die Ganger kassierten einige NuYen und zeigten die Strasse runter. Wir hatten eine Bestätigung und eine Richtung. 

Mit der Drohne von oben, uns in den Wagen und 14 wachsamen Augen, machten wir uns auf die Suche.

❄❄

Kurz nach 2.00 Uhr, inzwischen war also schon Montag geworden, entdeckten wir den Van im Garten eines ehemaligen Einfamilienhauses, das also zu einem Safehouse geworden war. 

Wir parkten noch in der Nähe, aber so weit entfernt, dass man uns nicht entdeckten konnte, wenn man im Safehouse zufällig aus den Fenster sah und begannen damit weitere Informationen zu sammeln.

Den Anfang machte Columbo, der sich als Vollmagier astral projizieren konnte und da wir ja wussten, dass die Rock Band magielos war, stand magisches Ausspähen ganz oben auf der Liste unserer Vorgehensweisen.

Während der Anwärter seinen Köper verließ, steuerte BCG den Überwachungsballon so, dass wir das gesamte umgebenden Gelände von oben im Blick hatten. Im Anschluss schickte er eine Minidrohne auf den Weg.

Kaum, dass er weg war, kehrte Columbo auch schon zurück. «Die vier Verdächtigen sind alle anwesend. Der Anführer, Rocker, wirkt aufgeregt, das Face, Clive, ist müde. Weitere auffällige Emotionen waren nicht festzustellen. Alle sind im Großen und Ganzen gesund und leicht bis mittelschwer verdrahtet, wobei die Cyberware keine hohe Qualität aufweist. Über Magie verfügen die Verdächtigen nicht, das kann ich bestätigen.»

«Danke.», meinte ich simpel. 

‚Die Verdächtigen‘, wie aufschlussreich. Das Wort hatte mich schmunzeln lassen.

Bloody Guts meldete, «Ich hab da drinnen 5 Commlinks und ein Remote Control Deck gefunden. An dem Deck hängt eine Drohne.»

5 Commlinks, immerhinl hatten sie eines zu viel dabei.

«Bin mit der Minidrohne drinnen.», gab BCG bekannt, «Oh, das klingt gut. Ich schieb mal den Feed rüber.»

So konnten wir alle mithören - und da die Drohne auch über eine Kamera verfügte, hatten wir sogar das passende Bild dazu.

Sten, sie klang ratlos und genervt: ‚ … Datei ist irgendwie geschreddert. Ich will mir das nicht länger angucken. Also ganz ehrlich, ich würde sagen, das ist eh nur die Hälfte. Irgendwer hat die andere Hälfte und darum kann ich das auch nicht entschlüsseln.‘

Rocker, aufbrausend: ‚Keiner gibt 100.000 nu¥ für ne halbe Datei aus. Spiel das Gespräch noch mal ab.“ Rocker ging zu Clive und sagte etwas leiser: ‚Clive.‘

Clive knurrte: ‚Man, ich kenn das schon. Lass mich pennen.‘

Rocker schüttelte den Kopf: ,Nee, du musst zuhören, du kennst dich damit aus und hörst auch was zwischen den Worten.’

Clive strich sich über das Gesicht und erwiderte müde:, Ja, ist gut.’ 

Crash fragte: ,Haben wir es kaputt gemacht?’

Sten erwiderte bestimmt: ,Nein!’ 

Rocker: ,Schmeißt es auf Lautsprecher und wir hören alle noch mal genau hin!’

Lautsprecher, wie praktisch.

,Hier ist Special Agent Seth Dietrich …

Ich zog scharf die Luft ein. Special Agent?

→ … sie haben etwas, was mit gehört. Ich will’s zurück. Das ist auch für sie besser. Glauben sie mir, in dieser Stadt ist Besitz Elf Zehntel des Gesetzes. Ich bezahle 100 K. Wir treffen uns morgen Nachmittag, 15.00 Uhr, Fort Lewis Zoo, Basilisken Abteilung.’ 

Von Rocker kam als Antwort nur ein ,Okay!’ 

Wir hatten innerhalb von Minuten gefühlte neun Zehntel des Auftrags erledigt. Natürlich würden wir die Rock Band noch eine Weile überwachen, bevor wir uns bei Walker meldeten. Immerhin mussten wir überprüfen, ob es noch andere Interessenten gab und aufpassen, dass sich niemand das Commlink schnappte.

Dietrichs Stimme hatte ernst, angestrengt, aber auch müde geklungen. Wir wussten, dass die gesuchte Datei den Namen des Anrufers enthalten sollte. Aus dem Gespräch der Rock Band, das nun folgte, war nicht heraus zu hören, ob sie diese Information auch hatten. Sie beschlossen in der Diskussion einfach zur Übergabe zu gehen und sich darauf zu verlassen, dass Seth Dietrich wusste, was er da kaufen wollte. Dann legten sie sich schlafen.

Wir blieben wach. Zumindest einige von uns. Wir teilten Schichten ein und ich erstellte schon mal das Threat Assessment über die Rock Band.

Um 3.30 Uhr regte sich etwas auf den Strassen der Umgebung. 

[Song 4: Demon Hunter -Not Ready To Die4] Ich erkannte die Ganger in Schwarz und Silber sofort.

Das waren Night Hunters und zwar 16 davon. 

Das rassistische Pack hier in Redmond? Das konnte kein Zufall sein. 

Jetzt musste alles schnell gehen!

Wir weckten die anderen.

«16 Night Hunters kommen von Süden die Strasse runter.», sagte ich an.

BCG zoomte die Gruppe ran.

Ich fuhr fort, «Die Night Hunters sind eine rassistische Metahassende Gang aus Renton. Sie versuchen mit Cyberware nicht-menschliche Rassen zu übertrumpfen. Ihr Vorbild ist das Wolfsrudel. Was heißt, sie jagen wie ein Rudel. Das ganze Wolfsrudelzeug treiben sie so weit, dass sie ihre Gegner mit Heulen ängstigen. Einige bauen sich eigens dafür Cyberware ein, um besser und im Ultrasoundbereich heulen und hören zu können. Dass sie hier sind, ist definitiv kein Zufall.»

«Also schalten wir sie aus?», fragte Mr.Jack.

«Genau das tun wir!», bestätigte ich und verbarg dabei die Freude in meiner Stimme. «Wir haben schätzungsweise noch vier bis fünf Minuten, bis sie hier sind. Je früher wir zuschlagen, desto besser.», stellte ich fest. «Wir wollen doch nicht, dass der Schlaf der Rock Band gestört wird.»

Die Night Hunter teilten sich in vier Viererteams auf. Jedes Team würde einen etwas anderen Weg nehmen. Zwei Teams bogen augenblicklich ab und liefen etwas schneller. Sie machten einen Umweg, denn sie sollten offenbar alle ungefähr gleichzeitig beim Safehouse eintreffen. Sie wussten definitiv genau, wo sie hin wollten. 

Wir sprachen uns in Windeseile ab und teilten uns ebenfalls in vier Gruppen auf. 

Obwohl - das stimmte jetzt nichts ganz. Wir bildeten vier Angriffteams wobei eines aus zwei Geistern bestand, von denen Columbo und ich je einen adhoc gerufen hatten und die die erste Gruppe mit der Kraft von Angst und Schrecken in die Flucht jagten.

Die zweite Gruppe Night Hunters gehörte Mr.Jack, Moxi und mir. Moxi und ich machten auf ‚zwei sexy Schwestern, die ihr letztes Taxigeld ausgegeben hatten und nun zu Fuss nach Hause liefen‘. 

Mr. Jack versteckte sich im Dunkeln und ließ die Gruppe an sich vorbeiziehen.

Ich hatte mir mit Hilfe einer Körpermaske noch schnell ein menschliches Aussehen verpasst. Schwarzhaarig, mit pinken Strähnen und einem Outfit, dass man sich für wenig Geld leisten konnte, lief ich bei Moxi unter geharkt, kichernd und schwankend die Strasse entlang.

Selbst wenn wir nach Falle gerochen hätten, die Night Hunters hätten uns nicht widerstanden. Sie blieben stehen und machten uns an. 

Viel mussten wir gar nicht sagen. 

Mr.Jack trat lautlos von hinten an zwei von ihnen heran und griff sie gleichzeitig an. Ich zauberte einen Chaos-Spruch auf mein direktes Gegenüber, um ihn abzulenken. Er blieb völlig verdutzt stehen.

Das war nicht weiter überraschend. 

Was dann aber überraschend war, war der Moment in dem Moxi eine Art Cyberzunge aus ihrem Mund schnellen ließ und den Ganger vor ihr damit mitten in die Stirn traf, der daraufhin völlig perplex und tot zu Boden schlug.

Es war dann wieder keine Überraschung, dass Mr,Jack seine beiden Gegner gleichzeitig fertig machte und hinterher auch meinen verwirrten Night Hunter ausschaltete.

BCG fuhr Columbo zu der dritten Gruppe Night Hunters. Der erste Feuerball des Magiers zündete nicht sonderlich gut. Der zweite Versuch hingegen machte aus den Vier augenblicklich menschliche Fackeln. Sie verbrannten so schnell, dass ihnen kaum Zeit zum Schreien blieb. 

Kaum. 

Doch hier in den Redmond Barrens würde sich um das Schreien sowieso niemand scheren.

Die vierte und letzte Gruppe Night Hunters schnappten sich Bloody Guts und Jaws.

Die Zwei hatten die Vier mit weitaus weniger Eleganz verprügelt, als Mr.Jack zu eigen war, dennoch waren sie nicht weniger effektiv gewesen. Abgesehen davon brachten sie einen Night Hunter angeschlagen, aber lebend und bei Bewusstsein mit. 

Sie warfen ihn hinten in den Van.

Wir verlagerten unsere Postion zum wiederholten Mal in dieser Nacht und dann war es Zeit für ein kleines Verhör.

Natürlich führte ich das Gespräch mit der Körpermaske durch, die auch eine veränderte Stimme beinhaltete. 

Wie vorhin gesagt, ich hatte die Strassen-Attitüde immer noch drauf und verletzt wie der Night Hunter war, war es eine Sache von wenigen Sekunden ihn einzuschüchtern. 

„Ja-aa man, das war’n Auftrag von Außerhalb.“, gestand er bald darauf. Sein Tonfall lag irgendwo zwischen weinerlich und aggressiv. „Ich weiß nix Genaues über den Job. Auch nich üba den Kerl. Dis war so’n älterer Weißer.“

„Ein Mensch?“, fragte ich nach.

Der Night Hunter fauchte, „Na klar war dis nen Mensch. Wir lassen uns doch nich vo…“ 

Die Kopfnuss von Bloody Guts brachte ihn zum Schweigen.

„Hast Du den Auftraggeber gesehen?“, wollte ich wissen.

„Ja. Nee. Nicht richtig. Also nur von weitem.“, gab er zu.

Ich seufzte, „Schade, dass du nicht mehr weißt.“

Mein folgenden Schweigen löste Panik in dem Ganger aus. „Man, ich kann doch nix dafür, dass ich nix weiß. Aber ich glaub, der hieß Zane. Ja, genau Zane.“

Zane. Der Name klingele bei mir.

Ich überzeugte den Night Hunter davon, dass er sich in den zwei Tagen nicht bei seiner Gang sehen lassen sollte, da man ihn sonst für einen Verräter halten würde und am Ende war ihm ebenso klar, dass er uns besser niemals erwähnen durfte. 

In Anschluss fuhren wir den Night Hunter noch ein paar Strassen weiter und ließen ihn gehen. 

Ich wusste nicht, ob er es in seinem Zustand bis nach Hause schaffen würde. Aber zumindest hatte er eine Chance. Früher hätte er die Sache nicht überlebt, aber inzwischen war ich nicht mehr bereit, jemanden zu töten, wenn es nicht unbedingt notwendig war. Sogar, wenn er mit seinen Leuten jeden Nicht-Menschen ohne zu Zögern töten würde.

BCG, Bloody Guts und Jaws sammelten die Leichen ein, fuhren damit weg und ließen sie irgendwo verschwinden. 

Die Rock Band hatte von all dem nichts mitbekommen.

Wir überwachten sie noch bis 7.30 Uhr. 

Es waren keine weiteren Night Hunters gucken gekommen und auch sonst war alles ruhig geblieben.

Wir hatten eine Datei für Johnsons erstellt und Beweise für unseren Kampf ebenso hinzu geführt, wie die Aussage des Night Hunter und den Commcall von Dietrich.

Kurz nach halb Acht rief ich bei Johnson an. Er ging sofort ran. Wir verabredeten uns für 9.00 Uhr in einem Star Caf in Redmond/Touristville.

Bloody Guts und BCG würden mit dem Van in der Nähe des Safehouses bleiben, um die Überwachung fortzusetzen.

Nach einem Healthy Glow und einem frischen, dezenten Make Up durch Moxi, würde ich strahlend schön beim Meeting erscheinen.

❄❄

„Was den Namen Zane angeht,“ schloss ich meinen ausführlichen Bericht, „vermute ich, dass es sich dabei um Gregory Zane handelt. Zane gilt als eine Art Troubelshooter von Brackhaven. Ein Generalist, der verdrahtet sein soll und als ruhig gilt. Ein absoluter Profi, eiskalt, aber nicht grausam.“ Ich lächelte bezaubernd, „Aber wie gesagt, das ist nur eine Vermutung.“ Ich schob den vorbereiteten Chip über den Tisch, „Hierauf befindet sich mein schriftlicher Bericht, das gewünschte Threat Assessment und Audio- und Videodateien der Überwachung und die Aufzeichnung der Aussage des Night Hunter.“

Mr.Johnson hatte mir aufmerksam zugehört und sein Gesicht hatte immer mehr Zufriedenheit ausgedrückt. Nun fragte er, „Und die Rock Band hat nichts bemerkt?“

Ich antwortete, „Nein. Sie haben friedlich geschlafen und werden zur Zeit gerade langsam wach.“

Johnson nickte, „Ich bin sehr beeindruckt. Das war ausgezeichnete Arbeit. Ihr Auftrag ist damit abgeschlossen. Sie können die Überwacher abziehen.“

Er überreichte mir die vollen 18.000 nu¥ auf einem Kredstick und obwohl es der Wahrheit entsprochen hatte, dass er von uns beeindruckt war, folgte kein Folgeauftrag für den heutigen Nachmittag. 

Ich war schon ein wenig enttäuscht. 

Zumindest übernahm Johnson noch die Star Caf Rechnung und verabschiedete sich mit dem Versprechen, eines Tages wieder auf uns zurück zu kommen.

Na, immerhin.

❄❄

Geld verteilt.

Run vorbei.

Geschichte zu Ende!

Naja, nicht ganz.

Ich sprach ja zu Beginn von der Neugier.

Nachdem wir alles eingesammelt hatten, fuhren wir zunächst einmal gemeinsam ins Bootshaus, um Columbo feierlich ins Team aufzunehmen.

Für uns war der Auftrag offiziell beendet und somit hatte Columbo seinen Proberun bestanden. Er hatte gut gearbeitet. Seiner Aufnahme bei UC stand nichts im Wege. Abgesehen davon waren Vollmagier bei UC im Verhältnis rar gesät und so verloren wir besser keine Zeit, wenn wir einen aufnehmen konnten. 

Da der Run zu Ende war, sprach nichts mehr dagegen zumindest vorsichtig nach den beiden Schlagwörtern ‚Seth Dietrich‘ und ‚Operation Daybreak‘ in der Matrix zu suchen. Hoffte ich.

Etwas, was Bloody Guts zum Glück gar nicht erst tun musste, wie sich bald darauf herausstellte, denn Doc wusste bereits etwas über Seth Dietrich.

Seth Dietrich war tatsächlich ein FBI Agent, der seit einigen Wochen unauffindbar schien. Die Gerüchte dazu reichten von ‚kriminell geworden‘ über ‚untergetaucht‘ bis hin zu ‚verstorben‘. Wobei letzteres als am wahrscheinlichsten galt. 

Dabei hatte Seth Dietrich doch für Furore gesorgt, weil er gegen den Gouverneur von Seattle, Brackhaven, ermittelt hatte. 

Man warf Brackhaven und/oder seiner Administration vor, er habe mit terroristischen Aktivitäten versucht gegen den Ork Underground vorzugehen oder zumindest vorgegangen zu sein und zwar bevor und nachdem Proposition 23 erfolgreich und der Ork Underground zu einem Bezirk von Seattle geworden war. 

Ich für meinen Teil war sofort bereit, das zu glauben. Allerdings brauchte man Beweise, um Brackhaven dafür zu verurteilen oder überhaupt erstmal anklagen zu können. 

Und genau diese Beweise sollte Seth Dietrich in Form von Gesprächsaufnahmen besessen haben, bevor er und die Datei verschwunden waren.

Der Run der letzten Nacht konnte demnach bedeuten, dass Seth Dietrich gar nicht tot, sondern untergetaucht war und, dass sich die Beweis-Dateien oder zumindest Teile davon, auf dem Commlink befanden.

An diesem Punkt kam meine Neugier ins Spiel.

Würde Seth Dietrich heute um 15.00 Uhr im Zoo auftauchen? 

Ging es um so brisante Daten? 

Wenn ja, würden noch andere Parteien erscheinen, um die Datei oder Seth Dietrich zu bekommen?

Zumindest eine Frage würde sich ganz leicht beantworten lassen.

‹Ich wäre enttäuscht gewesen, wenn du nicht auf diese Idee gekommen wärst, Drachenkätzchen.›, erklärte Katze.

Als ein Großteil des Teams bereits gegangen war, um den fehlenden Schlaf der vergangenen Nacht nachzuholen, sah ich zu Doc rüber, „Wann warst du eigentlich das letzte Mal im Zoo?“, fragte ich charmant lächelnd.

Er grinste kurz, „Ich weiß nicht. Es ist jedenfalls viel zu lange her. Hättest du vielleicht Lust mich heute Nachmittag dorthin zu begleiten?“

Ich strahlte, „Ja, sehr gern. Was hältst du davon, wenn wir zwischen zwei und halb drei dort sind?“

Doc nickte, „Das passt mir ausgezeichnet.“

BCG setzte sich zu uns und meinte fröhlich, „Ihr wollt in den Zoo, um zu sehen, was um 15.00 Uhr passiert? Cool. Da komm ich mit.“

❄❄

BCG hatte den Überwachungsvan genommen. Doc, Shark Finn und ich ein Team-SUV. Dank Chamäleon-Coating hatten die Wagen keinerlei Ähnlichkeit mehr mit denen von heute Nacht. Jedenfalls was das farbliche Design und Aufschriften anging.

Ich hatte mich ebenfalls verändert. Mein Haar war nun rot, ich hatte Sommersprossen im Gesicht und ein kleines Schmetterlingtattoo auf dem linken Unterarm. Alles war mit Hilfe von Adeptenkräften entstanden, auf die ich durch ein magisches Tattoo wieder Zugriff hatte. Den grünen Rock und den karierten Pullover hatte ich das letzte Mal im Boston getragen und zusätzlich verbargen eine grüne Ballonmütze und eine Sonnenbrille mein Gesicht.

BCG betrat den Zoo einige Minuten vor uns.

Der Zoo in Fort Lewis ist artenreich und immer einen Besuch wert. 

Kein anderer Zoo der Welt hat sich als so erfolgreich bei der Haltung und Zucht paaranormaler Arten erwiesen. Das Gelände ist großzügig bemessen und man arbeitet an vielen Stellen mit Sound-Zäunen, die die Tiere entfernt halten, aber völlig freie Sicht der Gäste auf sie erlauben. In Fort Lewis ist das UCAS-Militär stationiert und da war es naheliegend gewesen, dass die Militär-Polizei die Sicherheit im Zoo stellte - und genau so war es auch.

Waffen durfte man nicht mit in den Zoo bringen. Ich war aber ziemlich sicher, dass Doc dennoch die eine oder andere Pistole dabei hatte. 

Ich selbst war unbewaffnet gekommen, jedenfalls wenn man meine Magie, meinen Verstand und meinen Charme nicht zählte.

Da heute Montag war, war es nicht übermäßig voll. Ein kleine Schlange vor den Schaltern gab es aber dennoch. Der Zoo war eben an jedem Tag gut besucht.

Doc kaufte drei Tagestickets für je 35 nu¥ und während wir durch den Eingang schlenderten und über die AR Karte [LINK] unsere Route planten, die uns pünktlich etwas vor 15.00 Uhr zu den Basilisken führen würde, tauchten in unserem lokalen Commlink-Netzwerk zwei Kamera-Feeds auf, die BCG einspeiste. Er hatte zwei Überwachungsdrohnen mitgebracht, die selbstverständlich nicht bewaffnet und auch nicht verboten waren. Dennoch würde er nicht an die große Glocke hängen, dass er sie dabei hatte. In Fort Lewis musste man eben nur etwas vorsichtiger sein.

Ein leicht gewundenen Tunnel führt durch das Basiliskengehehe. Da diese paranormale Tierart versteinern kann, reicht ein Sound-Zaun selbstverständlich nicht. Dort gibt es eine auf einer Seite beschichtete Panzerglasscheibe, die den Basilisken den Blick auf die Besucher verwehrt.

Kurz vor 15.00 Uhr spazierten Doc und ich gemütlich den Gang entlang. 

Shark Finn lief hinter mir.

Wir erreichten den mittleren Part des Tunnels kurz nach Rocker, Clive und Sten. Drei von vier Mitgliedern der Rock Band waren also gekommen. Der Rigger Crash wartete mit Sicherheit draußen in einem älteren, grünen Van.

Die drei positionierten sich und warteten.

Die von BCG gesteuerte Minidrohne flog leicht schräg über der Rock Band in Position. Wenn man nicht wusste, dass die Drohne da war, würde man sie kaum entdecken können.

[Song 5: Linkin Park - Papercut4] Eine Minute vor 15.00 Uhr betrat ein einzelner Mann den Tunnel. Er hielt eindeutig nach etwas Ausschau, schien sich aber nicht hundertprozentig sicher zu sein nach wem oder wo nach. Offenbar kannte er die Rock Band noch nicht. Ich bat BCG das Gesicht näher ran zu zoomen-  und ja, das war Seth Dietrich. 

Bingo! 

Allein dafür hatte sich das Herkommen gelohnt. Nebenbei bemerkt, konnte die Drohne von BCG ein Sensoren-Update vertragen. 

Dietrich sah müde und abgespannt aus und der Eindruck kam nicht von der Qualität der Kamerabilder. Sein Anzug war zerknittert.

Dietrich blieb von seiner Seite aus im vorderen Teil des Tunnel stehen und wartete. Er wirkte nervös, versuchte das aber zu verbergen.

Rocker hatte Dietrich offenbar identifiziert. Die drei Runner gingen zu Dietrich rüber. 

Wir schlenderten in die Nähe.

Clive sprach den FBI-Agenten an, „Sind sie Seth Dietrich?“ 

Es zeichnete sich nicht die Spur von Erkennen in Dietrich Gesicht ab. 

Irgendetwas lief hier falsch.

Nach einem Zögern antwortete der Mann, „Ich bin Armitage:“ Dann machte er überraschend einen großen Schritt auf Clive zu und sagte aufgeregt, „Was ist hier los? Ihr wisst doch irgendwas?“ Panik, fast schon Wahnsinn stand Dietrich-Armitage ins Gesicht geschrieben. 

Clive trat ein Stück zurück, „Haben sie ne Macke?“, zischte er, „Sie sind Dietrich. Sie haben den Treffpunkt vorgeschlagen und sie wollten uns 100.000 für ihr Commlink zahlen.“ 

Clive würde an seiner Diplomatie noch arbeiten müssen, aber immerhin hatte er eine de-eskalierende Haltung angenommen. 

Armitage schüttelte verwirrt den Kopf, „Wovon reden Sie? Und was ist ein Commlink?“ 

In jenem Moment schwante mir etwas.

Rocker zog die Stirn kraus, „Man,“ fauchte er unbeherrscht, „schalten sie einfach ihr AR ein.“ 

Armitage verstand nicht, „AR? Was ist AR?“ 

Nun erwachte in mir der Wunsch, Dietrich oder auch Armitage zu beschützen. Dieser Mann hatte offenbar Hinweise auf ein völlig anderes Geheimnis mitgebracht, als ich zuvor erahnen konnte.

Clive versuchte zu beschwichtigen, „Wir sind Shadowrunner, sie …“

Armitage sagte mehr zu sich selbst, „Ah, Shadowrunner, die gibt es also noch.“ 

Mir fiel ein einzelner Mann auf der rechten Seite des Tunnels, also hinter Dietrich auf. Der Typ sah sich um, hatte im Gegensatz zu uns kein Auge für die Tiere und trug Handschuhe. Kurz darauf erschien ein zweiter auf der anderen Seite. 

Ich machte Doc darauf aufmerksam. 

Meine Gedanken rasten. 

Meine Nackenhaare hatten sich bereits aufgestellt. 

Ein Deflection-Spruch würde …

Ein Schuss von Links traf Armitage in die Stirn.

Adrenalin wurde in meine Adern gepumpt. 

Armitage fiel wie in Zeitlupe.

Alles geschah nun gleichzeitig.

Shark Finn trat vor mich, schob mich gegen die Tunnelwand und streckte seine beiden Arme so aus, dass seine Handflächen in beide Richtungen zeigten. 

Doc zog aus dem Nichts eine Pistole und schoss mit dem kleinen Ding kaum sichtbar auf den Mann links, der am Kopf getroffen zu Boden schlug.

Der Mann von rechts stürmte auf die Rock Band zu.

Metamenschen begannen zu kreischen.

Ein weiterer Schuss von Links traf Rocker tödlich.

Die Zwergin Sten warf sich in Deckung.

«BCG, such den Scharfschützen!», verlangte Doc.

Der noch lebende Mann mit Handschuhen setzte sich in Bewegung und zog rennend eine Waffe. Der erste Schuss auf Clive ging daneben und traf die Scheibe des Basiliskengeheges. Das musste APDS-Munition oder zumindest ein Explosivgeschoss gewesen sein. Ein Riss in der Scheibe entstand. Es knackte unangenehm.

Metamenschen begannen zu rennen.

«Copy.», meldete BCG, «Bin unterwegs.» Er meinte, mit der Drohne. Der physische Körper unseres Riggers saß draußen auf einer Wiese in der Ruhezone.

Der zweite Handschuh-Typ hatte Clive erreicht, fuhr einen Sporn aus und schlitzte Clive damit auf.

«Ich zaubere eine Illusion und versuche Sten zu verbergen.», sagte ich an. 

Die Zwergenfrau lag still da. Ich ließ eine Illusion von ihr weg krauchen und an ihrer eigentlichen  Position Boden erscheinen. Gleichzeitig sorgte ich dafür, dass wir für die Kamerabildern blieben, wo wir waren und editierte unsere Bewegungen heraus. Das war keine einfache Illusion, aber ich war wirklich gut in Illusionen und darum würde es sogar dazu reichen, zu den Überwachungskameras auch die Metamenschen hier zu täuschen. Ich befestigte den Spruch in meinem Zauberspeicher und konzentrierte mich erneut. Ein Chaos-Zauber sollte den Angreifer schwächen. Die Trideo-Illusion würde wahrscheinlich kurz stocken, aber das war nicht weiter schlimm.

Der Angreifer verharrte in seiner Bewegung.

Shark Finn drehte den Arm und schoss mit Stick n’ Shock Munition zwei mal auf den durch meinen Zauber geschwächten Mann. Der fiel zuckend zu Boden.

«Hab den Scharfschützen im Hummning Bird Gehege entdeckt,» gab BCG bekannt, «aber der macht sich gerade vom Acker. Hat nen Chamäleon-Suit an.» Dann fügte er hinzu, «Übrigens schlägt in Kürze das erste Viererteam Militärpolizei bei Euch ein.»

Knack, Knack, knack. 

Der Riss in der Scheibe breitete sich aus.

«Wir müssen die Commlinks mitnehmen.», entschied Doc.

Ich editierte unsere Bewegungen heraus, so gut es ging. Dann bewegten wir uns zu dem Haufen lebloser Körper. Clive lag in einer Blutlache. Ich musste aufpassen, dass ich mir meine Klamotten nicht ruinierte. Blutbesudelt von hier zu verschwinden, war keine gute Idee. 

Wir durchsuchten die Taschen der toten Rock Band Mitglieder und die von Armitage und fanden innerhalb von Sekunden drei Commlinks und einen Barstick.

Ich wandte mich mit ruhiger Stimme an Sten, „Keine Panik. Wir helfen dir hier raus.“ 

Sie hob den Kopf und nickte. 

Ich half ihr auf. 

Shark Finn hievte sich den bewusstlosen Angreifer über die Schulter, dann begann wir zu rennen.

Schnell erreichten wir den Ausgang des Tunnels. Ich passte die Illusion an und ließ sie dann fallen.

Die Militärpolizei traf justament ein.

Ich rief eine Spur kreischend und mit Panik in der Stimme, „Das Basiliskengehege! Die Scheibe bricht!“

Die Männer kapierten sofort, meldeten den Schaden und riefen nach den Tier-Spezialisten.

Kurz darauf erklang eine Durchsage, ‚Liebe Besucher. Bitte bewahren sie Ruhe. Es besteht kein Grund zur Sorge. Der Bereich um den Basilisken-Tunnel musste wegen einer technischen Störung gesperrt werden. Bitte umgehen sie diesen Bereich und folgen sie den Anweisungen der Militärpolizei. Bei Fragen oder Sorgen wenden sie sich bitte an unser Personal. Wenn sie möchten, können sie den Zoo auch verlassen. Hierfür wurden alle Tore geöffnet. Ihre heutige Eintrittskarte können sie ab sofort gegen einen Gutschein-Code tauschen, den sie an einem anderen Tag für ein neues Ticket einlösen können. Besuchen sie dafür unseren Zoo in der Matrix.‘ Im Anschluss wurde der Text auf Japanisch und Salish wiederholt. Dann ging es von vorne los. Natürlich konnte man den Text auch via AR lesen und separat abrufen.

Unsere kleine Gruppe schloss sich denen an, die den Zoo lieber verlassen wollten. Was zu unserem Glück eine ziemlich große Menge von Metamenschen war. 

Auch BCG hatte die Segel gestrichen und hielt sich in unserer Nähe auf.

Shark Finn hatte sich den Bewusstlosen so geschultert, dass es aussah, als würde er ihn nur stützen. 

Ich wandte mich erneut an Sten. Sie wirkte ziemlich durcheinander und ziellos. Kein Wunder, hatte sie doch eben gerade die Hälfte ihres Teams und somit zwei ihrer Freunde verloren. 

Nach ein paar beruhigenden Worten fragte ich, „Das Commlink, dass ihr verkaufen wolltet, hast du es dabei?“

Sie nickte.

Ich warf einen Blick zu Doc und deutete diskret auf den Barstick, den Armitage-Dietrich dabei gehabt hatte. 

Doc bestätigte meine Idee mit einem Nicken. 

Ich prüfte den Stick und sagte dann zu Sten, „Ich hab hier die vereinbarten 100.000. Würdest du uns das Commlink verkaufen?“

Die Zwergin zögerte nur kurz, „Ja. Na klar. Ich bin froh, wenn wir das Scheißding los sind! Es hat uns nur Unglück gebracht.“

Kredstick und Commlink wechselten den Besitzer. 

Als wir draußen waren, verabschiedete ich mich von Sten. Sie war ziemlich fertig, aber sie würde es überstehen. Immerhin war sie Runner. Und dank der 100.000 würden die Zwei sich eine ganze Weile über Wasser halten können. Solange, bis sie und Crash entschieden hatten, wie es weiter gehen sollte. 

So dachte ich zumindest.

In unserem Ü-Wagen hatten wir eine Magiermaske und ausreichend Plastik-Stribes, um den Angreifer aus dem Zoo ordentlich einzupacken. 

Doc erledigte das und fuhr dann bei BCG mit.

Shark Finn und ich würden das SUV nehmen. Ich hatte die Commlinks.

Ich setzte mich auf den Fahrersitz.

Finn schloss die Tür.

Ich startete den Motor ….

Kawumm!

...

Nein, nicht unser Auto. 

Ich sagte doch, ich halte nicht viel davon, dass Neugier die Katze tötet.

Es ging um Sten und Crash.

Als ich die Explosion hörte, war mir sofort klar, dass ihr Van gerade in die Luft geflogen war.

Wir machten, dass wir hier weg kamen, bevor die Militärpolizei alles absperrte.

Im Bootshaus würden wir in Ruhe besprechen, wie es weiter gehen sollte.

❄❄❄︎

Oh, jetzt ist mir doch tatsächlich die Zeit ausgegangen. 

Ich muss an dieser Stelle unterbrechen.

Ich hätte Armitage, beziehungsweise Seth Dietrich, gerne das Leben gerettet. Aber manche Dinge gelingen eben nicht. 

Meine Neugier- ich korrigiere, mein Interesse- hatte mich zumindest bis zu diesem Punkt gebracht - und vielleicht würde es mir und meinen Freunden sogar gelingen, ein großes Geheimnis zu lüften. 

Operation Daybreak. 

Die Datei auf dem Commlink. 

Die Frage, wie aus Seth Dietrich Armitage geworden war.

Es waren wohl mehr GeheimnissE, die ans Tageslicht wollten.

Aber ob ich sie lüften konnte, werde ich ein anderes Mal erzählen.

Wenn nichts dazwischen kommt. 

Solltet ihr das Glück haben, mich irgendwann treffen …

‹Drachenkätzchen. Das wissen sie schon. Achte auf die Zeit.›

03/XX/75, UNUSUAL ERROR 43 + TRANSMISSION INTERRUPTED

Hier kannst du deine Kommentare zu Strange Voices hinterlassen: The Tale Goes On, Part One [LINK].

Fussnoten:

0. Bei den Episoden handelt es sich um in Geschichten umgewandeltes Pen & Paper RPG. Durch die Umstellung von SR4A auf SR5 und zusätzlichen Regelerweiterungen kann es in den Geschichten zu Unbeständigkeit oder Widersprüchen zu früheren Episoden kommen. So kann zum Beispiel ein Charakter eine Sache nicht mehr, die er vorher konnte oder das Wirken einer Kraft hat andere Ergebnisse, als zuvor. Für den Charakter ist es aber so, als wäre es immer schon so wie nach den neuen Regeln gewesen.  

1. Die Episode wurde am 22.01. und 29.01.2016 erspielt. Am ersten Abend fand der Part rund um die Überwachung der Rock Band statt, an diesem Abend war der Spieler von BCG nicht anwesend. Wegen den Widrigkeiten und Schönheiten des RL können nicht immer alle Spieler am Spielabend teilnehmen, obwohl ihr Charakter mit auf einem Run ist. In diesen Fällen wird der Charakter zwar mitgeführt, sein Handeln gerät, wenn möglich, in den Hintergrund. Der Spotlight soll auf Charakteren stehen, deren Spieler anwesend sind. Gegebenenfalls hinterlassen Spieler beim GM Regieanweisungen. Eine Beschreibung aller Charaktere findest du hier [LINK].

2. Der Zeitstempel wird an unsere Zeitlinie angepasst und ist maximal an die offizielle Timeline angelehnt.

3. Splintered State ist ein Shadowrun® Fifth Edition Abenteuer von Catalyst Game Labs. Der Run wurde an unsere Spielergruppe angepasst und kann stark verändert sein. An dieser Stelle danken die Spieler unserer Runde den Autoren von Shadowrun® für ihre Arbeit. Ohne sie wäre unser Spiel nicht möglich.

4. Die verlinkten Songs sollen lediglich zu Stimmung beitragen und enthalten keine versteckten Hinweise. Jedenfalls meistens nicht. Eine komplette Episoden Playlist findest du hier [LINK].

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*