Snowcat and the Howling Shadows S1/E5

TRIDEO SERIES

SNOWCAT AND THE HOWLING SHADOWS4

SEASON1: 1 (Erst-Bereitstellung: Oktober und November 2075), (gedreht September 2075)

EPISODE: 5/The Capture (Bereit gestellt ab 11/28, Do, 6 PM/PST)

MARK: Sam Looks Twice & Judith Firethorn, Toxische Schamanen

CAST2: Bloody Guts, Leatherface, Fang, Mash, Mr.Tea, Rubber Duck, Shark Finn, Snowcat, Thunderstrike;

CREW2: Average, Moxi Blush, Bubbles, Franklin „Foggy“ Nelson, Tiernan;

SPECIAL  APPEARANCE2: Blue Sky, Charles Iron Horse;

PRODUCTION: Spinrad Media

PLOT SUMMARY: Snowcat und die Howling Shadows begeben sich in der Sioux Nation auf die Jagd nach gleich zwei Toxischen Schamanen und bekommen es dabei noch mit einer Gruppe verräterischer Terroristen zu tun, den Crying Masks.

END CREDITS CLIPS: 1. Teatime mit Mr.Tea: über das richtige Maß an Milch im Earl Grey und das Tragen von weißen Hemden; 2. Bubbles bombastische Basteltipps: wie der langweilige Vulkan für das Schulprojekt richtig abgeht; 3. Rubber Duck reist durch die Sioux Nation. 4. Leatherface’s Literatur Lügen: Krieg und Frieden; 5. Average’s alberne Aussetzer (TakeOuts).

WARNING: Diese Trideo-Serie ist für Zuschauer unter 17 Jahren nicht geeignet. Sexualität, Gewalt, Magie, Tod, Kraftausdrücke und Drogenkonsum können vorkommen. Mitglieder der Howling Shadows sind in Waffen- und Magiegebrauch ausgebildet und sind sich über die tödliche Gefahr bewusst, mit der sie es während des Drehs zu tun haben. Zuschauer werden gebeten, diese Dinge nicht nachzumachen, es sei denn, es wird in einem Nachspann-Clip ausdrücklich erlaubt. Ferner ist absolut davon abzuraten, sich auf eigene Faust mit den gezeigten oder ähnlichen Magischen Gefahren, Geistern und/oder Crittern anzulegen!

‹Bereit für das große Finale, Katze?›

‹Ich hoffe, du erwartest jetzt nicht von mir, dass ich mit A-Hooh antworte, Drachenkätzchen.›

‹Das würde mir nicht im Traum einfallen, Katze.›

‹Dann ist es ja gut, Drachenkätzchen. Selbstverständlich bin ich bereit. Auch wenn der Cliffhanger am Ende der 4. Folge für mich keiner war, da wir gleich weiter gucken. ›

‹Möchtest du lieber eine Pause machen, Katze?›

‹Nein, Drachenkätzchen, das möchte ich nicht.›

❄️❄️❄️

«Ich hab hier mehrere Kontakte auf 10 und 11 Uhr.», meldete Rubber Duck und ließ augenblicklich Punkte im Teamnetzwerk erscheinen. «Ich würde sagen, dass auf 10 Uhr sind sechs Pelikane, also Auslieferungs-Drohnen. Das auf 11 Uhr sind wahrscheinlich Microskimmer, kleine Hovercrafts in Form und Größe kleiner Frisbees. Die fliegen nur ein paar Meter über dem Boden. Dem Flug nach zu urteilen, sind sie ungesteuert und fliegen als Schwarm.»

«Achtung Team.», sagte ich an, «Macht euch kampfbereit, was immer die genau wollen, sie sind sicher nicht hier, um Pizza auszuliefern. Das gilt uns, denn außer uns ist hier in Turner keine lebende Metamenschenseele.»

❄️❄️❄️

‹Habe ich das nicht gerade schon gesehen Drachenkätzchen?›

‹Das hast du Katze, wir haben die Szene zum Einstieg noch einmal gezeigt.›

‹Das ist clever von euch, Drachenkätzchen. Man sollte von seinen Zuschauern keine all zu hohe Intelligenz erwarten.›

❄️❄️❄️

[Song 23: Disturbed - Down with the Sickness3] Augenblicklich kam Bewegung ins Team.

«Ich fliege denen mit einer Dragon Fly entgegen und sehe mir das mal genauer an.», sagte Rubber Duck und nahm mit der Minidrohne so viel Geschwindigkeit auf, wie das handgroße Teil hergab.

Ich trat an das Command Modul und bat Mash um verstärkte Reflexe. 

«Sehr gut Rubber Duck. Nimm einen Abfangkurs, wenn du Informationen besorgst, können wir uns besser schützen.», feuerte ich Rubber Duck an, während Mash mich bezauberte.

Iron Horse hatte sein Sturmgewehr umgeschnallt und kletterte auf den Airstream.

Shark Finn lief unterdes um den Wagen herum, um sich mit dem LMG davor zu positionieren.

Für Mr.Tea gab es als Nahkämpfer in einem solchen Fall nicht sonderlich viel zu tun. Er tat sich mit Bubbles zusammen, um die Armadillo fertig zu machen. Die Drohne besaß eine Hurfgun, mit der man andere Drohnen vom Himmel pusten konnte - wenn wir sie denn schnell genug hochbekamen. 

Foggy und Moxi zogen sich in den Airstream zurück. Da die kleinen Angreifer-Drohnen keine Waffen mit großem Kaliber tragen konnten, würden sie dort fürs erste sicher genug sein. 

Nicht, dass die Zwei nicht auch kämpfen konnten, wenn es drauf ankam. Unter den aktuellen Umständen, war es allerdings nicht notwendig, das zu zeigen.

Leatherface und Fang kamen vom Van zurück ins Lager gerannt. 

Quasi im Vorbeirennen schnappte sich Leatherface ein Ingram Valiant LMG aus dem Dodge General und stieg mit ihm auf das Dach des Wagens.  

Fang holte sich seinerseits ein Sturmgewehr aus dem Dodge und begab sich damit zu Iron Horse. 

Während Thunderstrike sich ebenfalls ein Sturmgewehr nahm und sich zu Shark Finn gesellte.

Rubber Duck war geschickt geflogen und kam zunächst bei den Pelikanen vorbei. Viel war auf die ersten Blick nicht zu erkennen. Es gab da aber ein Paket mit einem blinkenden roten Punkt.

Bubbles wertete die Bilder aus, die Bloody Guts für das Teamnetzwerk aufbereitet hatte und erklärte sofort, «Das sind Sprengpäckchen mit irgendeinem C, welche Zahl dahinter steht, kann ich nicht sagen.»

«Ich hab eine im Visier.», meldete Leatherface, «Soll ich sie runterholen?»

«Copy, mach das.», bestätigte ich.

Doch statt Geratter und einer abstürzenden Drohne, folgte nur ein leises Klick, Klick, Klick.

«Shit.», fluchte Leatherface, «Keine Munition.» Er hatte in der Eile übersehen, dass das LMG nicht geladen war.

Bubbles hechtete förmlich in den Dodge, schnappte sich eine passende Box und warf sie Leatherface mit dem Ruf, «Achtung Baby, Muni on the fly.» nach oben. Dank ihres Cyberarms warf das Mädchen mit einer schier unglaublichen Präzision.

Rubber Duck hatte sich dem Schwarm Microskimmer so weit genähert, dass er mit der Kamera zoomen konnte. 

Man hatte den kleinen Drohnen arkane Symbole in Grün aufgemalt. Ich stieß gedanklich einen anerkennende Pfiff auf, als mir klar wurde, worum es sich dabei handelte, «Das sind Preparations. Da liegt ein Giftzauber auf den Drohnen, der wahrscheinlich beim ersten Aurenkontakt ausgelöst wird.», sagte ich an.

Fang schüttelte den Kopf, «Sprengstoff und Giftzauber? Was sind das für Fragger?»

Tiernan erwiderte, «Crying Masks, die eine Menge über die Strategien von Winternight gelernt haben.»

«Das heißt, sie wissen, wie man mit der Kombination aus aus Toxischer Magie und Drohnen-Technik, den höchsten Zerstörungsgrad erzielt.», erklärte ich. «Es wird Zeit, dass wir die zum Absturz bringen. Feuer frei, wenn sie in Reichweite sind. Auch wenn es nicht einfach wird, sie aufzuhalten.»

‹Tinkerbell,› wandte ich mich unter dem Knattern mehrere automatischer Waffen an meine Sylphe, ‹die kleinen Drohnen dort brauchen ein Luftkissen, um sich fort zu bewegen und sie sind verzaubert worden. Versuch bitte, sie auf irgendeine Art aufzuhalten. Danach erlasse ich dir deine übrigen Dienste für heute.›

Der Luftgeist verneigte sich tief, ‹Wie ihr wünscht, Mylady.›, sprach sie und flatterte davon.

Das gemeinsame Feuer aus diversen Gewehren brachte einen Pelikan am Rande der Reichweite zum Absturz und damit auch das Sprengpaket, welches sie transportiert hatte, zur Explosion. 

«Das ist C17!», kommentierte Bubbles den Knall trocken.

Die kleinen Dragon Fly, von denen Rubber Duck gerade eine steuerte, sind genau genommen als Drohnen-Jäger konstruiert und mit Beißzangen aus Klingen bewaffnet. Rubber Duck nutze die Minidrohne jetzt genau dazu: um eine feindliche Drohne runterzuholen. Er stürzte auf eine Microskimmer hinab - was auf dem Feed spektakulär aussah, da man ja praktisch mit der Drohne flog und was darum einen vollen Auftritt in der Serie bekommen würde - und biss zu. 

Es gab eine tolle Explosion, als die Mircroskimmer am Boden zerschellte. 

Die Gestalt einer Fee mit Libellenflügeln manifestierte sich vor den Microskimmern. Eine weitere der kleinen Drohnen flog gegen sie. Der Zauber wurde ausgelöst, konnte dem Geist jedoch nichts anhaben. Die Drohne zerschellte ebenfalls. 

Average fluchte, da er Schwierigkeiten hatte, die Armadillo in die Luft zu bekommen.

Tinkerbell manipulierte das Luftkissen unter den rechtlichen Minidrohnen. Deren Autopilot reichte nicht, um das auszugleichen. Sie stürzten ab und schlugen auf dem Boden auf. Damit hatte sich die Sache mit den giftigen Minidrohnen erledigt.

Die Schützen hatten sich auf eine der fünf Pelikan-Drohnen geeinigt. Sie schafften es, sie zur Explosion zu bringen. 

Eine Kettenreaktion wurde ausgelöst. Das zerstörte letztendlich die gesamte Formation, die in einem Feuerwerk verreckte.

❄️

«Ob da noch welche nach sehen kommen?», fragte Average.

«Auf den Sensoren ist jedenfalls nichts mehr.», erwiderte Rubber Duck.

Tiernan meinte, «Ich glaub nicht, dass die noch viele Männer haben. Sonst hätten sie die Drohnen nicht im Autopilot fliegen lassen.»

Ich nickte, «Das glaube ich auch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es von dieser Zelle noch mehr Crying Masks gibt, als vorhin geflohen sind. Vielleicht noch einer oder zwei mehr. Ich denke auch, Judith Firethorn ist gar nicht hier in der Nähe und gehört entweder zu einer anderen Zelle oder ist für einen anderen Part des Plans zuständig. Wir werden sie also tatsächlich suchen müssen.»

Leatherface erklärte, «Das Navi hatten Karten und Routen geladen, die in den Norden, ins Alkonkian Manitou Council führen.» 

Ich lächelte, «Na, eine Richtung zu haben, ist besser, als gar kein Anhaltspunkt. Dann folgen wir der Hauptstrasse nach Norden und fragen uns durch. Lasst uns das Lager hier abbrechen und loslegen.»

«Wollen wir die Steel Lynx aus dem Hangar mitnehmen?», fragte Average. «Die bringt Kohle und könnte hilfreich sein.» 

Rubber Duck war sofort dafür, «Genau, geht doch mal danach gucken.» 

«Ist das nicht eher eine Aufgabe für dich?», wollte Fang wissen. 

«Nö, erst wenn die Männer mit den stärkeren Muskeln sie geholt haben, fallen Drohnen in meine Zuständigkeit. Abgesehen davon, muss ich hier in meinem Kokon bleiben und aufzupassen, ob nicht doch noch irgendwelche Geschwader kommen.»

Fang zuckte mit den Schultern und sah zu Leatherface. Der nickte und machte sich dann mit ihm auf den Weg zurück in den Hangar.

«Passt aber wegen der Sprengfallen auf!», mahnte Bubbles noch.

❄️

Die beiden kontrollierten die Drohne ganz genau. Sie sahen sogar darunter, jedenfalls soweit es ging. Sprengfallen fanden sie keine. 

Dann versuchten sie, die Drohne anzuheben. 

Doch das große Ding mit dem Turm für schwere Waffen, war verdammt schwer und noch dazu unhandlich.  

«Bloody Guts, kannst du sie hacken? Weil rausgetragen bekommen wir das Teil nicht so einfach.», fragte Fang. 

«Nur wenn sie eingeschaltet ist. Was sie im Moment aber nicht ist.», erwiderte unser Decker.

Fang ließ sich von Rubber Duck erklären, wo man eine Steel Lynx einschaltet und drückte den entsprechenden Knopf. 

Das Licht der Drohne wurde grün.

Und wechselte dann plötzlich auf rot.

Piep … piep … piep, piep, piep. Das Piepen wurde immer schneller.

«Shit, doch ne Bombe.», fluchte Leatherface.

«Eher die Selbstzerstörung.», kommentierte Tiernan.

«Lauft!», rief Bubbles ernst.

«Ja, macht, dass ihr da wegkommt!», befahl ich.

Die beiden brauchten keine weitere Aufforderung und rannten los.

Leatherface war deutlich schneller als Fang. Die Schritte von Leatherface waren kraftvoll und einen Hauch bestialisch. Wie er da so rannte, hatte er irgendwas von dem unglaublichen Hulk.

Jetzt änderte das Piepen seine Tonlage und wurde schrill. 

Fang würde es nicht mehr rechtzeitig raus schaffen.

Leatherface hingegen hatte das Hangartor bereits erreicht.

Fang erkannte selbst, wie weit der Weg noch war. Justament fiel ihm die kleine Tür ins WC auf. Er drehte ab, sprang vor, drückte dabei die Tür auf und schlug sie hinter sich zu.

KABOOM!

Die Steel Lynx zerbarst mit einem gewaltigen Knall. 

Die WC-Tür wurde aus den Angeln gerissen.

Der Hangar füllte sich mit Feuer und Rauch.

«Shit!», kam von Fang, «Das war knapp.»

❄️

Es dauerte nicht lange, dann rannte auch Fang durch den Rauch ins Freie.

Er war über und über mit Staub bedeckt, aber bis auf ein paar Blessuren und eine kleine Platzwunde am Kopf, war er unversehrt geblieben. 

„Nächstes Mal gehst du gucken, Rubber Duck!“, bestimmte Fang.

Rubber Duck lachte, «Das kannste gleich vergessen. Es war ja nicht mal meine Idee, die Drohne zu holen.»

«Ihr hättet nichts machen können.», beschwichtigte Mr.Tea, «Nach Bomben hattet ihr geguckt. Und mit der Selbstzerstörung der Drohne konnte doch niemand rechnen.»

Tiernan runzelte die Stirn, «Ehrlich gesagt, war das bei den Riggern von Winternight eine beliebte Methode, aber ich habe das vorher nicht in Zusammenhang gebracht.»

Average schimpfte, «Die Winternight Leute waren echt Fragger.» 

AveRages Ärger war nicht weiter verwunderlich. Seine graue Haut hatte er aus einer Begegnung mit schwarzem Ice in einer Drohne von Winternight. Sein Hirn war gebraten worden und er hatte das alles fast nicht überlebt.

«Stimmt, das waren und sind sie.“, bestätigte ich, „Offenbar haben die Crying Masks mehr von Winternight übernommen, als nur Fyglia. Ihr Einfluss ist stark. Immerhin lehnen die Crying Masks Cyberware ab und doch tragen sie nun Berserker-Chips, wie Krieger von Winternight und nutzen ihre Drohnen auf die Winternight-Art. Da wir das nun wissen, werden wie ab sofort darauf vorbereitet sein.»

Ich atmete tief ein. Die Wege von UC und Winternight hatten sich bereits mehrmals gekreuzt. Diesmal blieb es hoffentlich bei einer entfernten Begegnung. 

Doch wer weiß, vielleicht würden wir uns eines Tages mit Fylgia näher befassen müssen. „Weiß jeder, was es mit Winternight auf sich hat?“, fragte ich noch.

„Ich leider nicht.“, erklärte Mr.Tea, „Oder sollte ich ‚zum Glück‘ sagen?“

Ich lächelte, „Nun ja, Böses wird nicht besser, nur weil man es nicht kennt. Ich fasse auf der Fahrt gleich noch einmal zusammen, was ich darüber weiß.“

❄️

Bevor ich frisch geschminkt, strahlend schön und mit fancy Hochsteckfrisur, bei der Moxi sich mal wieder selbst übertroffen hatte, in den Rover einstieg, wandte ich mich lächelnd an eine CU-Drohne, „Wir hier fahren jetzt in den Norden, um unsere noch fehlende Beute Judith Firethorn zu suchen.“  Ich konzentrierte mich, zauberte und holte eine weiße, illusionäre Kugel aus meiner Tasche, „Vielleicht magst Du Dir inzwischen schon mal diesen Clip ansehen?“ Ich lächelte breit und warf die Kugel in die Luft, um sie an ihrem Scheitelpunkt zu einem Schneesturm zerplatzen zu lassen.

❄️❄️❄️

Passender Weise bekam der Zuschauer nun einen animierten Clip über Winternight zu sehen. Ich sage passender Weise, weil ich unterwegs ja auch eine Zusammenfassung von Winternight und Ragnarök oder besser gesagt, dem Crash 2.0, zum Besten gab. Zugegeben, erhielt der Zuschauer die optisch schönere Fassung. Die Geschichte mit Tinte zu malen und aufzuschreiben und dann ins Hunting Journal5 im Steampunk Style fließen zu lassen, machte einfach etwas her.

Die Howling Shadows bekamen zum Ausgleich die ganze Geschichte zu hören, soweit ich sie kannte. Die UC-Begegnungen mit Friday und Thursday gingen den Zuschauer nun wirklich nichts an. Genau genommen, durften wir nicht einmal riskieren, dass irgendwer außerhalb unserer eigenen Reihen davon erfuhr. Es gab einfach noch zu viele EX- oder Möchtegern-Winternight da draußen. 

❄️❄️❄️

Auf den ersten 50 Kilometern Strecke erstellten wir eine Strategie und dachten uns eine Cover-Story aus, die abdeckte, warum wir Judith Firethorn suchten. 

Dann luden wir eine Reihe von Bildern von ihr und auch noch zwei von Sam Looks Twice, auf unsere Commlinks, die ich aus meiner Erinnerung erstellt und zu einer normalen Szene verändert hatte. Immerhin konnte wir ja keine Bilder von einer Schamanin zeigen, die uns Zauber hinterher schickte und versucht, schmutzige Bomben zu zünden. Die Bilder hatte ich selbstverständlich per Trid-Phantasam entstehen lassen und Average hatte sie abfotografiert. Langsam aber sicher wurden Trideo-Illusionen zu meinem Markenzeichen. Ich hatte Spaß daran. 

Genau genommen, war ein solcher Zauber auch eine Art von Kunstfertigkeit. 

❄️

[Song 24: Kansas - Carry On Wayward Son3] Wir legten die Route an Hand von Restaurants, Tankstellen, Geschäften, Übernachtunsmöglichkeiten und den Daten fest, die wir aus dem Navi des Van gezogen hatten. 

All die Orte konnte man durchaus aufsuchen, wenn man auf der Durchreise war oder sich für einen Jagdausflug mit Equipment eindecken wollte. 

Man durfte dabei nicht vergessen, dass wir überwiegend durch ein dünn besiedelten Stammesgebiet fahren würden. Dort war man meist weit entfernt von irgendwelchen Stuffer-Shack-Ketten. 

Mancherorts wurden Reisende noch bei Familien untergebracht und es gab nur einen Krämerladen oder ein Restaurant oder man musste sich gar völlig mit der örtlichen Tankstelle zufrieden geben.

Ja unser Weg würde uns auch durch größere Ortschaften führen, in denen es abseits der Hauptstrassen weitere Möglichkeiten gab. Doch in solchen Fällen würden wir uns einfach an die Hauptstrassen halten und hoffen, dass Judith Firethorn darauf setze, dass man sich weniger an sie erinnerte, wenn ein Geschäft stärker frequentiert war.

Jede Befragung sollte nach dem selben Prinzip ablaufen. 

Der auffällige Wagentross würde in der Nähe halten, dann würden Charles Iron Horse, Mr.Tea oder Fang, Shark Finn und ich im Rover vorfahren und Iron Horse und ich würden aussteigen, um drinnen die Frage nach Firethorn zu stellen.

❄️

Vor unserem ersten ‚Auftritt‘ gab es einen Zwischenstopp bei Moxi in der Maske. 

Mit der mir innewohnenden Magie färbte ich mein Haar schwarz und meine Haut leicht rötlich, um mir einen Native American Look zu verleihen. Moxi half mit ein wenig Nanopaste, gefärbten Kontaktlinsen und Make Up nach. 

Im Anschluss war ich noch durchaus als ich zu erkennen, eben nur in einer Native American-Variante. Selbstverständlich hätte ich das auch mit einem Körpermasken-Zauber erledigen können, aber erstens wollten wir das zumindest in Ausschnitten in der Serie zeigen und da sollte man mich wieder erkennen und zweitens, ist das mit dem Aufrechterhalten von Zaubern immer so eine Sache. Selbst, wenn man sie in einen Zauberspeicher stecken und seine Aura maskieren kann.

Zu all der Veränderung hatte ich mich zudem meiner Steampunk-Panzerung entledigt und mir ein für die Region typisches Kleid [BILD] und Stiefel [BILD] angezogen, die ich noch von meinem letzten Aufenthalt in der Sioux-Nation besaß.

Als ich fertig war, wandte ich mich an die Kamera und lächelte, „Na, erkennst Du mich noch?“, fragte ich und lachte im Anschluss perlend, „Sicher tust Du das. Es geht auf unserer Suche auch nicht darum, die Metamenschen in die Irre zu führen. Wir werden so oder so auffallen. Es geht vielmehr darum, die Einheimischen für mich einzunehmen. In vielen Regionen ist man nun mal weniger argwöhnisch, wenn man sich seinem eigenen Typ gegenüber sieht. Das hat nichts mit Rassismus zu tun, sondern ist genetisch und kulturell bedingt. Was man kennt, verstehst man besser und was man besser versteht, ist weniger bedrohlich. Darum wird mich auch nur Charles Iron Horse begleiten. “ Ich zwinkerte, „Die Coverstory sitzt, die Vorbereitungen sind abgeschlossen und nun beginnt das, was wir als klassische Beinarbeit bezeichnen. Wir fragen rum. Da wir nicht von jedem die Genehmigung einholen wollen, die Befragung auch auszustrahlen und da wir weder unsere Masken tragen, noch einen Schwarm voll fliegender Kameras mit rein nehmen werden, wirst Du während der Fragen leider überwiegend mit den Bildern der kleinen Minikameras vorlieb nehmen müssen, die Charles und ich an der Kleidung tragen werden.“ Ich griff in die Schale vor mir, klebte die winzige Kamera auf die Spitze meines Zeigefingers und hielt meinen wohlmanikürten Finger dann in Richtung CU-Drohne. „Siehst Du, so klein ist sie.“ 

Ich stand auf und zog meine Fransen-Lederjacke [BILD] über. Dann erklärte ich, „Moxi wird sie mir jetzt gleich an den Kragen der Jacke kleben.“ 

Was sie dann auch wirklich tat. 

Wir schäkerten dabei ein bisschen. Average würden so später diverse Feeds zur Verfügung stehen, mit denen er sicher etwas schönes Anstellen können würde. 

Zum Schluß grinste ich noch einmal in die Kamera-Drohne auf Augenhöhe, „Wir werden die Gesichter der Befragten natürlich noch unerkenntlich machen. Als Ausgleich bist du mir ganz nah, wenn wir die Fragen stellen und erlebst die Antworten aus meiner Perspektive.“

🎬SatHS S1/E5 Szene 37-50🎬

37

Snowcat, im Halbprofil, blickt in die Kamera. Sie sagt, „Auf zum 1.Versuch. Ich denke zwar nicht, dass der gleich erfolgreich ist, aber man weiß ja nie.“

Wechsel auf die 2. CU, im Hintergrund ist eine Tankstelle in den Sioux zu sehen.

Iron Horse und Snowcat stehen vor der Tür. 

Iron Horse öffnet Snowcat die Tür. Snowcat tritt hindurch.

Schnitt.

38

Feed aus Snowcats Kragen-Kamera.

Snowcat legt eine Reihe von Artikeln auf den Tresen. Der Mann hinter der Theke wendet sich ihr zu. Sein Gesicht ist verpixelt.

Untertitel zu Übersetzung werden eingeblendet. 

Snowcat sagt auf Sioux, „Ich hätte gern das hier und Tanksäule Nummer 1.“

Der Tankwart sagt, während er die Kasse betätigt, „Gern. - Und wo geht die Reise hin?“

Snowcat sagt, „Ehrlich gesagt, das weiß ich nicht so genau.“ Snowcat reicht ihren Credstick rüber, um zu bezahlen. 

Der Tankwart sieht kurz zu Iron Horse, dann zu Snowcat und fragt, „Brauchst du noch ein paar Tipps?“

Snowcat antwortet, „Du kannst mir vielleicht wirklich helfen. Ich suche jemanden.“ Snowcat bestätigt die Summe via AR, man kann dabei nur die Gesten sehen. Dann stellt Snowcat via AR ein Bild von Judith Firethorn frei. „Hast du zufällig meine Schwägerin Judith hier schon mal gesehen?“

Er blickt darauf. Nach einer Weile sagt er, „Nicht, dass ich mich erinnern könnte.“

Snowcat schiebt ihm das Bild von Sam Looks Twice rüber, „Und ihn vielleicht? Ich kenne seinen Namen nicht, aber mit ihm soll sie eine Weile rumgezogen sein.“

Er betrachtet auch dieses Bild und schüttelte den Kopf, „Leider auch nicht.“

Snowcat seufzt, „Naja schade. Dann kannst du mir nicht weiter helfen.“

„Das tut mir leid.“, meint er. „Lass mit das Bild da, gib mir deine Comm-ID, und wenn ich sie sehe, dann ruf ich dich an.“

Snowcats sagt extrem freundlich, „Ja, ich danke dir.“ Sie schickt ihm eine Comm-ID zu. 

Schnitt.

39

Feed der CU von draußen.

Iron Horse öffnet die Tür, Snowcat tritt zuerst durch, geht langsam Richtung Rover und wendet sich dabei an den Zuschauer, „Wie erwartet, hat Versuch Nummer Eins nichts gebracht. Ich musste die Cover-Story nicht mal auspacken, denn der freundliche Mann hat die Wahrheit gesagt. Das war zu merken, daran habe ich keine Zweifel. Ihm wäre es sogar lieber gewesen, sie gesehen zu haben, aber er kann sich nicht erinnern, Judith je bemerkt zu haben.“ Snowcat grinst, „Sie ist eben auch nicht so auffällig.“

Snowcat steigt auf der Fahrerseite des Rover ein.

Schnitt.

40

Wechsel auf die Frontkamera des Rover.

Der Wagen setzt sich in Bewegung und filmt die Strasse.

41

Ausschnitt der Fahrstrecke, (10 Sekunden);

42

Ansicht des Trosses aus Rover, Roadmaster, Airstream und Dodge General von oben. Die Kamera begleitet die Fahrstrecke. Ausschnitt (5 Sekunden).

43

Snowcat und Iron Horse stehen vor einem Diners. 

Snowcat sagt zur Kameradrohne schräg über ihr: „Auf zum 2. Versuch.“

Iron Horse öffnet die Tür.

Schnitt.

44

Das Diners von Außen. Iron Horse öffnet von innen die Tür. Snowcat kommt raus und sagt zur Kamera, „Auch hier nichts.“

Schnitt.

45

Frontkamera des Rovers. Auschnitt der Strecke, (6 Sekunden.)

46

Eine weitere Tankstelle von außen. Iron Horse und Snowcat stehen davor. Snowcat sagt, „Dritter Versuch.“

Iron Horse greift an die Tür.

Schnitt.

47

Die Tür der Tankstelle von außen. Die Tür öffnet sich. Snowcat tritt raus. Sie zwinkert in die Kamera, „Dort wusste man auch nichts.“

Schnitt. 

48

Ausschnitt Fahrt über die Strasse (mit 1,5 Zeitraffer abgespielt, 5 Sekunden)

Einblendung Ortsschild Climax.

Einblendung Kartenausschnitt mit Markierung der Punkte 4 + 5.

49

Bild teilt sich.

Auf zwei Dritteln des Bildschirms, links, ist wieder die Strassenansicht von der Frontkamera des Rover zu sehen. Ein Zusammenschnitt der Strecke, (14 Sekunden), wird gezeigt. Ortsschilder werden eingeblendet.

Auf dem rechten Drittel des Bildes ist gleichzeitig ein Kartenausschnitt zu sehen, auf dem die Fahrstrecke parallel hellblau eingefärbt wird. Stopps 6-10 sind markiert.

50

Eine Tankstelle, nebst einem kleinem Diner, gleich hinter der Grenze zum Algonkian-Manitou Council, schräg von oben, ist zu sehen. Die Tür öffnet sich. Snowcat und Iron Horse kommen raus. Snowcat lächelt.

Die Kamera fliegt ein Stück tiefer. Zoom auf Snowcat, „Das war das 11. Mal, dass wir gefragt haben. Endlich der erste Hinweis. Sie waren zusammen hier, was aber schon Wochen her ist. Sie  wollten wohl westlich an Cypress Hill vorbei. Vermutlich geht es darum bald weiter Richtung Athabaskan Council.“

Schnitt.

❄️❄️

[Song 25: Howling Diablos - Mean Little Town3] Ganze dreieinhalb Tage hatten wir damit verbracht, durch die dünn besiedelte Landschaft zu reisen, auszusteigen und nach Judith zu fragen. 

An manchen Stellen war man Elfen gegenüber leicht skeptisch eingestellt gewesen, aber ich war kein Pink Skin und ich sprach die hier einheimischen Sprachen, so dass immer ein wenig Charme gereicht hatte, um die Metamenschen dazu zu bewegen, sich die Bilder anzusehen. An meiner Coverstory war man selten interessiert gewesen. 

Ein Vorteil, wenn ein Volk nicht so sehr zum Tratsch und Klatsch neigt, ist, nicht immer gleich ausgefragt zu werden, nur weil man der erste Fremde seit Tagen ist. 

Nach einigem hin und her hatte uns die Spur tatsächlich weiter nach Norden und nach Athabaskan Council geführt, um dann stark nach Westen abzubiegen. Letztendlich waren wir wieder im Salish-Shidhe Council gelandet. Das Gebiet war bis vor einigen Jahren noch das eigenständige Land Tsimshian gewesen, inzwischen gehörte es aber zur Stammesvereinigung des Salish. 

Dann endlich, nach Stopps in Climax, Frontier, Medicine Hat, Seven Persons, Bow, Taber, Lethbridge und nach insgesamt 51 Anfragen, landeten wir bei Stopp 52, in Fort McLeod einen richtigen Treffer.

Ein Mann in einem Geschäft für Jagd-, Wander- und Camping-Bedarf, der auch Vorräte im Angebot hatte, konnte sich an Judith Firethorn und Sam Looks Twice erinnern.

„Sie sind mehrmals hier gewesen. Haben immer Vorräte gekauft, manchmal auch Equipment, aber keine Zelte.“, erklärte er. „Die letzten beiden Male habe ich nur die Frau gesehen. Ich hab keine Ahnung, ob er im Auto gewartet hat.“

Ich lächelte, „Weißt du zufällig, wohin sie von hier aus wollten?“

Der menschliche Mann zuckte mit den Schultern, „Nicht wirklich. Sie wollten irgendwo Telesma sammeln, dafür braucht man aber eine Genehmigung. Die gibts nur bei unserem Schamanen, Richard Woodheart, zu dem hab ich sie geschickt.“

Ich unterdrückte mein Grinsen, „Und den Schamanen, wo finde ich den?“, fragte ich.

Der eher wortkarge Mann rief eine AR-Karte auf und markierte ein Haus etwas abseits des Ortes.

„Danke.“, erwiderte ich freundlich und kopierte die Markierung auf meine Karte.

Mir kam etwas in den Sinn und ich folgte der spontanen Eingebung. „Hast du einen oder die beiden vielleicht auch mal zusammen mit einer weißen Frau mit hellblondem Haar gesehen?“

Die Pupillen des Mannes weiteten sich, er wusste, von wem ich sprach. 

Gleich darauf bestätigte er die Vermutung, „Eine Frau mit dem beschriebenen Aussehen, war auch schon einmal hier. Aber nicht zusammen mit deiner Schwägerin oder ihrem Bekannten.“

Ich nahm mir die kleinste Tüte mit dem Kram, den wir gekauft hatten und den wir sogar brauchen konnten. Die anderen 4 Tüten überlies ich Iron Horse, der sie ohne zu zögern zum Wagen trug. 

Es ist einfach toll, ich zu sein!

❄️

Der weißhaarige Native American trat auf die Veranda seiner Blockhütte, als wir gegen Mittag des 27. September 2075 vorfuhren. Dass er uns bemerkt hatte, war nicht weiter verwunderlich, denn von seinen Fenstern aus, hatte er unseren Wagen schon eine ganze Weile lang beobachten können.

Nach der Begrüßung, die wie es in den NAN üblich war, per Gesten erfolgt war, bat uns Richard Woodheart in seine Hütte. Das Wort Hütte hatte er selber benutzt, was jedoch nicht bedeutete, dass es hier an modernem Komfort mangelte. 

Wasser, Strom und einen umweltfreundlichen Generator, gab es hier in ebenso, wie die üblichen modernen Haushaltsgeräte mit wireless AR-Bedienfeldern. Dennoch verfügte das Ganze über ein gewissen rustikalen, naturbelassenen Charme.

Woodheart bat uns, uns zu setzen und nachdem er uns einen Krug mit frischer Limonade gebracht hatte, stellte ich die Frage nach meiner Schwägern.

Kurz zuvor hatte ich im Rücken des Mannes astral wahrgenommen. Er war tatsächlich erwacht. Ein Vollzauberer, der dem Totem Eule folgte.

Neben der Kamera an meinem Kragen, die die ganze Zeit über lief, war das komplette Team via Netzwerk zugeschaltet. Sie hörten uns, wir hörten sie. 

Gesagt hatte ich nichts, stattdessen hatte ich ihnen per Textnachricht mitgeteilt, dass Richard magisch aktiv war. 

Wie ich es in den letzten Tagen so oft erlebt hatte, interessierte den Schamanen meine Geschichte zunächst nicht weiter. Auch er war bereit, sich die Bilder anzusehen. Er bestätigte auch gleich, was der Mann in dem Geschäft erzählt hatte. Sie waren hier gewesen, um eine Erlaubnis für das Sammeln von Telesma zu erfragen, die er ihnen auch ausgestellt hatte. Die Lizenz war auf ein halbes Jahr befristet und galt noch.

Als ich fragte, ob sie über eine bestimmte Gegend gesprochen hatten, meinte er nur, „Nichts Genaues, eben irgendwo in den Rockys, in unserem Stammesgebiet. Mehr weiß ich nicht.“ 

Doch aus irgendeinem Grund, war die Neugier von Woodheard plötzlich doch noch erwacht. Vielleicht war das alles nur seinem Totem geschuldet, doch da war ein Blitzen in seinen Augen aufgetaucht und er hatte wissen wollen, ob meine Schwägerin in Gefahr sei. 

Ich blieb bei der Story, die wir uns ausgedacht hatten und versuchte vorsichtig herauszufinden, was ihm gefiel und was nicht. 

Ich wollte in keinem Fall erwähnen, dass wir nach Toxischen Schamanen suchten, weder, um ihn zu beunruhigen, noch um ihn aufmerksam zu machen. Ich war mir wegen seiner Einstellung nicht ganz sicher. Er schien mehr zu wissen und das nicht preisgeben zu wollen.

‹Vielleicht will er sein Wissen einfach nur für sich behalten, Drachenkätzchen.›, vermutete Katze, sprang auf eines der Regale und schaute neugierig in eine tiefe Tonschale.

Ich warf einen Blick auf die große reale Karte aus Papier, die hinter einer Art Schreibtisch hing. Da kam immer noch ein riesiges Gebiet in Frage. Wenn wir keinen weiteren Hinweiß bekamen, dann würde wir eine ganze Weile suchen müssen. Ich musste mir etwas einfallen lassen.

Doch zunächst sprach ich Fylgia an, selbstverständlich ohne ihren Namen zu nennen.

In dem Augenblick geschah etwas Merkwürdiges. Ich erkannte eine deutliche Regung auf seinem Gesicht. Die Beschreibung musste einen Schwall Erinnerungen in ihm ausgelöst haben. Dann wurde Woodheart ernst und blickte verschlossen drein.

Spontan meldete sich Fang in meinem Ohr, «Ey, der ist verliebt in die. Fylgia ist sein Typ. Die hat den bestimmt bezirzt. Zeig dem einfach dein echtes Aussehen.»

Verliebt? Das konnte ich mir kaum vorstellen, aber Fang hatte recht, zumindest war Woodheart von Fylgia fasziniert und wollte ihr nicht schaden. 

Ich beschloß, Fangs Eingebung zu folgen. 

Ich holte tief Luft, so, als hätte ich noch Zweifel, dann fasste ich offenbar den Mut, zog die Nanopaste an meinem Gesicht ab und sagte dabei, „Ich hoffe, ich verärgere dich nicht Richard Woodheart, weil ich mich ein wenig verkleidet habe. Ich habe das aus Vorsicht getan, doch ich denke nun, ich kann dir vertrauen.“

Der alte Native American sah mir interessiert dabei zu, wie ich die gefärbten Kontaktlinsen heraus nahm, mich konzentrierte und Haar und Haut zurück zu meinem Original-Ton kehren ließ.

Schon bei den Kontaktlinsen, zeigte sich, dass Fang recht gehabt hatte. Richard Woodheart begann zu lächeln. Er stand auf diesen Typ und als mein Haar sein Eisweiß angenommen hatte, wirkte er deutlich aufgeschlossen.

Ich musste gar nicht so viel erzählen. 

Ich hielt mich möglichst wage, ließ dabei aber die Vermutung zu, Judith könnte etwas gegen Fylgia planen. Wieder ohne ihren Namen zu nennen.

Richard Woodheart hatte Verständnis dafür, dass ich ihm nicht mehr sagen konnte und er war froh, dass ich meinen Bauchgefühl folgte, um Sie oder was auch immer, zu schützen. Er trat an einen Schrank mit vielen Fächern, in dem offenbar Karten und Flurpläne lagen. Nach einen Moment der Suche, zog er eine Landkarte aus Papier aus dem Schrank und breitete sie auf dem Schreibtisch aus.

„Sie wollten eine Genehmigung für die Gegend um den Crows Nest Pass und haben Interesse an diesem kleinem namenlosen See gezeigt.“ Er wies mit dem Finger auf eine Stelle, „Sie wollten wissen, ob der See sich zum Fischen eignet. War er nicht tut. Er hat zu wenig Zufluss von frischem Wasser. Dort gibt es nur Frösche und Kröten.“

„Ich danke Dir Richard Woodheart. Dürfen wir dort nach dem Rechten sehen?“, fragte ich.

Der Schamane lächelte leicht, „Ja, das dürft ihr und gegen eine geringe Gebühr, stelle ich euch eine offizielle Genehmigung aus.“

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Selbstverständlich bezahlte ich die Gebühr und lud die Genehmigung auf mein Commlink.

Zurück im Wagen meinte ich, «Wow, Fylgia war hier und hat den Schamanen beeindruckt.»

«Der ist in die verliebt.», korrigierte Fang.

Ich grinste und startete den Motor, «Da bin ich mir nicht sicher, doch wie auch immer. Mein Gefühl verstärkt sich. Von diese Fylgia hören wir zukünftig noch. Sie scheint etwas Großes aufzubauen und alte Winternight Taktiken zu lehren. Und was auch immer hier abgeht, es war ihr so wichtig, dass sie sich hier gezeigt hat.»

«Vielleicht lebt sie hier in der Nähe?», überlegte Iron Horse.

«Ja, vielleicht auch das. Aber für diese Staffel steht sie nicht auf unserer Liste und bei Judith Firethorn, wird sie nicht sein. Im Gegensatz zu uns, denn wir haben heute noch ein Date am See.»

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Es war noch relativ früh am Tag und so fuhren wir im gemäßigtem Tempo Richtung Pass. 

Ich hatte ein Bild von der Papierkarte gemacht und Bloody Guts hatte es für unser Teamnetzwerk bereit gestellt. 

So war es leicht gewesen, einen geeigneten ‚Campingplatz‘ für unseren Wagentross zu finden, nachdem wir ein Stück weit in die Wildnis abgebogen waren. 

Die letzten Kilometer bis zum Zielort, würden wir zu Fuß gehen müssen, denn Strassen, gab es hier in den Ausläufern der Rocky Mountains nur wenige.

Bestes Drehlicht hin und her, den Kampf mit Judith Firethorn auf einem Gebiet, auf dem sie sich höchstwahrscheinlich irgendwie eingerichtet hatte, fand besser in der Nacht statt. 

Flair hatte es ohnehin. Die Kamera-Drohnen verfügten über hochwertige Sensoren und Average würde die Bilder zudem optisch aufwerten können, auch wenn das mehr Arbeit für ihn bedeutete.

Unser Abendbrot nahmen wir gen Nachmittag im vollen Kreis ein. Die Atmosphäre war entspannt und familiär. Es war kaum zu glauben, dass wir in einem unserer Wagen einen Terroristen und zwei Toxischen Schamanen gefangen hielten.

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Nach ein paar Stunden Schlaf, sah ich bei Moxi vorbei, um mein Haar an den Seiten flechten und hinten zusammen binden zu lassen. Bei einer nächtlichen Tour durch den Wald griff ich lieber auf die Frisur einer Wikinger-Kriegerin zurück, um mein langes Haar gar nicht erst in Gefahr zu bringen. 

Für die Nachtaufnahmen, mussten die Anderen diesmal nicht zu Moxi. Wir würden bei einem reinen Kampfeinsatz alle unsere RIG-Masken und Panzerungen tragen. 

Moxi ging trotzdem noch mal bei jedem vorbei, um nach dem Rechten zu sehen und selbstverständlich trug ich unter meiner Maske dem Anlass entsprechendes Make Up, mit Smokey Eyes und eisgrauen Lippen.

Um in der Nacht nicht meilenweit gesehen zu werden, änderte ich die weißen Teile meiner  Panzerung in Dunkelgrau und band ein Kopftuch aus grauer, dicht geklöppelter Spitze um.

Wir genossen noch gemeinsam ein Runde belebenden Kaffee am Lagerfeuer und im Anschluss rüsteten wir uns aus.

Einige, wie Thunderstrike und Iron Horse, gingen dabei gewissenhafter vor, als andere.

Wir, waren in diesem Fall der gesamte Cast, samt Arzt, Decker und Rigger und Special Apperance Iron Horse. 

Nur Tiernan, Average, Moxi, Foggy und Bubbles würden beim Basislager in den Rockys zurück bleiben.

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Mit den Koordinaten des Sees auf den Commlinks und jeder Menge Waffen im Gepäck, betraten wir den schmalen Pfad im Wald. 

Gut 12 Kilometer Fussmarsch lagen vor. Das Sternenlicht wurde weitgehend von den Bäumen verschluckt, kaum, dass wir ein paar Schritte in den Wald getreten waren.

Rubber Duck hatte unter anderem eine Roto-Drohne dabei und ließ sie noch auf Autopilot hinter uns her fliegen. Es stampfte sich schwer durch den Wald, wenn man gleichzeitig VR war. Das war sogar noch schwieriger, als wenn man Zauber aufrecht hielt.

Die ersten Kilometer waren wir in loser Formation unterwegs. 

«Oh man,» beschwerte Rubber Duck sich, «wir hätten uns vorher Trikes oder so was besorgen sollen. Wir haben nicht mal `nen Kilometer geschafft und ich hab jetzt schon keine Lust mehr.»

«Du schnaufst auch ganz schön.», kommentierte Bloody Guts. 

Diese Bemerkung war übertrieben, Rubber Duck atmete kaum lauter, als wir anderen, wenn man von Mash einmal absah. 

Rubber Duck lachte, «Stimmt, für solche Fussmärsche bin ich nicht trainiert. Zum Glück stampfst du mit deinen Riesenstiefeln so fest auf, dass die Gegner von der Erschütterung getroffen werden, bevor sich mich bemerken.»

Etwas, was auch nicht wirklich der Wahrheit entsprach, Bloody Guts bewegte sich trotz seiner massiven Stiefel und dem Kunstleder seiner Rüstung, verhältnismäßig leise. 

Nun lachte Bloody Guts, «Ja Chummer, ich tu alles, um dich gut dastehen zu lassen.»

Auch wenn wir uns einigermaßen leise bewegten, störten wir den Frieden des Waldes. Nicht nur, weil wir auf morsches Holz traten, sondern schon allein, wegen unserer Anzahl von 10 Personen. 

«Du bist bestimmt nachher völlig fertig, Rubber Duck.», bestätigte Fang, «Dein Haar ist schon ganz zerzaust.»

Rubber Duck fuhr sich durch die Mangafrisur und das weiche Haar legte sich zurück in Position, «Was fürn Glück, dass ich das ohne Spiegel korrigieren kann. Im Gegensatz zu deiner blonden Haarmasse, ist mein Haar nämlich vernünftig geschnitten worden.»

Fang grinste, «Na ich weiß ja nicht. Vielleicht hätten wir doch noch vorher irgendwo halten sollen, damit du zum Friseur kannst.»

Rubber Duck hatte kein Problem damit, Witzeleien über seine ständig wechselnden Frisuren und häufigen Besuche beim Friseur zu ertragen. Tatsächlich ging er immer noch regelmäßig zum Friseur. Nur die wenigsten wussten, dass er das eigentlich nicht mehr brauchte, da er inzwischen Fiberoptic Hair besaß und seine Frisur per Programmierung via Commlink ändern konnte.

Der Rigger winkte ab, «So einen großen Umweg wollte ich nicht machen. Gibt hier wahrscheinlich im Umkreis von 500 Meilen keinen Friseur, der gut genug ist.»

Ich lachte, «Das mit deinen Haaren ist ja alles gut und schön, aber ihr solltet besser einen Plan machen, wer mich wann trägt, sonst werde ich mir bei dem Boden noch die Schuhe ruinieren.»

Tatsächlich boten mir mehrere an, mich zu tragen, was süß von ihnen war, ich dann aber doch lächelnd ablehnte. 

Die Witzelei ging noch ein bisschen weiter und drehte sich nun überwiegend um Fitness.

«Hey,» meinte Rubber Duck irgendwann. «Ich bin schon einigermaßen fit, aber Rigger fahren nun mal Dinge und laufen nicht so gern. »

Ich grinste breit, «Das bisschen Fussweg, so lange es nicht anfängt zu regnen, ist alles gut.»

Als es genau in diesem Augenblick begann zu regnen, mussten wir alle lachen.

Katze schüttelte missmutig den Kopf, ‹Warum musstest du es auch beschreien, Drachenkätzchen.›

❄️

[Song 26: Steve Jablonsky/Lone Survivor Score - Checkpoints3] Nachdem wir gut ein Drittel der Strecke bewältigt hatten, wurden wir vorsichtiger. 

Wir liefen nun in ordentlicher Formation. 

Iron Horse gab den Point und wir unterhielten uns nur noch leise über die geschlossene Maske oder ein Subvokales Mikrophon. 

Unterhalten war geprahlt, wir sprachen nur wenig und was die Kommunikation mit dem Basislager anging, würden wir die angesagte Funkstille nur im Notfall brechen

Da die Roto-Drohne Geräusche verursachte, folgte sie uns nun in einigem Abstand.

Die Anspannung stieg mit jeden Schritt. 

Diesmal würden wir uns mit einem Toxischen Schamanen auf seinem Turf treffen. Denn es war davon auszugehen, dass Judith Firethorn das Gebiet in den letzten Wochen zu ihrem Revier gemacht hatte.

Hier im Wald war es ziemlich dunkel, doch für meine Elfenaugen gab es immer noch ausreichend Licht, um Details erkennen zu können, trotz Regen und Blätterdach. 

Ich warf einen Blick nach oben und konnte die schnell ziehenden Wolken erahnen. Die Bäume standen nämlich nicht dicht genug, um mir den Blick auf den Himmel zu verwehren. 

Es war ziemlich schön hier. Der Ort war durchaus einen Campingausflug wert.

‹Ich hoffe, das ist nicht dein Ernst, Drachenkätzchen.›, kommentierte Katze und schüttelte sich den Regen von ihrem Pelz.

Genau in diesem Moment gab Iron Horse das Halt-Zeichen.

Wir blieben stehen. 

Ich ging in die Hocke und stützte meine Arme auf meinen Beinen ab. Die anderen folgten meinem Beispiel, zumal Thunderstrike eine ähnliche Haltung angenommen hatte. 

<Geräusch auf 10 Uhr.>, tauchte als Textnachricht via AR in meinem Sichtfeld auf. 

Ich atmete so leise wie möglich durch Mund und Nase ein, ein Bild formte sich in meinem Kopf. Ich lächelte, <Dem Geruch nach ist es eine Art von Damwild.>, tippte ich.

Rubber Duck grinste mich an und stellte ein lachendes Smiley ins Netzwerk, <Was? Weder Geschlecht des Tiers noch genaue Art? - Mr.Tea, möchtest du das vielleicht toppen?

<Negativ.>, kam von Mr.Tea zurück.

Wir ließen das Reh vorbeiziehen und setzten erst dann unseren Weg fort. 

❄️

«Stopp!», meldete Bloody Guts einige Zeit später, «Ich habe ein Signal auf 3 Uhr.»

Wir hielten und nahmen Lauerhaltung an. 

Ich blickte auf die GPS-Anzeige. Bis zu den Koordinaten waren es noch knapp 4 Kilometer. 

Bloody Guts setzte sich auf den Waldboden und lehnte sich an einen Baum. Kurz darauf meldete er, «Das ist eine Aztechnology Crawler. Sieht aus, als fährt er Patrouille.»

«Kommt sie noch näher?», fragte ich.

«Ein Stück vielleicht noch.», vermutete unser Decker.

«Rubber Duck, lande die Roto-Drohne! Der Rest verhält sich still. Wir lassen auch die Drohne vorbeiziehen.», wies ich flüsternd an.

Meine Anweisungen wurden bestätigt.

Wir warteten.

Wie immer in solchen Momenten, kam es mir vor, als hämmerte mein Puls in meinem Ohr.

Vier, fünf Minuten vergingen. Die Drohne fuhr ihrer Strecke ab. Wenn sie uns jetzt entdeckte, bekäme Judith Firethorn ein halbe Stunde Zeit, um zu reagieren, sich vorzubereiten oder, wenn sie weniger paranoid war, jemanden oder etwas nachsehen lassen. Doch selbst dann wäre sie zumindest in Alarmbereitschaft versetzt. 

Dann war die Crawler so weit davon gezogen, dass wir es wieder wagten, uns in Bewegung zu setzen.

Wir wurden noch vorsichtiger.

❄️

Ich blieb immer wieder stehen und konzentrierte mich auf den Magiefluss in der Umgebung. 

Wir waren noch gut 2 Kilometer von unseren Zielkoordinaten entfernt, als ich einen Geist am Rand meiner Wahrnehmung spürte.

Im wahrsten Sinne des Wortes, war da eine Abscheulichkeit oder anders ausgedrückt, ein Toxischer Biest-Geist, von einer beachtlichen Kraftstufe. «Warten und Halten.», raunte ich ins Teamnetzwerk. «Ich spüre die Anwesenheit eines Toxischen Geistes auf Astral-Patrouille ».

Wir duckten uns erneut und suchten in der Nähe von Bäumen Deckung. Auch Pflanzen besaßen lebendige Auren, darum konnten wir uns hinter ihnen verstecken.

Nach wenigen Sekunden war die Abscheulichkeit vorbei gezogen. «Wir können weiter.», sagte ich an, «Wir müssen vorsichtig sein. Der Geist war mächtig.» Nach einer Pause fügte ich hinzu, «Doch je mächtiger unsere Gegner sind, desto größer wird unser Ruhm, wenn wir sie aufhalten.» 

Iron Horse grinste und sagte leise aber bestimmt, «A-Hooh!»

❄️

Den nächsten Kontakt meldete Bloody Guts, eine weitere Drohne zog ihre Kreise. 

«Die ewige Duckerei geht auf die Oberschenkel.», stellte Rubber Duck flüsternd fest.

Wir waren leise und vorsichtig genug, um auch dieser Drohne ausweichen zu können, selbst wenn es etwas länger dauerte.

Wenigstens hörte es auf zu regnen.

❄️

Der Gestank nach fauligem, ungesunden Wasser mit einer chemischen Note verreit uns, dass wir uns dem See näherten. 

Wir schlichen vor, bis es laut GPS noch 400 Meter waren. 

Ich streckte meine Fühler nach Magie aus, wechselte auf Astralsicht und sog scharf die Luft ein. Augenblicklich zog ich meine Wahrnehmung in die mundäne Welt zurück und gab schnell das Zeichen für Besprechung.

Wie geübt, hockten wir uns im Kreis auf den Boden, wobei einige nach außen gewandt Stellung bezogen, um so kampfbereit die Umgebung beobachten zu können.

Dann berichtete ich, was ich gespürt hatte, «Nahe der Koordinaten sind zwei mächtige Geister im Astralraum und halten Wache. Das eine ist ein Guardian Spirit, das andere ein Noxious- Spirit, also ein giftiger Luftgeist.» Ich rief die Karte auf und markierte via AR einen Kreis um den See. Dann trug ich 10 kleine Punkte ein, «Ungefähr dort sind Preparations, Heil- und Illusionsmagie. Eine weitere Preparation habe ich hier.», ich markierte auch den Punkt. «Hier sind vier Foki, genauer gesagt, zwei Zauberspeicher, ein Kraft- und ein Waffenfokus.»

«Das ist viel Magie.», bestätigte Fang.

Ich nickte, «Und das heißt, wir können weder eine astrale, noch irgendeine andere Form von magischer Aufklärung betreiben.», stellte ich ruhig fest.

«Dann sehe ich mir das mit einer Dragon Fly an.», meinte Rubber Duck sofort, «Sie ist mit Chamäleon Coating beschichtet, ich bin gut im Steuern und die feindlichen Drohnen sind eh auf Autopilot draußen, also pennt der Rigger wahrscheinlich.»

«Und wenn die auch `nen Decker haben?», warf Leatherface ins Feld, «Kann der dir die Drohne dann nicht abnehmen?»

Rubber Duck zuckte mit den Schultern, «Kaum. Dazu muss der mich erstmal finden. Ich check die Marks und wenn ich was drauf hab, ist ja Bloody Guts nicht weit.»

«Ich halte es für unwahrscheinlich, dass sie einen Decker haben.», erklärte ich, «An sich sind die Crying Masks aus Prinzip gegen Technik. An Drohnen sind die Sioux von klein auf gewöhnt. Neuerdings scheinen die Crying Masks zusätzlich Winternight-Vorgehen übernommen zu haben, was wieder nur Drohnen und diese Chips einschließt. Für Winternight ist die Matrix Loki, der Trickster und nichts Gutes. Doch wie auch immer, Rubber Duck, leg los mit der Aufklärung. Jedes Wissen ist nützlich. Wir anderen machen uns sicherheitshalber schon mal kampfbereit.»

«Wie sind die ganze Zeit schon bereit.», erklärte Fang und zog sein Messer.

❄️

Die letzten Meter zum See wurde das Gelände abschüssig. Der Wald wurde immer lichter und schließlich flog die kleine Drohne über eine offene Fläche in Ufernähe.

Der kleine See war bereits umgeschlagen. Grüngraue Wolken stiegen hoch und zogen über das schmutzige Wasser hinweg.

Auf der Lichtung standen drei Blockhütten. Schräg rechts vor der von uns aus gesehenen rechten Hütte, gab es nahe des Ufers eine Wasserstoff-Treibstoff-Zelle. Ein Kabel führten von dort aufs Dach der Hütte und von da aus weiter auf die anderen beiden Dächer. 

Außerdem waren zwei Steel-Lynx-Drohnen zu sehen, die rechts und links neben der Tür warteten und die offenbar ausgeschaltet waren.

Etwas Abseits am rechten Waldrand, standen zwei Toilettenhäuschen. 

Chemie-Toiletten selbstverständlich. Hier einen festen Wasser- oder Stromanschluss zu erwarten, wäre ja auch zu viel verlangt gewesen.

In der ganz linken Hütte, hatte ich die vielen Preparations gespürt. Demnach waren in der mittleren  Hütte, die Foki.

Genau dieser Hütte näherte sich Rubber Duck mit der kleinen Dragon Fly zuerst. 

Die Fenster waren nicht durch Läden verschlossen und so steuerte er eines davon an und flog darauf zu.

Doch wie wir sahen, sahen wir auf dem Feed nichts. 

Das Fenster war polarisiert.

Im nächsten Augenblick zeigte sich, wie gut es war, wenn man einen Rigger dabei hatte. Rubber Duck stellte etwas ein, positionierte sich neu, drehte sich hin und her - und schließlich erhielten wir ein klares Bild von drinnen. 

Es handelte sich um eine klassische Ein-Raum-Hütte, mit Kochnische, Gasherd und Essecke, in der drei Betten aufgestellt waren. Die Betten waren alle besetzt und in einem davon, schlief eine Frau, bei er es sich hoffentlich um Judith Firethorn handelte.

Außerdem konnten wir diverse Taschen und einen Kanister mit Wasser ausmachen.

Rubber Duck steuerte zur Hütte ganz links an. 

Das Bild an sich war ähnlich, allerdings war es dort voller, da hier fünf Männer schliefen. Hier entdeckten wir außerdem einen Tisch, auf dem Sturmgewehre und Maschinenpistolen lagen. Das ließ den Schluss zu, dass dort die ‚Fusssoldaten‘ schliefen.

In der Blockhütte rechts schlief nur eine Person. Dafür gab es hier einen Basteltisch mit elektronischem Kram. Des Weiteren wurde die Hütte offenbar auch als Vorratsraum genutzt, denn hier stapelten sich Wasserkanister und Paletten mit Fertiggerichten und Konserven.

«Okay, Howling Shadows,», sagte ich leise und dennoch voller Enthusiasmus, «Lasst und planen.» Ich lächelte in die Runde, «Mr.Tea, Fang, ihr bewegt euch so schnell wie möglich zum Ufer und schnappt euch die beiden Geister. Mash geht mit und gibt euch magische Rückendeckung, besonders für den Fall, dass ich euch von meiner Position aus nicht sehen kann. Dann brauchen wir jemanden, der sich um die Fusssoldaten kümmert und sie ausschaltet.»

«Das mach ich.». bot Iron Horse sofort an. 

Ich fragte gar nicht erst, ob er Verstärkung brauchen würde. Wenn dem so wäre, hätte er es gesagt. «Gut. - Rubber Duck, du startest die Roto-Drohne erst nachdem der Kampf losgegangen ist und bringst sie über der mittleren Hütte in Postion, um unser Ziel zu fangen, sollte es sich zeigen. Shark Finn, du schaltest die Steel-Lynx neben der linken Hütte aus, damit der Rigger sie nicht starten kann. Irgendwelche Ideen gegen den Rigger selbst?» …

❄️

[Song 27: Mischa "Book Chillak feat Esthero - Ready or Not3] «Wie du wünschst, Mylady.», erwiderte Godfather Kituma mit verschränkten Armen. Dann verschwand mein Guidance-Geist von der Gestalt eines menschlichen Schamanen der Native American, samt Lendenschutz und Büffelhelm, in den Astralraum, um dort zu verhindern, dass sich uns feindliche Geister unbemerkt näherten.

Ich richtete mich zu meiner vollen Größe auf, diesmal ohne Wind in meinem Haar, blickte in die CU Kameradrohne in meiner Nähe und erzählte, «Das wird jetzt sicher heftig werden. Doch wir werden uns die Beute holen, damit diese giftige Bedrohung für immer weggesperrt werden kann.» 

Dann wandte ich mich an meine Howling Shadows, «Los, machen wir all dem ein Ende, damit dies das letzte Stück Natur ist, dass Judith vergiftet hat. Aaa -!…»

«Hooh.», antworteten meine Kollegen und der Klang erfüllte mich mit Stolz. 

Wir waren noch mehr als 300 Meter von der Baumgrenze entfernt. Unser dunkler Ruf sollte nicht so weit getragen haben, aber selbst wenn, wir waren bereit und ob sie das auch waren, war uns egal.

Wir setzten uns laufend in Bewegung.

So leise wir möglich und geduckt, huschten wir in Formation durch den Wald.

Noch innerhalb der Baumlinie fächerten wir uns leicht auf.

Die 2 x 3 CU-Kameradrohnen schwärmten aus und hielten sich in der Nähe der Person auf, für die sie programmiert worden waren.

Thunderstrike, Leatherface, Rubber Duck, Bloody Guts, Shark Finn und ich blieben zurück und bezogen in Sichtweite zueinander Position.

Iron Horse bog gleich an der Baumgrenze scharf nach links ab. Leise und kraftvoll, wie eine Raubkatze, bewegte er sich auf die Hütte mit den Soldaten zu.

Mash raste in unglaublicher Geschwindigkeit noch weiter nach links, bis nahe ans Ufer. Von dort aus würde er unsere Männer am See auch im Blick haben, wenn sie für mich durch eine Hütte verborgen waren.

Rubber Duck war mit der Dragon Fly wieder vor das Fenster mit der Schamanen-Hütte geflogen. Er würde Bescheid geben, wenn sich dort drinnen etwas regte. 

Mr.Tea und Fang sprinteten auf die lichte Fläche.

Ich verlagerte meine Wahrnehmung in den Astralraum, konzentrierte mich auf die Magie und korrigierte dementsprechend den Weg meiner Howling Shadows, damit sie direkt auf die Geister zuhielten.

Eine Windbö trieb den widerlichen Gestank vom See zu uns rüber.

Ungesund grüner Schlamm spritze auf, als die Männer über die Fläche rannten.

Die Geister kamen ihnen entgehen und manifestierten sich direkt vor ihnen. 

Vor Mr.Tea tauchte eine giftige Gaswolke auf. Wie gut, dass Tiernan seine neue Kampfpanzerung bereits gestern fertig gestellt hatte. Der Sicht- und Atemschutz des Bowlers fuhr herab, als Mr.Tea Kampfhaltung annahm.

Fang bekam es mit einem Geist in der Gestalt eines kräftigen Native American in Kriegsbemalung der Sioux zu tun. Auf den ersten Blick, sah dieser völlig gesund aus. Auf den zweiten Blick, zeichneten sie grünliche Pusteln auf dessen Gesicht ab, die die verdorbene Natur seiner Herrin symbolisierten.

Iron Horse verschwand in der Blockhütte der Soldaten.

Rubber Duck war in die Roto-Drohne gesprungen und steuerte sie Richtung Block-Hütten-Dach.

Die Giftwolke stieß ihren stinkenden Atem aus, doch Mr.Tea konnte ausweichen und holte seinerseits zum Schlag aus.

Fang hatte sein Messer gezogen und attackierte den Krieger mit wilden, geschmeidigen Schlägen. Er bewegte sich mit einer solchen Geschwindigkeit und Eleganz, wie ich selten gesehen hatte.

Ich riß mich von dem schönen Anblick los und koordinierte mein Team.

Fangs Gegner war wahrlich nicht von dieser Welt und konnte mithalten.

Der Giftwolke wirbelte immer schneller umher, breitete sich aus und hüllte Mr.Tea ein. 

Shark Finn feuerte eine Rakete auf die Steel-Lynx Drohnen vor der rechten Hütte, sicher war sicher.

‹MyLady!›, meldete sich Godfather Kituma in meinem Bewusstsein, ‹Die Abscheulichkeit aus dem Wald wird sich gleich am See manifestieren.›

Verdammt, das Biest von vorhin hatte ich vergessen.

[Song 28: Two Steps From Hell (Archangel) - Strength Of A Thousand Man Recognition3] «Mash, sie brauchen gleich deine Hilfe. Ein weiterer Toxischer Geist ist im Anmarsch.», sagte ich an.

Mash wischte los und als der Geist sich im Rücken von Mr.Tea manifestierte, konnte Mash eingrätschen und dem Engländer die doppelte Gefahr abnehmen.

Nun gab es drei ungewöhnliche Kämpfe zu sehen und einer war interessanter, als der andere. 

So weit zu gut.

«In die Schamanenhütte kommt Bewegung.», sagte Rubber Duck an, «Die wachen auf.»

Thunderstrike zerschmetterte die Tür der Blockhütte rechts, mit einem Powerbolt.

Mr.Tea brach aus der Wolke aus und fetzte mit einem mächtigen Schlag einen Schwaden daraus beiseite.

Fang kassiert einen Schlag des Guardian-Spirit. Beinah wäre er aus dem Gleichgewicht geraten, doch er fing sich ab und stach dem Geist seinen Waffenfokus in den Unterleib.

Ich warf einen schnell Blick auf den Feed, den das RIG von Iron Horse ins Teamnetzwerk speiste. Drei der Gegner waren bereits ausgeschaltet. Er hatte das nicht angesagt, um nicht sprechen oder schreiben zu müssen.

Mash konzentrierte sich und holte aus, die Abscheulichkeit zu treffen. Es schien, als wäre sein Hieb ins Leere gegangen. Doch dieser Kampf fand auf der Astralebene statt und Mash hatte einen Treffer gesetzt, denn der riesige, kranke Bär zuckte zurück und brüllte vor Schmerz.

Ich konzentrierte mich, kanalisierte die Magie und ließ waghalsig zwei Illusionen kurz nacheinander los. 

Sowohl die Giftwolke, als auch der verdorbene Krieger, hatten mit dem Chaos zu kämpfen, das sie nun umkreiste. Das schwächte sie und machte es Mr.Tea und Fang deutlich leichter.

«Thunderstrike, Thunderstrike, Thunderstrike.», sagte der Marine an. Dann warf er den Zauber durch die Tür, die er sich zuvor selbst geöffnet hatte. 

Bei dem Rigger brachen, einer göttlichen Strafe gleich, Blitz und Donner los.

Rubber Duck landete die Roto-Drohne auf dem Dach und lauerte mit ihr direkt über der Tür.

Fang und Mr.Tea gewannen die Oberhand und schwächten die Geister zusehends. 

Mash sollte die gleiche Hilfe von mir erhalten. Ich griff die beiden Zauber, die ich noch aufrecht hielt, fisselte die Magie zwischen ihren Fäden hindurch, formte einen weiteren Chaos-Spruch und trieb ihn auf die Abscheulichkeit.

Details der laufenden Kämpfe konnte ich nun weniger erkennen, da ich damit beschäftigt war, die Fäden von gleich drei Zaubern in meinem magischen Händen zu halten. 

Ich grinste schief, was ich jetzt verpasste, konnte ich mir später als Aufzeichnung ansehen.

Die Erleichterung war spürbar, als meine drei Howling Shadows die Geister fast gleichzeitig besiegten.

Doch um aufzuatmen oder gar zu jubeln, blieb keine Zeit.

Das Wasser des giftigen Sees begann zu blubbern und zwei Sludge-Spirits manifestierten sich daraus. Die matschigen humanoiden Riesen stanken bis zu mir. Ihr Ziel war klar.

Es lautete Fang, die letzten Kampfmoves hatten ihn an den Rand des Sees getrieben und er stand mit den Combatboots bereits im Wasser. 

Mr.Tea wollte ihm zur Hilfe eilen, doch er schaffte es nicht einmal ansatzweise bis zum Ufer. Vor ihm brach die Erde auf und eine weitere Abscheulichkeit nahm Gestalt an.

Das gleiche geschah bei Mash.

Kituma hatte die Geister nicht kommen sehen. Sie mussten frisch gerufen oder sogar frisch beschworen worden sein. 

Die Biester sahen sich nicht einmal annähernd ähnlich. Neben Judith, musste es mindestens noch einen weiteren Toxischen Schamanen geben. 

Mr.Tea hatte beim Kampf gegen die erste Abscheulichkeit Schaden eingesteckt, doch mit jedem weiteren Schlag, schien sich der Gentleman auf die kranken Biester einzustimmen, denn er landete Treffer um Treffer. 

Der riesige Luchs mit dem grün-fleckigen Fell fauchte wütend, als ein Kick ihn in die Fresse traf.

Die Abscheulichkeit bei Mash sah aus, wie eine verdrehte Mischung aus Wolf und Vogel. Das Biest sprang hoch, die Krallen erhoben. 

Doch Mash wich aus und schlug dem Vieh in die Seite.

Ich konzentrierte mich erneut und ließ waghalsig wieder zwei Zauber kurz nacheinander vom meinen Fingern gleiten. Selbstverständlich galten meine Angriffe den Toxischen Wassergeistern, denn Fang bekam es ja mit zweien gleichzeitig zu tun.

Die Zauber trafen. 

Allerdings konnte ich den Entzug nicht ganz beiseite drücken und bezahlte das mit einem heftigen Kopfschmerz. Immerhin verlor ich die Zauber nicht, also war alles halb so wild.

«Ich hab ne Idee.», meldete Leatherface - der bisher die Tür der Schamanen-Hütte im Visier gehabt hatte - und wechselte die Position. «Snowcat, stört Feuer auch die Matschgestalten?», fragte er noch.

«Negativ.», erwiderte ich, «Sie sind allergisch gegen sauberes Wasser. Aber Feuer ist dennoch nicht ihr Element, sie könnten es zumindest nervig finden.»

Fang holte aus, um dem Matschmann voraus sein Messer ins Auge zu treiben. 

Es drang nicht so tief ein, wie ich gehofft hatte, doch immerhin brach er ein Stück aus der aus dem Geist heraus, das zu Boden plumpste.

«Die bei Judith ziehen Panzerjacken an.», gab Rubber Duck bekannt. 

Fang hatte einen Sludge mit einem Sprung gegen dessen Brust zurück ins Wasser getrieben. 

Das war gut.

Leider hatte Fang dabei dem anderen Sludge genau den Rücken zugedreht. Dieser packte Fang mit seinen Matsch-triefenden Händen bei den Schulten und zog ihn regelrecht in sich hinein. 

Fang gab ein ungesund blubberndes Geräusch von sich.

Mr.Tea bekam das auch mit. 

Er setzte einen Flying Kick an und trieb seine Abscheulichkeit ein ganzes Stück zurück. Dann drehte er ihm, ohne zu zögern, nun seinerseits den Rücken zu.

Leatherface sagte an, «Ich nehme die Treibstoffzelle unter Beschuss und bring sie zum Explodieren. Vertraut mir. Das klappt und mit etwas Glück entzündet das auch noch den See.»

Bei allen Drachen der sechsten Welt, das war gefährlich. Und waghalsig - es konnte also durchaus etwas bringen! Zumindest wäre es dann hell und das würde sich im Trideo gut machen.

Leatherface ließ seine Sturmkanone zweimal laut husten. 

Er traf die Wasserstoff-Treibstoffzelle und - ich konnte es kaum glauben- sie explodierte.

Ein paar Meter weiter schlug Mash erneut in die Luft.

Die Adler-Wolf-Abscheulichkeit kreischte ohrenbetäubend auf und zerplatze.

Die Luchsgestalt spuckte und eine grüne Masse traf Mr.Tea am Rücken. Zum Glück fing diesmal der Anzug das Meiste ab.

Leatherface rannte in seiner Hulk-Körperhaltung an mir vorbei und sprang förmlich zurück an seine ursprüngliche Schussposition.

Gerade noch rechtzeitig, denn justament meldete Rubber Duck, «Die drei stehen jetzt an der Tür.»

«Hab die Tür im Blick.», gab Leatherface, ein wenig außer Atem, bekannt.

«Judith brauchen wir lebend!», mahnte ich.

«Copy, ich schieß nicht auf die Frau.», bestätigte Leatherface.

Die Roto-Drohne erhob sich in die Luft.

«Fünf Tangos down.», meldete Iron Horse.

Die Tür der Schamanenhütte öffnete sich.

Mr.Tea hatte den Matschgeist erreicht, der Fang verschluckt hatte. Er setzte alles in den nächsten Schlag und rammte ihm seine Faust förmlich in die Brust.

Es war, als hätte der Schlag von Mr.Tea Fang regelrecht aus dem Matsch geschleudert.

Der Matsch zerplatze und Fang landete auf seinem Hintern. Fang hustete und prustete, doch er war am Leben.

Bäm!

«Tango down.», erklärte Leatherface. Sein Ziel brach vor der Schamanen-Hütte zusammen.

Mash griff den krankhaft aussehenden Luchs von hinten an. Mr.Tea hatte gute Vorarbeit geleistet und Mashs Angriff gab ihm den Rest. Ein Geist weniger.

Und noch mal: Bäm!

«Ein weiterer Tango down.», gab Leatherface bekannt.

Teile der explodierenden Treibstoffzelle fielen in den See und setzten ihn tatsächlich in Brand.

Der noch übrige Sludge Geist wollte offenbar nicht in einem Feuer fangenden See schwimmen gegen und trat ans Ufer. 

Nur, um dort von einem Zauberstrahl aus der Hand von Mash getroffen zu werden.

Er löste sich auf.

«Hey, Tür zu machen ist unfair.», schimpfte Rubber Duck, ließ die Roto-Drohne ein Stück tiefer sacken und schoß das Netz ab.

Der Meisterschuss drückte sich durch die sich schließende Tür und traf Judith Firethorn kurz hinter der Schwelle.

Das Netz zog sich zusammen.

Elektro-Schaden schlug zu und die Frau fiel zuckend zu Boden.

Während Mash sich um Mr.Tea und Fang kümmerte, da die beiden so einiges abbekommen hatten, liefen Leatherface und Iron Horse zur Hütte, um unsere Beute fachgerecht sicher zu stellen.

❄️

Wir hatten uns etwas in den Wald zurück gezogen, schon allein, um den giftigen Gasen aus dem brennenden See zu entgehen. Wenn alles an Oberflächen-Dreck auf dem See verbrannt war, würde das Feuer von selbst ausgehen, aber bis es soweit war, würde es noch dauern.

Wir warteten darauf, dass Average die Aeroquip Dustoff- Medizindrohne herflog, damit wir darin Judith Firethorn sicher transportieren konnten.

Ich grinste in die Runde, «Dafür, dass wir es mit gleich drei toxischen Schamanen zu tun hatten, sehen wir mehr als nur gut aus.»

Fang blickte auf seine schlammbedeckten Hosen und auf die Schuhe von Mr.Tea, dann zuckte er mit den Schultern, «Da man beim Sehen den Gestank nicht mitrechnet, hast du Recht.»

«Moment mal.», meinte Rubber Duck, «Hast du gerade drei Toxische Schamanen gesagt Snowcat?»

Ich nickte, «Ja, ich bin mir ziemlich sicher, dass auch die anderen beiden in der Hütte bei Firethorn Toxische Schamanen waren.»

Bloody Guts riss die Augen weit auf, «Leatherface! Alter! Du hast 2 Millionen Nuyen erschossen!»

«Scheiße.», kommentierte Leatherface verärgert.

❄️

[Song 29: The Dead South - In Hell I'll Be In Good Company3] Die morgendliche Fahrt zurück in die Sioux Nation verlief ausgelassen. 

Unsere beiden Zellen im Dodge General waren überfüllt, denn wir hatten vier, statt zwei Gefangene dabei. Drei von ihnen waren toxische Schamanen. Das wäre eigentlich sogar ziemlich gefährlich gewesen, doch Tiernan hatte spezielle Fesseln für unsere ersten beiden toxischen Gefangenen gebaut und arbeitete bereits an den Fesseln für Judith Firethorn.

Ja, wie hatten DREI Toxischen Schamanen gefangen und wir selbst waren alle noch am Leben. Dass wir einen von uns, vor ein paar Tagen hatten ‚neu starten müssen‘, zählte nicht.

Gut gelaunt, hatten wir besprochen, wie es weiter gehen sollte.

Schnell war klar gewesen, dass wir unsere ursprünglichen Ziele, die beiden Schamanen von Unit 419, der Verantwortlichkeit der Sioux Nation überlassen wollten, auch wenn uns das kein Kopfgeld einbringen würden. 

Genau darum, befanden wir uns auf der Rückfahrt in die Sioux Nation.

Den normalen Crying Mask Terroristen bekamen sie als Bonus obendrauf. Vielleicht konnten sie noch nützliche Informationen aus ihm rausholen. Uns ging das nicht an.

Harold Jolly Crow, der Toxische Schamane, der uns zuerst ins Netz gegangen war, würden wir an die Zweigstelle der Draco Foundation in Seattle übergeben und dort die 1 Million Nu¥ Kopfgeld kassieren.

Soweit war alles klar.

Nun konnte man jedoch schlecht auf der nächsten Basis der Sioux Defence Force auftauchen und sagen ‚Hallo, wir haben hier zwei toxische Schamanen zu verschenken!‘

 ‹Genau genommen, könntest ausgerechnet du das schon, Drachenkätzchen.›, warf Katze ein.

‹Ja, das könnte ich, aber die Männer da wären vielleicht überfordert, Katze.›, gab ich zu bedenken.

‹Was dann ihre Schuld ist, Drachenkätzchen.›, bestimmte Katze und machte es sich auf meinem Schoß gemütlich.

Glücklicherweise musste ich mir nicht weiter den hübschen Kopf über das ‚wo und wie‘ zerbrechen, denn ich kannte jemanden, mit dem wir etwas aushandeln konnten: Roger Soaring Owl, aktuell Chef der Sioux Defence Force und ehemaliger Boss von Ares Night Errant.

Kennen war vielleicht etwas übertrieben. Wir hatten Soaring Owl vor ein paar Monaten bei den ersten Ereignissen um Unit 419 kennen gelernt. Dank meines Mentors, hatten wir ihm persönlich Bericht erstattet, statt verhaftet und verhört worden zu sein.

Soaring Owl hatte uns sogar gedankt und mir dann eine Möglichkeit gegeben, ihn zu erreichen.

Genau diese Commlink-ID hatte ich gewählt, bevor wir losgefahren waren. Ich hatte gesagt, dass wir zwei Mitglieder der Band getroffen hätten, über wir die neulich gesprochen hatten und um einen Rückruf gebeten.

❄️

Drei Stunden später klingelte mein Commlink.

Soaring Owl war persönlich am Apparat, er hatte sein Bild eingeschaltet und deshalb machte ich auch bei mir die Kamera an. «Schön, Sie wieder zu sehen.», eröffnete er freundlich, «Sie haben tatsächlich Mitglieder der Band getroffen?»

Ich lächelte breit, «Ja, das haben wir. Ich könnte die beiden auch ans Commlink holen …»

Die Augen von Soaring Owl weiteten sich vor Überraschung.

«… aber sie schlafen gerade noch.»  

«Verstehe. - Dann schlage ich ein persönliches Treffen vor.», meinte Soaring Owl.

«Ich hatte gehofft, dass Sie das sagen würden.», erwiderte ich in charmantem Ton.

Soaring Owl schickte mir Koordinaten aufs Commlink. «Können sie diesen Ort bis heute um 17 Hundert erreichen?»

Ich checkte das kurz. Der Treffpunkt lag nahe des Yellowstone Park, «Ja, können wir.»

«Dann bis nachher.», sagte Soaring Owl mit einem Lächeln auf den Lippen.

«Bis später!», erwiderte ich und fügte noch ein, «Ich freue mich.», hinzu.

❄️

«Was bekommen wir denn jetzt für die, wenn bei den Sioux kein Kopfgeld ausgesetzt ist?», wollte Leatherface wissen.

«Na keine 2 Millionen.», meinte Bloody Guts bissig.

«Das nicht.», bestätigte Foggy, «Wir sollten jedoch in jedem Fall irgendetwas verlangen»

Ich streckte mich kurz, «Das glaube ich auch. Zuallererst möchte ich eine Genehmigung, das alles ausstrahlen zu dürfen. Mitsamt Hintergrundgeschichte versteht sich, aber ohne geheime Orte, wie die atomare Anlage von damals.»

«Finde ich gut.», fand Average.

«Wie wäre es denn, wenn wir uns des Weiteren mit unbefristeten Kopfgeldjäger-Lizenzen und Aufenthaltsgenehmigungen für die Sioux Nation ausstatten lassen?», schlug ich vor, «Also für jeden von uns. Dann können wir hier durchreisen oder uns aufhalten, ohne Anträge zu stellen. Natürlich könnten sie die widerrufen, aber warum sollten sie?»

Da alle einverstanden waren, war das augenblicklich beschlossenen Sache.

«Super.», kam von Average, «Ich weiß, dass Snowcat das alles aushandelt. Wir sollten uns schon vorab eine coole Location für die Übergabe aussuchen.»

«Auf jeden Fall zu High Noon.», kam sofort von Rubber Duck.

Ich überlege kurz, «Wie wäre es, wenn wir das irgendwo in der Nähe des Blackstone Gefängnisses machen?»

Average rief Bilder des berühmten Gefängnisses auf. 

Zumindest unter magischen Gelehrten, war der Ort berühmt, denn dort befand sich einer von zwei festen Mana Warp, von denen man in der 6.Welt wusste.

«Cool.», freute sich Average, «Das sollte sich gut eignen. Mit viel Platz zum Drehen und das Gefängnis mit der düsteren Aura im Hintergrund.»

Average wusste wahrscheinlich gar nicht, wie recht er mit seiner zweiten Äußerung hatte.

❄️

Selbstverständlich fuhren wir mehr als nur pünktlich bei den Koordinaten nahe des Yellowstone Park vor. 

Soaring Owl kannte Shark Finn, Iron Horse und mich bereits, demnach würden auch genau wir das Gespräch führen.

Außerdem begleitete Foggy uns. Er besaß doch tatsächlich eine Anwaltslizenz für die Sioux Nation. Abgesehen davon, konnte er darauf achten, dass es bei den ausgehandelten Bedingungen, korrekt zu ging.

Wir ließen den Wagentross in einiger Entfernung stehen und gingen das letzte Stück zu Fuss.

Selbstverständlich war Soaring Owl nicht allein gekommen, doch er wies seine beiden Bodyguards an, zurück zum Wagen zu gehen und trat uns allein gegenüber. 

Mit der Würde, die nur ein wahrer Stammesältester an den Tag legen konnte, forderte er uns auf, in der Prärie Platz zu nehmen. 

Zu meiner großen Überraschung hatte er sogar eine Pfeife und Tabak mitgebracht. Dinge, die in der Sioux Nation verboten waren und zu deren Nutzung man eine Genehmigung brauchte.

❄️

Zwei und eine halbe Stunde nachdem wir uns gesetzt hatten, waren unsere Verhandlungen abgeschlossen. 

Einen Großteil der Zeit, hatten wir schweigend mit einander verbracht.

Bei vielen Stämmen der Native Americans war es üblich, jedes Wort lange zu bedenken. Ich war auf Soaring Owls Beispiel eingegangen und so war Minute um Minute vergangen.

Soaring Owl besaß ein gutes Pokerface, ich hatte trotzdem merken können, wie dankbar und beeindruckt er von unserer Taten war.

Kurz vor Schluss hatte der Chef der Sioux Defence Force noch versucht herauszufinden, ob Charles Iron Hose bei den Howling Shadows bleiben würde. 

Doch Charles hatte sich kein Statement entlocken lassen.

Am Ende konnten wir mit dem Ergebnis der Verhandlung nur zufrieden sein.

Wir durften das Gedrehte zeigen.

Die Übergabe am Blackstone Gefängnis, war dem Chef der Sioux Defence Force nur Recht, denn es sollten seiner Aussage nach, alle ruhig glauben, dass die beiden dort untergebracht waren. 

Auch mit den permanenten Lizenzen war er einverstanden gewesen. 

Wissend lächelnd hatte er gemeint, dass sich dies am einfachsten bewerkstelligen ließ, wenn derjenige Land in der Sioux Nation besaß. Passender Weise hatte er genau für diesen Zweck und um die Dankbarkeit der Sioux Nation auszudrücken, einen Vertrag vorbereitet, der den Howling Shadows einen alten Militär-Compound überschrieb. Die Sioux Defence Force nutzte das Gelände nicht mehr, aber es war mit Baracken und diversen Trainingsanlagen ausgestattet.

Vor Überraschung hätte ich beinah für einen kurzen Augenblick den Mund offen stehen lassen.

Beinah!

❄️

Meine Kollegen waren ähnlich baff, als ich sie mit den Worten begrüßte, „Herzlichen Glückwunsch, jeder von euch ist soeben Grundbesitzer in der Sioux Nation geworden.“

Von all dem würde der Zuschauer selbstverständlich nicht zu sehen bekommen. 

Bei der Verhandlung mit Roger Soaring Owl, waren nicht einmal Kameras dabei gewesen.

Unsere Zuschauer würden nach unserer Rückkehr vom See und unserer Abfahrt, noch das Team-Gespräch darüber mitbekommen, was wir mit unseren Gefangenen vorhatten. 

Dass wir den Chef der Sioux Defence Force kannten, ging niemanden etwas an.

🎬SatHS S1/E5, Szene 106-108🎬

106

Weitwinkel Aufnahme von oben. Die Männer und Frauen von SatHS sitzen oder stehen vor dem Airstream, irgendwo in der Prärie und unterhalten sich.

Schnitt.

Nahaufnahme Fang. Er sagt, „Bin auch total dafür, die beiden bei den Sioux abzugeben, aber wie machen wir das? Gehen wir auf das nächste Polizeirevier?“

Schnitt.

Nahaufnahme Snowcat, sie lächelt und meint, „Ich glaub, ich hab da eine Idee. Ich muss nur mal ein paar Comcalls führen.“

Schnitt.

107

Zusammenschnitt (18,24 Sekunden). Snowcat sitzt auf der Couch im Airstream und führt ein oder mehrere Commlink-Gespräche. 

Man kann nicht verstehen, was sie sagt. Anstelle der Original Tonspur läuft Musik.

Man kann auch nicht erkennen, mit wem sie spricht.

Schnitt.

108

Snowcat beendet das Gespräch. Die Musik wird wieder durch die Original-Tonspur ersetzt.

Snowcat zwinkert in die Kamera und sagt, «So, damit ist das alles geklärt. Morgen übergeben wir Jason Two Bear, Judith Firethorn und Sam Looks Twice den örtlichen Behörden. Wir haben sie gejagt und gefangen, aber wir werden nicht ihre Richter sein. Ich hoffe, Du bleibst bis zum Ende der Folge dabei und siehst Dir die Übergabe an. Auch wenn ich mir wünsche, dass das alles sehr langweilig und problemlos verläuft, gehört das doch irgendwie dazu. Ich würde mich jedenfalls freuen, wenn Du dranbleibst.»

❄️❄️❄️

[Song 30: Jill Andrews -Tell That Devil3] Ich schmunzelte bei der Erinnerung daran, wie Average darauf gehofft hatte, dass die Sonne bei der Übergabe von einem strahlend blauen Himmel scheinen würde und wie er gejubelt hatte, als es tatsächlich so gekommen war.

Ich hatte es vorher nicht ganz glauben wollen, aber jetzt, nachdem ich alles hintereinander angesehen hatte, wirkte es tatsächlich heroisch, wie wir da so zu High Noon die Übergabe machten.

Vorher war mir das alles ein wenig zu ‚in Szene gesetzt‘ vorgekommen.

Jetzt gefiel es mir, wie ich in der Mitten neben Foggy lief, flankiert von Shark Finn und Bloody Guts und vor mir Thunderstrike.

Hinter mit gingen Fang, Iron Horse und Mr.Tea, die jeweils einen der mit Spezialfesseln a la Tiernan gefesselten und mit einer Magiermaske geknebelten Toxischen Schamanen und den Terroristen führten.

Wir gingen auf eine Gruppe von 8 Soldaten und ihrem Captain zu.

Average hatte so viele Kameraperspektiven gefordert, dass auch Rubber Duck voll für die Steuerung eingespannt gewesen war.

Wie gesagt, jetzt gab ich es gerne zu, gerade die Bilder, die mit der Lockheed X im Tiefflug aufgenommen worden waren, machten eine Menge her. 

Abgesehen davon, hatte Average das toll geschnitten und arrangiert.

Wir übergaben also die Gefangenen und … wow, was sahen wir cool dabei aus in unseren schnieken Panzerungen und nochmal wow, was hob sich mein Weiß von allem ab.

Selbstverständlich hatte ich die Sylphe Tinkerbell dabei gehabt, die mein Haar passend im Wind hatte tanzen lassen. 

Das Blackstone-Gefängnis lauerte bedrohlich im Hintergrund. Natürlich waren wir nicht nah genug gewesen, um von den Auswirkungen des Mana Warp betroffen zu sein. 

Average hatte die Bilder des Gefängnisses deutlich bearbeitet und zwar nachdem ich ihm beschrieben hatte, wie so etwas auf der Astralebene aussah. 

Das Ergebnis machte eine Menge her.

Während die Soldaten die Gefangenen in den Transporter brachten, überreichte mir der Captain eine Urkunde. 

Eine echte Urkunde aus Papier. 

Die entsprechenden AR-Dokumente waren bereits am Vortag transferiert worden.

❄️❄️❄️

Der Captain und ich verabschiedeten uns mit Gesten, statt mit Worten, so wie es bei den Sioux üblich war und nachdem der Gefangenentransport los gefahren war, wandte ich mich an die Zuschauer. 

Zunächst hielt ich stolz die Urkunde so in die Kamera, dass man keine Details erkennen konnte, «Guck mal, wir haben zum Dank ein Trainingsgelände geschenkt bekommen. Jetzt können wir noch besser trainieren, um noch besser zu werden.»

Ich übergab die Urkunde an Foggy und erzählte weiter, «Wir haben die gefangen, für die wir ausgezogen waren und damit gibt es nun zwei Gefahren weniger, die draußen rumlaufen und unsere schöne Welt unsicher machen.» Ich legte den Kopf leicht schief und lächele verführerisch, «Wir besprechen jetzt gleich, wo wir unser Party feiern. Natürlich feiern wir erst nachdem wir den dritten Toxischen Schamanen übergeben haben. Auch er wird weggesperrt werden, daran gibt es keinen Zweifel. Während wir uns also einen Club aussuchen, kannst Du Dir den letzten Abspann-Clip unserer ersten Staffel anschauen. Wir sehen uns dann spätestens zur zweiten Staffel wieder. Pass bis dahin auf dich auf.»

Ich schickte einen Luftkuss in die Kamera, griff in meine Jacket-Tasche, zog eine glitzernde, illusionäre Kugel daraus hervor, warf sie in die Luft und ließ sie an ihrem Scheitelpunkt zu einem silbernen Sternenschauer zerplatzen.

❄️❄️❄️

Auf dem Trideoschirm startete nun ‚Average’s alberne Aussetzer‘.

Take Outs, die unser Regisseur selbst zusammen gestellt hatte.

Ein fallengelassener Gegenstand hier, eine kleine Pöbelei zwischen Teamkameraden dort, der eine oder andere Versprecher und andere lustige Dinge, die wir bisher nicht in der Serie gezeigt hatten.

Ich musste herzhaft lachen, als schließlich Mr.Tea auf dem Bildschirm erschien und gezeigt wurde, wie er am Ende von Teatime mit Mr.Tea grinste und - nachdem er ausführlich über das richtige Maß an Milch im Earl Grey gesprochen hatte - den Inhalt seiner Tasse in die Prärie kippte und sagte, „Eigentlich trinkt man Earl Grey überhaupt nicht mit Milch, sondern mit Zitrone.“

Ganz zum Schluß hatte Average diverse „Cut“-Rufe von unterschiedlichen Teammitgliedern, in verschiedenen Situationen ausgesprochen, aneinander geschnitten.

Während es also Cut, cut, CUT, cut, Cut, CUT und noch mal Cut tönte, waren nach all den rechtlichen Hinweise und anderem Kram die Worte zu lesen: Snowcat and the Howling Shadows spenden einen Teil des für Harold Jolly Crow kassierten Kopfgeldes, an den ‚NAN Open Landscape & Wildlife Conservation Fond‘.

‹Und Katze? Was meinst Du?›

‹Ich meine, ich hatte von Anfang an Recht Drachenkätzchen. Eine Schale Vanillesahne reicht nie und nimmer für fünf Folgen. Oder wolltest du etwa meine Meinung zur Serie hören?›

‹Eigentlich schon, Katze.›

‹Ach so. Die sollte sich doch eigentlich von selbst erklären, Drachenkätzchen. Immerhin bin ich die ganze Zeit dabei geblieben und das, obwohl ich genau wusste, was passieren wird.›

Ende der 5. und letzten Episode.

Schalte auch in zwei Wochen wieder ein, um eine Bonusfolge zu sehen und Cast und Crew von SatHS auf die After- und Release Party zu begleiten.

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Fussnoten: 

0. Bei den Episoden handelt es sich um in Geschichten umgewandeltes Pen & Paper RPG. Durch die Umstellung von SR4A auf SR5 und zusätzlichen Regelerweiterungen, kann es in den Geschichten zu Unbeständigkeit oder Widersprüchen zu früheren Episoden kommen. So beherrscht zum Beispiel ein Charakter eine Fähigkeit nicht mehr, die er vorher konnte oder das Wirken einer Kraft hat andere Auswirkungen als zuvor. Für den Charakter ist es aber so, als wäre es immer schon so wie nach den neuen Regeln gewesen. Wir spielen die aktuelle Kampagne im ‚cineastischen’ Stil, das heißt, eine tolle Szene zu haben, steht über der hundertprozentigen Regeltreue. 

1. Der Zeitstempel wird an unsere Zeitlinie angepasst und ist maximal an die offizielle Timeline angelehnt.

2. Die Staffel wurde am 04.11., 25.11., 03.12.; 10.12., 28.12.16 und 20.01.2017 erspielt. Der Spieler von Fang war am 1. & 2. & 4. & 5. &. 6. Abend anwesend, der Spieler von Mr.Tea war am 1. & 2. & 4. & 5. & 6. Abend anwesend. Der Spieler von Leatherface war am 1. & 3. & 5. & 6. Abend anwesend. Wegen den Widrigkeiten und Schönheiten des RL, können nur selten alle Spieler am Spielabend teilnehmen. Deshalb können Charaktere ohne weitere Erklärung auftauchen oder verschwinden. Darüber, welche Charaktere mit auf einen Run gehen, entscheiden die Spieler nach eigenem Gefallen. Das muss nicht immer die logistische Entscheidung sein. Manchmal ist ein Charakter mit auf einem Run, obwohl sein Spieler abwesend ist. In diesen Fällen wird der Charakter zwar mitgeführt, sein Handeln gerät, wenn möglich, aber in den Hintergrund. Der Spotlight soll auf Charakteren stehen, deren Spieler anwesend sind. Gegebenenfalls hinterlassen Spieler beim GM Regieanweisungen. 

Eine Beschreibung aller Charaktere findest du hier [LINK].

Eine Übersicht von Cast und Crew von SatHS findest Du hier [LINK].

3. Die verlinkten Songs sollen lediglich zu Stimmung beitragen und enthalten keine versteckten Hinweise. Jedenfalls meistens nicht :). Übrigens kaufen wir jeden in den Episoden verwendeten Song, sollte er sich nicht schon vorher in unserem Besitz befunden haben. Nicht nur, damit wir die Songs jeder Zeit auf all unseren Geräten abspielen können, sondern auch, weil wir damit den jeweiligen Künstler unterstützen möchten. Eine Liste mit dem kompletten SatHS Soundtrack findest du hier. [LINK].

4.Die Truppe mit der Captain America (Marvel) im zweiten Weltkrieg gegen Hydra ins Feld zieht, heißt „Captain America and the Howling Commandos". Daran angelehnt, entstammt die Titelidee eigentlich. Abgesehen davon, ist „Howling Shadows“ der Titel des aktuellen Shadowrun® -Critter Quellenbuchs von Catalyst. Wir fanden die Doppeldeutigkeit gerade bei der Zusammensetzung des Teams passend. 

5. Eine Übersicht des Steampunk- Journals findest Du hier [LINK].

An dieser Stelle bedanken sich die Spieler unserer Runde bei den Entwicklern und Mitarbeitern der Shadowrun®-Produkte. Ohne ihre Arbeit wäre unser Spiel nicht möglich!

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*