Episode 04/13 (vom 22.02.) Run 41/7

Welcome back, omae!

Schön, dass Du wieder dabei bist!

Derzeit On The Run sind: Blackstone*, Blood, Llamé, Riven, Starbuck, Steel, Thunderstrike, Twinbow* und Snowcat. (*Spieler war nicht anwesend.)

Datum in unserer SR-Timeline: 2 Juni 2072

Was bisher geschah: Die Runner haben ein Job von Horizon angenommen. (Achtung enthält Spoiler für Colombian Subterfuge by Catalyst Game Labs). Ihre Missionen könnten entscheidend in den Krieg zwischen Amazonien und Aztlan eingreifen und die Waage Richtung Amazonien ausschlagen lassen. Die aktuelle Mission dreht sich um ein aztlanisches Kriegsgefangenenlager, in dem mehrere Hundert amazonische Gefangene festgehalten werden. Vier Ziele gilt es zu erfüllen. Die Ziele 1-3 hat das Team erfolgreich erledigt. Die schwarze Phase der Operation um Ziel vier, die Befreiung der Gefangenen, ist im vollen Gange. Erschwerend kommt hinzu, dass sich ein alter Feind von UC, Tenoch, im Lager aufhält. 

Die mondänen Gefangenen und auch einige wenige Erwachte wurden bereits aus ihren Zellen befreit. Um die 50 der 150 aztlanischen Soldaten wurden schon ausgeschaltet, aber auch das Team musste Verluste hinnehmen. Sunrise, der schnell Gegner um Gegner von seiner Position im Dschungel aus erschossen hatte, fiel einige Sekunden nach Beginn der schwarzen Phase einem generischen Scharfschützen zum Opfer. Bis auf ihn und Riven, die den toten Körper des Russen mit sich tragend durch den Dschungel Richtung Lager levitiert, befinden sich alle unsere Runner im Lager. Snowcat fliegt in Drake-Gestalt durch den Gefängniskomplex. Twinbow und Llamé in seiner wahren Gestalt, kämpfen in der 2. Etage des Gefängnisses. Starbuck sitzt allein im CommCenter. Blood und Steel feuern nahe des Eingangstores und Blackstone und Thunderstrike halten auf dem Dach des Fahrzeugparks die Stellung.

Unten im Fahrzeugpark befinden sich fünf aztlanische Soldaten von denen sich einer durch das Tragen von zwei gekreuzten Cougar Fineblades am Rücken von den anderen unterscheidet. Double Cougar hat sich in den Fokus von Blackstones Aufmerksamkeit gerückt.

Wir schalten uns genau dort in das Geschehen zurück, wo wir die Runner das letzte Mal verlassen haben. 

Diesmal haben wir das Glück, die Ereignisse aus drei Blickwinkeln präsentiert zu bekommen, dem von Snowcat, dem von Blood und als besonderer Bonus werden wir auch noch den Blickwinkel von Starbuck** mit erleben dürfen. (**Geschrieben vom Spieler von Starbuck.)

Über Deine Kommentare freuen wir uns wie immer sehr in „The Tale So Far Part II“, [LINK]. 

Die letzten Worte von Snowcats Rede verklangen in den Köpfen der Metamenschen und Wesen unter ihr. Sie war zufrieden, denn die Ansprache hatte die erhoffte Wirkung gezeigt. Ein Ruck ging durch die mitgenommenen Gefangenen, deren Schultern sich straffen. Sie richteten sich auf, ihre Körpersprache zeugte nun von Zuversicht und Kampfwillen.

Sie drehte eine weitere Runde direkt unter der Decke und genoss, trotz des brodelnden Kessels unter ihr, das Gefühl zu fliegen. In dieser Gestalt gab es so unglaublich viel mehr wahrzunehmen. Vorsichtshalber hielt sie Ausschau nach Tenoch, doch sie konnte ihn nicht entdecken. Da sie weder seine Aura noch seinen Geruch kannte, wäre das natürlich selbst dann schwierig gewesen, wenn er sich direkt vor ihren Augen befunden hätte, denn er würde nun sicher einen Helm aufhaben und sich rein optisch kaum bis gar nicht von den anderen Soldaten unterscheiden. 

Tenoch war also nicht zu sehen, stattdessen fiel Snowcat bei ihrem Vorbeiflug ein Magier auf, der mit einigen Soldaten am nördlichen Treppenhaus stand. Sie blickte nach unten in Richtung von Llamé und dem Anaconda-Gestaltwandler Milan und gab die Information an sie weiter.

Milan hatte sich nach seiner Befreiung Llamé angeschlossen. In seiner menschlichen Gestalt war er ein hoch gewachsener, schlanker, aber sehr muskulöser Indio, der nur direkt auf der Schädeldecke einen Kreis aus dunklem Haar trug, den Rest seines Schädels hielt er normaler Weise offenbar kahl geschoren. Allerdings zeigten sich auf Grund seiner Gefangenschaft inzwischen überall die charakteristischen schwarzen Stoppeln von nachwachsendem Haar.

Milan und Llamé hatten die Botschaft verstanden, Milan zeigte mit der Hand in Richtung des nördlichen Treppenhauses, Llamé nickte und bleckte die Zähne seines mächtigen Gebisses. Dann setzten sie sich in Bewegung.

Twinbow rannte an den beiden vorbei und verschwand in einer Zelle, um den nächsten Gefangenen aus seinem medizinisch erzwungenen Tiefschlaf zu wecken. Von hier oben hatte man wirklich eine gute Übersicht.

Snowcat war ein Stück herab gesegelt und schlug nun ein paar mal kräftig mit ihren Flügeln. Sie kam überraschender Weise sehr gut zurecht und inzwischen war sie nicht mal mehr der einzige Drake hier in der Luft. Der befreite gefiederte Drake schwebte ebenfalls durch die Luft und attackierte die feindlichen Soldaten mit Gift aus seinem Stachel. Seine bunten Federn sahen einfach herrlich aus und sie raschelten leise, wenn er eines seiner eleganten Manöver vollführte. 

Zwei der Soldaten bei dem aztlanischen Magier gaben Supressionfire auf Llamé und Milan ab, um ihren Vorstoß zu stoppen. 

Plötzlich manifestierte sich ein Geist in Form eines kräftigen aztekischen Kriegers mit einem riesigen Schwert vor den beiden Gestaltwandlern.

Snowcat sah aus ihrer erhobenen Position, dass sich zwei der vier Soldaten beim Magier davon geschlichen hatten, um ein besseres Schussfeld auf Milan und Llamé zu haben. Auch diese Information gab Snowcat zu ihnen weiter. Sie schaute in die Richtung der beiden und sprach. Es war nicht weiter schlimm, dass das auch von anderen in deren Umgebung, die sie ebenfalls im Blickfeld hatte, gehört werden konnte. 

Milan nickte und wandelte sich, sein Schlangenkörper war sicher über fünf Meter lang.

Twinbow steckte den Kopf aus der Zelle und sah Llamé, der etwas hinter Milan dem Geist gegenüberstand und rief, „Ey Llamé du stellst dich zum Kämpfen an ne Schlange an, das würde mir zu lange dauern.“ Der süße Elf konnte das Scherzen einfach nicht lassen, Snowcat mochte seine Leichtigkeit. Sie mochte sie selbst dann, wenn der Spruch eher platt klang, wie dieser hier.

Eigentlich wollte Twinbow vorpreschen, um den Geist zu verbannen, aber das Supressionfire hinderte ihn daran die direkte Route zu nehmen, er würde also noch einen winzigen Augenblick brauchen, um eingreifen zu können. 

Diese Zeit nutze der Geist, um mit seinem mächtigen Schwert nach dem Leoparden Llamé zu schlagen. Der Hieb saß und Milans Schlangenkörper wurde mit Llamés Blut bespritzt. Milan gab einen bedrohliche Zischlaut von sich. 

Llamé fauchte wütend und schlug im Gegenzug mit seinen gewaltigen Pranken nach dem aztekischen Krieger. Seine Revanche saß, auch wenn er den Geist nicht in dem Maß verletzte, wie der zuvor ihn. Llamé hatte sich dabei so gut in Position gebracht, dass der nächste Schwertschlag des Geistes im Leeren landete, was Llamé wiederum die Gelegenheit gab, seinen Raubkatzenkörper ein weiters Mal auf den Hinterbeinen aufzubäumen, dem Geist die Vorderpranken ins manifestierte Fleisch zu schlagen und einen Kratzer auf der Aura zu hinterlassen. 

❅❅❅

Allein im CommCenter atmet Starbuck tief durch. Er genießt das Gefühl, wie die Energie der Matrix seinen ganzen Körper durchdringt. Sofort fühlt er sich frischer. Natürlich hat er seine Kräfte auf dem Run in keiner Weise eingebüßt, trotzdem fühlt er sich jetzt stärker. Nur mit einiger Mühe kann er der Versuchung widerstehen, sofort in den neuesten Threads in all den Netzwerken, in denen er aktiv ist, zu stöbern. Das muss warten, er konzentriert sich wieder.

Um ihn herum sind goldene Wände. Er befindet sich in einer goldenen aztlanischen Pyramide. Die kunstvolle Wandmalerei beeindruckt ihn nicht. Interessant sind da schon die Ameisen und Spinnen. Tausende davon ziehen ihre Bahnen an den Wänden entlang. Sollte das Netzwerk in den Alarmzustand wechseln, wird jeder User sofort lokalisiert und angegriffen werden. Noch halten sie Starbuck für einen von ihnen. Starbuck ruft einen seiner Freunde. Es erscheint ein mittelgroßes Tier mit grauem Fell. Die schwarz gefärbte Gesichtsmaske rund um die Augen zeichnet sich scharf von dem umgebenen weißen Fell ab. „Hi Rip!“ begrüßt Starbuck seinen Crack-Sprite, einen Waschbären. „Bitte beobachte den Eingang zur Pyramide und sag mir sofort Bescheid, wenn sich ein neuer User anmeldet. Ich will wissen, wenn wir Besuch bekommen. Danke!“ Er krault den Waschbären am Kopf und schickt ihn auf den Weg.

Suchend blickt sich Starbuck um. Er will das Tactic-Comm der Azzies runterfahren. Er entdeckt eine Art Eingang, der von zwei prächtigen Aras bewacht wird. Aus dem Eingang strömen pausenlos dutzende Kolibris. Auch wenn die Kolibris alle erdenklichen Farben haben, schimmern sie doch alle metallisch grün. Über dem Eingang entdeckt er das Icon für das Tactic-Comm. „Da bist du ja“ denkt er sich. Die vielen Kolibris sind der Datenstrom, den das Tactic-Comm an die Soldaten sendet.

❅❅❅

Was müssen meine Augen da sehen? Die Fragger haben sich beeilt. Da Sunrise nicht mehr da ist, werden andere räumen müssen: „Achtung, mittlere Türme sind wieder besetzt, nehme nördlichen Turm unter Beschuss.“ Zumindest zieht der Azzie den Kopf ein. 

Steel: „Versiegle gleich mit den Bodendrohnen HQ:“

Thunderstrike: „Steel, danach markier ich die Türme und du schiesst sie ab.“

Steel: „Copy.“

Bis es soweit ist, nehm ich den Turm noch mal unter Feuer. Voller Kopftreffer, hättest du mal nicht geguckt, Fragger. Ein weiterer Kill für mich. 

Die Drohnen fahren aus dem Haus, die Schaumkugel splashen gegen die Fenster des HQ‘s, mutieren sofort zu einer festen Masse, Ausgang versiegelt.

Blackstone: „Ich will runter, in den Fuhrpark, mir die Typen schnappen.“ Davon hat er eben schon mal gesprochen, hat wohl Hummeln im Hintern, der Zwerg.

Thunderstrike antwortet: „Negativ. Keiner geht alleine ins Gebäude!“

Blackstone sofort: „Dann komm mit. Die sind zu gefährlich für die anderen.“ Ich muss grinsen, gefährlich für die anderen? Da will jemand aber unbedingt was erledigen.

Twinbow: „Ey Llamé du stellst dich zum Kämpfen an ne Schlange an, das würde mir zu lange dauern.“ Schlapper Witz, nur weil da Schlangenwandler sind, aber den Versuchs war‘s wert. 

Ich spreche Steel über unseren privaten Kanal an: „Kommst hier ne Weile ohne mich klar, wenn die Türme platt sind?“

„Klaro!“

Also sag ich zu Blackstone während ich den Typ auf dem zweiten Turm mit Waffenfeuer in Deckung zwinge: „Blackstone warte bis die Türme down sind, dann gehen wir zusammen.“ Der Zwerg knurrt kurz, wie ein bissiger Pitbull, dann kommt: „Copy, aber der Typ gehört mir.“ Ah, Blackstone nimmt das mit dem Feuer auf ihn durch den Klingenmann persönlich. Mir egal. Er kann den haben, bin heut großzügig und sag das sogar an: „Okay.“

Thunderstrike: „Beamrider, Beamrider, Beamrider.“

Da schlägt auch schon der Mörser zu und plättet den ersten Turm. Four to go. Magazin fast leer, nachladen und nach neuen Zielen Ausschau halten. Keiner da. Niemand traut sich an uns ran.

❅❅❅

Es war wirklich faszinierend, ständig gleichzeitig auch astral wahrzunehmen. 

Snowcat manövrierte in der Luft, änderte ihre Position, nahm die Waffe eines der Männer ins Auge, die Deckungsfeuer abgaben, konzentrierte sich und spie ihren Eisatem aus. Der Soldat schrie auf und ließ die gefrostete und zerstörte Waffen fallen. Beinahe hätte Snowcat laut vor Freude gejubelt. Das hatte gesessen. Sie hatte das Deckungsfeuer halbiert.  

Llamés nächster Sprung gegen den Geist ging daneben. 

Doch Milan zielte besser, sein Schlangenkörper zog sich wie eine Feder zusammen und dann stieß er vor, biss dem Geist in den Hals und dieser löste sich auf. 

Wunderbar. Doch Snowcat hatte sich ein wenig zu früh gefreut, die beiden Soldaten, die sich angeschlichen hatten, gaben nun ebenfalls Suppressionfire auf die Zone ab, in der sich Llamé, Milan und Twinbow in Deckung befanden. 

Llamé und Milan scherten sich nicht darum, sie wussten, dass ihnen die Kugeln kaum etwas anhaben konnten. Sie schluckten die Treffer kaltschnäuzig, wohl wissend, dass der Schmerz nur von kurzer Dauer sein würde und sie den Schaden irgendwann regenerieren könnten. Sie eilten einfach auf ihren nächsten Gegner zu. Twinbow hingegen blieb gezwungenermaßen in Deckung.

Snowcat wollte sich mit ihrem Eisatem einer weiteren Waffe widmen, aber sie kam nicht dazu, denn der feindliche Magier streckte die Hand in ihrer Richtung aus. Ein Flammenstrahl löste sich und hielt direkt auf sie zu. Snowcat musste all ihre noch jungen Flugkünste zusammenraufen, um dem Strahl auszuweichen. Das war sehr knapp gewesen. 

Nebenbei bemerkte sie, dass irgendein Soldat inzwischen eine Granate geworfen hatte, sie war genau zwischen Llamé und Milan gelandet und auch Twinbow würde von dem Blast noch einiges abbekommen. Sie stieß einen Warnruf aus.

Gerade noch rechtzeitig wandte sie ihre Aufmerksamkeit dann wieder dem Magier und den beiden Soldaten vor ihm zu. Der Mage zeigte auf Snowcat und wies die beiden an, sie unter Beschuss zu nehmen. Er hatte sie ganz klar als gefährliches Ziel markiert. Diese Erfahrung war für sie neu. Der Linke der beiden reagierte nicht darauf, denn er war noch damit beschäftigt geschockt auf seine gekühlten Hände zu starren. Aber der andere hob seine Waffe und zielte genau auf ihren Unterbauch. 

Snowcat wusste nicht, wie gut die ihr eigene Panzerung gegen solche Kugeln gewappnet war und sie hatte auch keine Lust dazu, dies herauszufinden. 

Llamé schnappte mutig nach der Granate und spuckte sie über die Balustrade nach unten. Das Glück war den Kämpfern hold und das Teil explodierte in der Luft, noch bevor sie in der Nähe des Lindwurms am Boden aufgeschlagen war.

Milan schlängelte sich durch das Supressionfire und drückte mit seinem Angriff einem der beiden Typen den Helm platt. Der Soldat schlug hin und würde wohl nie wieder aufstehen, seine Aura verlosch. 

Der Aztlaner unter Snowcat drückte ab, Snowcat zog ihren Bauch gerade noch im letzten Moment zur Seite, doch der zweite Burst folgte auf dem Fusse und sie wich noch knapper aus. Sie musste dringend hier weg und irgendwo Deckung suchen. 

Auch auf Milan wurde geschossen, doch er setzte seinen Weg fort und hielt weiter auf sein Ziel zu. 

Twinbow nahm Anlauf und peilte den Soldaten an, dem sie die Waffe zerstört hatte. 

Der Magier wechselte zu Snowcats Erleichterung das Ziel. Da nicht mehr viel Schutz zwischen ihm Llamé, Milan und Twinbow stand. Doch sein Flächenzauber verpuffte, so dass nicht mal ein warmer Hauch übrig blieb.Twinbow war wirklich gut was Spruchabwehr anging. Darauf hatte sie gesetzt. 

Snowcat nahm sich nicht mehr Zeit, das Geschehen unter ihr weiter zu betrachten, als sie für ihr Flugmanöver brauchte. Sie wollte sich weder weiteren Schüssen, noch weiteren Zaubern aussetzten. 

❅❅❅

Bevor Starbuck die Software runterfahren kann, muss er an den Aras vorbei. Das Federkleid der Aras leuchtet rot. Die Flügel sind im Ansatz gelb und gehen dann in hellblau über. Aufmerksam schauen die Augen der Aras ihn an. Er holt eine Handvoll Paranüsse hervor und hält ihnen die Nüsse hin. Die Aras zögern kurz, dann holen sie sich die Nüsse und versuchen sie mit ihren großen Schnäbeln zu öffnen. Damit ist der Weg frei, die Wachen für das Tactic-Comm sind anderweitig beschäftigt. Starbuck meldet an alle im Team „Hier Starbuck, ich fahre jetzt die Tactic-Comm der Azzies runter.“ Anschließend verschließt er den Eingang. Einige Kolibris schwirren noch unschlüssig herum, dann wird es vor dem Eingang dunkel. Die Tactic-Comm sendet keine Daten mehr.

❅❅❅

Riven: „Ich lasse die Kontrolle über die Soldaten fallen. Befehle ihnen aber noch, die Waffen fallen zu lassen.“ Wenn sie meint.

Thunderstrike: „Beamrider, Beamrider, Beamrider.“

Der zweite Wachturm explodiert. Yeah.

Starbuck: „Hier Starbuck, ich fahre jetzt die Tactic-Comm der Azzies runter.“ 

Ich mein zu Steel, „Guter Mann der Starbuck! Kommt zwar meinem Geschmack nach Snowcat zu nahe, doch er wird sich an ihr die Finger verbrennen. Da bin ich sicher.“

Steel schickt mir nen Smiley, „Dir ist wohl langweilig was?“

Ich zuck mit den Schulter, „Ein bisschen, aber ich geh ich ja jetzt mit Blackstone auf Azzie-Jagt“ 

Plötzlich wird ein Turm wie von einer unsichtbaren Faust zerschmettert. Riven hat den magischen Hammer ausgefahren. Die anderen Türme können Steel und Thunderstrike kaum gefährlich werden. Na denn, Partytime! „Blackstone, lass uns loslegen.“, sag ich zu ihm und beweg mich schon mal auf die linke Seite des offenen Tors. 

Blackstone: „Copy. Na endlich.“, er klettert ein bisschen und springt das letzte Stück vom Dach. Er hat es wohl eilig. Mir ist es recht, ich steh auf Tempo. Fünf sind da drinnen. Irgendwo da drinnen zwischen den Bussen. Wir wollen gemeinsam rein. Infos wären gut. „Hey Starbuck, kannst du uns Bilder vom Inneren des Fahrzeugparks besorgen?“

Starbuck: „Ich guck mal. Wartet kurz.“

Thunderstrike: „Beamrider, Beamrider, Beamrider.“, da kracht es auch schon und der vierte Turm ist platt. 

Blackstone scheint es nicht zu behagen, dass er noch warten muss, er zieht seinen Gürtel ab und lässt ihn zum Schwert erstarren.

„Fern oder Nahkampf?“, fragt ich ihn.

Der Zwerg zuckt unschlüssig mit den Schultern, dann kommt: „Fernkampf geht schneller.“

Starbuck: „Hab ’ne Kamera gefunden. Bilder kommen gleich!“

Metall ächzt und kracht, die magische Faust zertrümmert den letzten Turm. Yeah! Besetzt die jetzt mal neu ihr Fragger!

❅❅❅

Starbuck wendet sich den Videofeeds zu. Sein Blick geht zu einem Videofeed aus dem Gefängnis. Er sieht Snowcat als Drake. Er zieht seine rechte Augenbraue hoch. „Faszinierend! Das macht Snowcat noch reizvoller.“ Schon als er sie vor 2 Jahren kennenlernte, war er von Snowcat beeindruckt. Blood reißt ihn aus seinen Gedanken. 

„Hey Starbuck, kannst du uns Bilder vom Inneren des Fahrzeugparks besorgen?“

„Ich guck mal. Wartet kurz.“ Er sucht nach einem Kamerabild im Innern der Garage. Vor seinen Augen erscheint eine Bananenplantage mit elf Bananenstauden. Jede Pflanze steht für eine Kategorie von Kameras. Zuerst muss er die richtige Pflanze finden. Auf dem Stamm jeder Pflanze entdeckt er kleine Piktogramme. Eine Spritze, ein Gewehr, ein Sat-Uplink, da ein LKW – dass muss die Garage sein. An der Staude zählt Starbuck acht einzelne Bananen. Für die Garage gibt es also diese acht Kameras. Mal sehen was die Kameras zeigen. Im Schnelldurchlauf geht er die Feeds durch. Die hier müsste die Ansicht des Garageninnenraumes zeigen. „Hab ’ne Kamera gefunden. Bilder kommen gleich!“ sagt er zu Blood. 

Er schickt die Bilder zu Blackstone und Blood aufs Commlink und sucht auf den Bildern nach feindlichen Soldaten. Im hinteren Bereich kann er vier Gestalten erkennen. Er markiert ihre Positionen für Blackstone und Blood.

❅❅❅

Ein Kamerafeed schneit rein, vier Ziele sind markiert. Zwei mal zwei Azziebüchsen bewegen sich vorsichtig von hinten nach vorn, zwischen den Fahrzeugen aufs Tor zu. Wir sehen euch, ihr Penner! Aber der mit den Klingen fehlt. Blackstone ist davon angepisst. Erst Opposition ausschalten, dann suchen. Ich sehe rüber zum Zwerg und frag über Commlink ruhig, „Du zwei, ich zwei?“

Er nickt. Ich spann meine Muskeln an, sag zu Blackstone: „Ich nehm die in der Mitte.“ 

Und dann lass ich los.

Wir ein Pfeil spring ich vor. Ein kurzes Abstoßen vom Boden und schon lande ich auf dem Bus vor mir. Eurer Tod kommt von oben, Fragger!

Steel nur zu mir, „Hey, mach die Busse nicht kaputt. die brauchen wir noch.“

Ich zu ihm, „Die paar Dellen im Dach können die ab.“ Klar sieht man, wo die Hundert Kilo Muskeln und Stahl aufgetroffen sind. 

Steel: „Fange an die Gasse zur Armory mit Granaten zu bepflastern.“

Mit zehn, elf Schritten über den ersten Bus, ein kleiner Hüpfer und schon renne ich über den zweiten Bus. Ich bin schnell. Ich liebe das. 

Blackstone sprintet so schnell er kann zur Ecke. Für nen Zwerg ist sein Tempo gut. Dort angekommen bleibt er stehen. Das Rad des Busses gibt ihm volle Deckung.

Aus dem Lauf heraus mit der Waffe im Anschlag jage ich die ersten drei Kugeln in den Azzie, er hat mich gehört, hebt noch den Kopf, aber da treffen ihn auch schon die nächsten drei Kugeln. Der hat keine Chance. Ja Fragger, dein Tod kommt von oben. „Einer in Garage down.“

Steel: „Zweite Salve Granaten für das Areal!“

Hier Fragger, bekommst das gleiche zu fressen wie dein Kollege. Nicht doch wegrennen, wer rennt, stirbt müde: „Zweiter in Garage down.“

Der Sprung zum parallel geparkten Bus ist etwas weiter. Ein Klacks für mich und meine  Ware. Ein bisschen Arbeit kann ich Blackstone ja noch abnehmen. 

Der Zwerg ist jetzt schräg unter mir, er kniet sich hin, schaut ruckartig um die Ecke und haut einen von zwein mit seinen Kugeln um. 

Der andere hebt seine Waffe, tja Fragger, hasst den falschen Runner im Blick. Ist ein leichtes dich mit deinen Blutbesessenen Kumpeln auf den Weg in die Hölle zu schicken: „Drei und vier in der Garage down.“

❅❅❅

Starbuck will die Frequenz finden, mit denen die Azzies kommunizieren. Eine endlose Wiese wunderschöner Blumen breitet sich vor ihm aus. Alle Farben und alle Formen scheinen hier vertreten zu sein. ,Jede Frequenz - eine Blumenart‘. Starbuck schaut genauer hin, er erkennt ein Muster, wie sich eine bestimmte Bienenart zwischen den einzelnen Blumen bewegt. Schnell bemerkt er, dass die Bienen, die zwischen einer schwarzen, schwertähnlichen Blume hin und her fliegen, die Frequenz des Runnerteams darstellen. Aber wo ist die Blume der Azzies? In der ganzen Farbenpracht fallen ihm Schmetterlinge mit einem metallischen grünen Schimmer auf. Diese fliegen immer nur eine bestimmte Orchideenart an. Das könnte die Frequenz sein. Er versucht die Orchideen in RL einer Position zu zuordnen. Treffer, jede Blume hat eine Lokation hier im Lager und nur hier im Lager. Er hat die Frequenz gefunden. Klar – die Frequenz ist verschlüsselt. Wenn es schnell gehen soll braucht er Hilfe. Er ruft Pygmy - einen wahren Meister der Entschlüsselung. Pygmy ist eine kleine Eule mit typischen großen Augen. „Pygmy – hier siehst Du die Kommunikation der Azzies. Kannst Du die bitte entschlüsseln! Ich muss wissen was die untereinander erzählen.“ Die Eule nickt mit den Augenbrauen, setzt sich auf einen Baum und fängt an, die Bewegungen der Schmetterlinge zu beobachten. Mit einer schnellen Bewegung jagt sie einen Schmetterling. Starbuck muss der Dechiffrierung nicht weiter zu schauen.  

Wieder wandert sein Blick zum Team im Gefängnis. Da ist Snowcat. Nur zu gern, würde er jetzt mit Snowcat reden. Er hat so viele Fragen. ‚Wann bist Du erwacht? Hast Du deswegen Feinde? Wie kannst Du in dieser Gestalt kommunizieren? Wie fühlt es sich an, Dich als Drake zu berühren?’ Seine Gedanken wandern zurück zur Nacht im Hotel. Für wenige Stunden konnte Starbuck seine traurige Einsamkeit vergessen. Einen Abend mit einer aufmerksamen geduldigen Zuhörerin, ihr wunderschönes Lächeln, die kleinen Lachfalten um ihre Augen … mit ihr hatte Starbuck jegliches Zeitgefühl verloren. ,Für mich bist und bleibst Du Snowcat, eine Verbündete, eine Freundin - immer!‘ denkt er sich.

❅❅❅

Sie flog in der dritten Etage über der Position des Magiers in Deckung. Ein aztlanischer Soldat stürzte mit einem verzweifelten Schrei an ihr vorbei, man hatte ihn über die Brüstung im vierten Stock geschupst. So hart es klang, wieder ein Gegner weniger. 

Einige Gefangene hatten gesehen, dass Snowcat unter Beschuss und hierbei heftig unter Druck geraten war, sie eilten herbei, um sich schützend vor sie zu stellen. Ein seltsames Gefühl breitete sich in ihr aus. Eine Mischung aus Rührung, Erleichterung und Freude. 

Doch all das hielt nur für einen Augenblick, denn nun war ihre Ungewissheit in Bezug auf das Schicksal ihrer Kollegen noch größer geworden. 

Sie konzentrierte sich und spürte nach Magie. Augenblicklich strömten unglaublich viele Informationen auf sie ein und das auf beiden Ebenen. Sie fühlte eine schier unglaubliche Menge von dualen Wesen und erwachten Metamenschen, von denen die meisten immer noch in einen jetzt ziemlich unruhigen Schlaf gezwungen waren. Zu ihrer Zufriedenheit stellte sie fest, dass direkt unter ihrer Position zwei Foki erloschen. Dort war der aztlanische Magier gewesen, der nun keine Zauber mehr sprechen würde. Ihre Leute hatten ihn ausgeschaltet. 

Ziemlich genau auf Höhe der Nordbaracke sammelte sich eine erhebliche Anzahl an Foki, die Aztlaner begangen damit, sich zu formieren. Sie sollte das so bald wie möglich weitersagen.

Von unter ihr erklang Twinbows Stimme, er rief etwas, was sie nicht hundertprozentig einordnen konnte, was sie aber innerlich schmunzeln ließ, „Nichts passiert! Aber erzählt das bloss nicht Riven.“

Die Gegner unter Snowcat schienen ausgeschaltet. Als sie ihren Drake-Körper bewegte, machten ihr die Amazonier erst Platz, nachdem klar war, dass ihr Weg sicher sein würde. Sie dankte ihnen, sprang dann auf das Geländer in der dritten Etage und ließ sich fallen. 

❅❅❅

Thunderstrike: „Gasse zur Armory ist noch nicht frei, werde Magie einsetzten.“

Starbuck: „Werde in der Matrix angegriffen, kann euch kurz nicht unterstützen."

Blackstone und ich sehen uns um, aber von dem Azzie mit den Klingen fehlt jede Spur. Auf dem Kamerafeed seh ich ihn auch nicht. Blackstone zeigt auf seine Augen, dann nach hinten. Die Hintertür ist einen Spalt offen. 

Thunderstrike: „Setze Thunderstirke ein.“ Augenblicklich blitz und donnert es draußen, er macht seinem Namen alle Ehre. Yeah!

Blackstone: „Hab Angst, dass hier gleich was hoch geht, lass uns schnell und leise raus hier.“ Ich spring vom Bus und wir huschen zur Hintertür.

Der Fragger hat tatsächlich einen Draht an der Tür befestigt. Ich zeig darauf. „Entschärfen oder vorne raus?“, will ich von Blackstone wissen.

Riven: „Lege an Tempo zu, brauche nur noch ein paar Sekunden. Wo soll ich hin?“

Blackstone zeigt nach vorne.

Ich sag an: „Achtung, Sprengfalle an Hintertür zur Garage. Kommen vorne raus.“

Steel: „Noch ne Salve Granaten für das Areal.“

Thunderstrike: „Riven, geh ins Gefängnis, geh von oben rein.“

Riven: „Mach ich.“

Es blitz und donnert noch mal. Thunderstrike hat einen satten Sound drauf. 

Wir erreichen das Tor.

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Rip reißt Starbuck zurück in die Gegenwart: „Neuer User im System!“ meldet der Waschbär. Shit! Da sieht er ihn auch schon, ein großer aztlanischer Krieger rennt auf ihn zu. Sein Gesicht und sein Körper sind bemalt. Auf dem Kopf trägt er Adlerfedern. Der Federschmuck der sich auf seinem Rücken entfaltet ist doppelt so groß, wie sein Körper und scheint ihm Flügel zu verleihen. Mit einem Schrei stürzt er sich auf Starbuck und greift zu seinem leuchtend blauen Schwert. Starbuck ruft Queequeg, seinen Paladin. Es erscheint ein über und über tätowierter Südsee-Insulaner. Er hält eine große Harpune in der Hand. In seinem Gürtel stecken diverse Kampfmesser. 

Starbuck meldet über Teamfunk "Werde in der Matrix angegriffen, kann euch kurz nicht unterstützen." An Q., in Kämpfen benutzt Starbuck Q. als Nickname für Queequeg, gerichtet sagt er: „Den holen wir uns!“ Inzwischen hat der Krieger sein Schwert über seinen Kopf geschwungen und lässt es mit voller Wucht auf Starbuck niedersausen. Der Schlag trifft Starbucks Schulter. Etwas benommen duckt er sich zur Seite. Nun greift Q. an. Er schleudert seine Harpune in Richtung des Azzie. Die Spitze löst sich vom Schaft und der Widerhaken bohrt sich tief in die Brust des Kriegers. Da der Haken mit einem Riemen noch mit dem Schaft verbunden ist, zieht Q. den Krieger mit einem kräftigen Ruck in seine Richtung. Der Azzie richtet sich auf und versucht einen seitlichen Hieb von unten nach oben auf Starbuck zu setzen. Geschickt weicht Starbuck aus. Q. zieht noch einmal kräftig den Krieger in seine Richtung. Er macht einen Schritt auf ihn zu und schneidet ihm mit einem Messer die Kehle durch. Die Gestalt des Kriegers verschwindet. Inzwischen hat Pygmy die Frequenz entschlüsselt. Was Starbuck nun hört, kann er nicht verstehen. Es klingt wie spanische Befehle. Er leitet den Ton über Commlink an das Team weiter. „Könnt Ihr damit was anfangen?“

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Die Luft sammelte sich unter ihren glänzenden, eisblauen Lederflügeln. Sie spürte den Luftdruck, auch wenn es die Magie in ihr war, die den Körper eigentlich in der Luft hielt. Ein, zwei Flügelschläge, eine Wende, kurzes Gleiten und schon flog sie sanft in eine Zelle. Ihre relativ schmale Gestalt und ihre Länge von nur 2,55 m war hier ein Vorteil. Sie fand in der Zelle gut genug Platz und konnte sich daran machen, den vor ihr liegenden Magier aus seinem Tiefschlaf zu erwecken. Ihre mit Klauen besetzten Hände waren dafür geschickt genug. 

Nachdem sie vorsichtig die Nadel aus dem Arm des Mannes gezogen hatte, huschte sie in die nächste Zelle. Im Vorbeigehen sah sie Twinbow an, der gerade mit einem schwungvollen Kick eine Soldaten von den Füssen geholt hatte. Sie sagte „In der Nordbaracke sammeln sich Magier. Wahrscheinlich wollen sie ihren Angriff von Norden aus starten.“

Twinbow nickte, er hatte verstanden, dann rief er ihr nach, „Allen von uns geht‘s okay, Weg zur Armory wird gesichert. Blackstone sucht mit Blood nach nem Soldaten, der ihm noch fehlt.“

Ihr alter Freund war sicher auf der Jagd nach Double Cougar. Sie hoffte, dass seine gelegentliche Dickköpfigkeit dabei nicht sein Hirn ausschaltete. 

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Starbuck: „Bin wieder bei euch.“

Steel: „Gasse zur Armory clear!“ Na also.

Blackstone will sich daran machen, nach Klingenmann zu suchen. Ich folge ihm. Wir bewegen uns außen um den Fuhrpark rum, ich sag das an. 

Starbuck: „Könnt Ihr damit was anfangen?“ er leitet uns den Funk der Azzies durch. Die labern was von ,in der Nordbaracke sammeln und Gas einsetzten.‘

Thunderstrike gibt für alle den Übersetzter. Klar kann ich die Sprache der Azzies. Man sollte die Sprache seiner Feinde einfach kennen. 

Twinbow: „Snowcat bestätigt das mit der Nordbaracke.“ Nett, dass Sunnyboy sich auch mal meldet. Dann sagt er, „Bei uns ist die Lage so gut wie unter Kontrolle.“ Na geht doch.

Starbuck: „Werde die Azzies mit falschen Daten beschäftigen.“

Wir sind unterdes fast rum, vom Klingenmann fehlt jede Spur. 

Blackstone: „Wo ist der bloß, ich will den unbedingt kriegen.“

Riven: „Können wir die Nordbaracke irgendwie bombardieren?“

Thunderstike. „Negativ. - Sichert im Gefängnis die Zugänge, bis ihr soweit seid.“

Twinbow: „Sind schon dabei.“

Blackstone tippt mir aufgeregt drei mal gegen den Arm und zeigt dann zum Teokalli. Da an der Ecke am Boden guckt der Helm einer Uniform vor.

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Snowcat befreite einen weiteren Amazonier von seinem Tropf, sie war gerade dabei einem Dritten zu helfen, als Twinbow rief. „Snowcat, Du hattest Recht, die Azzies sammeln sich tatsächlich in der Nordbaracke. Sie brauchen aber noch, weil Starbuck ihre Kommu stört, sie wollen Gas einsetzten.“

Snowcat huschte aus der Zelle nickte nun ihrerseits Twinbow zu und erhob sich in die Luft, bis sie wieder unter der Decke flog. Sie gab die Informationen über die Nordbaracke an jeden weiter, den sie sehen konnte und wies gleichzeitig an, die Ausgänge zu sichern. 

In der dritten Etage hob sich ein Ork von der Masse ab. Er war verdrahtet und stammte seiner Hautfarbe nach eindeutig nicht aus Amazonien. Er trug eine Armeehose und den dazu passenden praktischen Kurzhaarschnitt. Seine Muskeln konnten sich sehen lassen. Er nahm eine der erbeuteten Waffen auf, die ihm Milan gerade vor die Füsse gespuckt hatte. Dann richtete er sich auf und gab befehlsgewohnt Snowcats Informationen als Anweisungen an einige der Umstehenden weiter und so wurde die Sicherung der Türen schnell umgesetzt. 

Snowcat flog noch eine Drehung. So weit sie sehen konnte, war die Situation im Gefängnis für den Moment unter Kontrolle. Die aztlanischen Soldaten rührten sich ebenso wenig, wie die gezüchteten Kriegsform-Raubkatzen. 

Llamés Verletzung durch den Geist blutete immer noch, den magischen Schaden konnte er nicht regenerieren und er musste so bald wie möglich behandelt werden. Snowcat gab das bekannt und wieder war es der Ork, der reagierte. Er zog ein Medkit vom Gürtel eines aztlanischen Soldaten ab, trat zu Llamé und begann damit erste Hilfe zu leisten und die Wunde zu verbinden.. 

Es war an der Zeit zu besprechen, wie es weiter gehen sollte. Snowcat setzte zur Landung an.

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„Du weißt aber, dass das wahrscheinlich ne Falle ist?“

Blackstone zuckt mit den Schultern, „Egal, ich will den Kerl haben. Bin vorsichtig.“

„Okay, dann los, ich deck deinen Rücken.“

Blackstone flitzt also zum Teocalli. 

Starbuck: „Da liegt nur ein Helm!“

Kurz vor der Ecke bleibt der Zwerg stehen und lauscht.

Dann legt er ein kleines ägyptisches Tänzchen hin. Aha, der Kerl sitzt irgendwo über ihm. 

Ich hab nen guten Winkel. Er will den Kerl für sich, also bleib ich, wo ich bin. Decke weiter seinen Rücken. Blackstone klettert leise die Stufen hoch. Noch einmal zeigt er an, das sich jemand oben auf der Hinterseite befindet. Er holt Luft und springt dann auf der Pyramide um die Ecke.

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Was macht Blackstone da hinter der Garage? Starbuck sucht eine Kamera für den Bereich hinter der Garage. Wo will Blackstone hin? Starbuck zoomt näher auf die Ecke am Teokalli zu. Über den Teamkanal sagt er: „Da liegt nur ein Helm!“ Jetzt sieht er wie Blackstone stehen bleibt. Einen Moment steht er still da, dann fuchtelt er mit den Armen herum. Anschließend klettert er schnell die Pyramide hoch und verschwindet aus dem Sichtfeld der Kamera. ,Das sieht nicht gut aus! Ich brauche mehr Infos. was dort passiert!‘, denkt sich Starbuck. Moment mal, vorgestern hat ihm Blackstone Zugriff auf sein neues Commlink gegeben. „Falls was kaputt geht, kannst du es wieder ganz machen.“ hat er gesagt. „Kumpel, ich tue das nur zu Deinem Besten, damit DU nicht kaputt gehst!“ murmelt Starbuck, als er sich in das Commlink von Blackstone hackt. Er sucht den Videofeed der Cyberaugen von Blackstone. Er hat ihn. Schnell gibt er weiter, was er sieht. „Blackstone wird von einer Latina angegriffen, Haare sind zum Zopf nach hinten gebunden, zwei Messer treffen ihn in die Brust ...“ Gleichzeitig kommt die Meldung vom Bio-Monitor … „Oh, Nein!“

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Riven schwebte durch ein Oberlicht im Gefängnis, den toten Sunrise trug sie vor sich her. Sunrise war offenbar mit einem oder sogar zwei Kopfschüssen erwischt worden. Die halbe Schädeldecke war weggerissen worden und an Rivens Kleidung klebte nicht nur Blut, sondern auch Hirnmasse. Es war sicher eine sehr bedrückende Aufgabe für die junge Frau, einen toten Kollegen mit zu nehmen und quer durch den Dschungel zu tragen.

Snowcat spürte jedoch große Erleichterung darüber, die schöne Zauberin bis auf eine gehörige Portion Kopfschmerzen und Erschöpfung unversehrt zu sehen. Das überwog die Spur von Trauer über den Tod eines gefallenen Kollegen. 

Riven landete bei Twinbow und legte Sunrises Körper ab. Der attraktive Elf war ebenfalls sehr erfreut Riven unversehrt zu sehen. Seine Aura blühte auf. Er umarmte Riven kurz, aber herzlich, schenkte ihr einen intensiven Blick in die Augen und fragte leise, „Alles okay?“

Sie nickte bestimmt, „Ich bin jedenfalls unverletzt, das viele Blut ist nicht meins, sondern seins. Aber es hätte auch mich erwischen können.“

Twinbow lächelte schief, „Das mit Sunrise müssen wir später verarbeiten, jetzt erstmal raus hier.“

Snowcat landete neben den beiden und wandelte sich. 

Als die Vielfalt ihrer Wahrnehmung verebbte, verstand sie, warum einige ihrer Artgenossen die Drake-Gestalt der metamenschlichen vorzogen. Ganz kurz fühlte es sich dumpf an. Aber Snowcat selbst liebte ihren elfischen Körper viel zu sehr, als dass sie die Drake-Gestalt vorgezogen hätte. 

Sie war nicht die einzige im Gefängnis, die nackt war. Llamé, Milan und einige andere Gestaltwandler hatten ihre metamenschliche Form angenommen, aber sie erregte bei weitem das meiste Aufsehen. Ihr langes, schneeweißes Haar reichte ihr zwar bis zu den Hüften und war nun offen, aber es sorgte keinen Falls dafür, dass sie weniger nackt aussah. Wenn sie die Blicke der mondänen Gefangenen rings umher richtig deutete, hatte das lange, dichte, glänzende Haar sogar eher eine erotisierenden Wirkung.

Twinbow grinste sie an, diese Art von Grinsen hatte sie bei ihm bisher noch nicht gesehen. „Wow, kannste glauben, den Anblick hab ich fotografiert. Manchmal ist es doch schade, wenn man keine Cyberaugen hat.“ Er zog sein Jackett aus und reichte es ihr. „Müssen ja nicht alle gleich blind werden. Das Mute mit dem Drake kommt cool. Kannst‘e ruhig öfter machen, vor allem das Zurückverwandeln.“  

In seinem Gesicht blitze kurz der Schalk auf, vielleicht überlegte er, noch irgendeinen Spruch zu machen, während sie die Jacke überzog, doch dann wurde sein Ausdruck schlagartig ernst und er tippte sich gegen das Commlink, irgendetwas war geschehen.

Snowcat zog schnell ihren Kopfhörer aus dem Case. Das mnemonische Band hatte gehalten, Liam war wirklich ein Genie. Sie drückte das kleine Teil in ihr Ohr. Blood sagte: „... hol ihn.“

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Starbuck: „Blackstone wird von einer Latina angegriffen,...“ Ne Tussi! Na denn viel Spass, Chummer „...Haare sind zum Zopf nach hinten gebunden, zwei Messer treffen ihn in die Brust ...“

Ach fragg. Du sollest sie doch platt machen. 

Blackstones Biomonitor zeigt Nullinie. Doublefragg. Hatten wir das heute nicht schon?

Starbuck: „Oh nein!“

Ich renn los, nehm dabei die Ecke unter Deckungsfeuer, natürlich viel zu hoch, ich darf Blackstone nicht treffen. „Ich hol ihn.“

Steel: „Spring auf, ich fahr dich, das geht schneller.“ 

Starbuck: „Ich hab jetzt die richtige Kamera, sende die Bilder.“ Er schleift nen Feed durch. Starbuck: „NEIN“

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Von Steel kam, „Spring auf, ich fahr dich, das geht schneller.“ 

Snowcat fummelte geschickt die Kontaktlinse aus der Halterung und setzte sie ein. Augenblicklich flammte ihr AR-Bildschirm vor ihren Augen auf. 

Verdammt! Blackstones Biomonitor zeigte Nulllinie. ,Bitte‘, flehte sie innerlich. 

„Ich hab jetzt die richtige Kamera, sende die Bilder.“, sagte Starbuck. Dann kam von ihm ein entsetztes „NEIN!“

Snowcat sah auf den Bildschirm. Die Kamera zeigte den leblosen Körper von Blackstone, über seiner Brust kniete ein aztlanischer Soldat ohne Helm. Die Gestalt erhob sich. Das Gesicht einer eigentlich ziemlich hübschen Südamerikanerin war nun zu sehen. Ihr Mund war mit Blut verschmiert. Mehr als zufrieden und überlegend grinsend sprang sie die Stufen der Pyramide hinunter und rannte davon. Starbuck hatte die Bilder mit zittriger Stimme kommentiert. Dann kehrte Wut in seine Worte, als er sagte. „Ich versuch über die Kameras dran zu bleiben.“

❅❅❅

Die Tussi kniet über Blackstone. Saugt die ihm Blut aus? Fragg, sieht so aus. Was für nen Azzies Shit ist das denn nun wieder?

Steel ist mit der Karre neben mir, ich spring auf.

Der Feed zeigt, wie die Tussi grinsend und mit blutverschmierte Fresse abhaut.

Starbuck: „Ich versuch über die Kameras dran zu bleiben.“

Ich nehm den Schwung vom Wagen mit und rauf auf den Bluttempel, ich reiß mir das Traumpatsch vom Gürtel ab und schlag es auf Blackstone. Ich sag an: „Hab Blackstone. Traumapatch ist angebracht. Ich bring ihn zum Wagen.“ Die Tussi ist schon nicht mehr zu sehen. Nicht wild, hätt eh keine Zeit gehabt, um mich um sie zu kümmern. Vielleicht später, Schlampe.

Thunderstrike: „Ich komm übers Dach. Fang mich auf, ich springe.“

Kein Ding. „Copy, ich fang dich,“

Ich leg Blackstone in den Wagen und dann bin ich auch schon bereit, um Thunderstrike zu fangen. Wirklich gar kein Ding. 

Thunderstrike in meinen Armen. Ich kann sein Grinsen durch den Helm erkennen: „Das war ja eine butterweiche Landung.“

Ich setz ihn ab. Nicht mehr Nähe zu nem Kerl als nötig. Ich sag noch: „Na, was meinst du, wie weich du gelandet wärest, wenn du ne Frau wärst.“

Thunderstrike darauf: „Ach so, ich dachte dann wäre ich hart gelandet.“ 

❅❅❅

Die Kameras in Blackstones Augen sind weiter aktiv. Was Starbuck nun sieht, lässt ihn das Blut in den Adern gefrieren. „NEIN!!!“ Die Kamera zeigt, wie sich das überlegen grinsende Gesicht der Frau Blackstone nähert, kurz darauf wendet sie sich mit blutverschmierten Gesicht ab, zufrieden grinsend, steckt sie ihre Messer ein und sprintet schnell weg. Mit zittriger Stimme gibt Starbuck weiter, was er gesehen hat. Er kann hier im CommCenter nichts weiter tun, als zu hoffen das Blood, Steel oder Thunderstrike, Blackstone noch rechtzeitig stabilisieren können. Voller Wut verfolgt er den Weg der Frau. Bis zur Nordbaracke kann er ihren Weg verfolgen, dann ist sie verschwunden.

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Ich schwing mich auf dem Beifahrersitz. Thunderstrike geht zu Blackstone nach hinten in den Wagen: „Da ist noch was, wo ich ansetzten kann. Beginne mit Heilung.“

Starbuck: „Hab die Frau bis zur Nordbaracke verfolgt.“ 

Wir fahren ein Stück, damit uns keiner an die Eier fassen kann. Ich stell mich neben den Wagen und sichere.

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Von Blood kam, „Hab Blackstone. Traumapatch ist angebracht. Ich bring ihn zum Wagen.“

Gut, das wichtigste, was sofort zu tun war, war geschafft. Snowcat fühlte sich gleich ein wenig besser. Wenn Blackstone wollte, würde er zurück kehren können. Zwischen dem Zeitpunkt an dem die Nulllinie bei Blackstone eingetreten war, bis zu dem Moment, wo Blood ihn stabilisiert hatte, war nicht viel Zeit vergangen. Nur ein paar wenige Sekunden. 

Thunderstrikes Stimme war ebenso ruhig geblieben, wie die von Blood, “Ich komm übers Dach. Fang mich auf, ich springe“

„Copy, ich fang dich,“ sagte Blood.

Kurz darauf: „Das war ja eine butterweiche Landung.“, erklärte Thunderstrike.

„Na, was meinst du, wie weich du gelandet wärest, wenn du ne Frau wärst.“, erwiderte Blood süffisant. 

Thunderstrike konterte: „Ach so, ich dachte dann wäre ich hart gelandet.“, nach einer kurze Pause klang Thunderstrike wieder ernst. „Da ist noch was, wo ich ansetzten kann. Beginne mit Heilung.“

Jetzt atmete Snowcat erleichtert auf. 

Starbuck sagte, „Hab die Frau bis zur Nordbaracke verfolgt.“   

Diese Worte waren die Initialzündung dafür, sich wieder um andere Dinge zu kümmern. 

Riven blickte zu Llamé und meinte, „Soll ich den restlichen Schaden heilen?“

„Ist wahrscheinlich besser, noch sind wir hier nicht weg.“

Snowcat berührte die schöne Zauberin sanft am Arm und sagte gefühlvoll, „Lass mich dich erst versorgen. Du bist erschöpft und je besser es dir geht, umso leichter geht das Heilen von der Hand.“

Riven nickte ernst und ließ Snowcat gewähren. 

Der Ork stand bereit und gab Snowcat das Medkit, „Ich bin übrigens FTW.“ erklärte er.

Snowcat schenkte ihm ein bezauberndes Lächeln, das auch bei dem Ork eine Wirkung erzielte. Sie streckte ihm die Hand hin, „Hallo FTW, ich bin Snowcat. Danke für deine Hilfe.“

„Klar. Ich muss euch danken. Mach ich aber erst, wenn wir hier raus sind.“

Snowcat hielt ihr Lächeln aufrecht und sagte charmant, „Eine gute Idee.“

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Immer mehr Infos trudeln über den Teamkanal ein und verschaffen uns ein Bild der Gesamtsituation. Starbuck hat jetzt Zeit, das zusammenzustellen.

Snowcat ist wieder online.

Steel meint über unseren privaten Kanal: „Megafragg, wir sind im falschen Team.“

Ja, da tummeln sich ne menge Nackte, ich grinse: „Ach quatsch. Lauter nackte Kerle und selbst wenns da Frauen gibt, Snowcat ist eh viel geiler, als alle zusammen.“

„Ich sag ja, wir sind im falschen Team. Snowcat stand da ne Weile wunderschön wie die Götter sie schufen nackt rum und du glaubst doch nicht etwa, dass sie leicht angezogen weniger heiß aus sieht?“

Fragg, Steel hat recht. Wir sind im falschen Team. Ich hab sie schon mal nackt gesehen und ruf mir das Bild in Erinnerung. Meine Hose fühlt sich plötzlich eng an. Steel kommentiert intern: „Sag ich ja.“

Zum Glück schlägt Blackstone die Augen auf. Das bringt mich auf andere Gedanken. Ich sag für alle hörbar, die online sind: „Da ist er ja wieder.“

Blackstone fragt glatt: „Ich hab gewonnen, stimmt‘s?“ 

Ich muss kurz lachen „Wenn man die beiden Löchern in deiner Brust nicht mitzählt, ja. War doch deine Absicht, die bluttrinkende Schlampe zu enttarnen, oder?“

Blackstone meint leicht benommen: „Was? Bluttrinkende Schlampe? Enttarnen? Na klar. An den Löchern ist die Scheiß Uniform schuld. Da taugt noch nicht mal die Panzerung. Ich will meine Klamotten wieder haben.“ Nach einer Pause fügt er hinzu. „Danke Team.“

Na aber immer wieder gern. 

Ich funk Steel noch mal intern an. „Die Schlampe hat ihn so richtig fertig gemacht. Wenn wir hier raus sind, schmieren wir ihm das aufs Brot, oder?“

Steel grinst breit, als er antwortet: „Yep. Wird uns eine Freude sein.“

❅❅❅

Sie war noch nicht ganz fertig damit Riven den Cocktail aus Painkillern, Entzündungshämmern und leichten Stimulansmitteln zu verabreichen, als sie Blood über den Teamkanal sagen hörte. „Da ist er ja wieder.“ Erst jetzt war sich wirklich erleichtert. Natürlich hatte sie sich die Anspannung nicht anmerken lassen. 

„Ich hab gewonnen, stimmt‘s?“ kam es von Blackstone. Snowcat huschte ein warmherziges Schmunzeln übers Gesicht. 

Blood lachte kurz, „Wenn man die beiden Löchern in deiner Brust nicht mitzählt, ja. War doch deine Absicht, die bluttrinkende Schlampe zu enttarnen, oder?“

Blackstones Worte kamen noch leicht zögerlich, nicht weiter wunderlich, wo er doch gerade von der Schwelle des Todes zurück gekehrt war. „Was? Bluttrinkende Schlampe? Enttarnen? Na klar. An den Löchern ist die Scheiß Uniform schuld. Da taugt noch nicht mal die Panzerung. Ich will meine Klamotten wieder haben.“ Nach einer Pause fügte er hinzu. „Danke Team.“

Blackstone hatte gerade ein richtiges Lob an die Runner ausgesprochen. Nach einer weiteren kurzen Pause fragte der Zwerg; „Was heißt überhaupt bluttrinkende Schlampe? Ne Frau? Die ist doch nicht etwa ein Vampir?“

Riven schaltete sich ein, „Das glaub ich nicht. So locker am Tag läuft kein Vampir rum und selbst wenn doch, so schnell trinkt kein Vampir Blut. Allerdings habe ich keine Ahnung, was sie sein könnte.“

Auch Blackstones leichte Sorge war verständlich, immerhin wäre das nicht der erste Vampir gewesen, der ihn gebissen hätte. Um ihn zu beruhigen war sie großzügig und gab etwas von ihrem Wissen preis, „Ich kann ausschließen, dass es sich bei ihr in irgendeiner Form um eine Infizierte handelt. Ich habe aber mal gehört, dass es für Adepten ein Äquivalent zur Blutmagie geben soll und darum könnte es sich bei ihr gut handeln. Ich nehme an, Blut wird ihr Energie verschaffen können, ihr extra Power gebe. Ich denke mal, wir können das was sie ist, einfach Blutadept nennen.“ Was ein durchaus interessanter Fakt war. Snowcat hätte sich gerne Mal mit dieser Frau darüber unterhalten, sie fand es sogar ein wenig schade, dass es nicht dazu kommen würde. 

Thunderstrike fasste zusammen, „Check, wir verbuchen sie erstmal unter Blutadept und mit ziemlicher Sicherheit handelt es sich bei ihr um die neue Partnerin von Tenoch.“

Snowcat konnte dem nur zustimmen. „Ich nehme auch an, dass dem so ist, aber eigentlich ist das zweitrangig. Wir müssen uns um unsere Flucht kümmern. Ich hoffe, das ist allen klar.“ Sie ließ ihren Blick über Llamé schweifen.

Er verstand ihre stumme Frage, „Ist mir klar. Wenn mir Tenoch über den Weg läuft, schalte ich ihn aus, aber ich suche nicht nach ihm.“

Das war gut, Snowcat nickte Llamé zu. Wenn Blackstone das auch so sehen würde, wäre es jedoch noch besser.

Cesar trat an Snowcat heran. Sie konnte es nicht fassen, wie viel das majestätische Wesen unten alleine geschafft hatte. Alle Zellen waren aufgerissen. Tote Soldaten lagen umher und man brauchte schon einen guten Magen oder genügend Hass auf Aztlan, um den Anblick der zerrissenen Köper ertragen zu können. Snowcat hatte einen guten Magen. 

„Seniora Snowcat,“ erklang es in ihrem Kopf und sie fühlte dabei, dass der Lindwurm nur mit ihr sprach. „Ich möchte das weitere Vorgehen mit dir absprechen.“

„Gern,“ sie sprach sanft und drückte in Tonfall, Mimik und Gestik ihren Respekt gegenüber Cesar aus, „Hast du vielleicht einen Vorschlag, wie wir vorgehen können?“

Bei den ersten Worten seiner Antwort klang die Spur eines Grinsens in ihrem Kopf mit, „Ja habe ich. Wenn jeder der dazu fähig ist, zumindest einen kleine Geist beschwört, sollten die Geister ihre Kräfte auf die Soldaten in der Nord- und Südbaracke wirken lassen. Mit Verwirrung, Unfall und ähnlichem wird das eine Menge Chaos hervorrufen. Ich werde mit meinem Bruder die Nordbaracke angreifen und wir werden für Ablenkung sorgen. Die Drakes sollten sich sammeln und unterdes die Südbaracke angreifen und über den Luftweg den Abzug decken. Du führst mit deinen Leuten alle über Süden zur Armory,wo sich die Kämpfer wenn nötig bewaffnen. Wenn ich vorhin richtig gehört habe, wird der Weg davor von deinen Leuten gehalten?“

Snowcat nickte. „So ist es.“

„Gut. Von dort aus greift die Gruppe an und so nehmen wie die Feinde in die Zange. Wenn alles erledigt ist, übernehmen wir das Lazarett und sammeln alles ein. Dann verschwinden wir gemeinsam von hier.“ Nach einer kurzen Pause fügte er hinzu; „Bist Du damit einverstanden Seniora Snowcat?“

Sie nickte und lächelte eines ihrer schönsten Lächeln, „Ja, das bin ich, denn es ist ein ganz hervorragender Plan. Genau so werden wir es machen.“ Cesar hatte seine Ideen bestimmt und ruhig vorgetragen. Er hätte Snowcat nicht nach ihrem Einverständnis fragen müssen, dass er das doch getan hatte, erfüllte sie mit Stolz. „Wir haben nicht unermesslich viel Zeit, denn auch wenn unser Hacker die Kommunikation der Aztlaner stört und sie mit falschem Material füttert, werden sie sich irgendwann formiert haben. Ich werde zunächst deinen Bruder wecken,“ denn damit war ohne Zweifel der andere Elder Lindworm gemeint, „und dann machen wir uns daran, die anderen wach zu bekommen. Mit den vielen helfenden Händen sollte das schnell erledigt sein.“

Cesar bestätigte, „Das denke ich auch. Würdest du den Plan bitte an alle weitergeben?“

Snowcat nickte. Sie begann sofort damit, denn sie hatten keine Zeit zu verlieren. Noch waren sie nicht entkommen! Wie gut, dass ihre Stimme auch in Elfengestalt so gut zu hören war. 


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Ob Blackstone noch eine Rechnung mit der Blutadeptin offen hat, ob Tenoch Llamé über den Weg läuft, wie der Kampf um den Weg in die Freiheit verläuft und ob die Flucht gelingt, wird demnächst hier zu lesen sein. Schau also bald wieder rein, omae!

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*