Termin 17/12 Meeting Gumshoe Run 38/2

Ein sehr schönes, feines, kleines Zusammentreffen am 15.06.2012, bei dem ein wenig Fussball-EM geguckt und spontan für den Spieler I. ein Bostoner Charakter erschaffen wurde. 

Die Ereignisse fügen sich nahtlos und direkt an den Termin ,Meeting Morrie Part 2‘ an und sind aus der Sicht von Snowcat beschrieben. 


Es war bereits kurz nach Mitternacht. Ein neuer Tag in Boston, der 9. Februar 2072, war angebrochen. Tango, Morrie, Natcat und Snowcat saßen im Stuffer Shack und besprachen, wen sie noch als Hilfe für diesen Job kurzfristig engagieren konnten. 

„Ich kenn da jemanden, einen Privatdetektiv“, begann Morrie nach einigem Überlegen. „Er kann eigentlich immer Arbeit gebrauchen. Er ist nun nicht gerade ein guter Kumpel von mir, aber vertrauenswürdig genug, um ihn mal zu treffen.“

Snowcat nickte: „Na dann, ruf ihn doch einfach an und frag ihn, ob er Zeit hat, sich auf ein Bier zu treffen, um über Arbeit zu reden.“

Morrie trat kurz ein wenig beiseite und telefonierte. Nach fünf Minuten setzte es sich wieder. „Wir treffen uns um 1.00 Uhr mit ihm in einem Pub mit dem Namen ,Rusty Horsenails‘. Rusty ist der Name des Besitzers des Ladens. Der Name des Privatdetektiv ist Gumshoe. Gumshoe muss bei Rusty noch eine Zeche bezahlen. So wie ich ihn kenne, ist die Rechnung hoch und schon allein deshalb wird Gumshoe Arbeit suchen!“


Snowcat nickte, „Umso besser.“, und griff nun ihrerseits nach ihrem Commlink. Sie wählte die Nummer von SpArcade, um die Beiden zu fragen, ob sie ihnen in irgendeiner Art und Weise beistehen konnten. Natürlich war jemand wie Netcat mit von der Partie bei diesem Run, aber erstens kannte Snowcat die andere Elfe nicht und zweitens und viel Wichtiger, in der Anlage wurden Technomancer festgehalten, man würde dort also auf eine extreme Art auf die Matrixsicherheit achten, dann konnte es nicht schaden noch den einen oder andern Technomancer in der Warteschleife zu haben.

Bereits nach dem ersten Klingeln ging Sparky ran. Um genau zu sein, war der erste Rufton nicht mal vollständig verklungen: „Hey, Snowcat, unsere Maschine wird gerade zum letzten Mal aufgerufen, wo sollen wir denn genau hinkommen?“, sagte er ohne Umschweife.

Snowcat war ein winziges bisschen verwirrt, darum fragte sie nur: „Wie bitte?“

„Na wo wir in Boston hinkommen sollen? Wo wir uns treffen? Unser Gepäck ist schon im Flieger und wir werden gerade zum Einsteigen aufgerufen, der Oheim hat gesagt, dass Du uns brauchst.“

Woher Liam das nun schon wieder gewusst hatte, dieser ,Oheim‘ war einfach unglaublich: „Kommt ins Rusty Horsnails...“, begann Snowcat.

Sparky unterbrach sie: „Okidoki, machen wir, ich muss jetzt Schluss machen. Tüdelü!“

Snowcat lächelte Tango, Netcat und Morrie an: „Sparky und Arcade, Hacker und Drohnenrigger aus meinem Team, werden nach Boston kommen und uns helfen.- Dann lasst uns mal in diesen Pub gehen.“


Der Pub war von außen unscheinbar und von innen verqualmt. Warme, rauchige, Bier geschwängerte Luft brandete Snowcat entgegen. Der Ausdruck Luft war eigentlich noch geprahlt. Dennoch war die Atmosphäre überraschend heimelig. Snowcat hatte sich gegen Stinkeyes gewappnet, aber in diesem Pub schienen die üblichen Bostoner Elfenhasser nicht zu verkehren. Die Gäste setzten sich aus allen gängigen Rassen der Metamenschheit zusammen, es gab Trolle, Zwerge, Menschen, Orks und eben auch Elfen, wobei Orks und Menschen den größten Anteil stellten. Das ,Rusty Horsenails‘ war für einen Wochentag kurz vor 1.00 Uhr ausgesprochen gut gefüllt. 

Morrie wurde vom Wirt mit einem Nicken begrüßt, dann deutete Rusty mit einer Kopfbewegung auf einen freien Tisch. Dennoch ging Morrie kurz an die Theke. Kopfschüttelnd setzte er sich wenige Minuten später zu den anderen, dicht gefolgt von Rusty, der den Kopf nicht schüttelte, sondern ihre Bestellungen entgegen nahm. Alle bestellten Bier und Morrie nahm zusätzlich eine Flasche guten irischen Whisky mit mehreren Gläsern. Rusty zwinkerte Snowcat freundlich zu und zog dann ab. Morrie beugte sich vor und erklärte: „Gumshoe hat hier unglaubliche 2K offen. Ich weiß gar nicht, wie man hier so viel anschreiben lassen kann.“

Snowcat blickte auf die Flasche Whisky und lächelte, „Naja, gutes Zeug ist teuer.“


Ein stämmig gebauter über 1,80 m großer Mann mit verlebtem Gesicht, das rotbraune Haar zu einem Bürstenschnitt gestutzt, trat an den Tisch. „Hallo Gumshoe, da bist Du ja.“, begrüßte ihn Morrie.

„Hey Morrie, was ist denn mit Dir los? Bist Du zu Geld gekommen? Flasche Whisky auf dem Tisch und Elfenschnecken dabei. Na hallo?!“

Snowcat musterte Gumshoe aufmerksam. Nein, der Mann reagierte nicht angemessen beeindruckt auf ihre Anwesenheit, dachte sie innerlich grinsend. Seine stämmige, fitte und irgendwie dennoch nicht athletische Figur erinnerte an die eines Rugbyspielers. Der Bauchansatz war sicher teuer durch Bier und Whisky erworben worden. 2000¥ Schulden in einem Pub zeugten davon. Auch Gumshoe bestellte zusätzlich eine Flasche Whisky und er bekam Scotch geliefert. Also keine irischen Wurzeln, sondern Schottische. Soll ja auch vorkommen. Geizig war Gumshoe wahrscheinlich nur, wenn es um die Anschaffung neuer Kleidung ging. Seine Cowboystiefel sahen abgenutzt aus. 

Nach der Vorstellungsrunde kam Snowcat zum Punkt: „Es geht um das Eindringen in eine Triple-A Zone hier in der Stadt. Erstmal Informationsbeschaffung, dann Zugriff. Ich denke, dass wir 3-5 Tage brauchen werden. Wir können Dir für den kompletten Job 5000¥ zahlen. Mehr leider nicht.“

„Was ist mit Spesen?“, wollte Gumshoe wissen.

„Nun, leider ist unser Budget sehr begrenzt, aber,“ sie blickte kurz zu Tango, „ich denke das eine oder andere gute Essen können wir als Vergütung draufpacken.“ Tango bestätigte lächelnd. Snowcat fuhr fort: „Außerdem wäre ich bereit, als Anzahlung Deine 2000¥ Rechnung hier zu übernehmen. Bist Du interessiert?“

Gumshoe überlegte kurz: „Hmm, na klingt nicht gerade nach einem Hammerjob, aber Morrie macht auch mit und ich brauche das Geld. Also bin ich interessiert.“

„Prima.“, Snowcat schenkte Gumshoe ein wohldosiertes Lächeln. 

In diesem Augenblick öffnete sich die Tür und zwei bis zur Unkenntlichkeit vermummte Gestalten traten ein. Sie waren in dicke Winterjacken gekleidet und schienen mehrere Mützen übereinander zu tragen. Sie blickten sich um, jauchzten gleichzeitig auf und stürmten dann zu Snowcat, um sie schwerfällig zu umarmen. Dann zogen Sparky und Arcade ihre Jacken aus und setzten jeder drei Mützen ab. „Man ist das kalt hier“, sagte sie unisono und kurz darauf fügten beide in Richtung von Morrie hinzu: „Hoi Unterwäschemodel.“ Auch das sagten sie gleichzeitig, aber sie betonten es unterschiedlich, während der Satz bei Arcade nach einem ,Wow‘, klang, sagte Sparky das eher gelangweilt. 

Dann entdeckten die Beiden die zwei Flaschen Whisky auf dem Tisch. Sie gossen in Snowcats Glas zweimal den irischen Whisky nach und tranken abwechselnd aus, natürlich ohne zu fragen und dann begutachteten sie den Scotch und rümpften missmutig die Nase:   „Warum bestellt hier den jemand zweite Wahl...“ „... wenn es auch erste Wahl gibt?“

Nun entbrannte eine zwanzig Minutenlange Diskussion über Whisky. Gumshoe war für Scotch, Sparky, Arcade und Morrie waren für irischen Whisky. 

Irgendwann hatte Snowcat genug zugehört und lenkte das Gespräch zurück auf den Job. Sie berichtete die wenigen bekannten Details: Becon Hill, MCT, Technomancer, Forschung an Gehirnen, Puck befreien. 

Auch Sparky und Arcade gingen davon aus, dass die Anlage abgeschirmt sein würde und man nur von Innen Zugang auf die Matrix bekäme. Sie besprachen einige Ideen, kamen dann aber überein, dass sie mehr Details benötigen würden. 

Gumshoe war als Privatdetektiv ja quasi ein Spezialist für Überwachungsarbeit, er wollte am Morgen gleich damit beginnen und so Zulieferer und Ähnliches herausbekommen. SpArcade wollten ihn auf irgendeine Art begleiten. Commcodes wurde ausgetauscht und dann verabredeten sie sich alle für 18.00 Uhr zum Essen und Informationsaustausch in Tangos Studio. 


Gegen 3.30 Uhr kam Snowcat mit Sparky und Arcade im Schlepptau in ihrer kleinen Bostoner Studentenwohnung an. Softpaw begrüßte sie ungeduldig mauzend. Zum Glück konnte Snowcat sie mit eine Portion von Tango gekochtem Nachtmal besänftigen. 

Sparky und Arcade steckten die Köpfe zusammen und unterhielten sich auf Aboriginis das Wort ,Oheim‘ fiel mehrmals, dann bauten sie mit hängenden Köpfen ihren selbstaufblasbaren Betten im Flur des Appartements vor Snowcats Schlafzimmer auf.  Frisch geduscht kuschelte sich Snowcat in ihr Bett, die Tür zum Flur stand offen und sie lauschte dem Brabbeln der Zwillinge eine Weile. Plötzlich sprangen die Beiden auf und stürmten rechts und links an ihr Bett. Grinsend drückte Sparky einen kleinen medizinischen Scanner an Snowcats Hals. Sie lächelte, seit Ende letzten Jahres wusste Snowcat, was das bedeutete. Morgen früh würde ihrem Müsli all das zugesetzt sein, was ihrem Körper an Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen fehlte. Natürlich bekamen Beide im Anschluss ihren Gute-Nacht-Kuss auf die Wange, bevor sie wieder in ihren luftigen Betten verschwanden.

In wenigen Stunden würde Snowcat einige Vorlesungen am MIT&T besuchen und am Abend würde sie dann die Befreiung von Puck planen. Snowcat schlief breit grinsend ein, das Leben war einfach wunderbar. 


Ob es der kleinen Gruppe gelingt Puck zu befreien und ob Morrie, Gumshoe und/oder Tango irgendwann sogar mit ganz UC auf einen Run gehen, wird demnächst hier zu lesen sein. 

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*