Termin 24/12 Intermezzo

Bei den Runner von UC ist viel los, auch zwischenmenschlich. Hier all das, was die Spieler der Gruppe zwischen Termin 24/12 und 25/12 zusammen getragen haben. In-Charakter versteht sich. Die Ereignisse puzzeln sich teilweise mit dem ersten Teil des nächsten Spieltermins zusammen. 


von Riven (geschrieben vom Spieler von Riven):

Das Summen der kleinen, in die Hoteltür integrierten Kamera war kaum hörbar. Snowcat wartete einen kleinen Moment lang bevor das HD-Display in der Plasteel-Tür flackernd in seine von Horizon Enterprises erbaute Existenz flackerte. Auf dem Bildschirm schaute Riven ihrerseits in die Kamera, leicht von unten blickend und mit einem Taschentuch vor der Nase. Die Menschenfrau war um einiges kleiner als die Elfe, die barfuss, in Jeans, T-Shirt und mit noch feuchtem Haar, vor ihrer Tür stand. Die Uhr des Displays zeigte 11:13 Uhr. 

Riven checkte kurz die astrale Präsenz vor ihrer Tür, sich innerlich wundernd, dass ihre sehr gute Freundin vor ihrer Hoteltür stand, ohne vorher angerufen zu haben. Die Aura zeigte ihr jedoch, das alles in bester Ordnung war und sie öffnete die gut von den Betreibern gesicherte Zimmertür. 

"Komm' rein, Schatz." sagte die Hexe, ihre ohnehin schon recht nasal klingende Stimme wurde von dem Taschentuch vor ihrem Gesicht noch weiter verzerrt. "Magst du einen Milchkaffee ? Und ein Croissant ? Die sind fast so gut wie in Paris. Komm' setz dich."

"Nein danke, ich hab schon gefrühstückt und gleich im Konferenzraum wartet noch ein Brunch. Ich wollte nur noch mal nach Dir sehen, bevor ich zu dem zwanglosen Brunch mit dem Team gehe. Und was später das Meeting mit Spinnrad angeht, nein, Du musst Dir keine Sorgen machen, denn ich werde Blackstone mitnehmen. Er ist fit," die Elfe grinste leicht anzüglich, "Blackstone meine ich jetzt, und wachsam genug. Außerdem geht von Johnny meiner Meinung nach keine Gefahr aus, er..." Snowcat legte den Kopf leicht schief und blickte auf das Taschentuch, dass sich Riven immer noch vor die Nase hielt. "Nasenbluten Phine? Bist Du erkältet oder ist das etwa noch eine Nachwirkung von gestern?", ein wenig Besorgnis schwang in den letzten Worten mit.


Riven hatte in sehr kurzer Zeit drei sehr mächtige Zauber gewirkt, als sie die beiden Elitesoldaten simultan ins Jenseits befördert und danach einen schwer angeschlagenen Average mit Hilfe der Göttin geheilt hatte. Noch immer musste sie ein leichtes Lächeln unterdrücken, als ihr das Bild des Livestreams ins Gedächtnis kam, wie ihre Freundin den lustigen und freundlichen Mann während der Heilung eine "gescheuert" und in ihrem süßen französischen Akzent, gewürzt mit einer Prise echter Säuerlichkeit, gefordert hatte "Averasch, hier ist nischts mit Sterben, du versaust üns den Durschschnitt wenn du stürbst." 

Kurz danach fuhr die heilende Energie der Ersten Frau in den geschundenen Körper des Technofreaks, der mit seiner schnellen und guten Auffassungsgabe wahrscheinlich das seinige und Blackstones Leben gerettet hatte.


Snowcat ging ein paar Schritte auf Riven zu und fragte neugierig: "Oder hat Dir am Ende ein gewisser Elf im Schlaf auf die Nase geschlagen?"

Riven nahm das Taschentuch vom Gesicht weg und lächelte verschmitzt. "Es hat schon mit dem Elfen zu tun, aber ... nun ja ... im positiven Sinne! Im sehr, sehr positiven Sinne. Schlafen war leider nicht. Snowcat, das war eine 'ammerhart geile Nacht !"

Snowcat grinste breit und umarmte Riven kurz, aber herzlich: "Das ist ja wundervoll. Magst Du mir davon erzählen? Ein wenig Zeit hab wir noch, bis wir von den anderen im Konferenzzimmer erwartet werden."


***

Im Grunde genommen hatte Pathfinder an der ganzen Situation "Schuld". Die hübsche und kecke Magierin hätte genau in Seraphines "Beuteschema" gepasst. Gerne hätte sie mit der interessanten Gelehrten eine Flasche Bordeaux geleert und hätte dabei ausgelotet, wie weit sie gegangen wäre. Aber trauriger Weise hatte die junge Elfe den Run nicht überlebt. Als sie zusammen mit der Toten den Zünder betätigte (denn so hätte es Pathfinder gewollt), der den MCT Komplex einstürzen lies, wurde ihr wieder bewusst, wie hart und kurzlebig das Dasein eines Runners sein konnte. Phine war der bestimmt auch stressigen und anstrengenden Musikszene von Paris entflohen, um wieder bei UC, nein bei SNOWCAT zu sein. Aber die Musikbranche brachte im Normalfall niemanden um. bei Runnern war das anders, ein einziger Fehler konnte der letzte sein. So wie eben bei Pathfinder und die hatte nicht einmal einen Fehler begangen ! Die junge Hexe war zwar hier her zurückgekehrt, um ihre weißhaarige Freundin vor etwas zu beschützen, von dem sie selber nicht einmal wusste, was es war, aber das bedeutete nicht, dass sie keinen Spass haben durfte, konnte doch das Leben so schnell enden, wie das der Frau in ihren Armen.

Besagte Lebenslust, Feierstimmung, Alkohol und Drogen vermischten sich mit dem frechen Gehabe und dem guten Aussehen des elfischen Meisterschützen und das eine kam zum anderen. Ein One Night Stand, was sollte es ? Sparky und Arcade, die sie seit einiger Zeit merkwürdigerweise merklicher weniger aufs Korn genommen hatten, ja fast schon freundlich waren, konnten mit Twinbow nichts anfangen, veralberten ihn, wo es nur ging. Sollte sich die Position der beiden meisterhaften Technomancer zu ihr wieder einmal ändern, so hatte sie wenigstens einen guten Verbündeten. Kalt und berechnend, ja, sicher, aber nun war Lilith auch nicht für ihre Barmherzigkeit gegenüber Männern bekannt. Aber der Fakt, dass sein Verhalten gegenüber Frauen zwar frech und angeberisch war, aber genau die Nuance Charme und Eleganz an den Tag legte, die es von plumper und billiger Anmache unterschied, ließen die beiden eine hervorragende und unbeschwerte Nacht, fern jeder aufgedrängten Zwänge erleben.

Die Nacht im Eisbrecher mit der jungen Prostituierten Oleshka war ebenfalls mehr als merkwürdig. Seraphine hatte Twinbow die junge Frau "ausgesucht" und war an diesen Abend sozusagen nur passiver Zuschauer. Die Russin war hübsch und überaus begabt in ihrem Gebiet, dennoch konnte die Hexe im Zwielicht des Hotelzimmers erkennen, dass Twinbow zwar körperlich bei Oleshka war, aber sein Blick fasst nur auf ihr ruhte. Eigentlich wollte sie seine Schwächen studieren, falls er eines Tages zu aufdringlich wurde und er laut Snowcat ein sehr guter Entzauberer war, aber immer wieder erwischte sie sich, wie ihre Gedanken von dieser Aufgabe hinfort wanderten und sie dem Elfen zulächeln musste.


Gestern nun kam Twinbow nach dem Run und erzählte ihr, erschöpft wie sie war " Riven, du sieht echt scheisse aus !"

Längeres Necken führte zu einem Treffen im Massagesalon des Hotels, dort könnten sie sich beide entspannen und für sie würde eine Massage bereitstehen. Phine antwortete mit einem kecken "Bist wohl nicht Manns genug, brauchst wohl Unterstützung !" 

Twinbow lächelte nur sein jungenhaftes Grinsen und sagte "Wirst schon sehen, Hexe !"


Und wie sie geschaut hatte ! Ein Meer aus Kerzen erwartete sie in einem Spa, das nur für sie beide gebucht war. Nein, kein muskulöser Meistermasseur, nur der Elf, mit einer Flasche Öl in der Hand.


Nach einer halben Stunde Massage, die selbst die Beauty Salon Besitzer in Paris neidisch machen musste, ging Twinbow dazu über, die Massage in Bereiche zu lenken, die nicht Teil des normalen Ablaufes waren. Seraphine blinkte störrisch auf und fragte ein wenig brüskiert "Was ist wenn ich mal nicht will ? Machst du dann trotzdem weiter, hmm ? Nimmst du dir dann, was dir gefällt ? Nimmst du mich dann gegen meinen Willen ? Ich sag' dir, probier es ruhig !" Sie stand nun vor ihm und stupste mit dem Finger in seine Brust. 

"Ich warte auf eine Antwort. Der eine der's erfolgreich durchgezogen hat, der rennt jetzt durch einen Wald und weiß nicht mehr wie er heißt. Hmm, würdest du mich einfach so nehmen, kannst ja ein kleiner Macho sein, das wissen wir ja alle !"


Da war sie wieder. 

Die Wut. 

Die Schlange, die ihr die Kehle zudrückte, sie kaum denken ließ. 

Ihre Fäuste so Bällen ließ, dass die Fingernägel in ihre Handfläche schnitten.

Lilith. 


Aber warum ? Twinbow hatte nichts getan. Ganz im Gegenteil. Er war freundlicher zu ihr gewesen, als man es ihm abgenommen hätte. Er war Materialist und hatte dennoch das ganze Spa in einem 5 Sterne Hotel für sie gebucht. Nur für sie. 

Er war nicht Kevin. Er hatte sie nicht missbraucht. Er kümmerte sich um sie. Mehr als jeder andere. Er war halt einfach ... da.


Lilith. 

Die Wut.

Sie schwand wieder.

Das hast du dir verdient, mein Kind. Ich bin zufrieden. Habe deinen Willen. 


"Es, es tut mir leid ! Wirklich, entschuldige mich !" Sie schmiegte sich an Twinbow und umarmte ihn. "Bitte verzeih mir."


"Nichts."


"Wie bitte ?" fragte die junge Frau.


"Nichts. Ich hätte nichts gemacht. Ich hätte dir einfach zugehört und weiter massiert. Mir tut's auch leid, hätte dich fragen sollen."


"Schon gut, ist okay."


"Hmmja. Geile Bwischte." murmelte Twinbow grinsend.


"Was ?" Phine schaute auf, ins lächelnde Gesicht des Elfen, ihn immer noch umarmend.


"Geile Brüste !" lachte er jetzt laut.


"Oooh merde, du bist unverbesserlich, cretin !" Sie schubste ihn von sich, aber nun war auch auf ihren Gesicht ein fieses Grinsen. "Allez ! Na dann leg mal los, Loverboy !" sagte sie mehr als zweideutig und immer noch nackt. Mit dem letzten Wort entstand eine magische Energiekugel in ihrer Hand und sie ging auf Twinbow zu.


"Aber sicher, mon amour, aber sicher. Das wird eine höllisch gute Nacht !" lachte er während sich um ihn herum antimagische Schutzfelder aufbauten ...


***

Riven erzählte und dabei kam heraus, dass sie bei diesen kleinen "Duell" wohl ein wenig zuviel gezaubert hatte, daher auch das blutige Näschen und, dass das Ganze in einer heißen Nacht, die sie bis tief in den Tag hinein verlängert hatten, geendet hatte. 

Wie aufs Stichwort kam Twinbow aus dem Bad. "Guten Morgen, liebste Snowcat !"  Er hatte nur ein Handtuch um die Taille gebunden und seine Mütze auf dem Kopf. Überall am Oberkörper hatte er vier-fünfspurige Kratzer. Der "Kampf" der beiden war wohl unterschieden ausgegangen.

"Ah, Mädchenzeugs, verstehe schon. Weißt du's schon ? Die Hexe hat einen neuen Besen, denn musste sie erst einmal einreiten !" gab er lachend, mit einem netten Lächeln auf den Lippen von sich und drehte sich halb in Deckung, irgendetwas Heranfliegendes erwartend.

"Oui, war aber verstaubt und voller Spinnenweben das olle Ding ! Nicht zu gebrauchen." 

"Ach und warum hast du dann die ganze Nacht den Namen deiner Göttin gerufen ?"

"Es waren Gebete, damit du endlich mal zum Ende kommst !"

Das war der Zeitpunkt, zu dem sich Snowcat wortlos und grinsend verabschiedete.


von Snowcat:

Snowcat schloss die Tür des Hotelzimmers im Peninsula. Dahinter kabbelten sich Riven und Twinbow weiter. Wahrscheinlich würde es gleich nicht mehr nur bei dem verbalen Spiel bleiben. 

Snowcat freute sich für Riven. Ob sich nun etwas Festes daraus entwickelte oder, ob es bei einer wilden Affäre bliebe, es würde Riven gut tun, mit einem ,netten‘ Mann wie Twinbow zusammen zu sein. Und Twinbow würde mit ziemlicher Sicherheit auch auf seine Kosten kommen. Snowcat zog sich Schuhe über und machte sich dann auf in den Konferenzraum. Wo Mystique als einzige bereits wartete. Hinter Snowcat kam Blackstone hinzu. 


(Hier fügt sich zeitlich zunächst der erste Teil des Spieltermins 25.12. ein.) 


Planung per Email, mit der Frage, "T-Bird oder nicht?"

3/27/72 12:18; Konferenzzimmer im Peninsula.

von Snowcat:

Snowcat hatte sich wieder in schwarze Jeans, T-Shirt geworfen und ein paar weiche, flache Schuhe geworfen. Pünktlich waren alle Teammitglieder erschienen. Sie eröffnete das Teammeeting, nachdem es sich alle bequem gemacht hatten.

"Bevor wir damit anfangen Informationen über Karavan, Leute die dort leben und kürzlich hier in Hong Kong waren und Ähnliches zusammen zu tragen, würde ich gerne etwas abklären." Sie warf einen Blick in die Runde, um sicher zu stellen, dass sie die Aufmerksamkeit aller besaß. 

"Afghanistan lieg ja nicht gerade um die Ecke und Karavan bewegt sich weiter. Außerdem hat die Kette derzeit mindestens eine Woche Vorsprung. Irgendwie gehe ich davon aus, dass der jetzige Besitzer den wahren Wert der Kette nicht kennt, sonst hätte er wohl Beides an sich genommen, aber da wir diesbezüglich gar keine Informationen haben, ist das nur eine Vermutung. Es ist also nicht unbedingt davon auszugehen, dass wir es eilig haben. Dennoch, um nicht noch mehr Zeit zu verlieren und, um schnell voran zu kommen, was haltet ihr davon, wenn wir tatsächlich mal versuchen, uns einen T-Bird zu besorgen? Es gibt doch nichts Schnelleres? Ich weiß, der ist nicht leicht zu fliegen, aber Average, Du kannst ihn fliegen. Und wenn Du dann noch heraus bekommst, wo wir auftanken können, falls Du das nicht längst weißt, dann sollten wir doch im Nullkommanichts in der Nähe von Karavan sein?

Was meint Ihr? Was spricht dafür? Was spricht dagegen?"

von Riven:

Riven wippte zufrieden mit den Spitzen ihrer schwarzen 20-Loch Chucks Stiefel auf dem riesigen Konferenztisch und zerstieß dabei den Rohrzucker in ihrem Caipirinha. Nach einem langen und ausgiebigen Bad (ohne Twinbow), einem guten Essen und viel Kaffee fühlte sie sich wie neugeboren. 

Sie streckte den Kopf und massierte sich ihr Nackentattoo, woraufhin einige vorher nicht sichtbare Sigilen in ihrem schwarzen NuPunk Outfit aufflackerten und blutrot den Saum der Jacke umwanderten.

"Ma belle amie, ich bin mir sicher, dass Average" sie lächelte den lädierten Mann kurz an "das bewältigen kann, n'est ce pas ?"

"Und ich kann mit Gewissheit behaupten, dass Fliegen einer der schönsten Sachen überhaupt ist. Außerdem hat ein eigenes - und ich gehe davon aus, dass du wenn du von einen <T-Bird besorgen> von einen <T-Bird kaufen> redest - sehr viel flair." Sie hob die betonten Worten mit Gänsefüßchen ihrer filigranen Hände hervor.

"Ich stehe auf dieses Superheldenfeeling und finde das tres, tres chic, aber meine Frage lautet: Wie kommen wir da ran oder wieviel kostet la partie ?"

"Und wo bekomme ich so einen Wagen wie Johnny S. her ?" fügte sie lächelnd hinzu.

von Snowcat:

Bei der Erwähnung des Eurocar President musste Snowcat grinsen: "Ich glaube einen solchen Wagen kannst Du ganz einfach in der Matrix bestellen und Dir irgendwohin liefern lassen, wenn Du das entsprechende Kleingeld von 125.000Nu¥ hast." Die Elfe machte eine kurze Pause und zwinkerte der schönen Hexe keck zu.

 "Was den T-Bird betrifft, hatte ich eigentlich eher an borgen oder mieten gedacht, nicht an kaufen. Ein solches Gefährt kostet gut ausgestattet mehrere Millionen Nu¥ und was das 'woher' angeht, da wollte ich Penelope fragen, weil sie sich hier am Besten auskennt."

Einen Augenblick wirkte Snowcat gedankenverloren, dann wandte sie sich wieder lächelnd dem Team zu. 

von Sunrise:

*mit schwerem russischem Akzent und wirkt sehr "verschlafen" * was ist denn ein T-Vogel? Der Begriff ist mir Fremd. Aber alles was uns schneller dort hin UUUUND wieder weg bringt klingt gut *verschmitztes grinsen* Average du kannst ja das Ding fliegen, fahren, was auch immer ... du kannst ja ALLES. Und daher hege ich keine Zweifel, solang Average beteiligt ist *Augenzwinkern zu Average*

von Snowcat:

Ein wenig überrascht blickte Snowcat Sunrise an, sie vermutete, dass mangelnde Sprachkenntnisse für dieses Nichtwissen verantwortlich waren:  "Bei einem T-Bird handelt es sich um ein LAV, oder in für mich verständliche Worte übersetzt, um ein megateures, utraschnelles, unheimlich lautes, Treibstoff fressendes, fliegendes Ungetüm."

von Riven:

"Oh, seulement 125k? Das ist ja für dieses Sahneschnittchen ein echtes Schnäppchen !"

Riven fasste die Pause und das süße Zwinkern der Elfe so auf, das sie sehr wohl um ihren finanziellen Status Bescheid wusste. Sie hatte ja lange genug über ihre Musikkarriere in ihren langen "Wiedersehen-Treffen" geredet.

Ein verschmitztes Lächeln huschte über Rivens rotgeschminkte Lippen. 

"Och, schadééé, kein eigener T-Bird, ich 'ätte schwören können, Averages Herz schlägt schneller bei diesem Gedanken ! Mais non, du willst ja eh lieber diesen Bontschie, oder wie der heißt, fliegen." Sie schaute den Menschen an, in der Hoffnung ein erwartungsvolles Grinsen auf sein Gesicht gezaubert zu haben.

"Aber ein GERIGGTES, sauteueres, schnelles, lautes, Treibstoff fressendes, fliegendes Monstrüm zu fliegen turnt ihn bestimmt auch an. Gut für die Teamkasse. Bon, fragen wir Penelope."

Sie schlürfte hörbar den Rest ihres Cocktails aus, in der Hoffnung auch die anderen Runner aus ihren Gedanken zu erwecken …

von Twinbow und Blackstone: 

Twinbow saß in der Ecke der Couch. Die Füße baumelten locker über die lehne und der Blick war an die Decke gerichtet. In der Hand hatte er eine Dose Nüsse.  "Das mit dem Tanken sollte kein Problem sein. Ich kenne da ein paar Schmuggler Routen und die müssen ja auch tanken. " er warf eine weitere Nuss in die Luft und fing sie gekonnt mit dem Mund auf. Laut knackend wurde auch diese gegessen. 

"und isch glaube auch dasch der averach das mit dem fliegen hinbekommt. " nuschelte er. 

Blackstone beobachtete gelassen die Runde. Auch er stimmte der Idee mit dem T-Bird zu.


von Snowcat: (zeitlich nach dem ersten Teil des Spieltermins 25.12)

Zurück auf ihrem Zimmer trat die Elfe in ihrer Suite an den Kleiderschrank und nahm ein Kleid heraus, welches den Titel ,Victorian Sunday Afternoon‘ trug. Es war aus der Steampunk-Serie von Ami Feather.  Ein dunkel-violettes, bodenlanges „Reitkleid“ mit einem Rock aus Samt und Leder und einer Bluse aus hauchzarter Seide mit niedlichen, kurzen Puffärmeln. Auch die passende, riesige Handtasche und die gleichfarbigen, knöchelhohen Stiefel hatte Snowcat erworben. Elegant, extravagant und teuer, zweifelsohne, - aber schon wieder Ami Feather. 

Das Modelabel ,Bodyline‘ war immerhin eine erfolgreiche Tochter von Spinrad-Industries, war es da klug schon wieder Ami Feather zu tragen? Snowcat zwinkerte sich im Spiegel zu, ja das war es. Denn welche Firma Johnny gehörte, sollte bei der Auswahl ihrer Kleidung nun wirklich keine Rolle spielen. 

Außerdem würde sie heute nicht nur Ami Feather tragen, was Johnny nicht erfahren würde, es sei denn, er konnte an den Trägern des BH‘s, die durch die Seide hindurch schimmerten, erkennen, dass es sich um Victorias Secret‘s Dessous handelte. 

Pünktlich um 13.20 Uhr läutete es. Snowcat band schnell ihr Haar mit einem Lederband am Nacken zusammen und legte sich die gebändigte Flut über die linke Schulter nach vorn, bevor sie zur Tür eilte, um Blackstone zu öffnen. Der dunkelhäutige Zwerg sah adrett und gepflegt aus, wie immer. Zu Ehren seiner heutigen Aufgabe als Snowcats Bodyguard trug er einen tadellosen, dreiteiligen, schwarzen Anzug, ein schwarzes Hemd, eine schwarze Krawatte und schwarze, blank geputzte Schuhe. Er betrachtete Snowcat aufmerksam von oben bis unten. „Ein bisschen bunt, aber selbst ich kann nicht unter den Rock gucken. Chic!“, kommentierte er Snowcats Erscheinungsbild trocken. 


Snowcat stand auf einem moosbewachsen Findling am Hang des Viktoria Peaks und wand ihren Blick genau um 14.00 Uhr, zur Stunde des Kranichs, nach Osten.

Tatsächlich lag etwas ganz besonderes in diesem Augenblick. Da war nicht nur die fantastische Aussicht vom Peak über die Stadt Hong Kong und die dahinter liegenden Landschaft. Da war mehr. Es lag ein Einklang in der Luft, den Bäumen, den blühenden Blumen, dem Plätschern des Wassers rechts von ihr und der Aussicht. Snowcat nahm astral wahr und die Farben der lebendigen Natur zerflossen in einem wundervollen Zusammenspiel. 

Blackstone räusperte sich und Snowcat ließ die astrale Wahrnehmung augenblicklich fallen. Lächelnd wandte sie sich um, und wie erwartet stand dort Johnny Spinrad. Er war in eine hellgraue, eher urbane Freizeithose nebst passendem Sakko und ein wirklich flippiges T-Shirt gekleidet, welches die Farbe in spiralförmiger Ausbreitung wechselte. Extravagante, lumineszierende Applikationen an Hose, Sakko und Schuhen verliehen dem Outfit den letzten Schliff. Alles definitiv Stücke von Bodyline. Neben ihm schwebte eine eigentümliche Drohne, die Snowcat noch nie in ihrem Leben gesehen hatte. Sie hatte noch nicht einmal von einer solchen Drohne gehört, allerdings war sie auch kein Experte für Drohnen. 

Johnny lächelte Snowcat mit einem Zahnpastalächeln an und sagte: „Wir sollten unbedingt ein Fotoshooting hier oben mit Ihnen machen und die Welt mit den wundervollen Bilder bereichern. Andererseits bin ich egoistisch genug, um diese Erfahrung einfach für mich zu behalten.“ Er reichte ihr seine linke Hand, um ihr vom Stein herunter zu helfen. Blackstone schien er nicht einmal zu bemerken. 

Snowcat nahm Johnnys Hand und wie zufällig trat sie ein wenig zu dicht an ihn heran, lächelte zaghaft, trat einen Schritt zurück und harkte sich dann bei ihm unter. 

Sie bewegten sich nebeneinander durch den Park und Snowcat vergass dabei nicht, dass ihre Schritte auf Kies und Stein zu hören sein mussten.

„Und,“ fragte Johnny, „haben Sie gute Nachrichten für mich? Haben Sie den Termin bei dem Galeristen abgesagt und begleiten mich nun auf die Yacht?“

Snowcat kuschelte sich ein winziges bisschen an Spinrads Arm und antworte: „Johnny, ich muss ihnen etwas beichten. Ich habe morgen gar keinen Termin bei einem Galeristen, soweit war ich noch gar nicht. Ich wollte mich nur nach einem umsehen und meine Bilder hier und da vorstellen.“

Johnny strahlte: „Das heißt, Sie begleiten mich noch heute auf meine Yacht!“

„Nein, das dann doch nicht.“

Johnny legte einen verspielt skeptischen Gesichtsausdruck auf: „Wie? Sie kommen nicht? Warum?“

Snowcat blieb kurz stehen und wandte sich Johnny mit dem Oberkörper ein wenig weiter zu: „Na weil ich dennoch etwas zu tun habe!“

Johnny holte tief Luft und sagte langsam: „Ich weiß schon: Was sie nicht verschieben können.“ Sie gingen weiter und er fragte: „Was?“

„Wie was?“, natürlich wusste Snowcat, was er meinte, dennoch fragte sie nach.

„Was Sie zu tun haben?“

„Das möchte ich Ihnen nicht sagen!“

Das Spielchen ging noch eine Zeit lang weiter, aber diesmal blieb die Elfe hartnäckig, sie sagte ihm nichts darüber, wohin sie wollte.

Sie kamen an eine besonderes schöne Stelle des Parks. Dutzende von verschiedenen Blumen blühten und dufteten zart und man hatte einen ganz wundervollen Blick über die Bucht von Hong Kong. Johnny gestikulierte kurz und darauf hin begann die Drohne sich zu entfalten. Aus sich selbst baute sie einen Tisch mit zwei Bänken auf, zauberte eine Tischdecke und Geschirr hervor und stellte im Anschluss allerlei Köstlichkeiten auf den Tisch. Es gab Obst, verschiedene Häppchen, winzige krustenlose Sandwiche, knuspriges, frittiertes Hühnchen, Pralinen, Wasser, Wein und Champagner. 

Johnny schob Snowcat die kleine Bank zurecht, dann schenkte er persönlich Champagner ein. Sie stießen an. Spinrad fragte unvermittelt: „Was ist mit ihrem Bodyguard. Darf ich ihm etwas anbieten?“

Snowcat lächelte: „Selbstverständlich.“ Sie wandte sich Blackstone zu und fragte selber: „Mr. Stone, möchten sie etwas?“

Blackstone schüttelte den Kopf.

Nachdem sie sich aufgetan hatten, beugte Johnny sich ein wenig vor und erklärte verschwörerisch: „Ich muss Ihnen auch etwas beichten Cathrine. Es geht um die Ausstellung in London. Oh nein, keine Sorge, ich werde auf keinen Fall von meinem Wort zurücktreten, aber um meinen Ruf in London ist es nicht sonderlich gut bestellt. Das wird die Ausstellung an sich nicht betreffen, aber wenn Sie sich dort mit mir sehen lassen, wird man mit Sicherheit über Sie schreiben und es könnte sein, dass es nichts Nettes ist, weil man mich damit treffen möchte.“

Snowcat winkte ab: „Ach was, das würde mich nicht stören. Aber ich würde mir das mit der Ausstellung wirklich gerne noch mal durch den Kopf gehen lassen. Die Bilder in Ruhe auswählen, etwas ergänzen und so weiter. Also wäre es schön, wenn Sie mir Zeit geben würden und das Angebot noch eine Weile gilt.“

Spinrad lächelte charmant: „Solange es nicht bedeutet, dass ich Sie erst für die Ausstellung wieder sehe, gilt das Angebot unbegrenzt!“

Nun war es Snowcat, die sich vorbeugte und mit schmeichelnder Stimme fragte: „Ach und wenn es das bedeutet, dann wäre Ihr Angebot begrenzt?“

Einen Moment lang schwebte die Frage in der Luft, dann eröffnete Spinrad eine neue Runde des ,wohin gehen Sie und warum kann ich nicht mit‘ Spiels. 

Es war ein schwieriges aber überaus unterhaltsames Spiel, welches Snowcat mit einer großen Portion Flirt würzte, wobei es für Johnny eine der leichtesten Übungen war, dabei mitzuziehen. 

Zwischendurch verschaffte Snowcat sich eine Atempause, indem sie das Thema Fussball anschnitt. Johnny erklärte ihr mit einer kindlichen Begeisterung die Regeln, schwärmte von seinem Verein Arsenal SC, und Snowcat bekam die Gelegenheit die Namen sämtlicher wichtiger Spieler und etwas über ihre Vorzüge zu erfahren.

Plaudernd, flirtend und scherzend verbrachte Snowcat drei sehr unterhaltsame und kurzweilige Stunden mit dem Multimilliardär. 

Am Ende hatten sie sich darauf geeinigt, dass Johnny sich mit seiner Yacht in Richtung UCAS über Hawaii aufmachen würde, und dass Snowcat sich jederzeit melden könne, um an Bord zu kommen.

Sie verabredeten ferner, sich spätestens im Mai zur Modewoche in Florenz wieder zu sehen, wo Snowcat schon vor der Pret a Porter Show von Bodyline einige Modelle exklusiv an Johnnys Seite ausführen würde. Und sollte es Arsenal schaffen, um diese Zeit noch um eine Meisterschaft zu spielen, was Spinrad sehr hoffte, würden sie im Anschluss nach London fliegen, um gemeinsam ein Spiel der Mannschaft zu besuchen.


„Ich sag mal: Den hast Du im Griff!“, meinte Blackstone, als er Snowcat die Tür der Mietlimousine öffnete. 




*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*