Episode 03/14 (vom 31.01.) Run 50/2

Welcome back, omae!

Wir freuen uns, dass Du auch heute wieder reinschaust!

Derzeit On The Run sind: AvEraGe, Blackstone, Mystique, Starbuck, TriXhot*, Kami* und Snowcat. Thunderstrike, Blood, Steel und FTW werden als BackUp dabei sein. (*Spieler war nicht anwesend.)

Datum in unserer SR-Timeline: 27.03.- 02.04.2073

Was bisher geschah: Nach dem aufregenden Run um das Heart Of Darkness, treffen die Runner in Seattle auf Kami, einem potentiellen Kandidaten für UC, der gerne dem Team beitreten würde. Dann sind ein paar Tage Downtime angesagt, die jeder der Runner auf seine eigene Art verbringt. Lang ist die Pause nicht, denn das Team ist gefragt und hat sich gerade in der Artefaktjagd einen guten Ruf erarbeitet. So heuert man sie erneut an, ein Artefakt zu suchen. Ein Zwerg, Laurent Nazaire, wie die Runner später erfahren, beauftrag UC den ‚Arrow Of Red Dragon Slaying‘ zu finden. Der rotgefiederte Pfeil könnte im Belvedere Castle im Central Park von New York sein. Dort sollen die Runner suchen. Das Team ersinnt den Plan, das Gelände unter dem Deckmantel eines Location-Check für Spinrads neue Wingsuit-Liga zu sondieren. Sie gehen davon aus, dass Johnny Spinrad ihnen jeden Zugang und jeden Pass für Manhattan verschaffen kann.

Wie schalten uns direkt dort in das Geschehen zurück, wo wir die Runner das letzte Mal verlassen haben.

Die Ereignisse betrachten wir erneut durch die eisblauen Augen von Snowcat.

Deine Kommentare zur Episode passen am besten unter „A Tale So Far Part VI“ [LINK].

Eine Beschreibung der Runner findest Du hier [LINK].

Hat ein Wort im Text eine andere Farbe, verbirgt sich darunter wahrscheinlich ein Link und es wird im Glossar erklärt. Du kennst ein anderes Wort aus dem Shadowslang nicht? Dann schau doch einfach auf gut Glück im Glossar vorbei. [LINK]

Bereit omae? Na dann los.


Blood kam über den Steg ins Bootshaus zurück und hielt mit einem Päckchen in der Hand direkt auf Snowcat zu. Sie drückte auf die Pause-Taste ihres Commlinks und lächelte ihn an. Er lächelte zurück und eine Strähne seines schwarzen Haares fiel ihm ins Gesicht. Was sah der Kerl gut aus. „Ich habe hier ein kleines Dankeschön für Dich. War echt lieb von Dir, die Urban Hunter für mich zu modifizieren. Perfekte Arbeit war es auch noch.“ Er gab ihr die weiße rechteckige Schachtel mit der großen schwarzen Schleife. 

Snowcat sah auf die Schachtel und entdeckte schnell den kleinen diskreten AR-TAG einer Luxus- Konfiserie. 

‚Wenigstens einer.’, kommentierte Katze.

Snowcat lächelte kurz zu Blood auf, machte sich aber dann umgehend an das Öffnen der Schleife, „Danke schön. Möchtest Du auch eine?“ 

Blood grinste und schüttelte den Kopf, „Du weißt ja, ich mag lieber Schokotörtchen.“

Die Pralinen sahen alle wundervoll aus, wie sie da so nebeneinander mit Goldstaub überzogen in der Schachtel lagen. Sie wählte eine der Kugeln aus, steckte sie in den Mund und seufzte dann wohlig.

Doc kehrte an den Tisch zurück und rief den Teil des Teams, der nach New York gehen würde, noch mal zusammen. Die Nacht war vorangeschritten, der Regen hatte aufgehört und am Himmel über dem Pudget zeigten sich Sterne, wie man durch die Fensterfront nach draußen hervorragend sehen konnte.

Snowcat schaltete ihre Vorlesung endgültig aus, nahm den zweiten Ohrhörer raus und wandte ihre Aufmerksamkeit Doc zu. 

Nachdem alle am Tisch erschienen waren, erklärte er, „Ich habe noch ein paar Fakten über New York, die vielleicht interessant sein könnten. Manhattan wurde beim Wiederaufbau nach dem Erdbeben fast komplett um 5-6 Meter angehoben. Nur fast komplett, da man den Central Park mit seinem Bewuchs ausgeklammert hat. Möchte man nun in den Park, erreicht man ihn über Treppen oder Wege, die wie Serpentinen in einen Hang gebaut wurden. In der Upper Eastside, dort wo einst der Bürgermeister von New York seinen Sitz hatte, steht jetzt ein neues Gebäude mit dreizehn gleich hohen Türmen, das MDC-Building, in dem jeder der 13 Konzerne, ihr ahnt es sicher schon, genau einen Turm besitzt. Die Skyline von Manhattan wird von anderen Türmen, den sogenannten Towers, dominiert. In den ehemaligen Fuji-Türmen hat der Corporate Court nun sein Erd-HQ,“ Doc ließ seinen Blick über die Runner schweifen und blieb einen Moment länger bei Snowcat hängen, die ihm daraufhin ein Lächeln schenkte, „ein sehr cleverer Zug von Neonet, nebenbei bemerkt, bei dem ein jahrelanger Kontrakt zur Wartung des Gebäudes für den Konzern heraus kam. Zum Schluss komme ich zu zwei Interessanten Untergrund-Informationen. Strassenprostitution ist in New York verboten, für alle anderen Geschmacksrichtungen gibt es Lizenzen. NYPDIncorporated entsendet regelmäßig Jagd-Sqauds von Drohnen in den Untergrund. Die Programmierung ist einfach. Alles was dort lebt, ist zuviel und die Drohnen kehren erst an die Oberfläche zurück, wenn die Munition alle ist. Die Bevölkerung des Untergrundes hat also keine Lust, sich noch mehr Probleme einzuhandeln. Befindet man sich auf der Flucht vor der Polizei und flieht in den Untergrund, könnte es also durchaus sein, dass man schnell wieder raus geschubst wird.“ Erst jetzt lächelte Doc zu Snowcat zurück und fuhr nach einer kurzen Pause mit seinen Ergänzungen fort, „Hat das Manhattan-Team seine SIN’s bereit? Mr. Spinrad wird die Daten brauchen, wenn er sich dazu bereit erklärt, die Pässe zu organisieren, wovon ich fest ausgehe.“

Starbuck antwortete, „Ich hab eine passenden SIN und ich hab auch schon mal ein paar Daten zusammengestellt, was man bei einem Location-Check und Dreh für einen Spot so an Equipment braucht und zudem hab ich Positionen für unser mögliche ‚Besetzung‘ notiert. Das meiste an Equipment haben wir da, aber so etwas wir Holoprojektoren würde ich noch besorgen wollen, um das alles authentischer zu machen.“

Snowcat schmunzelte zufrieden, Starbuck hatte etwas gefunden, was ihm gefiel. Er hatte gleich doppelten Einsatz gezeigt und gute Vorarbeit geleistet und nicht nur das, er schien diesmal einen Gleichgesinnten in Average gefunden zu haben. Der gut aussehende, für einen Menschen gut aussehende, junge Mann und der Afro-Amerikaner steckten im übertragenen Sinn die Köpfe zusammen und schoben über AR Ideen hin und her. Starbuck hatte schon beim TacNet für das Team viel Engagement gezeigt, doch zu zweit ging alles schneller von der Hand. Am Ende hatten sie eine kleine Einkaufsliste und eine Datei mit ihrer Manhattan Agenda zusammengestellt:

‘Art Director: Catherine Frost, UCAS, (Snowcat); Director: John Durbridge, UCAS, (Average); Director Of Photography: Kevin Anderson, UCAS (Starbuck); Security: Yan Vormberg, AGS (Blackstone); Sports Consultant: Desmee Righetti, Espen Colorado, PCC; (TriXhot); Assistent Of Photography: Michelangelo Splinter, UCAS, (Kami); P.A. Miss Frost: Julian Moore, UCAS (Mystique).’

Snowcat warf einen Blick auf die Uhr, es war inzwischen 2:30 Uhr in der Nacht, aber da sie keine Ahnung hatte, auf welchem Kontinent sich Johnny Spinrad gerade befand, konnte sie auch gleich anrufen. Jetzt, nachdem die Frage welche SINs genutzt werden würden, geklärt war. Sie trat hinaus auf den Bootssteg, wählte seine Nummer und hinterließ eine Nachricht auf der Mailbox.

Als Johnny um 4:45 Uhr zurückrief, riss das Signal des Commlinks Snowcat aus dem Schlaf. Sie schaltete das Licht der Nachttischlampe ein und nahm das Gespräch an. Sie wusste genau, dass sie verwuschelt und in diesem Zustand einfach bezaubernd aussah und es konnte nicht schaden, bezaubernd auszusehen, wenn man von einem Mann sieben Metropolitan-Passes der allerbesten Güte bekommen wollte.

Nachdem klar war, dass dort, wo auch immer das gerade war, sich Johnny Spinrad persönlich an anderen Ende befand, schnurrte Snowcat, „Hey Johnny schön Dich zu sehen, erstmal vielen Dank für Deinen Rückruf.“

Er lächelte, „Du musst Dich nicht dafür bedanken, mir eine Freude zu machen. Ich rufe Dich sehr gern zurück. Gab es einen bestimmten Grund für Deinen Anruf?“

Snowcat grinste süß, „Ja den gab es. Ich wollte etwas mit Dir besprechen, aber lieber nicht am Commlink. Es eilt zwar nicht, aber es hat nicht ewig Zeit. Wenn es passt, würde ich Dich gerne innerhalb der nächsten Tage von Angesicht zu Angesicht sprechen.“

Johnny war offensichtlich erfreut, „Das sind ja gute Neuigkeiten und es passt mir ausgesprochen gut. Ich bin Freitag sowieso in Rom auf einer Party. Du begleitest mich dorthin und wir haben Zeit über das zu sprechen, worüber Du sprechen möchtest. Du musst mir nur noch sagen, wann Du landest und ich hole Dich ab.“

Snowcat räusperte sich innerlich, Rom? - Aber warum nicht. „Gern. Ich schick die meine Ankunftszeit, wenn ich den Flug gebucht habe.“

„Hervorragend. Ich freu mich sehr.“

„Johnny?“

„Ja!“

„Um was für eine Party handelt es sich? Ich würde es gern wissen, damit ich passende Kleidung dabei habe.“

Nun grinste Spinrad jungenhaft, „Ich werde mich doch nicht um das Vergnügen bringen, Dir ein Kleid zu schenken. Das verrate ich Dir, wenn Du hier bist. Warst Du schon mal in Rom?“

Snowcat schüttelte den Kopf, „Nein, bisher noch nicht.“

„Umso besser. Dann bis Freitag.“

„Bis Freitag.“

❄❄

Selbstverständlich begleitete Mystique Snowcat nach Rom, so gehörte es sich für eine Assistentin schließlich auch. Und während die beiden Frauen in die Maschine nach Rom stiegen und Miss Moore die Brille in ihrem Gesicht voller Sommersprossen zurecht rückte, bauten Starbuck und Average wahrscheinlich einen Holoprojektor in eine Drohne ein, damit diese einen Wingsuit-Flug simulieren konnte.

Einer von Johnnys Bodyguards stand bereits am Gate und geleitete Snowcat und Mystique zur Limousine, in der Johnny wartete.

Rom war ein Sprawl der besonderen Art, denn optisch sah Rom gar nicht aus wie ein Sprawl. Das Flair der Ewigen Stadt war komplett erhalten geblieben, da man so gut wie keine Hochhäuser gebaut hatte. Rom war die Hauptstadt der italienischen Konföderation und immer noch Sitz der Vatikanstadt, dementsprechend wimmelte es hier von prächtigen Kirchen und viele davon waren Baukunstwerke, die eine genaue Betrachtung wert gewesen wären. Snowcats Herz für Architekturgeschichte schlug während jeden gefahrenen Meters höher. 

Im Innenstadtbereich mit seinen Hügeln gab es immer noch die kleinen Gassen mit Kopfsteinpflaster, die schon vor Jahrhunderten existiert hatten. Baudenkmäler aus der Zeit der alten Römer lagen neben Renaissance- Palästen und neueren Gebäuden, die man optisch in das Stadt-Bild integriert hatten. Jeder Stein schien hier Geschichte in sich zu tragen und Snowcat wäre nur allzu gerne ausgestiegen, um ihren Spürsinn für der Geschichte von Gegenständen auf einer der ästhetischen Brunnenfiguren auszuprobieren.

Die Aura des Colosseum war in jedem Fall bis in die Limousine hinein spürbar, als sie daran vorbei fuhren und dies auf der mundänen Ebene. Snowcats Gefühl bestätigte sich, als sie nach Magie spürte. Die astrale Ausströmung des Petersdom reichte sogar noch weiter. 

So friedlich des Leben hier am Tage war, des Nachts würde die Unterwelt in einigen Teilen der Stadt an die Oberfläche dringen. Und jede der Prostituierten und jeder der Drogenhändler stünde hier unter der Herrschaft der römischen Mafia oder Cosa Nostra aus Sizilien, wie Johnny Snowcat erklärte. 

Snowcat fragte sich hingegen, wenn hier oben Historisches so gut erhalten war, wie es sich da wohl mit den Katakomben unter der Stadt verhielt? Ob die magischen Spezialtruppen des Vatikans ein Problem mit Shedim gehabt hatten, die die Gebeine der bereits seit Jahrtausenden toten Menschen, die unter der Stadt lagen, in Besitz nehmen wollten oder, die gar versuchten sich der mumifizierten Heilgen zu bemächtigen? Snowcat würde irgendwann mal Ehran danach fragen oder nein, vielleicht wandte sie sich mit dieser Frage besser an Nethertalk.  

Nach der kleinen Stadtrundfahrt, die teilweise eine von einem Hupkonzert begleitete, Stop & Go Reise gewesen war, hielten sie vor einem luxuriösen Fashion-Store, in dem Mitarbeiter sie bereits erwarteten. 

Hier offenbarte Johnny Snowcat, dass sie heute Abend auf einen Ball gehen würden. 

Selbstverständlich hätte Johnny auch für Mystique etwas gekauft, aber diese lehnte dankend ab und meinte, sie würde Miss Frost lieber in die sicheren Hände von Mr. Spinrad und seinen Männern legen und im Hotel bleiben. Snowcat warf Mystique noch einen fragenden Blick zu, aber offenbar konnte sie auch freies Shopping nicht reizen. 

Snowcat hingegen schwebte im siebten Himmel, als man sie in einem Raum führte, in dem Modellkleider hingen, damit es auf dem Ball in keinem Fall zu einem peinlichen ‚zwei-mal-das-gleiche-Kleid-Vorfall‘  kommen konnte. Jedes dieser Traumkleider würde erst nächstes Jahr in geringer Stückzahl in Kollektion gehen. 

Ja, Snowcat war im siebten Modehimmel und für ein winzigen Augenblick dachte sie darüber nach, wie es wohl gewesen wäre, wenn sie das Angebot von Domingo Ramos angenommen hätte. Dann grinste sie in sich hinein - nicht mal halb so gut wie das jetzt hier. 

Snowcat brauchte nur einen Blick und etwa 30 Sekunden, um sich für ein Kleid zu entscheiden, dennoch probierte sie mehrere Kleider an, bevor sie ihre Wahl bekannt gab und Schuhe und Handtasche dazu aussuchte. Bei den Schuhen kamen zwei Paar in die engere Auswahl. Am Ende entschied sie sich für das Paar mit dem niedrigeren Absatz. In diesen Schuhen würde sie Spinrad nicht überragen und besser tanzen können und Snowcat nahm sich vor heute viel zu tanzen. 

Spinrad schien wirklich Freude daran zu haben, Snowcat etwas zu kaufen, aber vielleicht entsprang sein zufriedenes Lächeln auch nur der Aussicht auf dem Ball der Grand Tour heute Snowcat an seiner Seite zu haben.

Während das Kleid auf Snowcats Maße angepasst wurde, nahm sie mit Spinrad ein verspätetes Mittagessen in einem Nobelrestaurant ein und dann fuhren sie in einer Limousine in ein Luxus-Hotel, wo ein niedlicher junger, menschlicher Mann Snowcat in einem Luxus-Zimmer in einer Luxus-Suite die Haare frisierte. 

Selbstverständlich hatte man das Kleid inzwischen geliefert und so konnte der von Snowcats eisweißer Haarpracht begeisterte Mann, das zur Schärpe des Kleides passende Haarband nutzen. 

Mystique sah dem Figaro dabei genau auf die Finger.

Einige Zeit später stand Snowcat frisiert im Bad, schloss die Schleifen an ihrer Unterwäsche, die sie im Anschluss nebst Seidenstrümpfen und Strumpfbändern, alles in einem dunklem Pink, anzog. Die zum Kleid passenden Dessous würde Johnny nicht zu sehen bekommen, auch wenn er sie ebenso bezahlt hatte, wie das Kleid.

Snowcat schlüpfte in die Riemen-Pumps und richtete die Schleife über dem Spann, dann trat sie an die Wand und streichelte das Kleid auf dem Bügel zärtlich.

Die Abendrobe von Zoë de Paris war ein wahrer Traum. Sie war schwarz, aus weichem Stoff, langärmlig und mit einem simplen runden Halsausschnitt. Der Glockenrock war bodenlang, doch der Clou an der Robe waren die vier farbigen Unterröcke in Orange, Lila, Gold und Pink, wobei es sich bei dem untersten Rock in Pink um einen Petticoat handelte.  

Snowcat zog Unterröcke und Robe über, bat Mystique den Reißverschluss am Rücken zu schließen und legte dann die pinke Schärpe um die Taille. Da man das Kleid auf Snowcat schmale Taille angepasst hatte, war der Effekt einfach umwerfend. Snowcat fühlte sich wieder einmal wie eine Prinzessin. 

Sie meldete Unterröcke und Kleid an ihrem Commlink an und stellte dann die Raffung der Röcke über AR ein. Man konnte die Röcke recht oder links vorne fast bis zur Taille hochziehen lassen, so waren nicht nur alle bunten Röcke zu sehen, sondern hin und wieder, je nach Bewegung, sogar etwas von dem mit pinker, hauchdünner Seide bestumpften Bein. Snowcat spielte mit der Einstellung, bis sie mit dem Ergebnis zufrieden war. Am Ende war nur der schwarze Rock des Kleides ganz nach oben gerafft.

Die Schärpe ließ sich farblich den Unterröcken anpassen, Snowcat beließ es bei Pink und passte gleich noch ihre Kleeblatt-Ohringe auf die Farbe an.

„Wow! Du wirst Aufsehen erregen!“, meinte Mystique, als Snowcat sich einmal im Kreis drehte. 

Snowcat grinste, „Das hoffe ich. Und Du möchtest wirklich nicht mitkommen?“, fragte sie dann.

Mystique schüttelte ihr Haar, das als Julian Moore rot war, was die Sommersprossen auf dem menschlichen Gesicht zur Geltung brachte, „Nein. mitkommen möchte ich nicht, aber ich werde Dich natürlich nicht aus den Augen lassen.“ Sie zwinkerte Snowcat zu.

Johnnys Augen weiteten sich deutlich und er hielt kurz den Atem an, als Snowcat ins Hauptwohnzimmer der riesigen Suite trat. Sie schritt schnell auf ihn zu, drehte sich noch einmal vor ihm im Kreis und küsste ihn dann zart auf die Wange, wobei sie ihm eine Hand auf die Brust und die andere auf die rechte Schulter legte. 

Snowcat spürte die Härte von Spinrads Cyber-Torso unter ihren Hand. Sie unterdrückte den Impuls mit ihren Finger spielerisch darauf zu klopfen und fragte sich im Stillen, wie es wohl war, Sex mit dem Multimilliardär zu haben. 

Vielleicht würde sie eines Tages erfahren, wie das war. Doch nicht heute Nacht, beendete sie den Gedanken. Eventuell lag eine winzige Spur von Bedauern darin. Snowcat hauchte, „Vielen Dank für das tolle Kompliment.“ 

Johnny trug einen schwarzen Smoking, dessen Revers mit schwarzem Glitzer besetzt war, das je nach Lichteinfall funkelte. Er wäre nicht er selbst gewesen, hätte er nicht ein eng anliegendes dunkelrotes T-Shirt von seiner Modefirma Bodyline getragen, welches augenblicklich die Farbe von dunklem Pink annahm, um besser zu Snowcats Kleid zu passen. 

❄❄

Wie Mystique Snowcat prophezeit hatte, erregte sie Aufsehen, als sie an der Seite von Spinrad auf dem Ball erschien. Sie erntete bewundernde, neugierige und neidische Blicke und bekam nebenbei einen tiefen Einblick in den Hochadel und die High Society [Song] der 6. Welt von 2073.

Fianchetto war ebenfalls Gast auf dem Ball und irgendwann kam er zu ihnen rüber und bat Snowcat um einen Tanz. Schon auf dem Weg zur Tanzfläche betonte er, wie sehr er sich freue, Snowcat wieder zu sehen. „Viele sind bereits in Hong Kong auf Sie aufmerksam geworden. Hier und jetzt haben Sie sich zu einem der Gesprächsthemen entwickelt.“ Fianchetto beugte sich verschwörerisch vor, „Sie haben vielleicht bemerkt, dass Claudia Romanov ebenfalls hier ist?“

Snowcat nickte, „Selbstverständlich. Wie könnte ich eine so schöne Frau übersehen?“ Selbst wenn Snowcat nicht gewusst hatte, dass Claudia Romanov eine Agentin Lofwyrs war und für ihn mit einem unehelichen Kind die bevorstehende Ehe zwischen Spinrad und Prinzessin Carolin, inzwischen Königin von England, verhindert hatte, hätte sie die Schönheit, die sich so hervorragend auf dem internationalen Parkett bewegte, im Auge behalten. Claudia Romanov hatte von Snowcat nun ebenfalls Notiz genommen und wenn die Konzernfrau später irgendwann erfuhr, dass Snowcat und UC in New York aufgetaucht waren und, dass dort der ‚Arrow Of Red Dragon Slaying‘ verschwunden war, konnte sie ihre Schlüsse ziehen, die dann vielleicht falsch waren. 

Da würde dann viel ‚Wenn und Aber’ dabei heraus kommen. Etwas, was Snowcat nicht weiter störte. Im Moment zählte für Snowcat nur, dass sie im Punkt Schönheit nichts von Romanov zu befürchten hatte. Alles andere war eine Frage der Zeit. 

Fianchetto lächelte fein, „Miss Romanov hat Sie ebenfalls bemerkt und ich glaube, Sie drängt darauf, Sie persönlich kennen zu lernen, kommt aber nicht zu Ihnen rüber, um Sie an der Seite von Mr.Spinrad nicht zu brüskieren. Das wiederum zeugt davon, dass Miss Romanov noch nicht einschätzen kann, wie bedeutend Sie sind. Es würde mich also nicht wundern, wenn sie Miss Romanov heute Nacht noch zufällig im Erfrischungsraum für Damen treffen.“

Snowcat neigte leicht ihren Kopf, „Wenn dem so sein sollte, bin ich nun besser gewappnet. Vielen Dank für die Information.“

„Gern geschehen.“ Fianchetto versorgte Snowcat noch mit der einen oder anderen delikaten Information über den einen oder anderen Anwesenden. Er schloss mit, „Spinrads sonstigen Begleitungen erregen jedenfalls bei Weitem nicht so viel Aufmerksamkeit wie Sie heute Nacht, was der Mann sehr genießt. Der Sperethiel- Akzent, den Sie heute immer wieder so bezaubernd durchblitzen lassen, wird zu weiteren Spekulationen anregen.“

„Sie sind wirklich sehr aufmerksam. Gibt es denn jemanden, der mir Ihrer Meinung nach nicht wohlgesonnen ist?“

Fianchetto lächelte verschmitzt, „Nein! Wie sollte das auch möglich sein?! Vielleicht gibt es hier die eine oder andere Frau, die auf das Schicksal flucht, weil eine einzige Frau mit so viel Schönheit gesegnet ist. Bevor ich mir jetzt selber den Zorn von Mr. Spinrad zuziehe, weil ich Sie für mehr als zwei Tänze entführt habe, bringe ich sie nun lieber wieder zurück.“

Snowcat genoss die Nacht in vollen Zügen. Sie tanzte hauptsächlich mit Spinrad und zudem noch mit dem einen oder anderem Herrn der feinen Gesellschaft.

Im Erfrischungsraum traf sie dann tatsächlich auf Claudia Romanov, mit der sie ein paar unverfängliche Nettigkeiten über die gewählte Garderobe austauschte. 

Während des kurzen Gesprächs betrat eine Servicekraft den Raum und leerte unauffällig die Abfallbehälter. Als die Frau den Raum wieder verließ, zwinkerte sie Snowcat zu. Mystique hatte ja versprochen, Snowcat nicht aus den Augen zu lassen. 

Snowcat und Johnny Spinrad stiegen erst weit nach 3.00 Uhr in die Limousine Richtung Hotel. Snowcat bedankte sich für den wundervollen Abend und kam dann endlich zum Grund ihrer Reise.

Sie erzählte von der Idee mit dem Wingsuit Spot und erwähnte mit großen Augen, wie gerne sie nach New York wollte.

Johnny nickte, „New York zeige ich Dir natürlich gern persönlich. An welchen Zeitraum hattest Du denn gedacht?“

Snowcat war wohl zu wage gewesen, sie wurde deutlicher und wies auf das Team hin, dass dies alles nur der Sondierung diene und, dass sie dort malen wolle.

„Ja ja. Deine Leute engagiere ich für den Spot ja, wenn es soweit ist. Versprochen.“, meinte Johnny darauf.

Snowcat seufzte innerlich, sie musste wohl direkt mit der Sprache rausrücken, „Um ehrlich zu sein, geht es mir genau darum, dass das Team in nächster Zeit von Dir den Auftrag bekommt. Denn das sind meine Leute von UC.“

Jetzt verstand er, „Ah, Du hast in den nächsten Tagen in New York zu tun und brauchst die Pässe. Und ich hatte gehofft, Du möchtest, dass ich Dir New York zeige.“, meinte er ein wenig enttäuscht.

Sie lächelte, „Das eine schließt das andere ja nicht aus. Aber Du hast recht, wir haben einen Job in New York.“

Johnny nickte, „Also gut. Ich werde Euch den ‚Auftrag' geben und werde Euch zu Corporate Sponsored Citizen machen.“ Er machte eine kurze Pause, „Wann wollt Ihr dahin?“

Snowcat zuckte mit den Schultern, „Es kommt nicht auf einen Tag an, aber wenn es geht, dann vielleicht bereits Montag?“

Er nickte erneut, „Das geht. Wenn Ihr schon mal da seid, dann könntet Ihr mir vielleicht einen Gefallen tun?“

Snowcat strahlte, „Klar gern. Was können wir tun?“ Wenn Spinrad einen kleinen Auftrag für sie hatte, dann würden sie die Pässe wenigstens indirekt bezahlen. 

„Simon Andrews war letzte Woche in New York und er wird auch nächste Woche nach New York kommen, habe ich gehört. Ich hätte gern gewusst, was er dort will, mit wem von den Neo-Anarchisten er sich trifft und wenn möglich, dann hätte ich auch gerne noch einen DNA-Probe von ihm.“

Snowcat lächelte, „Gut, wir werden uns darum kümmern.“

Spinrad rieb sich die Hände, „Fein, ich brauche für die Pässe natürlich die Daten Eurer SIN’s.“

„Die bekommst Du selbstverständlich.“

„Braucht ihr auch Lizenzen für das Tragen von Waffen?“

Snowcat überlegte  „Für zwei von uns, für Pistolen, wenn möglich.“

Johnny grinste, „Kein Problem. - Aber ich zeige Dir trotzdem New York?“

Snowcat lächelte bezaubernd, „Darauf freue ich mich schon. Wann kommst Du dorthin?“

„Wann passt es Dir denn?“

Sie legte den Kopf leicht schief, „Gib mir zwei bis drei Tage Vorsprung.“

„Gut, abgemacht.“

❄❄

Spinrad hatte ein paar Commcalls machen müssen, die alle ein wenig gedauert hatten, aber dann war klar, dass Sonntagnachmittag alles für sie in New York bereit stehen würde.

Snowcat und Mystique kehrten gar nicht mehr nach Seattle zurück. Sie schickten ihren Kollegen nur eine Liste mit den Dingen, die sie noch für sie einpacken sollten.

❄❄

Am Sonntag dem 2.April 2073 landeten Snowcat und Mystique zeitnah zum Rest des Teams auf dem John F. Kennedy Flughafen der freien Stadt New York [Song]. 

Hinter dem Gate wartete ein gepflegter Ork im Anzug, über dem ein TAG mit der Aufschrift ‚Gruppe um Miss Frost’ leuchtete. Als Snowcat auf den Mann zuging und ihn begrüßte, stellte er sich als Sergio vor.

Sergio brachte das Team zu einem Federated Boing Commuter. An Bord übergab er ihnen die Pass-Module, die jeder auf sein Commlink lud. Soweit Snowcat das beurteilen konnte, hatten sie uneingeschränkten Zugang zum Central Park, der Fifth Avenue und anderen relevanten Zonen. Inwieweit die Berechtigung auf für Gebiete mit Sonderbestimmungen galt, konnte sie auf den ersten Blick nicht sagen. Außerdem konnte Manhattan immer wieder ganze Gegenden auf eine andere Farbe stellen, was bedeutete, dass eine Berechtigung erlöschen konnte. 

Der Flug über den Sprawl und Manhattan selbst war ein beeindruckender Anblick. Zahlreiche Skytaxis flogen zwischen den Gebäuden umher. Ihr Commuter blieb die ganze Zeit auf gleicher Höhe, die Schluchten der Strassen zogen unter ihnen hinweg. Dann hielt der Hubschrauber direkt auf die grüne Lücke zwischen die Hochhäusern, dem Central Park, zu und drehte erst kurz vorher ab, um auf einem der hohen Gebäude am Rand des Parks zu landen. 

Das Konzernsymbol von Spinrad Industrie leuchtete im schönsten Blau auf dem Gebäude und es löste sich erst auf, als sie praktisch schon direkt darauf gelandet waren. Dann machte das leuchtende, sich drehende dreidimensionale AR-Symbol Platz für ein zweidimensionales am Boden oder besser gesagt auf dem Dach des Hauses. 

Sie hatten es nicht sonderlich weit, denn Sergio brachte die sieben Runner direkt in die Penthouse Suite, die sich über die komplette Etage des Spinrad Industries Wohngebäude erstreckte. 

Die Suite besaß eine riesige Fensterfront, die von Süden her einen atemberaubenden Blick über den tief liegenden Central Park und auf die andere Seite von Manhattan bot. 

Die Autoküche der Suite war voll aufgefüllt und es gab zusätzlich einen erstklassigen Espresso-Automaten. 

Während Snowcat noch ehrfürchtig die wundervolle Aussicht in sich aufnahm, checkten Starbuck und Average das Penthouse nach Kameras ab. Sie fanden allerdings keine. 

Dennoch legte Mystique den Finger auf die Lippen und nahm ihn erst wieder weg, nachdem sie kleine Geräte an den Scheiben angebracht hatte, „Jetzt vibrieren sie und man kann uns nicht mit Lasermikros abhören. Wir sollten unsere wichtigen Unterhaltungen aber trotzdem nicht ständig nahe der Fenster führen.“, erklärte sie danach.

Blackstone war neben Snowcat getreten und genoss ebenfalls den Ausblick. Leise meinte er, „Spinrad mag Dich.“

Snowcat grinste breit und antwortete ebenfalls leise, „Ach was, das Penthouse war nur zufällig gerade frei.“

Average hatte offenbar angefangen, irgendwelche Unverständlichkeiten zu erzählen, denn TriXhot führte ihn in die Küche und bat ihn darum, für sich und ihn selbst ein Sandwich zu machen. 

Snowcat setzte sich derweil mit Blackstone zu den anderen in die Lounge. 

Starbuck trank einen Schluck von einer eiskalten Cola und ergriff dann das Wort, „Okay, ich hab mit Average was über diesen Simon Andrews, den wir für Spinrad überwachen sollen, rausbekommen. Der Typ ist geborener Brite, gehörte schon früh der Punkszene von London an und wurde bereits in den 50’s zum Neo Anarchisten. Simon ist erwacht und Magier. Der Komet unterzog ihn eine heftigen Umwandlung. Schwer geSURGEed, hat er nun die Gestalt eines Lizard-Man.“ 

Starbuck wischte ein Bild in ihre AR-Sichtfenster. Tango war deutlich attraktiver als diese schuppenbesetzte Spitzschnauze und wahrscheinlich war Tango auch viel netter.

Starbuck fuhr fort, „Eines Tages wurde er mit seiner Zelle von Neo-Anarchisten übermütig und versuchte ein Lagerhaus von SK nieder zu brennen. Simon überlebte schwer verletzt als einziger und erwachte angeblich in einer Zelle in den AGS (Allied German States/Deutschland). Es hält sich das Gerücht, dass er beim Aufwachen dem Loremaster Lofwyr …“

Frag! Snowcat ahnte was kommt, das konnte kein gutes Ende nehmen,

„… persönlich gegenüberstand und der ihm das Angebot machte, ab nun für ihn zu arbeiten oder gefressen zu werden …“

Snowcat grinste in sich hinein, keine tolle Wahl, aber immerhin eine Wahl.

„ … Andrews entschied sich- wer hätte es gedacht?- für ‚arbeiten‘ und gilt seitdem als loyaler Troubelshooter und Fixer für den Drachen. Den Punk in sich gab der Lizard-Man jedoch nie auf, äußerlich, wie innerlich. So soll er immer noch ein Problem mit Autoritäten haben. Angeblich soll er gern lebenden weiße Mäuse essen und sich einen Spaß daraus machen, die Leute mit dem Anblick zu erschrecken.“

„Was für’n sympathisches Kerlchen.“, kommentierte TriXhot.

Average blickte von seinem Sandwich hoch, „Das Kerlchen ist jedenfalls noch nicht in der Stadt, zwitschert mit mein kleines Vögelchen, was bereits die MeFeeds und Co nach einem Echsenmann durchsucht.“

„Gute Idee.“, lobte Mystique, „Wenn er sich mit den Neo-Anarchisten trifft, wird er das wohl in der Gegend um Penstation in der Lower Eastside tun, wo die Neo-As die Sensoren abschalten. Da muss er aber erstmal hin und dort sollte es nicht ganz so schwer sein, ihm zu folgen, sollte Average geflüstert bekommen, dass er erstmal in der Stadt ist.“

„Ich kann das mit der Verfolgung dann machen!“, meldete sich Kami sofort.

Starbuck fügte hinzu, „Aber nicht allein, vielleicht mit Mystique als Partner?“

Blackstone schüttelte den Kopf, „Mystique bleibt bei Snowcat und Snowcat kann sich mit ihrem Äußeren nicht in der Nähe von diesem Andrews sehen lassen. Andrews würde sie sicher nicht vergessen und wenn der mal mit Brackhaus gesprochen hat oder sich mit Romanov zusammentut…, nee, das ist alles zu heiß. Kami kann ja TriXhot als Back Up mitnehmen.“

Die junge Frau nickte, „Ich bin zwar nicht der Shadowing-Spezialist, aber Back Up kann ich. Und leise sein auch.“

„Wollen wir uns dann jetzt schon mal zu einer ersten Sondierung in den Central Park begeben?“, fragte Snowcat. 

Starbuck hob die Hand, „Moment noch.“, er lächelte, „Können wir gleich tun, aber ein paar Daten habe ich noch, denn hier ist derzeit echt was los. Vom 1.-bis 9.April, also noch 7 weitere Tage, findet in Manhattan das „Aztechnology- Feed The World“-Fest statt. Überall in ganz Manhattan sind Food-Stände aufgestellt, die Spezialitäten aus aller Welt präsentieren.“

Average ließ sein Sandwich auf den Teller fallen, „Lecker!“

Alle grinsten, Starbuck erzählte weiter, „Ein Teil der Einnahmen geht als Spende an Hilfsorganisationen wie ‚Brot für die Welt‘. Am 8. April, also am Samstag, eröffnet Horizon den ‚Virtual World Theme Park zum Unabhängigkeitskrieg‘ auf Liberty & Alice Island, die beiden Inseln sind seit einiger Zeit geschlossen. Ein Highlight des Parks wird der neue Unterwasser High-Speed Zug zwischen den beiden Inseln sein. An dem Samstag findet außerdem im Belvedere Castle eine Spendengala der ‚Society Of Hawks' statt. Soweit die großen und für uns interessanten Events in den nächsten Tagen.“

„Die Gala wäre natürlich für Snowcat die Möglichkeit in das Haus zu kommen.“, meinte Average.

„Wenn Spinrad dahin geht.“, ergänzte Mystique.

Kami fragte sofort, „Wird Spinrad denn mit Snowcat dahin gehen?“

Alle blickten Snowcat an. 

Sie zuckte mit den Schultern, „Keine Ahnung, aber ich kann ja mal fragen.“ Sie rief die Message-Funktion in ihrem Commlink auf und tippte schnell über die AR-Tastatur, ‘Hey Johnny! Ich bin gut angekommen. Das Penthouse ist einfach wundervoll. Ich danke Dir! Verrät’s Du mir bitte noch, wo wir in der gemeinsamen Zeit ungefähr hingehen, damit ich mich entsprechend ausstatten kann? Liebe Grüße, Küsschen, Cat.’

Sie waren noch nicht mal aus der Tür raus, als Spinrads Antwort eintraf, ‚Das freut mich. Natürlich sage ich Dir nicht was wir machen, dann gehst Du nachher vorher hin und siehst Dir alles an. Nein, nein! Und das Thema passende Ausstattung hatten wir ja schon. Bis bald, Johnny.’

Als Snowcat den Runnern über die Antwort Bericht erstattete, kommentierte Mystique, „Ich hatte mit genau so einer Ansage gerechnet.“

Sie mussten praktisch nur mit dem Fahrstuhl bis nach unten fahren und das Gebäude verlassen, dann purzelten sie quasi schon direkt in den Central Park.

Kaum, dass sie unten im Park waren, startete Starbuck eine seiner kleinen Flugdrohnen, die sich leise in den Himmel erhob, um die ersten Aufnahmen zu machen.

Das Belvedere Castle [Bild] lag tief im Central Park am sogenannten ‚Turtle Ponds‘. Hier befand sich seit vielen Jahrzehnten eine Wetterstation, die inzwischen zwar automatisch abgelesen wurde, zu der Besucher aber während bestimmter Öffnungszeiten weiterhin Zutritt hatten. Da das Gebäude auf einer kleinen Erhöhung innerhalb des Parks lag, führte ein schmaler Weg, auf dem nicht mehr als drei Metamenschen bequem nebeneinander gehen konnten, zum Eingang der Wetterstation. Der Weg war gepflastert und zudem gab es eine Wendemöglichkeit für Pferdekutschen und eine Ausbuchtung in der eine Kutsche den Gegenverkehr vorbeilassen konnte. 

Snowcat spürte nach Magie und die Umgebung und Belvedere Castle waren voll davon, denn sie entdeckte Hüter, Wachgeister und magisches Efeu.

Bis auf Snowcat und Mystique, liefen die anderen fünf einfach weiter auf dem Weg, auf dem sie gerade waren und näherten sich auf Averages Drängen einer der Food-Stations innerhalb des Parks, die sie die ganze Zeit über schon mit diversen Werbebildern gelockt hatte.

Snowcat zog sich ihren Fedora tiefer ins Gesicht und dann hielten die beiden Frauen auf den Weg zur Wetterstation zu, an dem unten zwei Cops von NYPDInc. Wache standen und ihr freundlich zulächelten. Obwohl Snowcat die diskret aufploppende AR-Nachricht mitteilte, dass die Besuchszeiten in einer halben Stunde endeten, waren die Cops so freundlich, sie zusätzlich darauf hinzuweisen.

Also hatten sie einen Grund, morgen noch einmal wieder zu kommen. Sie schlenderten bis zum Eingang, betrachteten die Gedenktafel und einen weiteren Polizisten und dann kehrten sie zum Rest des Teams zurück.

TriXhot grinste, „Und, was Interessantes gefunden?“

Snowcat schüttelte den Kopf, „Nicht wirklich, außer, dass NYPDInc an dem Haus viel zu liegen scheint.“

„Wenn wir heute nicht weiter zu tun haben, könnten wir uns vielleicht mit meinen Kontakt treffen?“, meinte TriXhot dann.

„Klar, warum nicht.“, antwortete Blackstone.

„Was für einen Kontakt?“, fragten Starbuck und Average fast gleichzeitig, wie Snowcat verwundert feststellte.

„Wie? Was für ein Kontakt?“, wollte TriXhot wissen.

Starbuck antwortete, „Na woher Du den hast, zum Beispiel?“

„Den hat Dad mir genannt und wir können ihn ‚da‘ treffen.“, erwiderte TriXhot, schob ihnen eine Adresse zu und machte bereits die ersten Schritte.

Als Average las, dass es zu einem Restaurant mit Aztlanischer Küche, dem ‚Some Assembly Required‘ ging, begann er breit zu grinsen.

Sie brauchten zu Fuss ungefähr 20 Minuten bis zum Restaurant, das in das Feed The World Fest voll integriert war. Das kleine Aztlan-Amerikanische Restaurant war gut besucht und es duftete herrlich nach frischen Tortillas. 

Eine junge Frau kam auf die Runner zu und überlegte gerade, wo sie eine so große Gruppe noch unterbringen konnte, als sich aus dem hinteren Teil des Ladens eine auffällige Gestalt schälte. 

Snowcat schätzte den Mann auf 1,85 Meter und sein schwarzes, glänzendes, glattes Haar, das er offen trug, reichte ihm ein gutes Stück bis über die Schultern. Er hatte ein breites Kreuz und trug einen offenbar maßgeschneiderten, schwarzen Anzug mit länglichen, glitzernden Diamantstreifen. Unter den Anzug hatte er ein weißes Dressshirt gezogen, das seine muskulöse Brust betonte. Sein Kinn war ebenfalls breit und seine Gesichtshaut wirkte gepflegt. Seine braunen Augen sahen warm und freundlich drein. Das Glitzern des Anzug spiegelte sich in seinen Haaren in Form von Diamant-Pin-Stripes wieder. Das auffällige Äußere wurde von den zwei seitlichen, schwarzen Hörnern verstärkt, an deren Spitzen silberne Sterne blinkten. Als der Mann näher kam, bestätigte sich Snowcats Verdacht, denn der Mann hatte tatsächlich Ziegenbeine mit schwarzen Hufen. 

Der Satyr kam auf TriXhot zu und begrüßte sich im freundlich Tonfall und mit New Yorker Akzent: „Ah, Du musst TriXhot sein.“ 

Sie nickte.

„Ich bin Sam. Glam Sam und ich freue mich, Eure Bekanntschaft zu machen.“

Glam Sam betrachtete sie alle genau und er machte keinen Hehl daraus, dass er die drei Damen noch genauer betrachtete.

Als Sams Blick auf Starbuck fiel, verzog er schmerzhaft das Gesicht und als er Average sah, gleich noch mal. „Ihr braucht dringend einen Modeberater. Aber keine Sorge, Glam Sam hilft Euch allen. - Doch nun lasst uns erstmal etwas essen gehen.“ Er deutete galant in den Bereich des Restaurants, aus dem er gekommen war und half Snowcat an einem großen, mit Kerzen und Servietten dekorierten Tisch, in den Stuhl. Auf den anderen Tischen stand keinerlei Deko. Dann stellte Sam leicht entsetzt fest, dass niemand von den anderen Jungs den anderen Mädchen half. Er sprang los und schaffte es zumindest noch, auch TriXhot den Stuhl zurecht zu rücken. 

Sie orderten Getränke und dabei wurde klar, Sam kam öfter hierher, denn er war der Bedienung namentlich bekannt

Sam grinste in die Runde, „Wisst Ihr, wie das hier funktioniert? Nein? Dann erkläre ich es Euch. In den Schalen auf den großen Tresen befinden sie die verschiedensten, rohen Zutaten. Man stellt sich eine Auswahl nach eigenem Geschmack zusammen, legt es auf den Teller und bringt es zu einem der drei Köche. Dem sagt man, ob man daraus Enchilladas, Tortillas oder Buritos gemacht haben möchte und der Koch bereitet es dann frisch zu.“

„Das klingt sehr gut.“, meinte Snowcat.

„Ja, nicht wahr?“, Sam streckte Snowcat die Hand hin, „Wollen wir vielleicht den Anfang machen?“

Sie nickte, „Sehr gern.“

Die Auswahl war riesig und Snowcat stellte sich einen Teller mit Fisch und Gemüse zusammen.

Average hatte seinen Teller offenbar überladen und mit einer der Soßen auf sein Shirt gekleckert. Glam Sam sah einen Moment dabei zu, wie der Afro-Amerikaner daran herum wischte. Er schüttelte den Kopf, „Ich kann das gar nicht mit ansehen. Kommt, ich habe das was.“ Sie verschwanden für einige Sekunden zusammen auf dem Herren-WC und als sie zurückkehrten, war der frische Fleck ebenso verschwunden, wie einige alten Flecke. 

Snowcat sah Average fragend an und er erklärte, „Sam hat unter seinem Jackett gut ein Dutzend Fläschen mit Mittelchen, davon hat er was drauf gesprüht uns schups, war der Fleck weg.“

Snowcat schwenkte mit ihrem Blick zu Sam rüber, „Hilft das auch bei weißer Kleidung?“

Er nickte, „Das ist ein Nanospray, das geht auf allen Stoffen jeglicher Farbe.“

„Dann musst Du mir unbedingt sagen, wo man das kaufen kann. Ich habe da zum Beispiel einen weißen Hosenanzug. Es ist einfach furchtbar, wenn da ein Fleck raufkommt und ich mich nicht einfach so umziehen kann.“

Glam Sam erwiderte verständnisvoll, „Jch weiss genau wovon Du sprichst und gerade Weiß steht Dir in der Kombination mit Blau hervorragend. Ich habe da bei Vashion Island ein High Steampunk Dress gesehen, das schreit gerade danach, von Dir getragen zu werden.“ Sam warf einen schiefen Blick auf Average und Starbuck, „Allerdings muss ich mich zunächst erstmal um die schwierigen Fälle kümmern.“ Der Satyr sah Snowcat tief in die Augen, „Wie wäre es mit morgen nach dem Frühstück?- Ich meine eine kleine Shopping Tour, Du und ich?“

Mystique wandte ein, „Pack noch ein ‚Ich‘ drauf, denn ich werde Euch begleiten.“

Blackstone nickte zufrieden.

Sam grinste schelmisch, „Zwei schöne Frauen, das ist ja gleich noch besser „Was ist mit dir TriXhot? Kann ich auf drei schöne Frauen an meiner Seite hoffen?“

TriXhot winkte ab, „Nö, plant mich mal nicht mit ein, kann sein, dass ich morgen Vormittag schon was anderes zu tun hab.“ 

Einige Minuten später wurde das fertige Essen geliefert und alle saßen zufrieden essend am Tisch.

Nach dem wirklich leckeren Essen ließ sich Sam kurz die Metropolitan-Pässe zeigen und stellte erstaunt und erfreut fest, dass sie keinen Einschränkungen unterworfen waren. Er winkte zwei Taxis heran und gab dem ersten Wagen eine Adresse, an denen sie für die ‚Härtefälle‘ einkaufen gehen konnten. Der zweite Wagen bekam die Anweisung, dem ersten zu folgen.

Im ersten Geschäft stellte Glam Sam für Starbuck ein Outfit im sogenannten Post-Apocalyptic-Style zusammen.  

Es bestand aus einer schwarze Jeans mit einseitigen Protektoren und verschiedenen Ketten, einem schwarzem T-Shirt mit seidigen Glanz, das sich per Knopfdruck vom Nacken aus eng am Körper festsaugte, einer aus Metallstücken bestehenden Weste, Cowboy-Stiefeln mit hohen und sich verjüngenden Absätzen, die mit kleinen Kletten und Totenköpfen dekoriert waren und einer Pilotenjacke, die aussah, als wäre sie irgendwann mal verbrannt worden, aber zum Glück nicht so roch. Den letzten Schliff bekam das Ganze durch eine Umhängetasche, einen Frostlook an denn Haarspitzen und schwarzer Umrundung der Augen.

Starbuck gefiel das Outfit wirklich, aber damit er sich freuen konnte, musste Snowcat ihm erst eine Unsicherheit nehmen, „Keine Sorge, die Kleidung ist auch für einen Director Of Photography angebracht, erst Recht in einer modebewussten Stadt wie New York.“ [Song]

Danach war der zweite Härtefall, Average an der Reihe. Für ihn suchte Sam in einem anderen Geschäft einen mit Lederpatches aufgemotzten ‚Blaumann‘ aus der ‚Blue-Collar-Steampunk’- Linie aus. Dazu gab es eine Clockwork-Vest mit vielen Taschen und Arbeiterstiefel mit Stahlkappen. Das Highlight dieses Outfits war aber ganz klar die flugfähige Steampunk-Drohne in Form eines kleinen, Rauch spukenden und Feuer speienden, mechanischen Drachen.

Am liebsten wäre Snowcat gleich für sich selbst shoppen gegangen. Aber sie verabredete sich mit Sam für den nächsten Tag.

❄❄

Das Sprite von Average hatte Andrews noch nicht entdeckt, also gab es keinen Grund, irgendetwas an der geplanten Vorgehensweise zu ändern.

Während Snowcat und Mystique sich mit Glam Sam trafen und mit ihm Geschäft um Geschäft in der Fifth Avenue unsicher machten, gingen die anderen in den Central Park, um den ersten ‚Probedreh‘ in Angriff zu nehmen. 

Zunächst kehrten sie bei Zoé ein. Hier kaufte Snowcat sich ein knielanges Kleid aus weißer Spitze, Korsagen-Unterwäsche in Lackoptik für darunter, einen schwarzen, breitkrempigen Hut, eine kleine schwarze Umhängetasche mit einer weißen Blüte darauf, ebenfalls in Lackoptik, einen längs-schwarz-weiß-gestreiften, kurzen Regenmantel und weiße Riemenpumps mit schwarzer Spitze.

Bei Aston erwarb Snowcat ein elegantes, bodenlanges Kleid in Beige mit rosa Blütendruck aus der ‚Japanese Blossom Line‘ nebst passendem Hut, Handtasche und Pumps in den selben Farben, allerdings ohne Blüten. Allein für die Schuhe hätte sie ein Verbrechen begangen.

Glam Sam erwies sich die ganze Zeit über als stilsicher und innovativ und er wusste genau, wo es hier was gab. Dabei war er das männlichste Fashion-Victim der 6.Welt. Snowcat hätte niemals gedacht, dass ein Mann so besessen von Mode sein konnte, ohne an Männlichkeit einzubüßen. Zudem verstand Sam sich auch noch meisterlich aufs Flirten. 

Das schulterfreie, bodenlange, weiße High Fashion Steampunk-Kleid von Vashion Island mit dem türkisblauen Bolero-Gehrock, das Glam Sam für Snowcat im Sinn gehabt hatte, war ein Traum. Das Kleid wurde um die Taille eng geschnürt, hatte eine Riesen-Kissenartige-Schleife über dem Po und die kurze Schleppe wallte auf dem Boden hinter einem her. Der unter Teil des Kleides war schmutzabweisend imprägniert, dennoch erwarb Snowcat gleich zwei Flaschen Nano-Reinigungsspray und eine weitere kleine Flasche in Form eines altmodischen Parfümzerstäuber für die Handtasche. Der Knöpfe am Gehrock sahen aus wie kleine Zahnräder, die sich auf den türkisen Ankelboots ebenso wieder fanden, wie auf dem türkisen Zylinder und der ovalen Clutch-Handtasche mit „Eisenbordüre“. Der Zylinder verfügte zudem über einen weißen Schleier, den man sich ins Gesicht ziehen konnte. Das I-Tüpfelchen war der kleine Sonnenschirm aus weißer und türkisblauer Spitze, der dank moderner Imprägnierungstechnik auch als Regenschirm nutzbar war. 

Als Snowcat bei Vashion Island vor dem Spielgel stand, grinste sie glücklich. Am Liebsten hätte sie das alles gleich anbehalten, aber dann war sie vernünftig genug, sich das Ensemble ebenfalls ins Penthouse am Central Park liefern zu lassen. Den zweiten kleinen Zerstäuber für Parfum, gab es von dem begeisterten Verkäufer als gratis Geschenk obendrauf. 

„Und ich soll Euch wirklich nicht noch nach Hause bringen?“, fragte Sam Snowcat, als sie nach einer Tasse Espresso das kleine Café verließen.

Snowcat lächelte und schüttelte den Kopf, „Nein, wirklich nicht. New York ist die sicherste Stadt der Welt.“ 

Sam lachte. 

„Wir werden es also leicht nach Hause schaffen.“ Sie küsste ihn auf die Wange. „Wir sehen uns ja heute Abend bei diesem Iron-Gladiator-Game.“

„Ja, da freue ich mich auch schon drauf. Wenn Euch was dazwischen kommt, dann verschieben wir es einfach auf morgen.“, er zwinkerte Mystique zu und verabschiedete sich dann.

Snowcat lief zufrieden und um gut 25.000¥ ärmer bei Mystique eingeharkt die Fifth Avenue hinauf. Als sie das letzte Mal in New York gewesen war, schien es hier einer der hässlichsten Orte der Welt zu sein, heute hielt sie New York für einen der schönsten Orte. 

„Was grinst Du so?“, wollte Mystique wissen.

„Ich freu mich gerade darüber, wie sich die Zeiten ändern und wie viel Spaß es macht, ein Vermögen auszugeben. Wenn ich weiter so viele Hüte kaufe, werde ich einen Drohne brauchen, die mir mein Gepäck hinterher trägt, wenn ich vereise. Zum Glück kann ich meine Bonusmeilen auch in die 'Zusatzgepäck-Kostenersparnis' stecken.“

Nun grinste Mystique, „Weist Du, was ich mich gerade frage?“

„Warum Du so dumm warst, Dir nicht das grüne Kleid bei Aston zu kaufen?“

Die jetzt rothaarige, menschliche Frau schüttelte lachend den Kopf, „Nein. Ich frage mich, warum Simon Andrews gerade jetzt so viel Interesse an New York hat?“

Snowcat winkte ab, „Ach das. Das kann ich Dir sagen. Er ist hier, um für seinen Herrn den Arrow zu stehlen.“

Mystique stupste Snowcat spasshaft in den Arm, „Ich wusste, dass Du das wusstest.“

„Ich weiß nicht nur das. Ich weiß auch, dass die Gala im Belvedere Castle ein guter Zeitpunkt für einen Diebstahl sein könnte. Also wohin immer Johnny mit mir…“ sie zwinkerte Mystique zu, „…mit uns am Samstag geht, der Rest des Teams wird sich am Belvedere Castle bereit halten müssen.“

„Ken.“, bestätigte Mystique, wie Ja auf hebräisch hieß, in das die beiden Frauen vorsichtshalber gewechselt waren. 


                                                             UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

                              UC - Unknown Consequences -das TOP-Runnerteam aus Seattle- You See!


Ob die Runner zum Iron-Gladiator gehen, ob Simon Andrews wirklich wegen des Arrow Of Red Dragon Slaying in der Stadt ist und ob Snowcat noch mehr von ihrem Geld in Manhattan lässt, wird demnächst hier zu lesen sein, schau also bald wieder rein, omae. 

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*