Termin 21/11 am 23.09.11 Run 31/7

Da der Spieler von Twinbow eine kleine Auszeit nimmt, fehlte er. Sein Charakter wird von dem GM geführt. Ansonsten waren alle Spieler anwesend. 

Die Runner sind im Dschungel und suchen nach dem einem Baum, den sie für Riveros zerstören sollen.

Die Ereignisse fügen sich nahtlos an die des letzten Spieltermins an und sind wie immer aus der Sicht von Snowcat beschrieben. (Part Of The Ghost Cartels Campaign)


Nach einem halben Tag Marsch, folgte eine weitere ereignislose Nacht. Es war merkwürdig, das Lager mit einer Riesen-Anaconda zu teilen. Neben ihr das Abendbrot und das Frühstück zu essen, war noch viel seltsamer. 

Am Morgen des 6/19/71 verkündete Ka: »Eszzz isszzzt nicht mehr weit bisszzz zum Lager der Primera Varga tzzzssszz. Nur noch ein paar Ssszzztunden!«

Das Team setzte seinem Weg durch den Dschungel fort, drosselte aber ein wenig die Geschwindigkeit, um nicht einfach in irgendwelche Fallen zu laufen. Sie alle bewegten sich völlig lautlos, und Snowcat konnte zu ihrer Überraschung nicht einmal Average hören. 

Nach etwas über eine Stunde entdecke Chido den ersten Vorposten der Primera Varga. Ein Gestaltwandler-Raubkatze wartete auf einem Baum. Sie umgingen das Duale Wesen weiträumig. Ka verabschiedete sich, nachdem sie den Rand einer alten Kaffeeplantage erreicht hatten. 


Nun begann das Ausspähen. Es gab hier drei Gebäude, ein Herrenhaus, ein Gesindehaus und eine alte Kaffeemühle, die inzwischen wohl als Lagerhaus benutzt wurde. Ferner war ein Schießplatz aufgebaut worden. Bis an das alte Gesindehaus heran, wuchs ein Hain mit riesigen Würgebäumen. Ein Baum in der Mitte war besonders groß, in seine Richtung zeigte der Kompass. 

Astral bot sich hier ein ganz besonderes Schauspiel der gruseligen Art. Vom Baum in der Mitte rankten sich blutige Tentakel zu anderen Baumen und über das gesamte Gelände, die sich wanden und waberten. Eine Aura von Verzweiflung und Angst lag über allem. Vollsensorisch waren entfernte Schreie zu hören und es roch nach frisch vergossenem Blut. 

Außerdem hatte sich hier im erwachten Dschungel ein sogenanntes Alchera manifestiert. Das magische Phänomen sorgte dafür, dass sich die Landschaft ständig änderte. Die 10 Menschen, die sie bisher hier hatten rumlaufen sehen, gingen unbeeindruckt über das Gelände in Bewegung hinweg.


Kwalm meldete sich mit den ersehnten Informationen. Tatsächlich gab es einen uralten afro-brasilienanischen Kult, der den Gott Gran Bwa -Großer Baum- huldigte. Ein anderer Name für den Gott lautete Tempo. 

Sie konnten es also mit einem Geist zu tun haben, der einst ein Gott war oder sich zumindest für einen hielt. Ob er Abkömmlinge hatte oder ob für all die Besitzergreifungen von Tempo-Usern ein und der selbe Geist verantwortlich war, wussten sie nicht. Kwalm ging jedoch vom ersten aus. Die Art der Geister und welche Kräfte sie hatten, schien eine völlig neue Kombination zu sein, eine, die Kwalm nicht kannte. Und wenn Kwalm sie nicht kannte, dann kannte sie wohl kaum einer, dachte Snowcat. 


Im Laufe der Überwachung entdeckten sie zwei weitere Gestaltwandler und zwei Nagas. Sie zählten insgesamt 30 Metamenschen, die in Gruppen von fünf Mann patrouillierten. Außerdem konnten sie den Anführer Cecan Da Silva ausfindig machen, der ein beachtlich hohes Magieattribut hatte und mit Foki ausgestattet war. 

Auf Grund dieser starken Opposition beschlossen sie, so heimlich wie möglich vorzugehen. Doch spätestens nach der Sprengung des Baumes würden sie sämtliche Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Es galt also, den Rückzug zu sichern. Mustang fertigte Sprengfallen aus Granaten an, die er auf einer Fluchtroute versteckte. 


Snowcat assenste mit Mersey den Hain mehrfach. Die kleineren Bäume waren definitiv nicht magisch, aber sie zeugten davon, dass regelmäßig Magie an ihnen gewirkt worden war. Snowcat vermochte nicht zu sagen, ob der er Baum in der Mitte Spuren des Geistes aufwies oder nicht, aber Kwalm hatte vermutet, dass DER Geist und DER Baum zumindest eine Verbindung haben würden.

Ein intensiver Blick durch ein Fernglas auf den Baum ergab, dass dort mehrere Leichen in unterschiedlichen Stadien der Austrocknung und Verwesung hingen, die meisten trugen Panzerungen aus Aztlan. 

Immer wieder betraten einige Primera Varga den Hain, schnitten Rinde von den Bäumen und brachten sie in die ehemalige Kaffeemühle.

Am späten Abend kam Bewegung ins Lager der Primera Varga. Alles begann mit dem Schlagen von Trommeln. Sie bereiteten den Platz zwischen dem Gesindehaus und dem Hain für ein Ritual vor. 

UC beschloss, während des Rituals zuzuschlagen.

Snowcat, Mustang und Llamé bildeten den Sprengtrupp. Vom Rand des Hains entnahm Snowcat einen falschen Schössling, falls sie Riveros später betrügen wollten. 

Twinbow bezog mit seinem Bogen auf einem Baum Stellung, er sollte vor allem auf Da Silva achten, der als bald zum Ritual trat. Blood und Steel gingen in der Nähe in Deckung. Die drei bildeten die Eingreiftruppe.

Mersey, Average und Paladin warteten etwas entfernt auf der ersten Rückzugsroute

Als das Trommeln stärker wurde, konnte man im Astralraum Geister bemerken, die aus dem Urwald erwartungsvoll zum Ritual strömten. Zwei von ihnen sahen aus, wie kleine blutende, verdrehte Versionen des Würgebaumes. Nun war klar, dass es mehrere "Ableger" gab. All diese Geister besaßen offenbar die Kraft des Besitzergreifens. Langsam kam in Snowcat der Verdacht auf, hier eine neue Art von Geistern "entdeckt" zu haben.  

Average meldete, dass für das Ritual ein gefesselter aztlanischer Offizier zum Platz gebracht wurde.

Snowcat, die wieder verstärkte Reflexe durch einen Zauber von Mersey hatte, Mustang und Llamé setzten sich in Bewegung. Leise schlichen sie durch den Hain. Immer wieder änderte sich das Gelände, die Orientierung war schwierig, aber der Kompass führte sie sicher. 

Mustang begann augenblicklich damit, die Sprengschnur zu legen. Snowcat machte sich daran, die 35 Meter auf dem Baum zu laufen, um den Schössling zu holen.

Die Atmosphäre wurde von Minute zu Minute unheimlicher. Alle drei Runner im Hain nahmen den starken Geruch von Blut wahr, und auch die Kollegen außerhalb konnten etwas spüren. 

Das Rennen auf den Baum, vorbei an den Leichen, machte Snowcat wahrlich keinen Spaß. Doch sie kam unbeschadet wieder unten an, wo Llamés Gegenwart für ein sicheres Gefühl sorgte.

Bald darauf war Mustang mit dem Anlegen der Sprengschnur fertig. 

Das Trommeln wurde immer lauter und erreichte seinen Höhepunkt, ein echter Schrei hallte durch die Hain.

Die Runner schlichen davon. Mustang und Llamé mussten sich immer wieder orientieren, doch sie fanden schnell aus dem Hain heraus. Gemeinsam mit der Eingreiftruppe liefen sie los -  und dann zündete Mustang den Sprengstoff.


Sie rannten was das Zeug hielt. Durch den Dschungel. In der Nacht. Die beiden blutenden Würgebaum-Geister schienen ihre Spur aufzunehmen. 

Mustang zündete die Sprengfallen hinter ihnen.

Mersey verkündete atemlos: »Lasst uns kurz anhalten, ich beschwör einen großen Geist, der uns alle schneller macht. Er reicht für uns neun.«


Ein unheimlicher Blutgeruch trat Snowcat erneut in die Nase. Mersey schüttelte den Kopf, sagte dann aber: »Und los!«

Average hatte Chido davon überzeugt, sich auf den Arm nehmen zu lassen.


Und dann rannten sie, mit 270 km/h durch den Dschungel. In der Nacht. 

Ein oder zweimal schlug Snowcat schmerzhaft mit dem Arm gegen einen Ast, doch ansonsten überlebte sie diese Mordsgeschwindigkeit unverletzt. Wie alle anderen auch.


So hatten sie nach einer Stunde den Treffpunkt mit dem Zeppelin erreicht. Die Seile waren bereits heruntergelassen und sie kletterten hinauf. Snowcat ließ sich von Steel tragen, der ein gutes Stück einfach nach oben sprang.


Oben angekommen vergewisserten sie sich, dass ihnen auch kein Geist gefolgt war. Der inaktive Kompass bewies, dass der große Würgebaum nun wirklich nicht mehr existierte. 

Hopper setzte Kurz auf Paramaribo.

Nach knapp zwei Tagen des Flugs erreichten sie die Stadt. Dort stiegen sie in ihren akquirierten Vertikal-Starter um. Während der gesamten Reise hatten sie über ihr nächstes Vorgehen diskutiert, aber Snowcat war nicht bereit, den echten Schössling zu vernichten und so Tempo aufzuhalten. 

Noch kannte sie das Geheimnis nicht. 

Außerdem konnte es ja sein, dass auch weitere Schösslinge in Frage kommen würden. Schließlich war der Kult um den Tempo-Gott Jahrtausende alt, es könnte also durchaus mehrere der speziellen Würgebaum-Haine geben. 

Die Nachrichten über Caracas, die es bis nach Paramaribo geschafft hatten, waren nicht gut gewesen. Aztechnology schien dort inzwischen sehr heftig zugeschlagen zu haben.

Um so erfreuter war Snowcat, als sie am Nachmittag des 6/22/71 bei Riveros anrief und diese abnahm. Sie teile den Runnern mit, dass sie auf dem kleinen Flugfeld landen sollten, auf dem sie gestartet waren. Sie würde jemanden zum Abholen schicken, der sie dann zu ihrem Unterschlupf bringen würde.

Der Anblick des Flugfeldes hatte sich verändert. Auch hier war heftig gekämpft worden. Das Meiste lag in Schutt und Asche und es war keine Metamenschenseele zu sehen. Dennoch legte Hopper eine glatte Landung hin. 

Eine ausgemergelte Frau näherte sich dem Team nach dem Aussteigen. Mit tiefer, herrischer Stimme sagte sie: »Gut, dass sie da sind. Folgen sie mir. Riveros musste untertauchen, ich bringe sie zu ihr. «

Auf den Armen der Frau klebten die Reste von Tempo-Patchen, und auch wenn sie die Aura nicht eindeutig brechen konnten, war ihnen klar, diese Süchtige war von DEM Geist besessen. 

Mustang entdeckte am Rand des zerstörten Flugfeldes eine kleinen fahrenden Kasten. Irgendjemand hatte hier eine Überwachungsdrohne platziert. Velvet Touch wollte gerade los, um die Drohne zu übernehmen, als ein Commlink in der Nähe läutete. 

Neugierig suchte Snowcat danach, fand es und nahm ab: »Ola!«


»Hallo«, sagte eine männliche Stimme, da das Bild eingeschaltet war, konnte Snowcat das südamerikanische, elfische Gesicht dazu sehen. Snowcat hatte ihre Kamera nicht ausgeschaltete und so sah der Elf auf der anderen Seite auch seinen Gesprächspartner. Er riss erfreut die Augen auf, »Oh- hallo! Das ist ja mal eine ausgesprochen schöne Überraschung. Wirklich, eine ausgesprochen schöne Überraschung! Allein für diesen Anblick hat sich der Anruf gelohnt. «

»Das freut nun wieder mich«, erwiderte Snowcat, »kann ich irgendetwas für Sie tun? Ich hab das Telefon hier so zufällig gefunden. «

»Ja, das können Sie. Mein Name ist Domingo Ramos, aber Sie dürfen Ding sagen. Ich würde gerne eine Bekannten von ihnen treffen, um ihr ein Geschäft vorzuschlagen. Meinen Sie, sie können ein Treffen für mich vermitteln?«

Hätte man Snowcat eine Gefühlsregung ansehen können, dann hätten die Sterne in ihren eisblauen Augen wohl auf Grund des Kompliment getanzt, aber vor allem wäre ihr die Kinnlade runtergefallen. Ding, der Mann, der an der Spitze des David-Kartells saß und der Vorstandsmitglied bei Aztechnology war.

Stattdessen lächelte Snowcat strahlend und sagte mit extrem viel Weiblichkeit in der Stimme: »Na so ein Glück. Für so was wie Telefonvermittlung bin ich ja quasi wie geschaffen.«

»Hach, « Ding seufzte, »da könnte ich ja glatt eine ganze Firma für kaufen. Bei der Stimme würde sich das sicher lohnen. «

Auch diese Kompliment ging Snowcat runter wie Öl, »Was genau soll ich ausrichten?«

Ding strahlte, »Nun, wie wäre es mit einem Treffen in einem alten Lagerhaus von Kond Orchid? Ich glaube, die Besitzer können derzeit gar nichts mehr damit anfangen. Sagen wir, in 3 Stunden? Ist ihnen das möglich?«

Snowcat lächelte noch eine Spur mehr und legte den Kopf leicht schief, »Ich werde es auf jeden Fall ausrichten. Und da ich sehr überzeugend sein kann, bin ich sicher, dass wir kommen werden. «

»Das ist ja wunderbar, dann freue ich mich. Vor allem freue ich mich, Sie von Angesicht zu Angesicht zu sehen.«

»Was ist denn mit der Drohne?«, fragte Snowcat, »die folgt uns aber nicht, oder?«

»Wissen sie was,« meinte Ding grinsend, »die schenke ich Ihnen, die dürfen Sie behalten.« 

Augenblicklich wich das Leben aus der Drohne, man hatte sie offenbar ausgeschaltet, verkündete Velvet Touch. 

Ding lächelte charmant und sagte: »Also dann, bis in drei Stunden. Ich kann es kaum erwarten, Sie kennen zu lernen.«

»Bis in drei Stunden!« Snowcat beendete die Verbindung und schaltete das Commlink aus. 

Das war doch mal ein Mann, der es drauf hatte. Wahrscheinlich in jeglichem Sinne des Wortes, auch im jedem Schlechten. Dann war er auch noch ein Elf. In Snowcats Bauch kribbelte es angenehm.

Sie hatten also noch drei Stunden Zeit. Wahrscheinlich die letzten drei Stunden, um an das Geheimnis von Tempo zu gelangen.

»Wer war das?«, wollte der Geist im Junkie wissen.

»Das sag ich Mrs. Riveros.«, erwiderte Snowcat kühl.

Der Geist zog die Augenbrauen zusammen und nickte dann mit dem Kopf der ausgemergelten Frau. 


                                UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

UC - Unknown Consequences -das TOP-Runnerteam aus Seattle- You See! 


Ob die Runner von UC die ganze Geschichte erfahren und ob, wann und wie sie wieder zurück nach Seattle kommen, wird demnächst hier zu lesen sein

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*