Eigentlich mag die Dina, die ja ich bin, den Wind sehr. Er macht, dass die Hitze nicht so schlimm ist und er pustet Dinas Fell durch. Der Scheffi mag den Wind auch, das weiß ich ganz genau. Noch ein Grund, den Wind zu mögen.
Aber in letzter Zeit, da ist der Wind oft viel wilder, als er früher mal war. Der Scheffi sagt, dass liegt am Wetter, und er sagt, dass der Sommer dieses Jahr kein schöner Sommer ist. Einen Unterschied macht die Dina da aber nicht. Ich finde Sommer nie so toll.
Der wilde Wind tobt ums Haus und macht Geräusche, die mir in den Ohren weh tun. Außerdem kracht es draußen und ich kann hören, dass gleich die große Höhle einstürzt. Dann rennt die Dina schnell zum Scheffi oder zum Fahrer und sagt Bescheid, dass wir weg müssen, weil der Wind gleich die Höhle einstürzen lässt, aber alle sagen mir nur, dass ich ruhig bleiben soll. Sie riechen auch nicht so, als wenn sie Angst haben, aber ich hab Sorge, dass sie nur keine Angst haben, weil sie es nicht besser wissen. Versteht mich nicht falsch, der Scheffi ist unglaublich klug, dass weiß die Dina ja, aber seine Instinkte sind manchmal nicht so gut, wie meine und dann ist das doch genau der Augenblick, wo die Dina das Rudel beschützen muss.
Nun war der Wind in letzter Zeit sehr oft wild und die Höhle ist nie eingestürzt. Jetzt denke die Dina, das tue ich manchmal nämlich auch, aber nur ganz selten, dass der Scheffi vielleicht auch in diesem Punkt Recht hat und die Höhle gar nicht einstürzt. Aber unheimlich ist der wilde Wind der Dina trotzdem und außerdem, aber das dürft ihr nicht verraten, ist es schön, wenn ich betüddelt und beschützt werde. Und wenn man es so sieht, dann ist der Wind sogar toll.
Aber eines ist klar, der Sommer und die Dina, die werden keine Freunde. Entweder brennt die helle Scheibe zu doll oder es gibt dauernd Regen und wilden Wind.
Nein, die Dina, die ja ich bin, mag den Sommer nicht.
Und das mit dem Wind, dass wird im Herbst schon wieder werden, hofft die Dina jedenfalls.
