Termin 04/10 am 05.03.10, 1 Run 19/2

Bei diesem Eintrag werde ich mal wieder versuchen, mehr als eine Zusammenfassung zu erstellen. Es war einfach so schön, da hat der Abend es verdient gewürdigt zu werden. Auch wenn's dann länger wird. Zumal das Mail-Intermezzo auch immer romanreifer wurde. Auch ohne Ich-Stil, die Geschichte aus der Sicht von Snowcat. Vielleicht fügt ja ein andere Spieler seine Sicht noch als Kommentar nach. Ach ja und sorry Jungs, leider ist mein Gedächtnis zu schlecht, um Eure wohlgewählten Worte wörtlich wiederzugeben. 


Es ist immer noch Halloween 2070...

Smirks Silhouette verschmolz mit der Dunkelheit, um sich kurz darauf wieder daraus zu lösen. Er war umkehrt. Ruhig sagte er: «Gut, dann fahr ich mit Dir, Snowcat.»

Ein leichtes Lächeln umspielte Snowcats Lippen. "Na also," dachte sie, "geht doch! Wäre auch noch schöner gewesen, wenn ich ihn nicht hätte überzeugen können. Schließlich hab ich mich ein wenig ins Zeug gelegt. Smirk ist immerhin ein Elf und als Laésa vielleicht sogar schwer zu knacken." Ihr Lächeln wurde breiter. "Vielleicht!" Doch es gab jetzt Wichtigeres zu tun und so konzentrierte sie sich auf das Geschehen.

Während Scorpion seinen mit Folie ausgekleideten Ares Roadmaster vorfuhr und die Leiche darin verladen wurde, kontaktierte Bittersweet über Commlink Mr. O'Halloran, den Besitzer des Underworld, um ihn über die Gefahr durch Tempo zu informieren. Dieser bedankte sich zwar artig, aber er sagte, dass die Droge nicht bei ihm im Laden verkauft wird und er sich nicht in der Lage sehe, Benutzer draußen zu halten. Die Geschichte, dass Tempo-User auf magische Art ausrasten, berührte ihn nicht sonderlich. Etwas frustriert scheinte Bittersweet darüber schon zu sein, doch sie war wahrscheinlich viel zu sehr in Rage über die Ereignisse an sich, als dass sie sich darüber aufregte. Hier ergab sich vielleicht eine neue Spur. Sie stieg mit Kwalm und Blackstone zu Scorpion in den Wagen.

Snowcat schloss langsam den Rock ihres Rotkäppchen-Kostüms, nahm auf ihrer schwarz-grünen Blitzen Platz und rückte ihre Schleppe zurecht. Dann sagte sie: «Na Smirk, dann steig mal auf und halt Dich gut fest. Nicht, dass du uns aus dem Gleichgewicht bringst.» 

Genau in dem Augenblick als Smirk sich setzte, fuhr Cannonball auf seinem Monocycle Revolution vorbei und rief: «Aber wenn Du Dich zu sehr festhältst, gibt's was auf die Grabscher!»

Die Gruppe fuhr zunächst ins ein Starbucks in Redmond, wo sich das Team mit Kaffee und Donuts, samt Halloween-Special, eindeckte. Dann ging es weiter in ein kleines Safehouse, welches Bittersweet für einige Zeit angemietet und dann an Fiddler und Candy übergeben hatte, als die beiden obdachlos gewesen waren.

Ganz kurz kamen Erinnerungen in Snowcat hoch, die kleine Kette: Fiddler- Candy-Runner-Tod-Tod-Craven, löste einen schwermütigen Gedanken in ihr aus. Doch sie schüttelte ihn ab. Das Leben ging weiter und es war wunderbar.

Das Safehouse war relativ klein, so dass es für die sieben Personen mit Leiche nicht viel Platz gab, doch es erfüllte seinen Zweck. Blackstone und Kwalm brachten die Leiche in die Wohnung, ein skurriles Bild, alle trugen noch ihre Halloweentracht und Kwalm sah immer noch aus wie ein Schwein, zum Glück nahm er die Maske drinnen ab.

Bittersweet und Smirk betrachteten sich die Leiche astral. Kurz darauf begangen die beiden zu diskutieren. Magische Begriffe fielen, Kwalm fügte das ein oder andere hinzu. Die Worte Metaebene, astrale Reise, Gatekeeper, persönliche Erfahrung und wahrer Name wurden mehrfach genannt. 

Soweit Snowcats verstand, ging es darum, das Smirk nun eine Vorstellung davon hatte, woher der Geist gekommen war. Mit diesem Wissen fühlte es sich nun in der Lage, dem Gatekeeper, auch Hüter der Schwelle genannt, zu vermitteln auf welche Ebene er suchen wollte. Nun brauchte er nur noch jemanden, der ihm und allen Freiwilligen ein Tor zur Astralebene öffnete.

Würde man auf der Zielebene den Geist dann finden, könnte man ihn befragen oder auch gleich dort nach seinem wahren Namen suchen. Bei Erfolg konnte ein Zauberer mit dem entsprechenden Skill den Geist im Anschluss beschwören und dann "alles mögliche" von ihm verlangen. Somit hielt Smirk nun den Schlüssel zu all den Informationen in der Hand, die vor allem Bittersweet und nun auch Kwalm so begehrten. 

Snowcat wusste, dass jeder, egal ob magisch oder nicht, eine solche astrale Queste unternehmen konnte, wenn, ja wenn er an dem Gatekeeper vorbei kam, der jeden Suchenden einer Prüfung unterzog, bevor er ihn weiter lies.

Bittersweet strahlte Entschlossenheit aus. Sie würde mit Sicherheit gehen wollen. Smirk war bereit mitzukommen. Ebenso Kwalm. Blackstone haderte noch mit sich und Snowcat dachte nach. Sollte sie eine astrale Reise unternehmen, um nach etwas zu suchen, was sie eigentlich nicht sehr interessierte? Vielleicht, um ihrer Freundin zu helfen? Nein, Cannonball gab gerade die passende Antwort: Es wäre eine neue Erfahrung. Neugier machte sich in Snowcat breit und sie entschied sich, mitzumachen.

Nun fehlte es nur noch an jemandem, der ein Tor öffnen konnte. Kwalm wusste, dass Nethertalk einen entsprechenden Geist rufen konnte. 

Snowcat griff sofort zum Commlink, schließlich hatte Nethertalk gestern, nein inzwischen schon vorgestern, gesagt, dass die Welten an Halloween besonders dicht beisammen lagen, also war diese Nacht ein idealer Zeitpunkt für eine solche Reise. Nethertalk nahm nach dem 3. Rufton ab. «Hallo,» begann Snowcat, «stör ich gerade?» Nethertalk lächelte: «Nein, sonst hätte ich nicht abgenommen.» Snowcat setzte ein empörtes Gesicht auf: «Wie, Du hättest nicht abgenommen? Du hast doch gesehen, dass ich es bin. Es hätte ein Notfall sein können und Du nimmst nicht ab!»

Kwalm und Blackstone verdrehten gleichzeitig die Augen. Sicherlich fragten sie sich, was diese Diskussion nun sollte. Doch irgendwann rückte Snowcat mit der Sprache raus, und Nethertalk war tatsächlich sofort bereit ihnen zu helfen. Er machte sich umgehend auf den Weg zu ihnen.

Snowcat überbrückte die Wartezeit mit einem Donut und beobachtete die Anderen. Das wunderhübsche Gesicht von Bittersweet war von Aufregung gekennzeichnet. Sie zündete sich eine Zigarette nach der anderen an. 

Kwalm und Blackstone entsorgten die Leiche, allerdings sicherlich so, dass man sie finden konnte und die Dame eine anständige Bestattung erhielt und nicht, wie Smirk vorgeschlagen hatte, an ein paar Ghule. 

Snowcats Blick wanderte zu Smirk. Natürlich war er attraktiv, schließlich war er ein Elf, sie grinste bei diesem Gedanken - nein, nicht ALLE Elfen waren hübsch anzusehen - Smirk war es, hinzu kam sein düsteres Äußeres, bedingt durch sein Fell. Die Zukunft würde zeigen, ob der Inhalt hielt, was die Verpackung versprach. Und, ob das von Belang war.

Cannonball war einfach nur begeistert, von dem, was ihm bevorstand. Snowcat wurde es ganz warm ums Herz. Die Begeisterungsfähigkeit war eine Eigenschaft, die sie an ihm wirklich liebte. 

Und Scorpion? Er traf ruhig und emotionslos wie immer seine Vorbereitungen für was auch immer. Er war ein Buch mit sieben Siegeln und sie hatte bisher nicht mal versucht eines zu öffnen. Warum war jemand wie er wohl in diesem Team?

Nethertalk traf gegen 1.30 Uhr mit Hellboy im Gepäck ein. Er machte sich sofort an die Vorbereitungen im inzwischen frei geräumten Wohnzimmer. Mit kreide malte er christliche Symbole auf den Boden und schrieb Sätze in - wahrscheinlich war es Latein- in geschwungenen Buchstaben an die Wände. Dann bat er alle "Freiwilligen" es sich auf dem Boden bequem zu machen. Snowcat war überrascht, als sie sah, dass sich auch Scorpion einen Platz suchte. «Na ich werde doch jetzt nicht die magische Zahl Sieben auseinander reißen.», war seine Begründung.

"Genau," dachte sich Snowcat, "die glorreichen Sieben!". Breit grinsend suchte sie sich sämtliche im Safehouse vorhandenen Kissen zusammen, und wenn niemand fragte, würde sie auch keines abgeben. Schließlich wusste sie nicht, was ihre Seele nun erwartete - von einer toxischen Wüste, bis zu einem Schweinchen-Cartoon sollte ja alles möglich sein- da musste ihre schöne Hülle es schon bequem haben, und vor allem sabberfrei in Pose liegen. Nicht mal wenn Hellboy und Nethertalk nicht zum Aufpassen hier bleiben würden, würde Snowcat darauf verzichten, sich zurecht zu legen. Style zählte für sie auch, wenn sie vollkommen allein war.

Nachdem alle ihren Platz gefunden hatten, spielte Nethertalk Musik ab. Snowcat rechnete eigentlich mit Chorälen, doch stattdessen erklangen uralte Klassiker: Hells Bells und Highway to Hell von AC DC. 

Dann erschien plötzlich eine Gestalt aus Licht, ein Engel, der aus einer bläulichen Lichtkugel einen Riss im Raum entstehen ließ. Wie von selbst löste sich das "Bewusstsein" der Runner von ihren Körpern und sie schritten hindurch und landeten in vollkommener Dunkelheit.

Irgendwie erahnte Snowcat die anderen mehr, als dass sie sie sah. Ihre magischen Sinne verrieten ihr, dass alle in einem Kreis standen. Kwalm forderte: «Können wir mal durchzählen?», dabei hallte seine Stimme. Einen kurzen Augenblick antwortete keiner. Dann riefen Blackstone und Cannonball gleichzeitig: «Eins!» Die anderen lachten. Snowcat sagte: «Snowcat ist hier.» Nach und nach meldeten sich auch die anderen. Alle waren drüben angekommen.

Plötzlich erschien aus dem Nichts ein rötliches Licht. Aus ihm heraus manifestierte sich eine riesige, männliche, menschliche und glatzköpfige Gestalt, die in einen teuren dunklen Anzug gekleidet war. Der Gatekeeper.

Er sprach gleichzeitig in unterschiedlichen Worten zu allen. Snowcat war beeindruckt, aber nicht eingeschüchtert. Smirk erklärte ihr Begehr und der Wächter der Schwelle war bereit jeden auf die Ebene zu lassen, wenn jeder ihm ein kleines Geheimnis anvertrauen würde. Schade nur, dass hierbei auch die Teamkollegen das Geheimnis hören würden. Jeder hatte drei Versuche ein Geheimnis zu nennen, das eine Münze wert war, die zum Weiterziehen berechtigte. 

Snowcat wusste nicht, wer den Anfang mit seinem Geheimnis gemacht hatte, vielleicht lag das daran, dass sie damit beschäftigt war darüber nachzudenken, welches Geheimnis sie zu bieten hatte. Es gab da natürlich viele... und eigentlich keins.

Bittersweet erklärte, dass sie mal einen Mann namens Kyle aus Rache alles genommen und das in vollen Zügen genossen hatte, sie bekam ihre Münze. 

Kwalm gestand, eine Frau die er liebte als Witwe zurückgelassen zu haben, da er aber ihren Namen nicht nannte, blieben ihm noch zwei Versuche. Nun erzählte er, dass auch sein letztes Runnerteam ihn für tot hielt und er bekam die Münze doch.

Cannonball erzählte, dass er in seiner Zeit in einer Gang einst aus Feigheit flüchtete, was zwei seiner Freunde das Leben kostete.

Blackstone erhielt seine Münze erst, als er die Geschichte, dass ein Mann namens von Ehrenstein nur noch 45 Tage zu Leben habe, da er der Mörder seiner Schwester sei, erst dann, als er sie durch die Information vervollständigte, dass dieser Mann sein Vater ist.

Smirk hatte aus Snowcats Sicht einen besonders schmackhaften Brocken zu bieten. Er stammte ursprünglich aus Portland/Tir, war dort beim Militär und sollte zum Ghost ausgebildet werden. Das sagte ihm nicht zu, und er "wanderte" aus. Sehr brisant.

Aber auch Scorpions Info war nicht von schlechten Eltern, er war einst in Europa Operator bei Saeder Krupp gewesen.

Snowcat verhandelte und flirtete, und obwohl der Wächter darauf einging, musste sie ein Geheimnis nennen. Schließlich sagte sie: «Manchmal gaukle ich Metamenschen Freundschaft vor, um an ihre Geheimnisse zu gelangen.» Sie bekam ebenfalls ihre Münze. 

Der Wächter der Schwelle nahm nun eine weitere Münze und warf sie weit weg. Klimpernd kam sie im Nirgendwo zum Liegen. Sie strahlte schwach rötlich. der Wächter verabschiedete sich. 

Snowcat ging auf das Leuchten zu, dort fand sie eine Tür. Beherzt öffnete sie die Tür und trat über die Schwelle. 


Wer wissen will, wies weitergeht muss nur eine Seite weiter blättern.

UC-UNKNOWN CONSEQUENCES-das TOP-Runnerteam aus Seattle

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*