Termin 09/10 am 04.06.10 Run 21

Die Runner sitzen zusammen, um die Vernichtung des Geistes zu begießen. Smirk hatte dort offenbart, dass er noch zwei Probleme bis zum ende des Jahres zu lösen hatte. Dieser Spielabend schließt direkt an die Mails auf der vorigen Seite an. Wieder ist die Geschichte nur aus Snowcats, manchmal eingeschränkter,  Sicht beschrieben. 

Kwalm hatte es fantastisch auf den Punkt gebracht. Doch bevor Smirk losfuhr, galt es mit der Planung zu beginnen. Smirk legte die ihm bekannten Fakten offen: In Tacoma sollte in der heutigen oder der morgigen Nacht ein LKW am Pier 24 im Lagerhaus 38 ankommen. Den sollte Smirk besorgen und in Tarislar abgeben. Mehr wusste er nicht. Glaubhaft versicherte er, dass er keinerlei Ahnung davon hatte, worum es sich bei der Ladung handelte. Doch was geladen war, spielte für Snowcat eh keine Rolle.

Ungeachtet ihrer sonstigen Gewohnheiten hörte Snowcat bei der Planung aufmerksam zu und schnell wurde ihr klar, Smirk hatte keine Ahnung, was in einer solchen Situation zu tun war. Snowcat half aus, so gut sie konnte. Smirk konnte weder den LKW fahren, noch wusste er, wie man ein Schloss knackte, den Wagen kurzschloss oder ähnliches. Und was viel schlimmer war, er besaß auch nicht das kleinste Stück Equipment, das man für diesen Job brauchte. Innerlich seufzend bot Snowcat an, Smirk ihr Zeug zu leihen. Nach kurzem Zögern seufzte sie auch nach außen, schließlich konnten alle wissen, wie sie sich fühlte. Leider war es mit dem Verleihen allein noch nicht getan. Niemand konnte das Zeug bedienen, weil bisher niemand außer ihr ohne Hacker-Support einen LKW gestohlen hatte.

Smirk fragte nach Scorpions Nummer und Bittersweet reichte ihm ihr Commlink. Nach einem kurzen Gespräch sagte er: «Scorpion kommt nicht zurück, er sagt, er will jetzt 25k und außerdem hätten wir ja noch Snowcat, die das alles auch kann.»

Sofort redeten Kwalm und Bittersweet auf Smirk ein, er solle doch Snowcat einfach bitten. Smirk räusperte sich. In Snowcat spielte sich ein Kampf ab. Das Smirk bei der Laésa war, war seine Sache, dass sie nicht für das Syndikat arbeiten wollte ihre. Aber wenn Smirk sie jetzt um Hilfe bat, würde sie dem nachgeben, dem Team zu liebe. Doch Smirk fragte nicht direkt, er fragte zwar irgendwie, druckste umher und bekam die Worte: "Bitte hilf mir", nicht über die Lippen. Snowcat wurde wütend, der Ganger brodelte in ihr und sie beschloss, dem nachzugeben. Ungewohnt laut sagte sie Smirk, er solle einfach fragen, doch er tat's nicht. Immer wieder schob  er das Team vor. Kwalm sagte etwas von Kindergeburtstag und recht hatte er, fand Snowcat, doch wenn der Ganger erstmal draußen war, dann ließ er sich nicht so schnell wieder einsperren. Mit geknirschten Zähnen bat Smirk Snowcat schließlich, und sie willigte ein zu helfen, unter der Bedingung, dass sie sich die Ladung ansehen und eventuelle etwas entnehmen durfte, denn nun fand sie es doch seht interessant, was in dem Wagen war. Neugier machte sich breit. Wieder sprach Smirk von der Sicherheit des Teams, was dachte er sich eigentlich? Das sie das Team absichtlich gefährden wurde? Niemals würde sie das tun. Eines war Snowcat jetzt klar, noch nie hatte sie einen Elfen so schlecht verstanden wie Smirk, da kam sie ja mit Trollen besser zurecht. Doch sie schluckte jeden Ärger runter. Es gab einen Job zu erledigen.

Man beschloss zunächst Equipment zu holen und dann nach Tacoma zu fahren,und sich vor Ort umzusehen. Doch vorher musste noch 1.Hilfe bei Bittersweet, Blackstone und Smirk geleistet werden. Für Smirk zog Snowcat Handschuhe an. Sie wollte um jeden Preis vermeiden, dass er denken könnte, ihre sanften Berührungen wären ein Flirt. 

Über eine Stunde später fuhren Bittersweet, Blackstone, Kwalm und Snowcat in dem von Candy geerbten Humvee vor. Cannonball und Smirk waren mit ihren Bikes dorthin gefahren. Eine Beobachtung und ein astraler Check ergaben, dass Watcher hier Wache flogen und das Wulverine Security für die Sicherheit an den Piers verantwortlich war, Wulverine war für seine Polizeigewalt bekannt, sie schossen erst und stellten dann Fragen. 

Ohne Drohnen blieb dem Team keine andere Wahl, sie mussten auf das Gelände und sich das Lagerhaus 38 ansehen. Smirk beschwor einen Geist, der die Gruppe verschleiern sollte, während Snowcat sich an das Aufschneiden des Zauns machte. Leider reichte die Macht des Geistes nicht für alle sechs und da Blackstone davon überzeugt war, auch ohne Verschleierung auszukommen, ließ Smirk ihn aus. Natürlich konnte Blackstone die anderen nun auch nicht mehr sehen, was nicht schlimm gewesen wäre, wenn, ja wenn Blackstones Commlink nicht ausgerechnet in diesem Moment teilweise ausgefallen wäre und sich nun nicht mehr mit dem Teamnetztwerk verband. 

Blackstone machte sich zur Hinterseite der Lagerhäuser auf und die anderen folgten  ihm verschleiert. Lagerhaus 1, vermietet, blendete auf AR auf. Sie hatten einiges an Weg zurückzulegen.

Dennoch kamen sie relativ unbehelligt am Lagerhaus 38 an. Sie mussten nur einmal einer Patrouille ausweichen, was ihnen problemlos gelang. Am Lagerhaus selbst wurde jedoch die nicht mögliche Kommunikation mit Blackstone zu einem Problem. Snowcat bat Smirk um einen neuen Geist, die fünf drängelten sich in einer dunklen Ecke zusammen, und Smirk beschwörte einen neuen Geist, der nun das gesamte Team verschleierte. 

Bittersweet sah sich astral im dunklen Lagerhaus um, doch ein Hüter versperrte ihr die Sicht. Snowcat schlug vor, zunächst zu versuchen über das Dach Zugang zu erlangen. Kwalm stimmte zu, und Snowcat nahm Anlauf, lief ein Stück senkrecht die Wand hoch und sprang dann aufs Dach. Sie konnte keine Sensoren entdecken und gab somit den Weg für ihren Begleiter frei. Blackstone begann die glatte Wand mit Hilfe seine Gecko-Handschuhe hochzuklettern, während Snowcat sich das Oberlicht ansah. Bittersweet hatte Snowcat mit einen Initiativ-Zauber belegt und so war sie schneller denn je. Sie entdeckte einen Kontakt und machte sich daran diesen zu überbrücken. Als sie damit fertig war, erschien auch Blackstone auf dem Dach. 

Der immer zu einem Scherz aufgelegte Cannonball sprang kurz hoch und klatschte Blackstone ab. Snowcat grinste, immer musste er mit seinen Fähigkeiten prahlen. 

Snowcat öffnete da Oberlicht und ließ sich auf den Catwalk herab. Sie schaltete auf Infrarotsicht und sah sofort, dass hier kein LKW stand. Sie meldete was sie nicht gesehen hatte. Genau in diesem Augenblick näherte sich ein Lieferwagen samt eines Begleitfahrzeugs. Bittersweet verließ ihren Körper und erklärte, nachdem sie zurück war, das in dem Lieferwagen eine einzige Kiste sei.

Snowcat ließ sich von Blackstone hochziehen, und alle gingen in Deckung. 

Tatsächlich kam die Lieferung gerade an. Sechs Ameri-Indianer stiegen aus, öffneten das Lagerhaus und parkten den Lieferwagen in Mitten von Markierungen, die die Ausmaße des Hüters anzeigten. 

Zum Glück sprach Snowcat ein paar Brocken Salish, so konnte sie verstehen, dass zwei der Lieferanten im dem Begleitfahrzeug wegfahren und in zwei Stunden wiederkommen sollten, um die anderen abzuholen. Natürlich gab sie auch diese Informationen weiter. 

Als der Wagen gefahren war und zwei der Bewacher zum Rauchen vor die Tür gegangen waren, war für das Team der richtige Zeitpunkt zum Zugriff gekommen. Immer noch verschleiert gingen Snowcat, Cannonball und Blackstone von oben ins Lagerhaus, um die beiden drinnen im Nahkampf auszuschalten. Während draußen Bittersweet, Kwalm und Smirk sich die vor der Tür mit Betäubungszaubern und Betäubungsmunition vornahmen. 

Die Aktion dauerte nur wenige Sekunden. Snowcat hatte nicht einmal mitkämpfen müssen und so öffnete sie denen draußen von innen die Tür. Einer der Lieferanten war ums Leben gekommen. Von Nahem war klar, dass es sich um Mitglieder der First Nation handelte, und nun ahnte Snowcat, was in dem Truck seinen konnte.

Snowcat fand schnell auf einem Commlink der First Nation den Code für den Wagen und gab ihn Blackstone, denn er sollte den kleinen Truck raus fahren. Dann machte sie sich daran, die Kiste und den Wagen nach einem Tag mit dem Scanner abzusuchen und tatsächlich entdeckte sie ein Signal, welches aus der Kiste kam. 

Währenddessen "verhörte" Bittersweet  das Unterbewusstsein eines First Nation mit Magie. Snowcat machte sich vorsichtig daran, die große Kiste zu öffnen und es war keine Überraschung, dass sich darin Tempo befand. Davon wollte Snowcat nichts haben, sie verschloss die Kiste sorgfältig wieder, nahm dann den Tag-Eraser und zerstörte das Signal. Dem Aufbruch stand nun nichts mehr im Weg. 

Bittersweet und Blackstone stiegen vorne ein, die anderen sammelten sich hinten im Truck. Bittersweet sprach zwei Zauber und kurz darauf sahen Blackstone und sie, wie die First Nation aus. 

Kurz bevor sie das Wachhaus am Tor erreichten hob Smirk die Verschleierung auf. der Plan sah nun vor, dass sie sich als First Nation verzaubert rausbluffen sollten.

Blackstone fuhr zum Tor und die beiden Wulverine Männer kamen zur Fahrerseite gelaufen. Bittersweet sprach einen zusätzlichen Zauber, brachte einen der beiden Sicherheitsmänner unter ihre Kontrolle und befahl ihm, die Schranke zu öffnen. Umgehend ging er zum Wachhaus.

Blackstone versuchte den anderen Wachmann einzuschüchtern, was nicht gelang und nun trat Blackstone einfach aufs Gas, um durch das Tor zu brechen. Ein EMP - Impuls schüttelte den Wagen und dessen Insassen kräftig durch, doch die Runner kamen mit einem Schrecken davon, der Wagen hielt und fuhr weiter. 

Schnell gebot Smirk seinen Geist erneut Verschleierung zu wirken und unter Alarmsirenen fuhren sie zu der Stelle, an der sie ihren Wagen geparkt hatten. 

Snowcat, Kwalm und Bittersweet wechselten in dem Humvee, Smirk stieg zu Blackstone nach vorne in den Lieferwagen und Cannonball sprintete zu seinem Motorrad. Nach zwei Querstrassen nahmen sie den Truck in die Mitte und nur dieser blieb unter der Verschleierung. 

Über Umwege fuhren sie in Richtung Puyallup. Zunächst wurden sie nicht verfolgt, auch nicht durch einen Geist, doch dann entdeckte Kwalm einen kleinen Hubschrauber am Himmel, der in ihre Richtung flog. 

Trotz weiterer Hacken blieb der Verfolger auf Kurs.

Sie erwogen kurz sich zu trennen, da der Verkehr aber nicht besonders stark war und man weit gucken konnte, beschlossen sie, stattdessen lieber alle verschleiert zu fahren.

Irgendwann war der Hubschrauber kaum noch zu sehen, sie schienen ihn losgeworden zu sein und dann...

... krachte es hinten plötzlich. Irgendetwas hatte Cannonball erwischt. Smirk ließ die Verschleierung fallen, alle wendeten, Snowcat bremste und sprang aus dem Wagen, als sie das zerschredderte Bike sah, setzte ihr Herz einen Schlag aus. Sie griff nach dem Traumapatch und presste es auf Cannoball. Doch das meldete ihr nur: Stabilisierung fehlgeschlagen. 

Snowcat nahm nun nur noch verschwommen war, wie leblos und unwirklich Cannonballs Körper aussah. Sie griff hektisch nach dem Medkit und leistete, innerlich verzweifelt, erste Hilfe. Das durfte einfach nicht wahr sein. 

Doch es war wahr. 

Cannonball war tot. 

Von einem Auto-Truck überfahren.

Schnell schafften sie Cannonball in den Humvee und machten, dass sie wegkamen. Unverschleiert fuhr der Transporter vor. Bittersweet pumpte mehrere Minuten Heilmagie in den Zwerg, doch auch das half nicht mehr.

Cannonball war tot.

Snowcat  blieb ruhig und kalt. Sie begleiteten Smirk nach Tarislar, wo dieser den Lieferwagen allein übergab. 

Als sie Smirk wieder eingesammelt hatten, erklärte Snowcat, dass sie sich um die Organisation der Beisetzung von Cannonball kümmern würde. Sie schlug vor, dass sie sich im laufe des Tages alle noch mal trafen, um seine Asche von einem hohen Gebäude aus im Wind zu verteilen. Dann brachte Snowcat alle zu dem Ort, zu dem sie wollten. Auf der gesamten Fahrt wurde kaum gesprochen.

Nachdem alle abgesetzt waren, fuhr Snowcat zurück nach Puyallup. Sie weckte Neon, kurz bevor sie seine kleine Klinik erreicht hatte, die Ancients, die hier Wache hielten, nickten ihr freudlich zu. Neon half ihr dabei, Cannonballs Überreste auszuladen. Snowcat wollte die Cybergliedmaßen ihres Freundes unbedingt behalten und unter ihrem Bett lagern. Sie kämpfte mit den Tränen und sie fühlte sich unglaublich erschöpft. 

Neon machte ihr eine heiße Schokolade und brachte sie zu Bett. Eigentlich wollte Snowcat nicht schlafen, denn sie wollte sich erst noch um Cannonball kümmern und als sie das Schlafmittel in dem dampfenden Getränk schmeckte, überlegte sie kurz, es nicht zu trinken. Neon lächelte sie an, natürlich hatte er gewusst, dass sie das schmecken würde. Plötzlich war der Gedanke an Schlaf verlockend und sie trank alles aus. Es dauerte nicht lange, bis sie eingeschlafen war.

Als sie später am hellen Tag erwachte, hatte sich Neon um alles gekümmert. Er hatte ihr Motorrad aus Redmond abholen und an gleicher Stelle den Humvee parken lassen, die Arme und Beine von Cannonball waren gereinigt und seine Asche ruhte in einer Urne. 

Snowcat lächelte Neon dankbar an. «Für Dich immer, Schönste der Schönen!», sagte er nur. 

Einige Zeit später trafen sie sich an verabredeter Stelle. Kwalm hatte Scorpion informiert und auch er war gekommen. Sie bewältigten die Treppen auf eines der raren hohen Gebäude in Tarislar. Von dort verstreuten sie Cannonballs Asche im Wind. Nur etwas davon nicht, denn das tat Blackstone in einen Würfel. Danach fuhren sie zu Cannonball nach Hause. Blackstone sollte das erben, was er wollte. Snowcat war sich sicher, Cannonball würde sich darüber freuen, dann Blackstone nun seine Sachen benutzte.

Nachdem alles verladen war, kehrten sie zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden in der kleinen Bar in Puyallup ein. Diesmal, um auf Cannonball anzustoßen. 

Überrascht blickte der Barkeeper auf, als sie eintraten.

UC-UNKNOWN CONSEQUENCES-das TOP-Runnerteam aus Seattle.

Richtig weiter geht es am 02.07.10, aber vorher gibt es ja noch die inzwischen sehr beliebten In-Character-Mails.

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*